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Freier Wille

**e Mann
2.564 Beiträge
Manchmal will ich etwas tun, aus dem nichts heraus und ohne jeden Zusammenhang mit dem "Davor".

Das heißt doch nur, dass dir der Zusammenhang nicht bewusst ist und das du ihn nicht erkennen kannst. Ansonsten würde ich mich gerne von dir fern halten, da ich nicht weiß, was du in der nächsten Sekunde tust.

Ich persönlich würde dem Willen keine Bewertung zumessen.

Das habe ich auch nicht getan, wenn du genau liest. Sagen wir, der Wille ist immer motiviert und sein Motiv ist in erster Linie eine Verbesserung der eigenen Position. Mag Ausnahmen geben, aber in der Regel sehe ich das bei mir und auch bei anderen so.
**yx Mann
1.351 Beiträge
Ohh, wie furchtbar ist dieses üble Geschwätz!
Ihr gebt ein profundes Beispiel, wie Philosophen sich im Haus der Sophisten verirren.
Dabei ist die Lösung soo einfach...
Brrr...
Selber.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Dann vielleicht mal anders:
Es gibt keine Beschränkung des Willens. Er kann jeden beliebigen Zustand annehmen. Und das verstehe ich unter anderem unter Freiheit.

**e:
Ansonsten würde ich mich gerne von dir fern halten, da ich nicht weiß, was du in der nächsten Sekunde tust.
Das weißt du bei niemanden.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Es gibt keine Beschränkung des Willens. Er kann jeden beliebigen Zustand annehmen.
Diese Aussage erscheint mir doch etwas zu opportun in Bezug auf 'frei'.
Ich will mich nicht lustig machen sondern behaupte ernsthaft: könnte mein Wille jeden beliebigen Zustand annehmen, könnte ich fliegen. Und zwar nicht nur geistig/theoretisch sondern richtig, so wie ein Vogel.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Wir reden ja über den Willen, nicht über eine physikalische Umsetzung.
*gg*
Somit bleibt es erst mal bei der These, der Wille kann jeden Zustand annehmen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Gegebenenfalls es wäre so, dass der Mensch von Natur aus einen 'freien Willen' haben soll ( wg. Gottähnlichkeit *grins*), dann ist zugleich der Mensch dem Menschen größter Widersacher und Bändiger dieses Umstands. Ich spreche von religiösem Glauben und Fanatismus und mir fällt zugleich ein schreckliches Beispiel ein, weil ich gestern im TV wieder darüber stolperte.( Junger Afghanischer Flüchtling ersticht seine Deutsche Ex - Freundin) Von freiem Willen keine Spur, wg. religiöser Indoktrination.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Ich verstehe gerade den Zusammenhang nicht.
Wenn er das tut, dann IST das sein Wille. Sein Wille hätte aber auch anders aussehen können.
****ta Frau
2.135 Beiträge
@baer_berlin
Genau. Wenn er nicht religiös indoktriniert gewesen wäre, hätte er vielleicht etwas anderes gemacht. Aber alle Lebewesen tun immer etwas auf Grundlage von irgendetwas, sei die Orientierung bewusst oder nicht, sie ist ständig da. Was wir so mutig als 'freien Willen' bezeichnen, ist ausschließlich die Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten, deren Komponenten aber nicht durch uns erschaffen wurden.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Nein, das sehe ich anders. Und das Argument meiner These liefert ihr mir permanent nach.
Alle von euch genannten Umstände, die zu einer von euch favorisierten Willensbeeinflussung führen, wären völlig folgenlos, wenn sie auf etwas treffen würden, was entweder fest gebunden, oder aber gar nicht vorhanden wäre.

Allein die Annahme, das hier etwas auf den Willen einfluß nimmt, setzt die Freiheit des Willens zwingend voraus.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Allein die Annahme, das hier etwas auf den Willen einfluß nimmt, setzt die Freiheit des Willens zwingend voraus.

Die Annahme, dass es sich bei einem durch Menschen gemachten theoretischen Konstrukt wie dem Freien Willen um etwas real Vorhandenes handeln muss, beweist gar nichts.
Willen, Freiheit - das sind doch Gedankenspiele einer geistig fortgeschrittenen Spezies, die mit der nötigen Phantasie ausgestattet ist, um sich vorstellen zu können, dass es so etwas gibt.
**e Mann
2.564 Beiträge
Allein die Annahme, das hier etwas auf den Willen einfluß nimmt, setzt die Freiheit des Willens zwingend voraus.

Dann ist die Freiheit des Willens bei Folter, bewusster Gehirnwäsche oder Erpressung sicher besonders groß.

Sarkastischer Weise ist da sogar was dran, denn dies sind die Fälle, wo ich willentlich gegen meinen Willen agiere.
**e Mann
2.564 Beiträge
Mir scheint die Kombination "frei" und "Wille" eine fatale zu sein. Sie hat viel vom weißen Schimmel und vielleicht wäre es gut, erst einmal den Willen als solches zu begreifen oder zu definieren.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Was immer eine Definition von Willen auch erbringen mag, er ist nicht größer und freier als der gegenwärtige Status der Ausdehnung des Universums. Die menschliche Phantasie ist sogar noch einen Tick darüber hinausgehend. Ergo wäre sie noch etwas freier als der Wille. Aber beide sind immer noch höchst relativierbar.
****ta Frau
2.135 Beiträge
@uncle
Kurz, aber fein gedacht. Da macht das Lesen Freude.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Danke für das Kompliment. Da ist wohl die Phantasie mit mir durchgegangen ?
*grins* *blume*
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Wenn ich etwas...
... will, dann möchte ich ein Grundbedürfnis (nach Maslow) befriedigen. Ich bin darin um so weniger frei, je basaler das Grundbedürfnis ist.
**e Mann
2.564 Beiträge
Ich würde sagen, es wirkt weniger frei. Ist das Bedürfnis weniger basal, scheint es uns, als haben wir mehrere Möglichkeiten. Und die Anzahl dieser Möglichkeiten steigt mit unserer Erfahrung.

Wir könnten ja über Frankfurt fahren und die Oma besuchen. Nein, Freitag Nachmittags ist die Autobahn zu voll und außerdem ist noch langes Wochenende. Wir könnten erst um 18:00 Uhr starten, da ist es nicht mehr so voll. Oder eben ganz in der Früh und über Koblenz fahren.

Es scheint, als könnten wir uns un die einzelnen Argumente ansehen und frei entscheiden. Das tun wir auch in Bezug auf Außenstehende, die uns da nicht rein zu reden haben. Unser eigenes Wollen aber ist dadurch noch immer nicht frei, denn:

Wie kommt es zu einer Entscheidung?

1.) Wir entscheiden uns für die bessere, von uns als die vernünftigste empfundene Möglichkeit.

Trifft dieser Punkt zu, so steht unsere Entscheidung fest. Und zwar von vorn herein. Unser Verstand und unsere Erfahrungen sagen uns, was wir für vernünftig halten. All die Erfahrungen aus der Vergangenheit lassen keine andere Möglichkeit zu.

2.) Wir können uns zwischen den Möglichkeiten nicht entscheiden.

Zwei Alternativen schein gleich aussichtsreich. Was machen wir? Entweder wir fragen noch jemanden, recherchieren noch mal oder nehmen einfach die Möglichkeit, die unser Bauchgefühl wählt. Wie dem auch sei, wird die Entscheidung nicht vom eigenen Bewusstsein getroffen und ist damit auch nicht frei wählbar. Es scheint nur so.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
**e:
Wie dem auch sei, wird die Entscheidung nicht vom eigenen Bewusstsein getroffen und ist damit auch nicht frei wählbar. Es scheint nur so.
Das hat jetzt noch gefehlt. Hab schon drauf gewartet. ......
Also alles fremdgesteuert, ja? Auch dein Text hier? Wer war das?
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
...
Tja- mit dem Wechselspiel des (eigenen) Willens und Wollens steht´s wohl definitorisch genauso wie mit dem Faktum der wahren und falschen Bedürfnisse...
**e Mann
2.564 Beiträge
So fremd ist mir mein Unbewusstes nicht, Baer_Berlin. Dennoch ist es für mich nicht bewusst zu steuern. Es steuert mich.

Das ist schon in Ordnung so, denn mein Unterbewusstes hat meinen Erfahrungsschatz abgespeichert. Es hat sich aufgrund meiner Erfahrungen verdrahtet und assoziiert in einer Weise, die gut für mich ist. Ich kann aber keinen Einfluss auf seinen Output, sagen wir, die Idee oder besser, den Einfall, nehmen.

Das wäre ja so, als könnte ich verhindern, dass mir etwas einfällt. Das wäre dann vielleicht so etwas wie ein freier Wille.
****ta Frau
2.135 Beiträge
Vom Wollen
Ich möchte noch einmal zurück zu @**e'sGedanken :
vielleicht wäre es gut, erst einmal den Willen als solches zu begreifen oder zu definieren.

Für mich ist der Wille der Antrieb, der mich befähigt, auf ein Ziel hin zu arbeiten.
Wobei ich unterscheiden möchte in Ziele, die sich auf basale Grundbedürfnisse (@**********henke), und solche, die sich auf weiterführende Bedürfnisse richten.

Der Wille, sich etwas zu essen und zu trinken zu besorgen, ist ein basales Bedürfnis, das durch den Mangel angetrieben wird. Ich denke dieses Wollen ist neben den Bedürfnissen nach Wärme, Sicherheit und Reproduktion eins der stärksten in uns.

Wenn ich hingegen willens bin, bsp. einen Dr. rer. zu machen, dann nach Malaysia auszuwandern und dort die grünknöcherige Nachtkröte zu studieren, ist es ein Wille, der sich aus anderen Quellen speist. Hier ist es vielleicht Neugierde.

Interessant finde ich diesen Aspekt des Willens, zu dem niemand ausser uns selbst beiträgt. Hier könnte der Verdacht nahe liegen, es könne sich um so etwas wie einen freien Willen handeln.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Wille in der Philosophie
Als Wille wird das Vermögen eines Lebewesens angesehen, absichtlich Ziele anzustreben. (Im Unterschied zu Vorgängen, die unbeabsichtigt, triebhaft, instinktiv erfolgen.) Einige Philosophen sehen im Willen darüber hinaus auch eine unpersönliche im Sein vorhandene Entität.
.
[Man kann ganz unmetaphysisch den Weltwillen mit der im Sein vorhandenen Energie gleichsetzen und die Weltvernunft (oder den Weltgeist) mit der Gesamtheit aller im Sein vorhandenen Naturgesetze (der uns bekannten und der uns nicht bekannten) und der mathematischen, logischen und dialektischen Gesetze und Beziehungen.]

Willensfreiheit versus Willensunfreiheit
Es ist unter Philosophen und Naturwissenschaftlern, speziell Physikern, umstritten, ob der Mensch einen freien Willen hat oder in seinem Handeln total determiniert ist.
Es ist in der Geschichte von Philosophie und Naturwissenschaft sehr oft behauptet worden, die menschliche Willensfreiheit sei nur subjektiver Schein, existiere in Wirklichkeit gar nicht, da jeder Mensch in Kausalketten eingebunden sei und zwangsweise so handeln müsse, wie er handle. Wir glaubten in unseren Entscheidungen frei zu sein, da wir die Kausalketten nicht kennen, uns ihrer nicht bewusst seien. Zu den Philosophen, die dies behaupten gehören u. a. Spinoza, Schopenhauer und Nietzsche.
Andere Philosophen gehen von der Freiheit des menschlichen Willens aus, z. B. Platon und Kant. (Beide auf idealistischer Grundlage.) Andere halten die Freiheit des Willens zumindest für möglich, wie Hume. (Auf skeptischer Grundlage.)
Im 20. Jahrhundert kam ein neuer Gedanke dazu: die Kopenhagener Deutung der Quantenphysik geht von der Nichtdeterminiertheit der Vorgänge im subatomaren Bereich aus. Daraus ziehen einige Philosophen den Schluss, dass die Annahme der Willensfreiheit nicht der Naturwissenschaft widerspricht. Z. B. Karl Popper (mit seiner Theorie der »World of Propensities«) und Carl Friedrich von Weizsäcker.

Quelle beide Zitate. www. philolex
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