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1968. Turn on, tune in, and

*******enza Mann
3.454 Beiträge
Themenersteller 
...
Texte ohne Inhalt und Bezug sind wahrlich als Kunst zu betrachten.

DER Klassiker des Aneinandervorbeiredens.

Für Frauen sind nicht selten solche Schilderungen innerer Stimmungen der einzige Inhalt.
Während Männer immer auf der außen-existierenden Sachebene herumreiten.

Für mich ist das größte Geschenk der 68er, dass ich das wenigstens teilweise durchbrechen konnte, wenngleich erst im fortgeschrittenen Alter mit zunehmender Dynamik. Könnte was mit dem Oxytocin-Pegel zu tun haben.

Rein sprachlich wären wir Männer in der Pflicht - zumindest im deutschen - zu erklären, warum sich IN-halt gerade nicht auf dieses IN-nere beziehen soll? Sondern auf die res extensa in all ihrer Fraglichkeit und Transzendenz?

Was in der Tat unweigerlich zum

Solipsismus

führt.

Letztlich sind ja diese quasi-solipsistischen Stimmungslagen unseres individuellen Gewordenseins fast das Einzige, was hängenbleibt. Die politischen Ereignisse und ihre mit jedem Lebensabschnitt ideologisch neu taxierte Bewertung treten irgendwann ziemlich in den Hintergrund. Vielleicht bei mir auch eine Vorstufe der Demenz, wer weiß.

Dass die vorherrschende Form menschlichen Zusammenlebens, die Kleinfamilie, ein Auslaufmodell ist, setze ich als erkennbar voraus.

Dieser Themenkomplex, der "Zusammenhang von Familie, Privateigentum und Staat" (mit Engels Zungen zu reden), ist ein ganz wesentlicher Brocken, den ich irgendwann ideologisch schweren Herzens revidieren musste:

Im 19. Jahrhundert mag diese Kleinfamilie tatsächlich wilkommener Baustein zur Zementierung von Herrschaftsverhältnissen im Kleinen gewesen sein. Ihre von der Linken proklamierte Abschaffung zugunsten der freien Assoziation der Arbeiterklasse verkennt jedoch die emotionale und biologische Bindung zwischen Eltern und Kindern.

Jeder Mensch hat exakt zwei biologische Eltern.

Die Phrase "bis dass der Tod euch scheidet" bezieht sich in ihrem metaphysischen Kern auf dieses Triplett, nicht auf die beiden Eltern. Gemeinsame Elternschaft endet erst, wenn einer der drei ins Gras beißt. Punkt. Nur die unwesentlichen Punkte werden durch Versorgungsausgleich und Unterhaltsrecht geregelt.

Dass das im Rahmen der sogenannten Aufklärung zusammen mit den Religionen hinweggewischt werden sollte, beruht lediglich auf dem Missverständnis, dass es den Kirchen gar nicht in den Sinn gekommen wäre, diesen Punkt näher zu erläutern, weil er einfach zu selbstverständlich war.

An diesem Missverständnis wird nicht die Kleinfamilie zum Auslaufmodell, sondern diese unsere westlich-aufgeklärte Kultur. Da werden die Kinder schon für sorgen.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Themenersteller 
...
Zusätzlich nochmal ein explizit-verbales Danke an Märzmond für die Erinnerung an

die doors und jim morrisson

von denen ich nur Schallplaten aber noch keine CDs erworben habe, weshalb die viel zu selten in mein Radar fallen. Auf diese Anregung hin sah ich gestern Abend deshalb noch einmal den Film von 1991 mit Val Kilmer als Jim Morrisson, der sich rund um dieses Jahr 1968 spielt.

Es gibt wohl kaum ein englischsprachiges Lied, in dem nicht irgendwo das Wort

yeah

vorkommt.

Ihr könnt mir sagen, was ihr wollt, aber nach meinem Hören bringt dieses Wort niemand - ich wiederhole: niemand - so direkt aus dem Wurzelchakra ins Mikrophon wie Jim Morrisson. Elvis nicht, Johnny Cash nicht, ja nicht einmal Hendrix und auch nicht Ian Curtis, obwohl die das auch alle ganz gut hinkriegen.

Wer aber selbst anderen Geschmackes ist, werfe das erste youtube video.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Keinen Einwand, Mangels besseren Wissens zum Morrissonschen 'Yeahh' *grins*

Aber mal angenommen Sokrates hätte den nachfolgend zitierten Satz im Jahre 418 v. Chr. gesprochen und meine Additionskünste sind ausreichend, dann könnten wir doch analog zum 50 jährigen Jubiläum der 68er nun auch ein 2.400 jähriges Jubiläum begehen.
"Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widersprechen ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Was von den 68ern blieb ? Bedauern darüber, dass psychedelische Drogen wie Psilocybin keinen generellen Eingang in die Folgegesellschaften fanden

.

**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Hmmmh...
Was von den 68ern blieb ? Bedauern darüber, dass psychedelische Drogen wie Psilocybin keinen generellen Eingang in die Folgegesellschaften fanden
Nun...mir wird da schon präsent, dass sich gerade in der Generation Y der Markt für herbal drugs etc. (man muss ja seine blues suede shoes nicht ganz nach Colorado werfen...) durchaus etabliert hat. Oder kam dir das nicht schon etwas seltsam vor, wenn Du bei einer Landstraßenfahrt irgendwelches Jungvolk (fern von irgendwelchen Reiterhöfen) über die Wiesen und Weiden hast stolpern sehen? Erinnert vordergründig dann so ein bisschen an die Liebe zu ungewöhnlichen Spaziergängen des Orvil Pym in Welsh´s "Freuden der Jugend" (Denton Welsh: Freuden der Jugend"/Wagenbach-Verlag- mit einem sehr süffisanten Nachwort von W.S: Burroughs).
Drängt sich doch jetzt irgendwie der Eindruck auf, dass dieser ganze Geocaching-Zirkus oder dieser Pokomonhype vielleicht nur vorgeschoben sein könnte *nachdenk*
Und mir scheint, dass sich jede Jugend so ihr "Yeah"-Erlebnis schafft...(ob man´s nun mag oder nicht...) *lach*

****e_H Mann
8.282 Beiträge
Pardon : mit dem Rechnen hapert es immer noch. Ich stelle nachträglich richtig : für ein rundes 2.400 er Jubiläum hätte Sokrates den o. zitierten Satz im Jahre 400 minus 18 , also 382 v. Chr. aussprechen müssen.
*ggg*
****ta Frau
2.135 Beiträge
yä-ahhh
Ich glaube, ich habe in meinem ganzen Leben noch nie 'yeah' gesagt. Auch nicht gesungen.
Mich beschlich immer das Gefühl, wenn jemand aus irgendwelchen Gründen nicht weiter wusste, schmiss er dieses Füllwort in die Menge.

Wiki:
Füllwörter haben einen geringen Aussagewert. Sie dienen dazu, einen Inhalt emotional zu färben oder einen Vers zu glätten.[3] In der gesprochenen Sprache werden Füllwörter zur Verbesserung des Sprachflusses eingesetzt. Zu viele Füllwörter sind in der geschriebenen Sprache außerhalb der wörtlichen Rede überflüssig, da sie einen Text unnötig aufblähen, ohne zur Verständlichkeit beizutragen ...


Das passierte häufig, denn weil es zu dieser Zeit vor Spontis nur so wimmelte, wussten die auch manchmal nicht, was sie als nächstes tun, sagen oder singen sollten. Was lag da näher, als sich mit einem bekräftigenden, animierenden, aufrüttelndem 'yeah' von Lücke zu Lücke zu hangeln, wie Kinder, die von Pfütze zu Pfütze springen. Was sich dazwischen abspielte, war dann meistens ein erneuter Ausbruch der eigentlichen Intention.
Vernahm ich dieses Unwort, war mir klar, jetzt kann es ein bisschen dauern, bis sie den Faden wieder haben... und beschäftigte mich mit etwas anderem.
Bis dann nach einer Pause ein neuerliches, diesmal erleichtertes 'YEAH' aus den Boxen donnerte und es wieder weiter ging.
Manche waren aber auch schon mit dem Yeah zufrieden. Es klang so schön neuenglisch.


*******enza Mann
3.454 Beiträge
Themenersteller 
...
Drängt sich doch jetzt irgendwie der Eindruck auf, dass dieser ganze Geocaching-Zirkus... vielleicht nur vorgeschoben sein könnte
*haumichwech*

Und mir scheint, dass sich jede Jugend so ihr "Yeah"-Erlebnis schafft...

Klar. Auch der ushersong hat zweifelsohne groove.

Das yeah ist aber Falsett, man spürt da keinerlei Bauchmuskulatur. Und bei Morrisson kommt das von noch weiter unten. Medikamente, die auf diese diese Körperregion zielen, werden eher gegen nächtlichen Harndrang verschrieben, weniger zur Bewussteinserweiterung.

Vernahm ich dieses Unwort, war mir klar, jetzt kann es ein bisschen dauern, bis sie den Faden wieder haben...

Es gibt Leute, die hören beim Tanzen an den geilsten Stellen tatsächlich auf, sich zu bewegen, nur weil die Musik kurzzeitig mal ohne Geräusche auskommt.

"It's got a backbeat you can't loose it"
Beatles: Rock'n'Roll Music

Bei den songs, an die ich so denke, habe ich das yeah nie als Füllwort gesehen. Fraglich, ob überhaupt als Wort. Da wird die Stimme zum Instrument, und bringt wie die übrigen Instrumente das, was rüberkommen soll, in seiner unmittelbarsten Reinheit zum Ausdruck.

Zustimmung (meist zum Sex) und sonst gar nichts.


****66 Mann
220 Beiträge
Das "Yeah" kenne ich eher aus dem Reggae. Es bekräftigt das Gesagte, Gesungene und fügt sich rhythmisch ein. Ich stimme Jin zu und sehe die Stimme im Idealfall auch als Instrument, oder zumindest als über die Sprache hinaus unterstützendes Instrument.

Till Brönner hat einmal in einem Interview gesagt, dass es sein Ziel ist, seine Trompete möge wie eine menschliche Stimme, wie eine emotionale Vibration klingen. Im Jazz wird die Stimme oft vornehmlich (ganz ohne "yeah") als Instrument eingesetzt, indem es sich auf Laute und Rhythmik konzentriert.
****66 Mann
220 Beiträge
Die Sehnsucht nach Freiheit wird spätestens seit den 90er Jahren durch Autowerbespots repräsentiert. Ausbrechen aus Alltagsstrukturen mag heutzutage nur mit einem SUV gelingen. Der Selbstwert eines Menschen definiert sich längst über materielle Symbole. Die Maschine regiert. Und wir alle wissen: Es ist alternativlos. Warum? Weil wir alle versagen, uns in Fantasieserien flüchten und viel lieber Duckface, Titten- oder Schwanz-Fotos posten. Ach ja, Yoga gibt es auch noch.

Singularisierung ist die Konsequenz einer immer mobiler werdenden Welt. Wir passen uns der Maschine an. Wir vermögen es nicht, die Maschine an unsere Bedürfnisse anzupassen. Dazu müssten wir unsere Bedürfnisse erst einmal kennen.

Aus dem Aufbruch, hin zur Option der freien Liebe, weg von gesetzlich oder kirchlich vorgegebenen Moralvorstellungen, ist mittlerweile das Model des Wife-Sharing entstanden. Das ursprüngliche Experiment, das Betreten von Neuland im zwischenmenschlichen Umgang wurde passgenau in die moderne Lebensrhythmik eingefügt.
Wenn man Atome spalten kann, warum also nicht auch die Liebe vom Sex abkoppeln? Triebhaftigkeit ist Teil unseres Wesens. Oder etwa nicht? Will man sich mit der Maschine messen, in dessen Höhen emporsteigen, muss zuerst der Sandsack mit der Füllung "Empathie" über Bord. Logik bedeutet in diesem Fall, dass Du wie eine Maschine sein musst, um in einer Maschinenwelt erfolgreich sein zu können. Und wer wäre nicht ein erfolgreich?

So verbringt der moderne Mensch mehr und mehr Zeit damit, sich selbst zu optimieren, um sich bei der Selbstvermarktung einen Spitzenplatz zu sichern. Er/Sie schaut dabei bedächtig auf eventuelle Nischen, mögliche Alleinstellungsmerkmale und die Relation von Angebot und Nachfrage. Es ist allgemein bekannt und wenig erregend. Warum also heute noch solche Gedanken formulieren? Schon wieder...

Viele 68er sind der Verlockung der Macht erlegen. Die negativen Schlagzeilen hierzu überwiegen. Ich frage mich, an welcher Stelle ein idealistischer Aufbruch zu kippen droht und am Ende eine wichtige, lebendige und bereichernde Bewegung sich ins ökonomische Kleidchen zwängt.
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Themenersteller 
...
Ich glaube, die einzige historsche Figur, die Morrisson stimmlich an sexiness übertroffen haben dürfte, war Jesus Christus. Bedauerlicherweise existieren aus jener Zeit keine Ton-Dokumente mehr und die Apostel haben diese Füllwörter unverständlicherweise unterschlagen.

Selig sind die da arm im Geiste sind? Yeah.
Selig sind die Friedfertigen? Yeah.

Insofern sich die Wurzeln dieser Musik über den Soul und Gospel in die Kirche zurückverfolgen lassen, wäre die treffendste Übersetzung für yeah schlicht amen.

Dass es eine Neuvertonung der Bergpredigt bisher nicht in die Charts geschafft hat, dürfte neben dem Trend zur Maxi-Single vor allem der Größe des Themas geschuldet sein. Der Einzige dem man das Textvolumen zugetraut hätte, wäre Bob Dylan, und der hat sich wohl gedacht "It aaaaain't necessaräääääh."
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Themenersteller 
...
Das aktuelle Zeitgeschehn liefert mal wieder eine Steilvorlage für diesen thread.
Der catalanische Separatistenführer.

Pokemon

wird in Deutschland verhaftet. Zur Prüfung, ob dem europaweit gültgen Haftbefehl bzw dem Ersuchen um Auslieferung Rechnung getragen wird, gehört die Frage, ob es im deutschen Recht einen dem der in Spanien strafbaren Handlung der

Rebellion

vergleichbaren Straftatbestand gibt.

Was unweigerlich zu dem Sokrates-Zitat führt, das uncleH oben brachte.

Dass Rebellion hierzulande nicht strafbar ist, dürfte kaum auf die Toleranz des teutschen Rechtssystems zurückzuführen sein. Müssen wir deutschen uns dafür schämen?


****e_H Mann
8.282 Beiträge
Beim Vergleich Jesus<>Morrisson kommt mir zunächst in den Sinn, dass beide bewusst frühzeitig aus dem irdischen Leben geschieden sind. ( Wie viele andere bekannte Persönlichkeiten übrigens auch. Liste ist beliebig lang:
Sid Vicious, Kurt Cobain, Ian Curtis, Amy Winehouse , H.v. Kleist, Robert Enke, M. Monroe.........)
Lässt sich daraus der Schluss ziehen, dass alle diese Menschen ihre Ideale für nicht real lebbar hielten und deshalb konsequent mehr oder weniger Suizd begangen ?
Kann man daraus auch, um Yangs Frage
an welcher Stelle ein idealistischer Aufbruch zu kippen droht ......
zu beantworten, die Behauptung formulieren: dass an dem Zeitpunkt des Erkennens die Entscheidung die eigenen Ideale zu verraten und weiterzuleben im etablierten Mittelmaß, eine aus Feigheit und Furcht vor dem Tod getroffene ist ?
Gefährliches Terrain diese Theorie, ich weiß.
*zwinker*
*******ster Mann
2.006 Beiträge
Perfektes Terrain
Kann man daraus auch, um Yangs Frage
an welcher Stelle ein idealistischer Aufbruch zu kippen droht ......
zu beantworten, die Behauptung formulieren: dass an dem Zeitpunkt des Erkennens die Entscheidung die eigenen Ideale zu verraten und weiterzuleben im etablierten Mittelmaß, eine aus Feigheit und Furcht vor dem Tod getroffene ist ?
Gefährliches Terrain diese Theorie, ich weiß.
Das festhalten an einem ursprünglichen Ideal zeugt von mangelnder Entwicklungsfähigkeit und ebensolchen Durchhaltungsvermögen. Den Tod als Konsequenz daraus zu wählen, ist die wahre Feigheit. Nicht aufgeben und weiterkämpfen charakterisiert Stärke.
So erfüllt sich eines meiner ideale, der atomausstieg, erst über 30 Jahre später.
Ich gebe zu das ich hier ab ca. 25 nicht sehr aktiv gekämpft habe, jedoch meine Meinung immer und gegen jeden standfest vertreten habe.
Die Abrüstung war dagegen schneller umgesetzt.
Jedoch ist hier jetzt nochmal unsere Generation gefordert. Wir müssen unsere Nachkommen mobilisieren mit aufzustehen damit die Friedensbewegung wieder eine laute Stimme bekommt.
Das jammern/ lobpreisen über Vergangenheit ist was für Todgeweihte, zählt ihr euch schon dazu?
Denkt ihr eure Ideale sind vergessen "also lasst die Menschheit vor die Hunde gehen". Meine Ideale waren der Grundstein meines heutigen Lebens, diese Ideale heute nicht mehr zu verteidigen wäre mein Verrat an den letzten 30 Jahren. Dann wäre es natürlich konsequent gewesen dem Club der 27er beizutreten.
****66 Mann
220 Beiträge
Dass Rebellion hierzulande nicht strafbar ist, dürfte kaum auf die Toleranz des teutschen Rechtssystems zurückzuführen sein. Müssen wir deutschen uns dafür schämen?
Ja!
Deutsche lieben ihre Unmündigkeit. Wir hassen Verantwortung. Gegen oder für etwas auf die Straße zu gehen, ist schlicht verpönt. Deshalb sind wir gegen alles versichert, schreien sofort nach dem Erlöser (Hitler, Jesus, je nach Situation), wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen.

die Behauptung formulieren: dass an dem Zeitpunkt des Erkennens die Entscheidung die eigenen Ideale zu verraten und weiterzuleben im etablierten Mittelmaß, eine aus Feigheit und Furcht vor dem Tod getroffene ist ?
Gefährliches Terrain diese Theorie, ich weiß.
Gefährlich aber meines Erachtens zutreffend.

Im Verdrängen sind wir ungeschlagene Weltmeister seit der alte Fritz dem Volk Manieren beigebracht hat. Der Pietismus war ein weiterer Sargnagel für das Streben nach Selbstbestimmtheit der deutsche Seele. Das macht sich bis heute in mangelndem Wagemut unmittelbar in allen Lebenslagen sichtbar.
Ideen oder Bewegungen müssen sich erst im Ausland etablieren, bevor sie in Deutschland eine Chance haben.

Risikominimierung ist unser Credo.

Vor allem merke ich unmittelbar am eigenen Leib, wie Kunst und Mittelvergabe für Künstler oder Kulturprojekte an Anträge, Behördenkontakte und/oder Formalien gebunden sind. Da kannst Du als Künstler nicht einfach machen, was Du willst. Du musst den Beamten überzeugen, dass Du damit wirtschaftlich agierst und eine gesellschaftliche Relevanz begründest.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Um unser etwas verklärtes Verhältnis zur Kultur der 68er, insbesondere der musikalischen, zurechtzurücken und das ganze Bild zu zeichnen, darf nicht unerwähnt bleiben, dass das Establishment zur gleichen Zeit zurückgeschlagen hat !


****66 Mann
220 Beiträge
Vielleicht haben sich Janis und Jim eine Überdosis verpasst, als ihnen klar wurde, dass sie in einem Land wie Deutschland ein Lied die "Mama" von Heintje nie toppen werden.
Böse Zungen hatten das allerdings für eine Verschwörungstheorie.
****66 Mann
220 Beiträge
DLF
Heute habe ich eine interessante Sendung auf DLF gehört, welche sehr gut zu diesem Thema passt.
Mediathek: "Musikszene - Rebellion und Abstraktion"
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