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Hedonisten dissen Epikur

Hedonisten dissen Epikur
Häufig heißt es von Seiten der hedonistischen Front, der Epikureismus sei verkappte Moral durch die Hintertür.

So ganz Unrecht hat sie wohl nicht. Dem vermeintlichen Vater der Lust war Atarxie (Freisein von Unlust, Unruhe, Schmerz) oberste Maxime, keinesfalls Lustmaximierung. Bei vorausgesetzter Befriedigung basaler Bedürfnisse kann durchaus auch Askese -frei interpretiert- diesem Ziel dienlich sein.

Mich würd es mal brennend interessieren wie ihr das so sieht.

Wo zieht ihr die Scheidungsgrenze? Ist es Vermeidung von Unlust oder Erlangen von Lust, welches "GLÜCKlich" macht? Und: war Epikur ein Moralist?

Prost!
Ley
Epikur an sich war kein Moralist - vor allem nicht, wenn der Bgriff negativ gemeint ist.
Er wurde höchstens dazu gemacht (von denen, die anders werten).

Grenzen verlaufen in der Mitte und da siedeln sich wahrscheinlich die meisten an.

Sich extrem und absolut für Epikur, Stoa oder Hedonismus zu entscheiden, dürfte allgemein schwer fallen.

In meinem Leben war es oft den den Umständen und meiner Umgebung abhängig, wie sehr ich bereit war, mich zur einen oder anderen Seite zu schlagen.
Aber ich kann mir vorstellen, dass ein absolut von Epikur überzeugter Mensch, dieser Philosophie, wenn er sie denn auch leben kann, auch Positives abgewinnt.
Leichter fällt mir sicher, als Stoiker zu leben....
Die Suche nach etwas ...
... oder der Wunsch, die Gier ist der Anfang jeden Leids.
Dabei ist es egal ob man nach "Vermeidung von Unlust" oder "Vermehrung von Lust" strebt. Das lehrt der Buddhismus, und ich glaube, dass auch Epikur mehr in diese Richtung tendierte, wie in die ihm nachgesagte Anbetung des Lustprinzips.

Auch im Alten Testament, unter "Lehrbücher" sagt schon Kohelet, der Prediger ( Ecclesiastes ) ca. 200 v. Chr. etwas ähnliches, in dem er alles als einen Wahn bezeichnet, als ein Jagen nach Wind, was in die Richtung "Suche" oder "Wunsch" geht ( 1.-3. Kapitel ). Ob man nach Weisheit oder Reichtum, oder auch nach der Befriedigung der Lust strebt.

*top*
Oder wie meine Mutter mir immer sagt:
"Wer seine Wünsche zähmt, ist immer reich genug"
(...ich weiss nicht woher sie dieses Zitat hat, aber es hat mich mein ganzes Leben begleitet...)
*zwinker*

(Ru)dolf *love*
@ClaRu
Deine Mutter wird eine weise Frau gewesen sein,
wenn sie Dir dieses Zitat von "Voltaire" mit auf Deinen Lebensweg mitgegeben hat.

Vielleicht hat sie auch nicht gewusst, woher es stammte,
aber es hat Sinn gemacht, es weiter zu geben und eventuell danach zu leben.

Wer seine Wünsche zähmt, ist immer reich genug.

Voltaire


Lieben Gruß

Tiefsinnige
...
Deine Mutter wird eine weise Frau gewesen sein,

*zwinker* Sie ist es noch, und meine Leidenschaft für Lesen und Bildung habe ich ihr zu verdanken. Sie hätte bestimmt auch sagen können, woher der Satz stammt, allerdings habe ich versäumt einmal danach zu fragen.
Allerdings stammt meine innere Ruhe und Ausgeglichenheit trotzdem eher von meinem Vater, der ausser Tageszeitungen, kaum mal Lektüre in die Hand nimmt, und ein sehr bodenständiger Mensch ist.

Sein Lieblingssatz, wenn ich mal wieder einen langen Disput über ein philosophisch oder religiöses Thema mit meiner Mutter habe ist: "Ihr lest zu viel!" *g*

(Ru)dolf *love*
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Epikur und die Moral
Hallo Ley...

das Wort "dissen" in diesem Philoforum war mir nun auch neu, aber aufgeklärt wie ich bin, holte ich mir nur eine kurze Rückmeldung meines Sohnes, der mir die Wortbedeutung bestätigte *zwinker*

War Epikur ein Moralist...war deine Frage...

das führt mich dazu zu fragen, wann ist man ein Epikureer?

Lass mich ein Bild zeichnen:


Es hängt sicher nicht daran, dass man den epikureischen Katechismus auswendig kann, jedes Wort von Epikur und jede seiner Lehren nachplappert, keinen Schritt vom Wege abgeht und nichts Eigenes hinzuzufügen wagt.

Der Schuss, mit dieser Philosophie erwachsene, selbständig denkende Menschen hervorzubringen, wäre damit nach hinten losgegangen.

Es hängt auch nicht am 'Atomismus'.

Die Welterklärung ist nur das Fundament dieser Philosophie, und das Haus dieser Philosophie kann auch auf anderen Fundamenten stehen.

Man mochte die ganze Geschichte mit den Teilchen und dem Weltraum für irrig oder uninteressant halten und trotzdem ein Epikureer sein; wie man offensichtlich andererseits vom Vorhandensein des Weltraums und der Teilchen überzeugt sein kann, ohne deswegen Epikureer zu sein.


Das Haus dieser Philosophie hat 4 tragende Wände, 4 Maximen von ansteigendem Schwierigkeitsgrad:

1. Fürchte keine Götter und versprich dir von ihnen keine Hilfe.
2. Fürchte deinen Tod nicht.
3. Mach dein Wohlergehen und dein Glück nicht von Überflüssigem abhängig.
4. Sei stärker als der Schmerz.

Das Dach des Hauses ist die Hedone.
Der Dachfirst ist die Ataraxia.

Es gibt zwar Empfehlungen für die Einrichtung des Hauses (so mancher ist ja auf einen Berater angewiesen, weil ihm selbst nix einfällt), aber im Grunde ist sie freigestellt. Es können auch nicht tragende Wände eingezogen werden, es kann ein Wintergarten angebaut werden, die Fenster können vergrößert oder verkleinert und die Haustür kann von Norden nach Süden verlegt werden.
Alles das ist letztlich nicht entscheidend.


Vielleicht können wir uns so deiner Frage etwas mehr annähern

lg Azana
**nn Mann
444 Beiträge
Hedonismus
natürlich birgt auch der Epikurismus eine moralische Position, eine zutiefst humanistische, es ist eine Hohelied auf die Freiheit.
Hier gibt es keine absoluten Tugenden, die sich nicht vor einem Glück als berechtigt ausweisen müßten! Man ehre die Tugend , wenn sie zum Glück beiträgt, wenn nicht, gebe man ihr den Abschied!

Epikur zeigt sich sehr skeptisch zum Steuermann Vernunft, zum Steuermann Tugend. Wohin er steuert, darauf kommt alles an...

Meine epikureische Lebensformel:
Wir sind einmal geboren; es gibt keine zweite Geburt. Wir werden nach unserem Tod nicht mehr existieren - in alles Ewigkeit nicht. Und doch achtet Ihr nicht auf das Einzige, was Ihr habt:
diese Stunde, die ist.
Als ob Ihr Macht hättet über den morgigen Tag! Unser Leben wird ruiniert, weil wir es immer aufschieben - zu leben.
So sinken wir ins Grab , ohne unser Dasein recht gespürt zu haben!

also Carpe diem, nutze den Tag! (Horaz)
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