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Gesellschaftsphilosophie,

*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
Gesellschaftsphilosophie,
durch die zur Zeit ablaufende weltweite Bankenkrise und den Einsturz des Aktienmarktes im globalem Umfang stelle ich die Frage in den Raum, brauchen wir ein neues Gesellschaftssystem?

Der Kommunismus zerbrach, der Kapitalismus stinkt und die Demokratie wird nur noch von Minderheiten regiert!

Die Politik entpuppt sich zum Kabarett der zocker!

Wie könnten die Manifeste für eine neue funktionierende und sicherere Gesellschaft aussehen?

Da ist calm aber mal sowas von gespannt *wink*

......und immer hübsch lieb und vorsichtig!
*gruebel*und wieder mal kommt mein lieblingssmilie an die arbeit...
also zuerst einmal ist unsere demokratie ja keine minderheitenregierung. wir wählen mit einer ziemlich großen masse.
leider gehen immer weniger menschen "zur urne"....aber das ist ein anderes thema.
ich halte die demokratie immer noch für die einzig akzeptable regierungsform.
deutschland im speziellen müsste zwar noch ein paar "werkzeuge" verankern und nutzen,z.b. volksentscheide,wie in einigen anderen ländern-aber sonst kann bei uns wirklich jeder bei genügend interesse einfluss nehmen auf das was so passiert und entschieden wird.
Gute Frage, sweet_calm.

Viele Schriftsteller oder auch Filmemacher malen unsere Zukunft nicht gerade rosig. In sehr vielen Werken wird unsere liebe Erde samt ihren Einwohnern von Diktaturen beherrscht oder verwaltet.

Mir wird schon übel, wenn ich nur daran denke.
Und irgendwie spüre ích schon jetzt in der Gegenwart gewisse Tendenzen zu diesem Weg.

Was könnte ích empfehlen?
Natürlich Chaos und Anarchie.

Nein, im Ernst, ich weiss es nicht.

Demokratie finde ich momantan noch die harmloseste Lösung.

Bin auch sehr gespannt auf weiter Antworten.

LG

MdW
Demokratie
vielleicht bin ich damit in einer Minderheitenposition ... aber schon von Demokratie kann bei uns keine Rede sein!

Was zur Wahl steht, sind Parteifunktionäre, die sich mitnichten einem imaginären Gemeinwohl verpflichtet fühlen, sondern die über jahrelange Sozialisierung in ihren Parteien gelernt haben, auf falsche Notwendigkeiten mit ungeeigneten Programmen zu reagieren -- wenn sie überhaupt etwas mehr Interesse haben, als innerhalb 'ihrer' Partei mit Pöstchen versorgt zu werden.

Wer zur Wahl geht, sind größtenteils unkritische und angepaßte Bürger, die aus Furcht vor Veränderungen lieber alles so weiter laufen lassen, wie bisher. Ein angestrengtes Nachdenken über Miseren findet nicht statt, viel eher finden sich die meisten am Ende bereit, den Durchhalteparolen von Lehrern, Juristen und anderen Auswendiglernern in ihrer Eigenschaft als parteilichen Wahlkämpfern zu folgen: das Wort dafür ist Realitätsflucht.

Wer tatsächlich entscheidet, ob gewählt oder nicht, sind die Sprößlinge aus privilegierten Kreisen, die sich über diverse Verbindungen in Netzwerken zusammenschließen und den Diskurs reproduzieren, von dem sie selbst am meisten profitieren.

Natürlich kann man jetzt einwenden, woanders ist es oft noch schlimmer, aber das ändert nichts, das ändert überhaupt nichts. Demokratie ist ein unerreichbares Ideal -- und wir haben in der westlichen Welt in den letzten Jahrzehnten nichts dafür getan, uns dem anzunähern, ganz im Gegenteil.

Eine Grundvoraussetzung wäre, daß sich jeder selbständige und unabhängige Gedanken macht, wie es um diese Gesellschaft als Bedingung der Möglichkeit zur freien Persönlichkeitsentfaltung bestellt ist. Den meisten fehlt die Zeit, wenige haben Lust sich die Informationen über die ganzen Mißstände zu besorgen, geschweige denn aktiv zu werden. Wie auch, wenn Parteibürokratien überall ihre Informationsvorsprünge nutzen und in ihrem Sinne ausbauen.

dom
********2_by Mann
1.813 Beiträge
also zuerst einmal ist unsere demokratie ja keine minderheitenregierung

Also , ich bin aus Bayern. Da waren vor fast drei Wochen Landtagswahlen . Wahlberechtigt waren 17 Millionen Menschen.
55, irgendwas % waren an der Wahlurne. Davon wählten 43 ,7 Prozent die CSU . Das heißt , die jetzt regierende Partei wurde von nicht mal 4 Millionen Menschen gewählt. Von 17 Millionen Wahlberechtigten. Na , wenn das mal keine Minderheitsregierung ist...
Wobei ich als Marxist immer wieder darauf hinweise , froh zu sein in einer westlichen ( parlamentarischen ) Demokratie zu leben , trotz aller Mängel, Unzulänglichkeiten und immer weitergehenden Demokratie - und Freiheitsabbau.

Der Kommunismus zerbrach, der Kapitalismus stinkt und die Demokratie wird nur noch von Minderheiten regiert!

Ob und wie der " Kommunismus " zerbrach , sei mal dahingestellt. Zu diesem Thema dürfte ich mehrere Meter lesbares Material zusammenbringen. Im Bezug auf die DDR würde ich mal ( ohne OSTalgie ) sagen, große Anfangseuphiorie , der ehrliche Wille ein neues Deutschland aufzubauen , ernsthaftes Bemühen um Völkerverständigung. Warum es dann so schief ging liegt meines Erachtens vor allem in der mangelnden Kritikfähigkeit , Parteidisziplin und dem typischen deutschen Duckmäusertum. Wie gesagt in aller Kürze , mal so ein paar Gedanken. Nicht zu vergessen das quasireligiöse " der Marxismus ist wahr weil er Allmächtig ist " . Bei solchen Gedöns hätte der gute Kalle Malle wahrscheinlich das Kotzen gekriegt. Marxistisches Denken heißt nämlich auch : NiX Is FiX ! Alles muß einer ständigen Kritik unterworfen werden...
ABER deshalb hat der Kapitalismus nicht gesiegt , sondern ist nur übrig geblieben.
Und zu oben noch : " Würden Wahlen etwas ändern , wären sie verboten ! "

gruß,
Würden Wahlen etwas ändern , wären sie verboten

Wirkliche Demokratien nutzen den Volksentscheid. Davon sind wir hier in Deutschland weit entfernt.


Grisu1972, ich sehe es ähnlich wie du.

LG
MdW
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Volksentscheide
Wirkliche Demokratien nutzen den Volksentscheid. Davon sind wir hier in Deutschland weit entfernt.

An diesem Thema bin ich nun selbst sehr nahe dran, da in unserer Familie bei Volksentscheiden in der Schweiz mitabgestimmt werden darf.

Solche Entscheidungen verlangen von dem Wähler ein hohes Maß an Disziplin und Entscheidungsvermögen. Auch intellektuell.

In der CH wird fast nur per Briefwahl abgestimmt, da die Häufigkeit der Wahlen einen steten Gang zur Urne abschreckt.

Erstmals muss man sich durch den Wust der Papiere durchlesen und diese auch verstehen. Ich zweifel daran, dass dies der Mehrheit der Wahlberechtigten gelingt.

Die Formulierungen selbst sind oft sehr verzwickt, so dass man genau überlegen muss, ob man nun JA oder NEIN ankreuzen muss wenn man das Gefragte will oder nicht will.

Beigelegt ist immer eine dicke Broschüre in der alles erklärt wird und mit einer Wahlempfehlung des Parlaments.

Ich befürchte dass dieser ganze organisatorische Aufwand in solch kurzen zeitlichen Abständen in so einem Riesenland wie Deutschland mit seinen über 80 Millionen Einwohnern nicht machbar wäre


lg Azana
*******alm Paar
7.574 Beiträge
Themenersteller 
azana,
ist dieses dann nicht auch aufgabe der schulen sowas beizubringen?
als pflichtfach? dagegen ist mathe ein scheißdreck!

ich halte die wahlpflicht für angebracht, natürlich auch mit der möglichkeit niemanden zu wählen, aber dann müßten diese menschen wenigstens ihren arsch bewegen!

und alle nichtstimmen müßten in den parlamenten mit leeren stühlen besetzt sein!

mehr kreativität ist das zauberwort!

vor allen dingen halte ich den förderalismuß in unserem lande für überholt, außer, man will pöstchen schaffen.

seit 1949 ist in der bunten republik teutschland, bei annähernd gleicher einwohnerzahl, der verwaltungsaufwand um ca. 7.000% gestiegen!

davon konnte die ddr nur träumen!

es gibt ein interessantes essay vom guten enzensberger, "aussicht auf den bürgerkrieg".

die darin behandelten themen, aus den 80er jahren, treffen mehr und mehr zu!

ach ja, am 25.10. treten die braunen auch in bochum auf!

und was die wahlen in östereich gezeigt haben kann nachdenklich machen, dort kam schonmal jemand her.

nur ein herr heider wird es nicht mehr schaffen!

ein nachdenklicher calm*wink*
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Volksentscheide ?!?
Wirkliche Demokratien nutzen den Volksentscheid. Davon sind wir hier in Deutschland weit entfernt.

die Frage im Eingangsposting war aber doch :

stelle ich die Frage in den Raum, brauchen wir ein neues Gesellschaftssystem?

Nicht das ich jetzt rummosern möchte , aber eine neue Gesellschaft bzw. ein neues System UND Volksentscheide sind schon bischen was anderes , finde ich.

Die Pariser Kommune von 1871 war für mich z.B. ein "Volksentscheid " :

... Am 18 . März 1871 erfolgt der berüchtigte Entwaffnungsversuch. Thiers fordert die Nationalgarde auf , sich dem Kommando der Regierung zu unterstellen. Nur 300 von 300.000 Nationalgardisten gehen zur bürgerlichen Regierung über, daraufhin flüchtet Thiers nach Versailles. Die Nationalgarde setzt ihre Offiziere ab und wählt neue. Am 18. März proklamiert die Nationalgarde :
" Die Proletarier von Paris , inmitten der Niederlage und des Verrats der herrschenden Klasse , haben begriffen , daß die Stunde geschlagen hat , wo sie die Lage retten müssen, dadurch , daß sie die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten in ihre eigenen Hände nehmen. Sie haben begriffen , daß es ihre höchste Pflicht und ihr absolutes Recht ist , sich zu Herren ihrer eigenen Geschichte zu machen und die Regierungsgewalt zu ergreifen."
In ganzen 72 Tagen ( danach wurden sie von französischen , kriegsgefangenen Soldaten , die Bismarck beisteuerte niedergemetzelt... ) hatte das Volk von Paris unter anderem beschlossen :
• Auflösung des Heeres , Einführung der Volksbewaffnung
*Auflösung der Polizei , Einführung von Ordnungsmilizen bewaffneter Arbeiter.
• Aufhebung aller Privilegien von Politikern , Bezahlung ALLER Beamten mit durchschnittlichem Arbeiterlohn
• Wählbarkeit und jederzeitige Abwählbarkeit von Politikern , Beamten , Richter und Lehrer
*Trennung von Kirche und Staat , kein Religionsunterricht an Schulen
ökonomisch :
*Kontrolle der Arbeitstarife , Abschaffung der Geldstrafen
• Enteignung der Produktionsmittel
• Verbrennen der Guillotine...
" Die Kommune von Paris hat in 72 Tagen für das Volk mehr erreicht , als alle Regierungen die letzten 200 Jahre vor ihr..."
aus : " Geschichte der Kommune von 1871 " von Prosper Lissagary.
Klar eine Revolution ist kein Zuckerschlecken , wie Lenin schon bemerkte. Aber Volksentscheide in Zusammenhang mit der Frage nach Überwindung des Kapitalismus zu bringen , erscheint mir doch als eine idealistische , bürgerliche Schrulle ( Lieblingswort von Karl Marx ; ich finde es schön ).


nur ein herr heider wird es nicht mehr schaffen

*top* , allerdings schreibt mensch den Faschisten mit " a "

gruß,
@sweet_calm
brauchen wir ein neues Gesellschaftssystem?

welche systeme kennen wir?

monarchie und diktatur - wohl in ihrer absoluten ausprägung kein zukunftsmodell.

demokratie - incl. der verschiedenen ausprägungen (basisdemokratie, förderalismus, etc.) ist eine schlechte gesellschaftsform, aber aus meiner sicht noch immer die beste, die es gibt.

kommunismus - die menschliche veranlagung lässt eine klassenlose gesellschaftsform nicht zu.

real existierender sozialismuss - hat seine nichtumsetzbarkeit in der praxis bewiesen.

eine neue gesellschaftsform - würde doch einen mix aus den bekannten gesellschaftsformen werden mit allen neuen problemen, da neue dinge immer auch fehler aufweisen werden.

mit der wachsenden weltbevölkerung werden sich in absehbarer zeit sowieso neue interessensblöcke bilden. vermutlich südliche halbkugel gegen nördliche, da wir uns voraussichtlich in der zukunft um den erhalt unseres lebensstandards gegen die länder zu wehren haben, die ebenfalls diesen standard erreichen wollen. die erde gibt aber diese resourcen nicht her.

lg
sundown(er)

*opa*
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Schule
ist dieses dann nicht auch aufgabe der schulen sowas beizubringen?
als pflichtfach? dagegen ist mathe ein scheißdreck!

Guten morgen Calm,

wer den Bildungsplan kennt, weiß dass die verschiedensten Anforderungen an Schule und ihre PädagogInnen gestellt werden.

Die alle umzusetzen ist eine große Herausforderung. Auch im Bereich politischer Bildung wird da nicht wenig verlangt.

Das große Dilemma ist, dass meiner Meinung nach das Elternhaus zuviel aus der Verantwortung genommen wird.

Sehr oft, wird da wohl erhofft, dass es die "Schule und die LehreInnen wohl richten werden", aber mit Verlaub, diese sind nicht dazu da, Defizite und mangelnde soziale Kompetenz des Elternhauses auszubügeln.

Hier muss zu aller erst mal das Elternhaus in die Verantwortung genommen werden.

lg Azana
********2_by Mann
1.813 Beiträge
kommunismus - die menschliche veranlagung lässt eine klassenlose gesellschaftsform nicht zu.

Aha , dann finde ich es allerdings ziemlich seltsam das der Mensch genau daherkommt , nämlich aus der ( klassenlosen ) Urgesellschaft.
" menschliche Veranlagung " ist mir ganz abgesehen davon zu ungenau. Was soll das in diesem Fall sein ? Und wieso sollte eine Veranlagung ( ganz gleich welcher Art ) , eine politische , auf dem wissenschaftlichen Materialismus basierende Gesellschaftsform ausschließen. Hört sich ziemlich irrational für mich an.

real existierender sozialismuss - hat seine nichtumsetzbarkeit in der praxis bewiesen

genau so wie der real existierende Kapitalismus ( der interessanterweise in deiner Aufzählung fehlt ; d.h. für mich das du Kapitalismus anscheinend " nur " als Wirtschaftsform siehst; was die aktuelle Finanzkrise ja wunderbar widerlegt. ) , der tagtäglich seine krisengeschüttelte , begleitet von tausendfachem Tod und Elend
" nichtumsetzbarkeit " ( eigentlich nicht korrekt , da der Kapitalismus prächtig funktioniert , weil Chaos , Krieg , Elend , Hunger , Wirtschaftskrisen usw. zum Kapitalismus gehören wie der Deckel zum Topf. ) beweist und trotzdem nicht " abgeschafft " wird.
Könnte vielleicht damit zusammenhängen, das die herrschende Meinung die Meinung der Herrschenden ist.

gruß,
@sweet_calm
vor allen dingen halte ich den förderalismuß in unserem lande für überholt, außer, man will pöstchen schaffen.

hier sollten wir das kind nicht mit dem bad ausschütten. zentralismus als gegenteil von förderalismus dürfte uns ja bekannt sein.
Beispiel frankreich, die provinzen spielten über jahrzehnte nur eine statistenrolle, paris entschied über wohl und wehe.
beispiel nachfolge der weimarer republik, es waren die kürzesten und schlimmsten zentralistischen 1000 jahre deutschlands.

du hast aber recht, das förderalismus auf die wesentlichen dinge beschränkt sein muss. ausbildung z.b. gehört aus meiner sicht nicht unbedingt dazu, hier gehören bundesweite standards gesetzt, die länder haben diese standards dann entsprechend umzusetzen.

vor allem müssen wir eltern erkennen, dass erziehung unserer kinder unsere ureigenste angelegenheit ist. leider schicken wir unsere lieben kleinen prinzessinen und prinzen vor allem als behütete egoisten in die schule, da eine professionelle vorschule nicht existiert. von der lehrerschaft erwarten wir dann, dass sie unsere versäumnisse ausbügeln und unsere lieben kleinen zu lebenstüchtigen, wohlgebildeten demokraten erziehen.

lg
sundown(er) *opa*
@grisu
nämlich aus der ( klassenlosen ) Urgesellschaft.
" menschliche Veranlagung " ist mir ganz abgesehen davon zu ungenau. Was soll das in diesem Fall sein ?


eine klassenlose gesellschaft dürfte es aus meiner sicht bis heute nicht gegeben haben, da seit der steinzeit in allen menschlichen gesellschaftsformen mindestens eine führungsschicht (anführer nebst engsten "Mitarbeitern") existierte. die "menschliche veranlagung" ist für mich die triebfeder der evolution und damit des fortschritts: wissbegierde, forscherdrang, machtstreben und vergrösserung der einflusssphäre zwecks erweiterung der resourcenreserven etc.,

genau so wie der real existierende Kapitalismus ( der interessanterweise in deiner Aufzählung fehlt ;

selbstverständlich kann man den kapitalismus als gesellschaftsform betrachten. für mich existiert der kapitalismus aber in allen existierenden gesellschaftsformen und zwar entweder als privatkapitalismus oder als staatskapitalismus, es kommt nur auf die jeweilige gesellschaftsform an.

" nichtumsetzbarkeit " ( eigentlich nicht korrekt , da der Kapitalismus prächtig funktioniert ,

ich habe den real existierenden sozialismus als nicht umsetzbar betitelt und nicht den kapitalismus. der kapitalismus in seinen heutigen ausprägungsformen bedarf dringend der überprüfung und der kontrollmöglichkeiten. durch die enorme überbevölkerung unserer gequälten und ausgebeuteten erde werden die ökonomischen und ökologischen probleme bis zur zerreissprobe gesteigert werden und was dann passiert*skeptisch*

lg
sundown(er) *opa*
@grisu
Könnte vielleicht damit zusammenhängen, das die herrschende Meinung die Meinung der Herrschenden ist.

die erfahrung lehrt, dass du damit völlig recht hast. die herrschende meinung war, ist und wird auch zukünftig immer die meinung der herrschenden sein, denn nur sie haben die macht, meinungen zu bilden und als "richtig und im interesse für das volk" zu verbreiten.

ursache dafür ist m.e., dass sich der überwiegende teil der menschen leicht durch demagogen und sogenannte heilsbringer der verschiedensten richtungen verführen lässt. das geht sogar soweit, dass diese menschen ureigenste interessen hintenan stellen oder sogar vergessen und nur die interessen dieser volksverführer vertreten.

ach ja, noch etwas aus der farbenlehre entnommen:

wenn du rotes und schwarzes gedankengut mixt, dann kommt ...

B R A U N heraus.

lg
sundown(er) *opa*
@grisu
deine ausführungen
: " Geschichte der Kommune von 1871 " von Prosper Lissagary.
sind offensichtlich aus dem linksgerichteten blatt "linksruck"
Linksruck-Auflösung

Am Samstag, den 1. September 2007 hat die Linksruck Delegiertenkonferenz die die Auflösung von Linksruck beschlossen. Im Auflösungsantrag heißt es weiter "Die Konferenz fordert alle Mitglieder von Linksruck auf, mit ihren Ideen und Traditionen am Aufbau der LINKEN mitzuwirken und zur Stärkung marxistischer Positionen beizutragen."
wenn dem so ist, halte ich es für nicht fair, einseitige argumente anzuführen, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich um eine ausschliesslich einseitige, politische sichtweise handelt.

lg
sundown(er) *opa*
********2_by Mann
1.813 Beiträge
@ sundown(er)
eine klassenlose gesellschaft dürfte es aus meiner sicht bis heute nicht gegeben haben,

In der Urform menschlichen Zusammenlebens ( sog. Steinzeit ) gab es meines Erachtens sehr wohl die klassenlose Gesellschaft.
Klassen , Stämme , hierarchische Formen des Zusammenlebens gibt es erst seit dem Tauschhandel ( auch Geld ist nur ein Tauschmittel ).

die "menschliche veranlagung" ist für mich die triebfeder der evolution und damit des fortschritts: wissbegierde, forscherdrang, machtstreben und vergrösserung der einflusssphäre zwecks erweiterung der resourcenreserven etc.,

*hae* Also , das Wissensdurst oder Forscherdrang unter anderem die Triebfeder menschlichen Fortschrittes sind , genauso wie z.B. die industrielle Revolution , sehe ich genau so. Was jetzt " vergrößerung der Einflußsphären zwecks Erweiterung der Resourcenreserven " mit Evolution und menschlichen Fortschritt zu tun hat, entzieht sich meiner Vorstellung.

selbstverständlich kann man den kapitalismus als gesellschaftsform betrachten

Danke sehr großzügig. Aber wie Du ja selber feststellst ist der Kapitalismus DIE Gesellschaftsform.
nämlich sagst Du :

für mich existiert der kapitalismus aber in allen existierenden gesellschaftsformen und zwar entweder als privatkapitalismus oder als staatskapitalismus

was ich vollkommen richtig finde und genau so sehe. Gerade deshalb ist es ziemlich müßig , darüber zu diskutieren welches System " unter " dem Kapitalismus das Richtige ist. Genau so wie das System ( egal welches ) nicht reformierbar ist , solange der Kapitalismus nicht überwunden wird.

der kapitalismus in seinen heutigen ausprägungsformen bedarf dringend der überprüfung und der kontrollmöglichkeiten
jetzt wirds aber niedlich. Der Kapitalismus egal in welcher " Ausprägungsform " ( ich würde eher sagen in welchem zyklischen Stadium ) wird seit seines Bestehens " überprüft ". So z.B. von Karl Marx. Ergebnis der Überprüfung. Kapitalismus ist weder überprüfbar noch beherrschbar , daher muß er überwunden werden.
Nicht umsonst lernen heutige BWL Studenten den Kapitalismus anhand der marx'schen Analysen. Allerdings hören sie damit auf bevor die Schlußfolgerungen an die Reihe kommen , warum wohl ?



überwiegende teil der menschen leicht durch demagogen und sogenannte heilsbringer der verschiedensten richtungen verführen lässt

dem ist nicht hinzuzufügen...

wenn du rotes und schwarzes gedankengut mixt, dann kommt ...

B R A U N heraus.

wenn das jetzt das bedeuten soll , was ich vermute dann werde ich unsere Diskussion hier ( leider ) beenden. Aber hört sich für mich nach Totalitarismustheorie ( Kommunismus = Faschismus ) an , und da ist dann wie gesagt Schluß mit Lustig. Faschismus ist keine Meinung , sondern ein Verbrechen! Wer das gleichsetzt ist neben eines fanatischen Antikommunisten auch ein Leugner der faschistischen , einmaligen Menschheitsverbrechen , so z.B. der Vernichtung der europäischen Juden.

sind offensichtlich aus dem linksgerichteten blatt "linksruck

Jetzt wirds aber echt wirr. Also ersten ist bzw. war " Linksruck " ein trotzkistisches Blättchen.
Und zweitens war Prosper Lissagaray sozusagen der Protokollant der Pariser Kommune von 1871.
Und sämtliche Beiträge zur Kommune in meinem Vorbeitrag bezogen sich auf das Buch ( wie ich auch angegeben habe ) : " Geschichte der Kommune von 1871 " ( erstmal erschienen 1876 in Brüssel; vor mir liegt die Ausgabe des Verlags Rütten & Loenig / Berlin 1953 )
Ich pflege eigentlich immer korrekte bzw. überhaupt Quellen anzugeben , im Gegensatz zu manch anderem hier.



wenn dem so ist, halte ich es für nicht fair, einseitige argumente anzuführen, ohne darauf hinzuweisen, dass es sich um eine ausschliesslich einseitige, politische sichtweise handelt.

Was ist los ? Also erstens würde es Dich nix angehen , aber ich kann Dich beruhigen. Die sog. Linke sind Sozialdemokraten und in der SPD war ich bis zum Überfall auf's Kosovo Mitglied. Warum sollte ich nochmals in einer sozialdemokratischen Partei mitmischen... Im übrigen bin ich nicht fürs Parteienleben geboren.
Da ich ein politischer Mensch bin , ist meine Sichtweise selbstverständlich politisch bzw. marxistisch. So etwas nennt mensch wohl , eine Meinung haben und auch zu vertreten.
Ja , ich bin auch einseitig. Und zwar stehe ich immer auf der Seite der unterdrückten , ausgebeuteten und niedergehaltenen Menschen , sprich ( ganz demokratisch ) auf der Seite der Mehrheit der Menschen.
Da Deine Ausführungen für mich immer kruder und nicht nachvollziehbar werden , könnte es aber auch sein das ich vielleicht in Wahrheit vom Mossad bin... der wars ja immer wenn nix anderes mehr zieht.
schönen Sonntag noch , ich geh' bischen im Buch von Monsieur Lissagaray schmöckern...
*undwech*

gruß,
@grisu
nach allen mir bekannten unterlagen gab es nie eine klassenlose gesellschaft in der menschlichen entwicklung von den kleinen gruppen der steinzeit bis zum heutigen tag. selbstverständlich bin ich offen für jede wissenschaftlich sachliche information, aber bitte keine "schriften", die nur richtig sind, weil einige vorbeter sagen, dass sie richtig sind.
Was jetzt " vergrößerung der Einflußsphären zwecks Erweiterung der Resourcenreserven " mit Evolution und menschlichen Fortschritt zu tun hat, entzieht sich meiner Vorstellung.
laut ernährungswissenschaft ist durch umstellung der ernährung von weniger pflanzen zu mehr tierischer nahrung nicht nur die muskelmasse der menschen, sondern auch ihre gehirnmasse vergrössert worden. hier war nun die voraussetzung für mehr denkvermögen geschaffen und der weg aus zentralafrika nach dem norden der weltkugel konnte beginnen. nahrungsbeschaffung war die wichtigste voraussetzung für das überleben der kleinen gruppen. je grösser das jagdrevier, desto besser die chance, dass die gruppe nicht nur überlebt, sondern sich auch entwickeln kann.
Aber wie Du ja selber feststellst ist der Kapitalismus DIE Gesellschaftsform.
ich sagte und sage noch einmal: für mich ist kapitalismus keine gesellschaftsform. kapitalismus ist für mich eine wirtschaftsform, die in allen gesellschaftsformen in irgendeiner ausprägung vorkommt.
Nicht umsonst lernen heutige BWL Studenten den Kapitalismus anhand der marx'schen Analysen. Allerdings hören sie damit auf bevor die Schlußfolgerungen an die Reihe kommen , warum wohl ?
... weil erwiesenermassen marx die theorie und murks die praxis ist.

Aber hört sich für mich nach Totalitarismustheorie ( Kommunismus = Faschismus ) an , und da ist dann wie gesagt Schluß mit Lustig. Faschismus ist keine Meinung , sondern ein Verbrechen!

jedes totalitäre menschenverachtende regime ist ein verbrecherregime. wenn ich heute mal 100 jahre zurückschaue, dann hatte das unter dem deckmantel des kommusismus im osten errichtete verbrecherregime riesige verbrechen der menschlichkeit verübt, die dann durch die braunen verbrecher noch deutlich übertroffen wurden.

faschismus ist für mich persönlich ein totalitäres rechtsgerichtetes regime. der ursprung geht ja auf mussolini zurück, der in seiner standarte "fasces" führte. laut verschiedener publikationen werden unter "faschismus" mittlerweile auch sozilarevolutionäre bewegungen eingestuft.
Und sämtliche Beiträge zur Kommune in meinem Vorbeitrag bezogen sich auf das Buch ( wie ich auch angegeben habe ) : " Geschichte der Kommune von 1871 "
o.k., dann hat also auch "linksruck" aus dem gleichen buch übernommen. du scheinst aber kein trotzki anhänger zu sein. er war für mich der menschlichste in lenins "organisation". wurde dann ja auch liquidiert. war das menschlich?

Was ist los ? Also erstens würde es Dich nix angehen , aber ich kann Dich beruhigen.
mich interessiert die persönliche einstellung eines anderen nicht. für mich ist nur wichtig, wie er seine einstellung vertritt und argumentiert. begriffe wie:
Danke sehr großzügig/jetzt wirds aber niedlich/Jetzt wirds aber echt wirr/Da Deine Ausführungen für mich immer kruder und nicht nachvollziehbar werden , könnte es aber auch sein das ich vielleicht in Wahrheit vom Mossad bin... der wars ja immer wenn nix anderes mehr zieht
zeugen aber von einer eher schwachen argumentationsfähigkeit und dienen nicht einer diskussion auf ansprechendem niveau.

lg
sundown(er)
Meine Definitionen
Ein Gesellschaft ohne "Marktwirtschaft" ist illusorisch bei der Größe der Weltbevölkerung. Wie in der Steinzeit, als kleine autarke Gruppen können wir wohl nicht mehr existieren.

Die Begriffe die sonst so durch die Welt posaunt werden definiere ich für mich relativ einfach.

A - Wirtschaftssysteme:

"Kapitalismus" ist eine Markwirtschaft, in der das meiste Privateigentum ist.

"Kommunismus" ist eine Marktwirtschaft fast nichts Privateigentum ist.

"Sozialismus" ist eine Marktwirtschaft in der manches Privateigentum ist, aber manches allen gehört.

B - Politische Systeme

"Anarchie" es gibt keine Gesetzgebung.

"Monarchie/Diktatur" Einzelne haben die Macht der Gesetzgebung.

"Demokratie" Das Volk hat die Macht zur Gesetzgebung.


Kombinationen von A und B sind beliebig möglich *zwinker*
Mein Favorit wäre ein demokratischer Sozialismus!

ein vermutlich wie immer zu schlicht denkender
(Ru)dolf *love*
P.S.
zur Zeit haben wir eine Kombination mit Ausnahmeregel.

Einen Sozialismus in dem die Reichen "Kapitalisten" sein dürfen, und die Armen müssen "Kommunisten" sein *lol*

Die Gesetzgebung ist zwar auf dem Papier beim Volk, aber realexistierend ist sie bei den Reichen.

Keine Ahnung ob es schon einen Begriff dafür gibt (kommunistische Oligarchie vielleicht?), aber wundern würde es mich nicht. *haumichwech*


(Ru)dolf *love*
**********henke Mann
9.667 Beiträge
rot und schwarz
@******ner: Ich möchte Deinen Tuschkasten haben, wenn Du rot und schwarz zu braun mischen kannst.

Um zum Eröffnungsbeitrag zurückzukommen: Ja, wir brauchen eine neue Gesellschaft, und sie wird es ohne eine gewaltsamen Umsturz geben. Wenn sogar ein Herr Althaus von der CDU in Thüringen ein bedingungsloses Grundeinkommen (er nennt es glaube ich "Bürgergeld") einführen möchte, dann ist der Tag nicht mehr weit, an dem "jeder nach seinen Fähigkeiten und jeder nach seinen Möglichkeiten" den Tag verbringt.

Wir müssen nur warten.

Und jetzt kommt mir nicht wieder mit irgendwelchen grünen Argumenten wie: "Ja, aber vorher ist die Erde kaputt." Das Jahr ohne Sommer 1816, die kleine Eiszeit im Mittelalter - das haben unsere Vorfahren überstanden. Und wir sollen nicht mit ansteigenden Meeresspiegeln fertig werden?

@***Ru
An dem Tag, an dem Menschen an Computerterminals eingeben können, was genau sie brauchen, an dem Tag hat die Marktwirtschaft ausgespielt. Dann gibt es zwar keine Mainzelmännchen mehr, denn die Werbung fällt weg, aber wer braucht wirklich Parfüm für Sofas oder Hundefutter mit Möhrchen?

fragt sich Kamelienschenke(r)
********2_by Mann
1.813 Beiträge
@(Ru)dolf:

Wie in der Steinzeit, als kleine autarke Gruppen können wir wohl nicht mehr existieren.

Möchte nur betonen , das ich genau so denke. Würde es auch nicht wollen , selbst wenn es möglich wäre. Finde Zivilisation und technischen Fortschritt sehr angenehm und lebe gerne damit/darin.
Eine Andere Frage wäre vielleicht der sinnvolle Umgang mit Technik und Wissenschaft.
Bei dem Beispiel Steinzeit wollte ich auf die Widerlegung der These
" der Mensch kann ohne Klassen nicht existieren " hinaus. Und dabei ist mir das meiner Meinung nach hervorragende Werk von Friedrich Engels " Der Ursprung der Familie , des Privateigentums und des Staats " ( Marx - Engels Werke / Dietz Verlag Berlin; Bd. 21 S. 25 bis 173 ) eingefallen. Teilweise echt krass wie das auf die derzeitige Situation passt. Wenn ich bedenke das diese " Schrift " meines " Vorbeters " Engels *zwinker* 1888 geschrieben wurde , würde ich meiner unbedeutenden Meinung nach mal von enormer Weitsicht ausgehen.
Jedoch die Erkenntnis , das der Mensch keine Klassen braucht um
( gut ) existieren zu können , heißt ja nicht " zurück zur Steinzeit " oder so Pol Pot oder solche Irren. Muß natürlich schon ins 21. Jahrhundert passen , also die klassenlose Gesellschaft meine ich.


Mein Favorit wäre ein demokratischer Sozialismus!

*top* Das Einfache , und doch so schwer zu machende...

@ sundown(er) :
mich interessiert die persönliche einstellung eines anderen nicht. für mich ist nur wichtig, wie er seine einstellung vertritt und argumentiert

Das macht es für mich widerum schwierig. Weil rhetorisch kann ich als kleiner Prolet , der 18 Jahre in der Fabrik war und nun Hausmann ist , nur schwer mithalten. Und da wir arm waren , war ich heilfroh das mich meine Gewerkschaft regelmäßig auf Schulungen geschickt hat. Dort konnte ich mir dann als Betriebsrat mein Wissen " anlesen ".
Wie der Mensch anders zu Wissen kommen soll als durch Lesen , zumindest wenns historisch oder philosophisch sein soll , ist mir allerdings wirklich schleierhaft.
Ganz abgesehen davon, interessiert mich an Menschen ihre
( zwangsläufig , denke ich ) persönliche Meinung , v.a. bei politischen Diskussionen. Ich gebe Dir Recht , daß ich gerne spitz und zynisch/ironisch Formuliere , aber wie gesagt mir geht es um Inhalte.
Deshalb diskutiere ich lieber mit jemanden , der eine Meinung hat und diese vertritt, auch wenns ein bischen ruppig wird , als mit jemanden der darauf achtet " wie er seine Einstellung vertritt und argumentiert ".

@ Kamelienschenke :
Ich möchte Deinen Tuschkasten haben, wenn Du rot und schwarz zu braun mischen kannst.

Habs mir als gelernter Drucker verkniffen...
Ansonsten finde ich deinen Beitrag zum Thema cool und chaotisch , muß ich mal in aller Ruhe in meine Gedankengänge aufnehmen.
Das mit dem bedingungslosen Grundeinkommen finde ich allerdings recht gefährlich , denn entweder ( bei den derzeit herrschenden Verhältnissen ) fällt es viel zu gering aus , oder wir müßten vorher revoltieren und die Verhältnisse ändern , sehe ich derzeit aber eher wenig Spielraum für... *gruebel* oder ( da ich gerade vom Kuchen backen komme ) : " Wir wollen kein größeres Stück vom Kuchen , wir wollen die Rezeptur verändern. " *koch*

gruß,
@Kamelienschenke
@******ner: Ich möchte Deinen Tuschkasten haben, wenn Du rot und schwarz zu braun mischen kannst.

dann mische doch einmal z.b. rote und schwarze wasserfarbe *top*

aber was ich damit sagen will ist, dass zwischen extremen weltanschauungen oftmals keinerlei unterschied in der umsetzung besteht. am anfang des 3. reiches wechselten nachweisbar eine nicht unerhebliche anzahl von genossen der roten arbeitsfront problemlos zur braunen arbeitsfront. die zielsetzung in beiden organisationen war ja nun sehr ähnlich: terror und vernichtung des politischen gegners. das die braunen verbrecher (national = schwarzes gedankengut, sozialistisch = rotes gedankengut) ihr terrorsystem noch perfektionierten, war dann der absolute abgrund des ganzen.

ich bin anhänger einer wehrhaften demokratie, die weder auf dem linken, noch auf dem rechten auge blind ist, denn bei "sehschwäche" auf einem auge: siehe weimarer republik. wie sagte rosa luxemburg: "freiheit ist immer die freiheit des andersdenkenden." oder gilt das nur für eine bestimmte richtung der roten genossen?

in einer demokratischen gesellschaft haben die schwachen das grundrecht auf schutz. vor allem aber ist hilfe zur selbsthilfe angebracht und das genau das fehlt heute in unserem staat. das ganze artet immer mehr zu selbstbedienungsgesellschaft, bei der nicht nur "die da oben", sondern in allen schichten diese mentalität vorherrscht.

was könnte man ändern? z.b.: einführung der wahlpflicht, ergänzung der wahlzettel um die wahlmöglichkeit "wahlenthaltung wegen politikverdrossenheit", abschaffung des festbetrages an parteien für wahlstimmen, 5% klausel nicht für abgegebene stimmen, sondern von den gesamtwahlberechtigten, beibehaltung des systems der direkt gewählten abgeordneten, aber über listen dürfen nur so viel abgeordnete in den bundestag (max. 50%), wie der wähleranteil der abgegebenen stimmen für die parteien beträgt. der wahlenthaltungsanteil reduziert entsprechend die über listen in den bundestag gewählten abgeordneten.
Vor allem LOBBY-ARBEIT HAT DEN SOFORTIGEN AUSSCHLUSS DES ABGEORDNETEN ZUR FOLGE incl. harter strafrechtlicher verfolgung. der abgeornete hat alle zusätzlichen einkünfte neben den einkünften als abgeordneter öffentlich zu machen.

Wie der Mensch anders zu Wissen kommen soll als durch Lesen , zumindest wenns historisch oder philosophisch sein soll , ist mir allerdings wirklich schleierhaft.

mir nicht, aber auch du beschreibst genau den weg, auf dem man am besten wissen erwirbt. man kann einem menschen alles nehmen, aber nicht sein wissen. dazu muss man ihn töten.

lg
sundown(er)
********2_by Mann
1.813 Beiträge
„Radikalismus“ ist bis heute positiver besetzt als „Extremismus“ und gilt vielen als weniger „bedrohlich“. Das Attribut „radikal“ kann unter Umständen sogar positiv konnotiert sein und für besondere Konsequenz und Entschiedenheit in der Auswahl und bei der Verfolgung und Umsetzung übergeordneter Ziele stehen und wird daher von manchen Gruppierungen, die die bestehende Staats- und/oder Wirtschaftsordnung grundsätzlich kritisieren und verändern wollen, auch als Selbstbezeichnung verwendet. Schon die APO der 68er nahm die ursprünglich abwertende Fremdbezeichnung rasch für sich in Anspruch, wie es etwa in dem auf Demonstrationen skandierten, ironisch-provozierenden Satz zum Ausdruck kommt: Wir sind eine kleine radikale Minderheit. Derartige „Radikale“ sehen ihre eigene (positiv verstandene) Radikalität zumeist in ihren Zielen, nicht aber in ihren Methoden (Umsturz, Gewalt) verortet, während sie das Attribut „extremistisch“ als diskreditierend verstehen und ablehnen.

Der Begriff „Extremismus“ hat den des „Radikalismus“ im staatlichen Sprachgebrauch heute weitgehend verdrängt. Er stammt aus dem Umfeld der Totalitarismustheorien und wurde im Kalten Krieg von westlichen Regierungsstellen geprägt. Heute verwenden ihn die meisten der im Parlament vertretenen politischen Parteien ebenso wie die staatlichen Institutionen der Bundesrepublik, darunter vor allem der Verfassungsschutz. Dieser definiert Extremismus (in Form einer definitio ex negativo) als „fundamentale Ablehnung des demokratischen Verfassungstaats“[2]. Darunter fallen alle Bestrebungen, die sich gegen den „Kernbestand“ des Grundgesetzes oder die freiheitliche demokratische Grundordnung insgesamt richten. Politologen wie Uwe Backes definieren Extremismus als „politische Diskurse, Programme und Ideologien, die sich implizit oder explizit gegen grundlegende Werte und Verfahrensregeln demokratischer Verfassungsstaaten richten“.

Vor dem Hintergrund von Herkunft und Gebrauch der Begriffe „Radikalismus“ und „Extremismus“ ist auch in der Extremismusforschung selbst umstritten, ob die Abgrenzung gegenüber „radikalen“ oder „extremistischen“ Tendenzen wirklich der Verteidigung demokratischer Positionen dienen kann. Kritiker heben hervor: Da die „Definitionsmacht“ hier bei den politischen Institutionen des Staates liege, bestehe die Gefahr, dass andere Demokratievorstellungen ausgeblendet und Minderheitspositionen tendenziell mit illegitimen politischen Zielsetzungen gleichgesetzt werden.

Eindimensional sei der Begriff wegen der Vorstellung von einer „Achse“, auf der sich das politische Spektrum von links über die Mitte bis nach rechts gruppiere. Aus diesem Konstrukt ergäben sich vielfältige Zuordnungs- und Abgrenzungsprobleme und damit erhebliche Interpretationsspielräume. Der Extremismus markiere jeweils den äußersten Rand des Spektrums. Darin liege bereits eine politische Wertung. Aus dieser normativen Sicht leite sich ein Extremismusbegriff her, der alle Einstellungen, Verhaltensweisen, Institutionen und Ideen einschließt, die sich in irgendeiner Weise gegen den demokratischen Verfassungsstaat richten.

( Quelle : Wikipedia )

gruß,
********2_by Mann
1.813 Beiträge
am anfang des 3. reiches wechselten nachweisbar eine nicht unerhebliche anzahl von genossen der roten arbeitsfront problemlos zur braunen arbeitsfront.

Aha. Also eine rote Arbeitsfront kenne ich nicht, ich kenne einen Rotfrontkämpferbund (RFB; militanter Arm der KPD ).Würde mich schon interessieren aus welchen wissenschaftlichen Werken Du hier zitierst. Quellenangaben fehlen ja leider.

... 360.000 Mitglieder gehörten 1933 der KPD an. Jedes zweite Mitglied irgendwie verfolgt, jedes dritte Mitglied, das irgendwie am Widerstand teilnahm, Existenz, Freiheit, Folter und Leben riskierend. Zehntausende Kommunisten in Gefängnissen, Zuchthäusern und Konzentrationslagern, Tausende in den SA - Kellern gefoltert, Tausende ermordet. Der Faschismus wäre eine Sache der hoffnungslosen Verzweiflung, wenn es nicht vor allem diesen kommunistischen Widerstand gegeben hätte, den es von Anfang 1933 an gab und nicht erst, als offensichtlich wurde, daß Hitlers Niederlage besiegelt war, diesen Widerstand mit dem Opfertod von Zehntausenden, diesen Widerstand, der trotz verheerender Einbrüche nie zum Erliegen kam.
... Die Zahl der Überläufer zu den Nationalsozialisten war sehr klein. In Düsseldorf beispielsweise wurde die Zahl der Deserteure bei einer Mitgliederzahl von ca. 6000 auf 60 geschätzt. Außerdem gab es einige seit langer Zeit agierende Polizeispitzel, die in Erscheinung traten und großen Schaden anrichteten, sowie ein paar einzelne Mitglieder, die unter dem Druck der Folter oder der Bedrohung ihrer Angehörigen dazu gebracht wurden, als Spitzel oder agents provocateurs in den Dienst der Polizei zu treten.

aus: " Kommunistischer Widerstand in Nazideutschland "; ( Autor: Allan Merson; britischer Historiker . aus dem Engl. von Irmhild und Otto Brandstätter; Pahl - Rugenstein, Bonn 1999 S.7 und S.50 )

Aber passt halt nicht gut zur Totalitarismustheorie...

gruß,
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