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RAF Film

azana, da stimm ich dir zu
Aufbegehren, kindliches, trotziges, törrichtes Verhalten, Geltungssucht...

allein schon der Umgangston untereinander...no comment

abraxas_6166
Sartre über Baader:
"Ich bemerkte während des Gesprächs, dass er sehr schwach war, er war mager und er hat 15 bis 20 Kilo verloren, er hatte viele Falten und jedes Mal wenn er sprach, sah man mehr Falten, sein Gesicht war zusammengedrückt, er hat das Gesicht gehabt eines gefolterten Menschen, der ausgehungert war. Er hat gesagt, er würde einen Hungerstreik machen, um gegen die Haftbedingungen zu protestieren, denen sie unterworfen sind."


..."Ich möchte noch mal sagen, warum ich diesen Besuch bei Baader gemacht habe, weil viele von euch Baader nur als Kriminellen ansehen. Aus französischer Sicht kann ich sagen, dass die Politik, die ich für richtig halte, keine Baaders benötigt, dass man eine Einheit der proletarischen Massen heute und in den nächsten Jahren herstellen kann, dass man dazu aber eine solche Politik nicht braucht. Man kann diskutieren, ob diese Position der RAF vielleicht auch irrelevant ist, aber diese Gruppe, und das sage ich aus der Sicht meiner A-priori-Sympathie für die Linke, dass Baader versucht hat, eine andere Gesellschaft herbeizuführen, diese Position scheint mir nicht skandalös. Es gibt keinen reinen Kriminellen. Es scheint mir wichtig, dass man sie kennt."
@Tantra Yogi
Sartre lag mit seiner Einschätzung:
"... dass Baader versucht hat, eine andere Gesellschaft herbeizuführen, diese Position scheint mir nicht skandalös. Es gibt keinen reinen Kriminellen...."
aus meiner Sicht richtig. Andreas Baader wurde erst zum Kriminellen als er und seine Gruppe feststellen mussten, dass die deutsche Arbeiterschaft nicht den revolutionären Vorstellungen folgen konnte und auch nicht wollte. Den Gewerkschaftsführern, allen voran Vetter und Klunker, war der SDS absolut suspekt. Ich war damals 21-jähriger Student und habe das alles noch gut vor Augen. Die RAF kam nun mal aus dem SDS und die intellektuellen Unterschiede zur Arbeiterschaft waren damals noch wesentlich grösser als heute.

Das ganze begann ja auch nicht als Kampf gegen die Gesellschaft, der Ursprung war der Kampf gegen die damaligen Hochschulen. Hier waren sich alle Studenten eingig und unser damaliger Ruf:

"Unter den Talaren stinkt der Mief von tausend Jahren!"

ist mir noch sehr gut in den Ohren. Wir haben damals mit Unterstützung einiger Professoren die deutschen Hochschulen und Universitäten in das 20. Jahrhundert geholt. Alles andere kam danach, unter anderem auch Kommune 1. Die Mädels "emanzipierten" sich, indem sie bei Vorlesungen, Gerichtsverhandlungen, etc. ihre BH´s auszogen und wegwarfen. Das war eine wilde Zeit, heute sieht es leider vielfach anders aus, alles ist "angepasst" und "windschlüfprig".

Die RAF ist lediglich ein hässlicher Farbtupfer in den Abläufen der 60ér, leider der blutigste und deshalb so schön praktisch für einen Film. Sie hat in ihrer Gründungszeit vielfach versucht, mit der Arbeiterschaft in Gesprächskontakt zu kommen, es scheiterte aber immer wieder an der "Sprache" der beiden Gruppen. Danach wurde die RAF zur militanten Einheit, die nur noch mit Tunnelblick ihre Aktionen planten und erbarmungslos umsetzten. Somit wurde die Baader-Meinhoff-Gruppe (Rote Armee Fraktion) zur bedinguslosen Killerorganisation, die sich aus ihren eigenen politischen Ansprüchen und Vorstellungen nicht mehr befreien konnten. Es kam wie so oft, Fanatiker wollen das Licht und bringen die Dunkelheit.

Ein wirklicher Held und Kämpfer für soziale Gerechtigkeit war Rudi Dutschke. Hier wäre aus meiner Sicht ein Film angebracht.

Lg
sundown(er) *opa*
Ergänzung
Ich vergass völlig, das die RAF doch guten Kontakt mit der Arbeiterschaft pflegte, aber nur mit deren "Vertretern" im ersten "Arbeiter- und Bauernstaat" auf deutschen Boden.
********2_by Mann
1.813 Beiträge
@ Tantra_Yogi :

Sartre über Baader:

*top2* *bravo* *spitze*

gruß,
@Tantra Yogi
Es kam auch zur öffentlichkeitswirksamen Intervention des französischen Philosophen Jean-Paul Sartre, der in der Auseinandersetzung um die RAF-Gefangenen zu vermitteln versuchte. Am 4. Dezember 1974 besuchte Sartre Baader in der JVA Stuttgart in Stammheim. Allerdings bezeichnete er nach dem Treffen in einer privaten Äußerung Baader als „Arschloch“.[13]
aus wikipedia Rote Armee Fraktion

und hier eine für mich nachvollziehbare Geschichte der Selbstmorde, ebenfalls auch wikipedia Rote Armee Fraktion
Führende Mitglieder der ersten Generation starben zwischen 1976 und 1977 im Hochsicherheitstrakt der JVA Stuttgart-Stammheim. Am 9. Mai 1976 wurde Ulrike Meinhof erhängt an einem in Streifen gerissenen Handtuch am Zellenfenster tot aufgefunden. Die offizielle Untersuchung stellte Suizid fest. Nach dem Scheitern des Versuchs der zweiten RAF-Generation, die verbliebenen Gefangenen im sogenannten Deutschen Herbst freizupressen, begingen Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe in der sogenannten Todesnacht von Stammheim am 18. Oktober 1977 Selbstmord. Raspe und Baader erschossen sich demnach mit Waffen, die von Rechtsanwalt Arndt Müller eingeschmuggelt worden waren.[14][15] Ensslin erhängte sich dem Gutachten nach mittels eines Kabels. Irmgard Möller fügte sich demnach mit dem anstaltseigenen Besteckmesser vier Stichverletzungen in der Herzgegend zu, die jedoch nicht tödlich waren. Wenige Wochen später, am 12. November 1977, erhängte sich laut Gutachten auch RAF-Gründungsmitglied Ingrid Schubert in ihrer Zelle in der JVA München.

Der hessische Rundfunk hat folgendes dazu veröfftenlicht:

Neueste Erkenntnisse legen nahe, daß der deutsche Geheimdienst die Inhaftierten über Jahre abgehört hat und sogar von den in die JVA-geschmuggelten Waffen wußte. Und auch die damalige Gefängnisleitung war wenigstens teilweise informiert, gibt Hans Nusser (Gefängnisdirektor) zu:
„Also da ist mal was gemacht worden, das weiß ich, da war ich informiert, aber des ist net unsere Aktion gewesen, da werd ich ihnen nichts weiteres dazu sagen“

Wir wissen heute, dass Regierungen zu Propagandazwecken bewusst die Öffentlichkeit manipulieren, um fragwürdige Maßnahmen durchzusetzen. Es gilt auch als nachgewiesen, dass der US-Aussenminister Colin Powell vor der UNO mit gezinkten Beweisen über Massenvernichtungswaffen argumentierte, um den Einmarsch in Irak als Anti-Terrormaßnahme zu legitimieren.
Mir ist es daher wichtig bei solchen Angelegenheiten genau hinzusehen. Den Medien kommt hierbei ein entscheidende Aufgabe zu, weil sie durch ihre Berichterstattung die Möglichkeit haben die Gewaltspirale zu transparent zu machen.
@Tantra Yogi
Mir ist es daher wichtig bei solchen Angelegenheiten genau hinzusehen. Den Medien kommt hierbei ein entscheidende Aufgabe zu, weil sie durch ihre Berichterstattung die Möglichkeit haben die Gewaltspirale zu transparent zu machen.
Da sind wir uns völlig einig. Die Medien nutzen ihre Möglichkeiten leider meist nur unter dem Aspekt "Steigerung der Leser/Zuschauer/Hörerquote" und "kann ich es mir erlauben, den xyz vor´s Schienbein zu treten".

Lg
Sundown(er) *opa*
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