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Reflexionen über das Erleben von Pornographie

*******dHH Paar
45 Beiträge
Themenersteller 
Reflexionen über das Erleben von Pornographie
Hi, ich würde hier gerne mal ein Gedankengerüst aufbauen und hoffe die Überschrift lockt die richtigen Teilhaber zu meinen Überlegungen...

Es geht mir im Grunde ums folgende:
Ich bin Filmemacher, Kunstfilmstudent und es reizt mich ungemein, obwohl, oder gerade weil, es ein Tabu ist, mein Studium "Filmmachen" mit meiner, eigentlich ungeliebten, Leidenschaft: Pornographie zu koppeln.

Also, ich möchte eine Idee für ein Sexfilmchen entwickeln.

Nun liegt es mir aber fern, mich auf eine Bewerbung für die Pornoindustrie vorzubereiten, noch meine Fertigkeiten in Amateurporn auszubauen.
Nein, ich möchte schon etwas schaffen, das zwar unverhüllt pornographisch ist und hardcoremässig alles vom Geschlechtsteil bis zum "Cumshot" zeigt. Aber gleichzeitig will ich mit Namen dazu stehen können, es in meiner Schule und meinen Eltern zeigen können, ohne das überwiegend vielen Leuten die Schamesröte (lange) ins Gesicht schießt.

Außerdem wäre mir ein Musikvideoprojekt lieb (vielleicht a la "the prodigy - smack my bitch up" - ich mein die Videomachart)

Soviel zu meinen Intensionen, nun zur eigentlichen Idee.

Folgende Dinge haben mich bislang hierzu beschäftigt.

1. Ich mag den aufkommenden Trend POV (Point of View) bei dem mit einer Kopfkamera quasi ein Amateurporno produziert wird.
Authentizität und Inzinierungsmöglichkeiten sind erhöt, außerdem erledigt die Kameraführung sich im Schauspiel des Hauptakteurs.

2. Ich finde die Aspekte des aktuellen Themas "sexuelle verwarlosung" (z.B. Buch von Arche ev. und Berichte darüber bei google) sehr interessant und würde quasi ein Kind in die Geschichte einbauen wollen (Filmtechnisch natürlich, keine Angst vorm Sittenschutz)

---

Ich finde, dass es Filme gibt, die Nacktheit und Sexualität sofort auf eine meist unangenehme Art und Weise rüberbringen (Sat1 und ZdF Filmproduktionen, Hollywoodsexszenen).
Weiter gibt es natürlich jene, die derartig bloßstellend sind, dass sie als obzön zu bezeichnen wären (gängige Pornos oder auch Filme wie "Baise Moi", den ich eigentlich ganz gut, aber eben sehr unangenehm finde)
Und es gibt eben jene, die es harmlos und eher Lustig machen (jeder kennt vielleicht so seine Beispiele, ich denk beispielsweise an die Szenen aus "die Idioten" von Lars von Trier).


Also, es soll in meinem Film weder ums zur schau stellen gehen, noch um Sex und Gewalt... ich hoffe jemand versteht worauf ich hinaus möchte.
Auch einen ästhetischen Film über Körpervereinigung will ich nicht erreichen, es geht mir mehr um einen trivialen Umgang damit, der nicht im Vordergrund steht, sondern eingestreut immer wieder überrascht und wie eine Ekelszene im Dschungelcamp, nur umgekehrt wirkt.

...
ich gebe zu, dass ist nun alles andere als Strukturiert, aber vielleicht kommt ja wirklich durch weitere Gedanken, etwas Ordnung in dieses wage Projekt von mir...
*******dHH Paar
45 Beiträge
Themenersteller 
Nochmal konkreter meine Idee
Verdammt, ich kann meine Beiträge hier nicht editieren?!
Das ist mir nun etwas peinlich... dafür nochmal so eine Art Skizze meines Filmes.

Manch einer kennt die Art von Sex"clips" wie Bangbus usw. vielleicht... also der Film soll schon so wie diese aufgemacht sein, internetporn...

Oben beschriebene POV Kamera
Er wird also zum Zuschauer ich
Er/"ich" fahre mit "freunden" die Straßen lang auf der Suche nach der nächsten Frau - diese wird auf übliche Weise schnell gefunden im bus belatschert und nach Hause verfrachtet, dort ausziehen für Geld und natürlich ficken...
als man als zuschauer denkt, es wird nun echt normaler porno, kommt sie beispielsweise auf die Idee Pillen mit ihm zu nehmen, das bietet mir Raum für Verfremdung der folgenden Sexszenen (welch Vorteil dieser POV Kamera!)
Und als man sich fragt: was soll das jetzt eigentlich?
Kommt seine Tochter rein...
Die "Nutte" schmeißt sich in deckung und er rennt zu seiner Tochter,
diese nimmt ihm die Kamera ab (der Zuschauer wechselt also die Perspektive)... aus Sicht des Kindes würde ich dann die "Szenerie" die Webpornogemäß eher kühl und etwas dreckig rüberkommt, ganz abgesehen von den Drogeneffekten, dann schön und warm wiedergeben, die Frau inzwischen von einer Seidendecke verdeckt und deutlich hübscher zurecht gemacht als in den Szenen direkt zuvor... der "Vater" wäre nun erstmals "im Bild" für eine Charakterdefinierung...

Was dann aber weiter passieren muss, ahn' ich noch nicht wirklich, irgendwie müssten sich das Bild des Kindes nun auch verfremden, eine Art pointe.
Das Kind könnte nen Lolly kriegen, zurück aufs Zimmer und ihre neue Kanaken-rap-Platte (nennt sich so, hab ich mir nicht ausgedacht) wieder laut drehen...

Jedenfalls wäre damit das ganze Ding plötzlich ernst genug um sich des Einsatzes der Mittel zu rechtfertigen... nur weiß ich gar nicht genau worauf ich hinweisen möchte ...
Meine Ideen dafür eben ungefähr bei google unter "sexuelle verwarlosung" - die beiden Stern Links gleich zuerst, der Wikipedia Artikel und diverse andere Suchergebnisse.
Deine Ideen stehen für mich in deutlichem Gegensatz zum Titel des Themas.
Entweder willst du etwas erfahren über unterschiedliche Reflexionen über das Erleben von Pornographie oder du veröffentlichst uns hier einen Entwurf deiner Ideen.
Aber so genau wie du dein "Drehbuch" schon im Kopf hast, kann man hier nicht mehr eigene Reflexionen (schon gar nicht über das Erleben von Pornographie allgemein) beisteuern.

Vielleicht willst du mit deinem "Entwurf" auch nur provozieren?
Möchtest du gern hören, ob es verständlich und nachvollziehbar wäre?
Oder willst du wissen, was dabei nicht gut ankäme?
**********cker6 Mann
54 Beiträge
Ist wohl eher nicht verständlich...
Und die Rolle, die Du dem Kind in Deinem Machwerk zugedacht hast, könnte Dir heutzutage richtig viel Ärger einbringen...

Das Problem an Deinem Konzept scheint mir die Wahrnehmung sexueller Handlungen Erwachsener durch das Kind zu sein. das willst Du ja gerade thematisieren. Und die dargestellten Handlungen sollen explizit sein, eben Porno.
Das kriegst Du so nicht durch die Zensur, behaupte ich mal. "Alle Darsteller sind über 18 Jahre alt".
Bliebe Dir nur die Möglichkeit das Kind durch einen Erwachsenen spielen zu lassen. Das gäb dann vermutlich einen Kicher-Effekt.
ich moechte die eltern, grosseltern und freunde sehen,
die sich diesen film ohne schamesröte im gesicht anschauen?!
deine wortwahl und auch dein konzept des filmes erinnern mich an fleischerei, halt, sicht eines abgestumpften mannes...so in etwa.
nichts für ungut. ich der schule hat man immer zu hoeren bekommen: thema verfehlt.

sagt r.madame, die gern den ein oder anderen film schaut (baise moi fand ich wunderbar!)
****tta Mann
3.463 Beiträge
Wenn ich das richtig sehe, möchtest Du einen Film machen, der die sexuelle Verwahrlosung in unserer Gesellschaft an den Pranger stellt.
Weil 14-Jährige sich zum Gruppensex oder zum Gang-Bang treffen und ihre Idole von Vergewaltigung, Oral und Analverkehr singen.

Wer ist Deine Zielgruppe?
Diese Frage sollte zuerst geklärt werden.
Soll Dein Film für die Kinder und Jugendlichen sein, die Bushido, Sido usw. hören oder ihre Eltern aufschrecken und die Erwachsenen zum Nachdenken bringen?

Denn eins steht fest, nicht die gesamte Gesellschaft ist sexuell verwahrlost nur weil im Fernsehen freizügige Szenen gezeigt werden oder das Internet voll ist mit Pornoseiten.

Diese Tatsachen zeigen jedoch, dass sich die Gesellschaft in einer stetigen Veränderung befindet. Die noch vor 60 Jahren verkannte Bedeutung von Liebe und Sex ist durch Oswald Kolle, Woodstock, die 68-iger usw. enttabuisiert worden.
Unsere jetzige Gesellschaft stellt nicht das Ende oder die Spitze der Evolution dar. Perverse Auswüchse wie die erwähnte Verwahrlosung oder auch der Faschismus sind wichtig um die Gesellschaft in ihrer Eigendynamik einen Schritt voran zu bringen.
Es hat etwas mit Entdeckung zu tun. Den eigenen Weg erkunden. Einen gesellschaftlichen Weg finden. Den Faschismus wird es hoffentlich nicht wieder geben und auch die sexuelle Verwahrlosung wird "normale" Wege gehen.

Es ist nötig, dass Du einen Film über perverse Auswüchse in unserer Gesellsaft machst. In meinen Augen ist die öffentliche Diskussion wichtig um so diese Themen ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken.
Aus der Geschichte unsere Gesellschaft können wir ableiten, dass sie es immer wieder geschafft hat, auch aus den dunkelsten Ecken und Epochen, manchmal allerdings geschwächt, hervor zutreten.
Dafür ist Dein Film wichtig.
Panikmache allerdings ist nicht angebracht.
wozu genau soll solch ein film wichtig sein? der hauptdarsteller und kameramann macht aus einer privaten vorliebe ein film, nun gut. das thema jedoch ist an den haaren herbeigezogen. was spielt das kind fuer eine rolle? ist es das gesellschaftliche gewissen? wenn ja, warum wird es dann mit einem lolli abgespeist?

sexuelle verwahrlosung sehe ich nicht. habe selbst einen bruder, der 19 jahre ist. mittlerweile zeigen er und seine freunde mehr werte und regeln auf als ich damals in seinem alter.

wir glauben gerne dem privaten fernsehen und der zeitung (sorry, dass ich den bergriff nutzen muss) mit den vier lettern. aber die gesellschaft tickt anders.

r.madame
****tta Mann
3.463 Beiträge
Er kann genauso gut einen Film machen über die Verwahrlosung in der Fernsehlandschaft.
Dschungelcamp, Big Brother, DSDS und Heidi Klum.
Wichtig ist nur, das er was macht und nicht die Augen verschießt und glaubt alles wird gut.
Kann es sein ...
... dass hier hier das Mäntelchen der Intellektualität über ein profanes Vorhaben gezogen wird?

obwohl, oder gerade weil, es ein Tabu ist, mein Studium "Filmmachen" mit meiner, eigentlich ungeliebten, Leidenschaft: Pornographie zu koppeln.

Hört sich für mich an, wie wenn jemand eine "Entschuldigung" braucht für seine Vorliebe, weil er sich genau genommen für seine Leidenschaft schämt.

Aber das ist natürlich nur ein ganz persönlicher Eindruck.

(Ru)dolf *love*
*****har Paar
41.020 Beiträge
... den ich aber auch als ersten Eindruck hatte ... Dann doch lieber gleich dazu stehen, einfach einen Porno zu drehen.

Das Problem dürfte nur sein: Wie verklickert man das dann der Filmhochschule, den Eltern und ...? Also rasch ein gesellschaftskritisches oder gar philosophisches Mäntelchen umhängen.

Es mag ungerecht und falsch sein, mein Eindruck, aber er drängt sich geradezu auf.

Vielleicht kannst Du, "BuntundBlondHH", das ja aufklären?

(Der Antaghar)
*******dHH Paar
45 Beiträge
Themenersteller 
Danke für das viele Feedback
Ich bin schon ein wenig überwältigt, danke für die vielen Kommentare.
Ich will versuchen auf alles, der Reihenfolge nach, einzugehen.
Ich möchte mich aber jetzt nicht endlos rechtfertigen wo die Grenze zwischen Porno und Kunst zu legen sei und ob ich sie treffen könnte.
Vielleicht war es ein Fehler einen konkreteren Verlauf des Filmes zu skizzieren, ich merke ja, für wie voll das sofort hier genommen wird...

Aber ich halte es eben halt für Sinnvoll meine Verwertungszwecke dieser Diskussion hier von vornerein offen zu legen.
Es geht mir dabei nicht um das Veröffentlichen meiner Ideen, sondern um das gezielte Ansteuern gewisser Thematiken.
Das "genaue Drehbuch" ist tatsächlich nur hier in den Raum gerotzt, vielleicht ist es auch provokativ, jedenfalls gibt es meiner Fragestellung einen Rahmen, Musetta.

Mir ist klar, dass manche Männer Hardcore GGG-Filme bevorzugen und Frauen sich eher Romantik mit Sex verbunden ansehen mögen.
Das Frage ich mich nicht bei der Wahrnehmung von Pornographie... ich finde es interessanter, warum meine Mutter plötzlich anfängt vom Tag zu erzählen wenn beim Abendlichen ZdF Liebesfilm die Bettszene startet und man vielleicht nackte Bäuche, Bewegungen und Brüste, vielleicht selten Ansätze von Schamhaaren sieht, angeblich andere Familien aber ihre Pornos (wäre interessant welche, aber bleiben wir mal in der Theorie) mit ihren Minderjährigen zusammen schauen und sich einen runterholen. Moralische Verwahrlosung? Überdosis 68er? Normal?

Pflaumenlecker, deine Bedenken halte ich für unnötig.
Interessant finde ich deinen Schlusssatz:
"Bliebe Dir nur die Möglichkeit das Kind durch einen Erwachsenen spielen zu lassen. Das gäb dann vermutlich einen Kicher-Effekt."
Ich finde die Idee umgekehrt gut, der ER, also das ICH der Geschichte könnte selbst noch ein Kind sein!


Rubensdame, es geht mir an dieser Stelle nicht um die vermittlung von Poesie. Auch du verfehlst an dieser Stelle gerade ein Thema:
In "Baise Moi" geht es (imo) um die Vergewaltigung zweier Freundinnen und ihre anschließenden von psychosen gesteuerte Morde bei oder nach dem Sex mit Männern.
Ich halte den Film, wie gesagt, auch nicht für schlecht...
aber wenn du DAS als "wunderbar" bezeichnest, frage ich mich ernsthaft was du von mir und meinem Projekt denkst, um es "fleischerei" zu nennen o_O!!!

Sagitta fasst mich bisher am besten zusammen...
Es geht mir weniger um die Tatsache, das viele ihre Unschuld immer früher verlieren, oder immer früher anfangen sich für Gruppensex zu teffen, auch der Popmusikalische Umgang mit dem Thema interessiert mich zweitrangig. Mich faziniert, wie eine kommende Generation (wenn nicht sowieso schon die jetzigen) in ihrer Wahrnehmung der Dinge von äußeren, meist auf Medien zurückzuführende Einflüsse, wahrhaft "abgestumpft" wird.

Es geht mir nicht um ein Anprangern, die Ursachen liegen ja nicht konkret auf Album Nr. X von Sido oder Bushido oder sonst wo.. .auch geht es mir kaum um eine zu warnende Zielgruppe.
Natürlich sollen Eltern den Film sehen und angeregt werden über "moderne Aufklärung" nachzudenken, aber auch Jugendliche sollen den Film sehen können und ihn vielleicht lustig finden etc.
Sehr Richtig finde ich auch die Bezeichnung "perverse Auswüchse"... Ich denke da an die diese gängigen Internetporn-Formate, die im Grunde so wie der Beginn meines Filmes ablaufen und ein enorm verzerrtes Realitätsbild abliefern, (sur)realer als jeder "klassische" Pornofilm. Im Rahmen des Filmes bieten sich natürlich aber zahlreiche weitere Seitenhiebe an.

Nochmal Rubensdame...
Ja, natürlich ist das Thema ist bei den Haaren herbeigezogen, genau wie das alberne Lollibeispiel, denken wir lieber drüber nach WAS thematisiert werden könnte/müsste um als wichtig zu gelten, sonst können wir gleich drüber Diskutieren, warum überhaupt irgendein Film "wichtig" sein sollte...
Ich sehe mein Werk ohnehin für sich allein und unabhängig von Gesellschaftsmedien, wo er es sicherlich ohnehin nie reinschaffen wird.

Zu den letzten beiden Beiträgen von Ru(dolf) und Antaghar:
wenn ich einen Porno machen wollen würde, könnte ich ja einfach einen Porno machen, warum dann die Mühe des Nebenstory ausdenkens? Ich meine, vielleicht ist es ein "Deckmantel" ernsthaft gesellschaftliche Themen darin einzubauen, natürlich könnten sich auch einfach Mann und Frau in der Eisdiehle treffen und ficken gehen...
Aber würden wir wegen so einer Idee hier lesen und schreiben oder gar diesen Film dann unabhängig vom Aussehen der Akteure sehen wollen? Also ich nicht. Von "rasch" kann hier auch nicht die Rede sein, ich plane nun nicht diesen Film diesen Sommer zu drehen und nu noch schnell ne unauffällige Nebengeschichte zu basteln, es soll hier um das Grundsätzliche Gedankenmachen zur Thematik gehen.

Ich interessiere mich übrigens auch sehr für Tierpornographie in diesem Zusammenhang... aber das möchte ich zur Verwirrung jetzt noch nicht weiter ausführen...

Ich möchte nicht nur wissen, was ihr von der Idee haltet einen Porno zu drehen, bei dem die Sexszenen mehr als Still-/Schockmittel, denn als Inhalt fungieren.
Erstmal würde ich gerne klären, was einen zum ansehen eines Sexfilmes treibt...

Also ich selbst schaue mir Pornograhpie SEHR gerne an, es ist eine sich seit langer Zeit festsitzende Sucht geworden, wenn ich meine Nächte alleine verbringen muss... ansonsten habe ich eigentlich nicht das Bedürfniss mir Pornos anzuschauen.
Also, wenn ich nicht genötigt, also notgeil, bin, faziniert mir nichts daran Frauen, die ich nicht haben kann, bei etwas zu beobachten,was ich gern erleben würde.
Im kontrast dazu habe ich mich, inspiriert vom Internet mehr und mehr mit Internetmaterial aller denkbarer Perversionen und Fetischen ausgestzt: Gewalt (meist insziniert, was ich fast erschreckender als Reale aufnahmen finde), Scheißefetische, Tiere, usw.... Meine eigene Normalität bestätigend, fand ich es stehts beruhigend davon in der Regel abgeturned oder gleich angewidert zu werden. Wieso geht es da aber offensichtlich so vielen anderen Menschen anders? Es ist nicht nur die Sensationsgeilheit des total perversen, die mein eigenes Interesse sicherlich angetrieben hat.

Sehe ich einen lustigen/harmlosen Film mit Nacktheit oder Sex, erfreue ich mich schamesfrei, geradezu "heimlich" am Anblick weiblicher Körper, aber sobald es im zusammenspiel um Gefühle geht, um Liebe, Zärtlichkeit, Ehrlichkeit, fühle ich mich äußerst peinlich berührt... ich denke dabei jetzt am gesellschaftlichen Umgang mit dem Film, klar erlebt man für sich alleine vorm Monitor ohnehin alles nochmal anders, wie einen Blockabsatz zuvor an mir beschreiben wollte.
Aber was setzt da die Grenzen, was macht dieses "was denken denn die anderen von mir, wenn ich jetzt (nicht) reagiere"-gefühl???
Berührt einem dann ein Porno anders, als eine moderne Fernsehfilm-sexszene oder eine Comedy-fernsehen-Sexszene (Sat1 usw.)?

Ich hoffe ich konnte was klarstellen.
Bunt (er)
@bunt(er)
ich fasse kurz zitiernd zusammen, was ich meine, verstanden zu haben, deine intentionen betreffend und werde dann im einzelnen darauf eingehen:

1.
ich würde hier gerne mal ein Gedankengerüst aufbauen

2.
Ich bin Filmemacher, Kunstfilmstudent und es reizt mich ungemein, obwohl, oder gerade weil, es ein Tabu ist, mein Studium "Filmmachen" mit meiner, eigentlich ungeliebten, Leidenschaft: Pornographie zu koppeln.

3.
Aber gleichzeitig will ich mit Namen dazu stehen können, es in meiner Schule und meinen Eltern zeigen können, ohne das überwiegend vielen Leuten die Schamesröte (lange) ins Gesicht schießt.

4.
Außerdem wäre mir ein Musikvideoprojekt lieb (vielleicht a la "the prodigy - smack my bitch up" - ich mein die Videomachart)

5.
Ich mag den aufkommenden Trend POV (Point of View) bei dem mit einer Kopfkamera quasi ein Amateurporno produziert wird.
Authentizität und Inzinierungsmöglichkeiten sind erhöt, außerdem erledigt die Kameraführung sich im Schauspiel des Hauptakteurs.

6.
Ich finde die Aspekte des aktuellen Themas "sexuelle verwarlosung" (z.B. Buch von Arche ev. und Berichte darüber bei google) sehr interessant und würde quasi ein Kind in die Geschichte einbauen wollen (Filmtechnisch natürlich, keine Angst vorm Sittenschutz)

7.
Weiter gibt es natürlich jene, die derartig bloßstellend sind, dass sie als obzön zu bezeichnen wären (gängige Pornos oder auch Filme wie "Baise Moi", den ich eigentlich ganz gut, aber eben sehr unangenehm finde)
Und es gibt eben jene, die es harmlos und eher Lustig machen (jeder kennt vielleicht so seine Beispiele, ich denk beispielsweise an die Szenen aus "die Idioten" von Lars von Trier).

8.
Also, es soll in meinem Film weder ums zur schau stellen gehen, noch um Sex und Gewalt... ich hoffe jemand versteht worauf ich hinaus möchte.
Auch einen ästhetischen Film über Körpervereinigung will ich nicht erreichen, es geht mir mehr um einen trivialen Umgang damit, der nicht im Vordergrund steht, sondern eingestreut immer wieder überrascht und wie eine Ekelszene im Dschungelcamp, nur umgekehrt wirkt.

9.
Es geht mir dabei nicht um das Veröffentlichen meiner Ideen, sondern um das gezielte Ansteuern gewisser Thematiken.

10.
ich finde es interessanter, warum meine Mutter plötzlich anfängt vom Tag zu erzählen wenn beim Abendlichen ZdF Liebesfilm die Bettszene startet und man vielleicht nackte Bäuche, Bewegungen und Brüste, vielleicht selten Ansätze von Schamhaaren sieht, angeblich andere Familien aber ihre Pornos (wäre interessant welche, aber bleiben wir mal in der Theorie) mit ihren Minderjährigen zusammen schauen und sich einen runterholen. Moralische Verwahrlosung? Überdosis 68er? Normal?

11.
Mich faziniert, wie eine kommende Generation (wenn nicht sowieso schon die jetzigen) in ihrer Wahrnehmung der Dinge von äußeren, meist auf Medien zurückzuführende Einflüsse, wahrhaft "abgestumpft" wird.

12.
Ich möchte nicht nur wissen, was ihr von der Idee haltet einen Porno zu drehen, bei dem die Sexszenen mehr als Still-/Schockmittel, denn als Inhalt fungieren.
Erstmal würde ich gerne klären, was einen zum ansehen eines Sexfilmes treibt...

13.
Aber was setzt da die Grenzen, was macht dieses "was denken denn die anderen von mir, wenn ich jetzt (nicht) reagiere"-gefühl???
Berührt einem dann ein Porno anders, als eine moderne Fernsehfilm-sexszene oder eine Comedy-fernsehen-Sexszene (Sat1 usw.)?

also...

zu 1.: interessante herangehensweise und mutig...respekt. ich bin selbst architekturdozent und unterhalte mich im vorfeld von entwurfsaufgaben intensiv mit den studenten über ideen- bzw. gedankenstrukturierung. entscheidend sind die "striche" auf dem papier bzw. die umsetzung im modell, will sagen: die öffentliche einbeziehung anderer meinungen in einem internetforum in den strukturierungsprozess einer künstlerischen arbeit bietet chancen und verwirrungen. was zählt ist "auf dem platz", um ein zitat aus dem fußball-jargon zu verwenden. deine aufgabe wird sein, deinen "duktus" im auge zu behalten, der eingehende meinungen zur kenntnis nimmt, aber in deinem sinne ordnet.

zu 2. + 3.: hier heißt es salopp formuliert: mann oder memme !! tabubruch ist ein legitimes mittel künstlerischer aufarbeitung gesellschaftlich-relevanter themen, der aber NIE ohne polarisierung gelingt. "wasch mir den pelz, aber mach mich nicht nass" führt meist zu "unscharfen" profilierungen: auch der in lars von triers "idioten" inszenierte tabubruch führt mit sicherheit nicht dazu, dass sich ALLE zuschauer lächelnd zusammen mit dem regisseur an die kaffeetafel setzen wollen. was ich nachvollziehen kann, ist deine intention, die behandlung des themas "sexuelle verwahrlosung" nicht in einer verstörend-filmkünstlerischen übersetzung à la Hanneke's "funny games" (die erste version mit susanne lothar und ulrich mühe), oder Virginie Despentes' und Coralie Trinh Thi's film "bais moi" oder Gaspar Noé's "irreversible" zu suchen.

zu 4. und 5.: dann "wackel" mal schön..." *zwinker*
"dogma 95" (http://de.wikipedia.org/wiki/Dogma_95) lässt grüßen...lächel.
den videoclip ("the prodigy - smack my bitch up") habe ich gesehen und finde ihn interessant und was das ende betrifft, nachdenklich stimmend, rollenklischees betreffend. entscheidend ist: ist POV eine darstellungstechnik, die deine inhaltliche konzeption unterstützt oder ein gerade übliches "up-to-date-stilmittel" an filmhochschulen, um "aktuell" zu sein?
übersetzt für architekturstudenten: stelle ich meinen entwurf als computergraphik oder als kohle zeichnung dar? antwort: (als beispiel) wenn du als entwurfsthema eine kirche mit "erdverbundener" anmutung vor augen hast, kann die darstellungsart in form einer kohlezeichnung, deine intention weiter verdeutlichen im gegensatz zu einer "perfekten" kühlen computeranimation.
auch hier gilt wieder das stichwort: DUKTUS !!

zu 6.: gute idee!! ein gesellschaftlich-relevantes thema, welches mich mittelbar bzw. meine beiden zwillingsteenager unmittelbar berührt. gutes gelingen beim ballance-akt zwischen "kindlichem blick" und pädophiler voyeurismusbefriedigung wünsche ich ohne ironie!!

zu 7.: siehe antworten zu 4.+5.

zu 8.: den gedankenansatz kann ich nachvollziehen. entscheidend ist die umsetzung. auch hier bewegst du dich auf dünnem eis (auch unter einbeziehung deiner faszination für sexuelle fetische der abstrusesten art): die selbstverständlichkeit, mit der jugendliche über bluetooth pornos von handy zu handy senden und dies als (nachvollziehbaren?) tabubruch zur brüskierung der und abgrenzung zur erwachsenwelt zelebrieren, passt sehr gut zum thema: "sexuelle verwahrlosung". hier sende ich dir dieselben gelingenswünsche wie in meiner antwort zu 6.
by the way...allen älteren threadteilnehmern, die ob dieser zeilen vernehmbar durchschnaufen, sei die (empörende?) protestfaszination der nachkriegsgeneration für den "dreckigen" rock'n roll in erinnerung gerufen...

zu 9.: hab ich verstanden (denke ich zumindest...lächel)

zu 10.:
Moralische Verwahrlosung? Überdosis 68er? Normal?
glücklicherweise setzt du fragezeichen. du kommst in das dilemma, definitionen von moral zu liefern, die eine abgrenzung zur verwahrlosung schaffen. ich kann aus meiner sicht nur empfehlen, keine "antworten" zu liefern, sondern sie in ihrer über-individuellen unbeantwortbarkeit dem zuschauer zu überlassen.

außer du hast DOCH eine antwort: in deinem/eurem jc-profil führst du/ihr unter der rubrik: das mögen wir nicht "morallosigkeit" auf....lächel.

zu 11.: wird sie das?...das alte credo sozio-kultureller untergangsprognostiker...ist dies nicht die skepsis jeder generation?!
nach dem motto: jaaaa....ICH/WIR waren damals ("zu unsrere zeit") noch politisch/moralisch/intellektuell motiviert UND aktiv...aber die heutige jugend????...alles mtv-cretins!!!

zu 12.: oh gott...nun kommt die nabelschau. ich nehme an, dich interessieren nicht bibliothekenfüllende empirisch überprüfte untersuchungsergebnisse, seien sie nun psychologisch, soziologisch oder darvinistisch motiviert.
es ist eine grundsatzfrage: warum interessieren sich mann/frau für sex?
ich tendiere zur darvinistischen antwort: wenn es nicht so einen herrlichen juckreiz erzeugen würde mit einander zu vögeln, wäre die menschheit bereits big-mac-kauend gelangweilt entfleuchet...(ich bitte um beachtung der ironie und darum, dies nicht als ignoranz eines dekadenten nutznießers des unverdienten schicksals zu werten, in einem zumindest materiell "reichen" land geboren worden zu sein).
pornographie ist nur EIN medium zur stimulanz des fortpflanzungstriebs.

und schließlich zu 13.: es gibt hierzu keine übergreifenden antworten, sondern individuelle stellungnahmen, geprägt von persönlichier sozialisation, umgebungseinflüssen, erlebnissen, moralisch-kulturell-religiösen rahmenbedingungen und voraussetzungen.

amen. *gg*

herzlichen gruß,

shadowandlight(m)
****tta Mann
3.463 Beiträge
Hirnströme befriedigen
漫 Manga und 態 Hentai
Diese japanische Zeichenstile mit den kindlichen Gesichtern finden auch immer mehr Verbreitung in der Pornographie.
Ich könnte mir gut vorstellen, das einige Szenen im Film auch Manga-Protagonisten spielen könnten oder so der Wechsel zwischen Fantasie und Realismus besser ausgedrückt werden kann.
Der Umstand jedoch, das immer mehr Manga-Pornos angeboten werden, ist wieder einer dieser Auswüchse.
Wobei ich Auswüchse in keiner Weise für verabscheuungswürdig halte.
Sie gehören zur Evolution, wie die Mutationen, die nicht selten eine neue Phase der Entwicklung hervorgezaubert haben.
Visionäre und Phantasten sehen heute schon den Sex mit der Maschine der Zukunft, in der Hirnströme erzeugt und befriedigt werden.

Also ich sehe der Entwicklung gelassen entgegen und bin mir sicher, dass es auch in Zukunft ganz "normalen" Sex geben wird.
Trotz sexueller oder vielleicht auch durch die sexuelle Verwahrlosung.
Genau
Also ich sehe der Entwicklung gelassen entgegen und bin mir sicher, dass es auch in Zukunft ganz "normalen" Sex geben wird.
Trotz sexueller oder vielleicht auch durch die sexuelle Verwahrlosung.

Trotz gelegentlicher sensationsheischender Mediendarstellung, sehe ich bei der Jugend eher eine Tendenz zu mehr "sexueller Normalität" ( was auch immer das ist *zwinker* )

Ich habe z.B. gegenüber meinen Kindern nie einen Hehl aus meine Bisexualität, bzw. unserem freizügigen Sexualleben gemacht.
Trotzdem sind sie ihren eigenen Weg gegangen und sind konservativer und "normaler" sexuell orientiert, wie ich es je gewesen bin.

Eine "Verwahrlosung" ist nicht das Produkt von ein paar Filmen, PC-Spielen, Internet oder schlechter Bildung etc., sondern sie ist genau das, was der Name sagt. Ein nicht "verwahrt" werden, ein ohne sozial-familiäre Bindungen "sich entwickeln". ( Und das gilt auch für Erwachsene *g* )

Kinder in einem intakten Elternhaus wo echtes Interesse am Leben der Anderen besteht, verwahrlosen nicht, auch wenn noch so viel " Mist " auf sie einprasselt.

(Ru)dolf *love*
*******dHH Paar
45 Beiträge
Themenersteller 
Pause
Hallo, danke erstmal für die weiteren Kommentare...
da ich allerdings gestern einen Film einer Studienkollegin gesehen habe, der meiner prinzipiellen Idee einiges vorweg nimmt und vorallem von einer persönlichen Tragödie überrascht wurde, möchte ich die Diskussion auf in einigen Wochen verlegen...
danke
@ bunt(er) ideenpool und leben
so ist das mit den inneren bildern...sie schwirren umher und das erstaunen ist groß, wenn andere gleichzeitig das selbe wahrnehmen respektive thematisieren...dennoch: im rahmen eines studiums geht es vor allem um das wachsen der "veräußerung" der inneren vorstellungen und die akzeptanz einer persönlichen standortbestimmung innerhalb eines prozesses...auch wenn andere davor, danach oder wie lesbar in deinem fall gleichzeitig konzeptionell ähnliches realisieren.

dein film wird dennoch DEINE handschrift tragen, da bin ich sicher...und: im wettbewerb der ideen gilt auch hier: viel feind, viel ehr !!

zur bewältigung der persönlichen tragödie wünsche ich kraft, mut und den einfühlsamen (gegebenfalls tröstenden) zuspruch naher freunde.

herzlichen gruß,

shadowandlight(m)
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