Gute Frage
Was denkst Du denn darüber? Oder siehst Du das so, wie Du meinst, dass Camus das sagen wollte?
Ich bin mir da nicht ganz sicher. Auf der einen Seite gibt es die Idee des ewigen Kreislaufs (Daoismus, (Zen-)Buddhismus, Nietzsche, Camus, ...)
Andererseits: "Sterblich zu sein bedeutet, in einem Universum, in dem sich alles im Kreis dreht, eine Linie zu ziehen." (hab leider vergessen, von wem das war, Sloterdijk?) Wir kämpfen gegen die Götter, suchen den Sinn, huldigen dem Eros, und ja, das ist absurd, und ja, es ist tragisch. Aber es ist eben auch menschlich, und vielleicht ist es gerade dieser "sinnlose" Versuch, der das Leben ausmacht.
Und Du findest "nur den Stein-Schieben" ist ein guter Vergleich für das Leben der Menschen?
Heidegger soll seine Vorlesung über Aristoteles mit den Worten begonnen haben: "Aristoteles wurde geboren, arbeitete und starb." Mehr wird über uns wohl auch nicht zu berichten sein.
Aber: Währenddessen möchte ich glücklich sein. Und genau das ist ja mit dem Steine schieben gemeint: Meine Bemühungen um Liebe, Anerkennung und Sex haben ja auch keinen tieferen Sinn, kein höheres Ziel, sie stehen einfach nur so da, wie der Stein, der auf den Berg muss, um dann wieder herunterzurollen. Und in diesem Sinne sind wir alle Sisyphos.