...
Texte ohne Inhalt und Bezug sind wahrlich als Kunst zu betrachten.
DER Klassiker des Aneinandervorbeiredens.
Für Frauen sind nicht selten solche Schilderungen innerer Stimmungen der einzige Inhalt.
Während Männer immer auf der außen-existierenden Sachebene herumreiten.
Für mich ist das größte Geschenk der 68er, dass ich das wenigstens teilweise durchbrechen konnte, wenngleich erst im fortgeschrittenen Alter mit zunehmender Dynamik. Könnte was mit dem Oxytocin-Pegel zu tun haben.
Rein sprachlich wären wir Männer in der Pflicht - zumindest im deutschen - zu erklären, warum sich IN-halt gerade nicht auf dieses IN-nere beziehen soll? Sondern auf die res extensa in all ihrer Fraglichkeit und Transzendenz?
Was in der Tat unweigerlich zum
Solipsismus
führt.
Letztlich sind ja diese quasi-solipsistischen Stimmungslagen unseres individuellen Gewordenseins fast das Einzige, was hängenbleibt. Die politischen Ereignisse und ihre mit jedem Lebensabschnitt ideologisch neu taxierte Bewertung treten irgendwann ziemlich in den Hintergrund. Vielleicht bei mir auch eine Vorstufe der Demenz, wer weiß.
Dass die vorherrschende Form menschlichen Zusammenlebens, die Kleinfamilie, ein Auslaufmodell ist, setze ich als erkennbar voraus.
Dieser Themenkomplex, der "Zusammenhang von Familie, Privateigentum und Staat" (mit Engels Zungen zu reden), ist ein ganz wesentlicher Brocken, den ich irgendwann ideologisch schweren Herzens revidieren musste:
Im 19. Jahrhundert mag diese Kleinfamilie tatsächlich wilkommener Baustein zur Zementierung von Herrschaftsverhältnissen im Kleinen gewesen sein. Ihre von der Linken proklamierte Abschaffung zugunsten der freien Assoziation der Arbeiterklasse verkennt jedoch die emotionale und biologische Bindung zwischen Eltern und Kindern.
Jeder Mensch hat exakt zwei biologische Eltern.
Die Phrase "bis dass der Tod euch scheidet" bezieht sich in ihrem metaphysischen Kern auf dieses Triplett, nicht auf die beiden Eltern. Gemeinsame Elternschaft endet erst, wenn einer der drei ins Gras beißt. Punkt. Nur die unwesentlichen Punkte werden durch Versorgungsausgleich und Unterhaltsrecht geregelt.
Dass das im Rahmen der sogenannten Aufklärung zusammen mit den Religionen hinweggewischt werden sollte, beruht lediglich auf dem Missverständnis, dass es den Kirchen gar nicht in den Sinn gekommen wäre, diesen Punkt näher zu erläutern, weil er einfach zu selbstverständlich war.
An diesem Missverständnis wird nicht die Kleinfamilie zum Auslaufmodell, sondern diese unsere westlich-aufgeklärte Kultur. Da werden die Kinder schon für sorgen.