Ich würde sagen, es wirkt weniger frei. Ist das Bedürfnis weniger basal, scheint es uns, als haben wir mehrere Möglichkeiten. Und die Anzahl dieser Möglichkeiten steigt mit unserer Erfahrung.
Wir könnten ja über Frankfurt fahren und die Oma besuchen. Nein, Freitag Nachmittags ist die Autobahn zu voll und außerdem ist noch langes Wochenende. Wir könnten erst um 18:00 Uhr starten, da ist es nicht mehr so voll. Oder eben ganz in der Früh und über Koblenz fahren.
Es scheint, als könnten wir uns un die einzelnen Argumente ansehen und frei entscheiden. Das tun wir auch in Bezug auf Außenstehende, die uns da nicht rein zu reden haben. Unser eigenes Wollen aber ist dadurch noch immer nicht frei, denn:
Wie kommt es zu einer Entscheidung?
1.) Wir entscheiden uns für die bessere, von uns als die vernünftigste empfundene Möglichkeit.
Trifft dieser Punkt zu, so steht unsere Entscheidung fest. Und zwar von vorn herein. Unser Verstand und unsere Erfahrungen sagen uns, was wir für vernünftig halten. All die Erfahrungen aus der Vergangenheit lassen keine andere Möglichkeit zu.
2.) Wir können uns zwischen den Möglichkeiten nicht entscheiden.
Zwei Alternativen schein gleich aussichtsreich. Was machen wir? Entweder wir fragen noch jemanden, recherchieren noch mal oder nehmen einfach die Möglichkeit, die unser Bauchgefühl wählt. Wie dem auch sei, wird die Entscheidung nicht vom eigenen Bewusstsein getroffen und ist damit auch nicht frei wählbar. Es scheint nur so.