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Globalisierung und Aufklärungskritik

Globalisierung und Aufklärungskritik
Schon lange beschäftigt mich die Frage, wie eine Philosophie aussehen müßte, die den Widerstand gegen die Globalisierung fundieren könnte.

Klar ist: Eine solche Philosophie müßte eine Synthese aus all dem vollziehen, was von der globalistischen Bewegung angefeindet wird, vor allem aber eine Synthese aus den sozialen Komponenten der Frankfurter Schule einerseits und dem Insistieren auf kultureller Identität, wie es in der Gadamerschen Hermeneutik gepflegt wird, andererseits.
In populärer Übersetzung würde diese politische Philosophie als Verschmelzung ehemals „linker“ und „rechter“ Theoreme erscheinen und sich als keines von beiden einordnen lassen.

Doch wo ansetzen?

Mein Vorschlag: Bei dem Befund, daß die Globalisierung mit all ihren Paradigmen das Weltbild der Aufklärung zu seinen radikalst möglichen Konsequenzen geführt hat.
Die Modelle der liberalen Ökonomen sind in ihrem Rationalismus kaum mehr steigerbare Abstraktionen. Es sind blut-, zeit- und kulturlose Modelle, in denen sich die Erzeugung maximalen Mehrwerts darstellen, planen und berechnen läßt.
Der Mensch als Urteilssubjekt der reinen Vernunft ist zum durchweg ökonomisch urteilenden Arbeitssubjekt gesteigert worden: gesichtslos, geschlechtslos, versetzbar, einplanbar.

Sicher läßt sich dagegen auf Augenhöhe argumentieren, und zwar mit allerlei „aufklärerischen“ Argumenten, aber trifft eine solche Kritik wirklich? Trifft sie nicht immer bestenfalls nur eine Seite der Globalisierungsphilosophie, die eine an Paradigmen der Aufklärung orientierte Kritik letzenendes immer überbieten kann?

Überlegener wäre doch ein Standpunkt, der das Weltbild der Aufklärung von vornherein nicht anerkannt und daher gegenüber Argumenten, die daraus entstammen, resistent ist, ein Standpunkt also der Aufklärungskritik.

Von einem solchen Standpunkt aus könnte man beginnen zu zeigen, daß die Radikalaufklärung, die der Globalisierung zu Grunde liegt, wesentliche Bedingungen der conditio humana verkennt.

Da wäre die Zeitlichkeit des (menschlichen) Seins, die, hermeneutisch gewendet, als historischer Horizont erscheint und den von den Globalisten geforderte reibungslose Austauschbarkeit der Kulturen radikal in Frage stellt.

Da wäre die Geschlechtlichkeit des Menschen, der erschaffen ist als Mann und Frau, worin sich mehr verbirgt als eine Reihe primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale, sondern zwei verschiedene Sichtweisen auf das Leben und die Welt.

Da wäre die Sprache, die mehr ist, als ein bloßes Zeichen für einen vom Zeichen abstrahierbaren Inhalt.
Gegen Globalisierung ?
Wieso? Oder sprichst du jetzt ausschliesslich von der "wirtschaftlichen" Globalisierung?

Da wäre die Zeitlichkeit des (menschlichen) Seins, die, hermeneutisch gewendet, als historischer Horizont erscheint und den von den Globalisten geforderte reibungslose Austauschbarkeit der Kulturen radikal in Frage stellt.

Ich denke eine Globalisierung ist der einzige Lichtblick am Horizont der Menschheit, um ihre Probleme ( z.B. Hunger, Krieg, Überbevölkerung etc. ) in den Griff zu kriegen.
Leider fängt die Menschcheit damit viel zu spät an, und leider in wirtschaftlicher Hinsicht, statt in kultureller.
Eine "Vermischung" der Kulturen wäre aus meiner Sicht der "Austauschbarkeit" vorzuziehen. Eine "Globalisierung des Menschen" sozusagen, nicht eine von Geld und Gütern.

Da wäre die Geschlechtlichkeit des Menschen, der erschaffen ist als Mann und Frau, worin sich mehr verbirgt als eine Reihe primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale, sondern zwei verschiedene Sichtweisen auf das Leben und die Welt.

Haben nicht alle Menschen verschiedene Sichtweisen des Lebens und der Welt?
Vielleicht kannst du mal einige Beispiele nennen, worin sich die Sichten von Mann und Frau denn grundsätzlich unterscheiden.

Überlegener wäre doch ein Standpunkt, der das Weltbild der Aufklärung von vornherein nicht anerkannt und daher gegenüber Argumenten, die daraus entstammen, resistent ist, ein Standpunkt also der Aufklärungskritik.

Das Weltbild der Aufklärung nicht anerkennen? Was dann? Wieder Feudalismus und Religionseifer?
Wie soll man das verstehen?

(Ru)dolf *love*
*******Nrw Paar
433 Beiträge
Solang nicht die eine Verbesserung des Allgemeinwohls als "Gewinn" betrachtet wird, ist jedes wirtschaftliche System zum zusammenbrechen verurteilt.
Wenn das System nicht an eigenem Drang zur Grunde geht, dann an der wirtschaftlichen Unzufriedenheit der Massen.
Die politischen Grenzen sollen eines Tages wegfallen, es soll eine uneingeschränkte Reisefreiheit und Wohnrecht geben dürfen, aber solang dies alles, keine menschliche Charackterzüge hat, und nur nach "kosten-nutzen" Aspekten vollzogen wird, ist die Kritik an der Gloablisierung verständlich.......

Ich persönlich sehe die eigentliche Gefahr dieses Gloablisierungswahns' nicht mal an den wirtschaftlichen Probleme, die mit der Zeit mehr Menschen belasten und weniger begnüstigen, sondern darin, dass durch diese "kapitalisitische" Streben, die einzelnen Kulturen "künstlich" gleichgestellt werden.
Die, die über die wirtschaftspolitik der Gesellschaften entscheiden, interessieren sich nicht für polnische, asiatische, afrikanische und oder orientalische Künste sondern vielmehr über Arbeitskosten jener Menschen dort........

Für mich ist es nicht einleuchtend, wo der Preis eines Produktes durch (local)marktfremde Menschen bestimmt wird und wie
dies Glückseligkeit für alle beteiligten bringen soll.....
@Claru @ChilGinNrw
Vorab: Ich will das Thema nicht auf politische Weise diskutieren. Es geht mir um den philosophischen Hintergrund. Meine Fragestellung ist technischer bzw. strategischer Art.

Ich setzte voraus, daß die Globalisierung etwas ist, was um jeden Preis aufgehalten und rückgängig gemacht werden muß und frage, welche Begleitphilosophie sich dafür eignet.

Ich will jetzt aber auch nicht disziplinierend in die Diskussion eingreifen. Mal sehn, wie es weiter geht. Zu den Beiträgen:

Das utilitaristische Argument von ChilGinNRw ist ein gutes Argument gegen die Globalisierung. Ich habe es selbst oft verwendet. Würden wir das ökonomische Wohl jedes Menschen auf einer Skala von 1 (dem Hungertod nahe) bis 10 (vollkommene finanzielle Freiheit) messen und danach eine Gesamtbilanz für die Welt erstellen, dann sähe diese Bilanz heute um einiges schlechter aus als noch Anfang der 80er.

Die Frage ist nun aber, ob damit wirklich ein durchschlagendes Argument gewonnen ist. Denn der Globalist wird mit der süßen Stimme eines Versicherungsvertreters immer sagen, daß er doch auch nichts anderes will, das Wohl aller Menschen. Und deshalb müssen Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden, deshalb müssen sich die großen Konzerne den Staat aussuchen können, in dem sie nie niedrigste Flat-Tax bezahlen etc. Das alles zeitigt zwar unschöne Geburtswehen, aber wir sind trotzdem auf dem besten Weg ins Paradies.
Und dagegen läßt sich dann nichts mehr Substantielles Vorbringen. Natürlich ist es gelogen. Aber es ist innerhalb der großen Propagandalüge, die die liberalistische Ökonomie ist, vollkommen konsequent und stimmig.

Da sich in fairen Diskussion dem Gegenüber schlecht unterstellen läßt, er sei ein Lügner, muß ein Standpunkt gewählt werden, von dem aus wir seine Position angreifen können, ohne selbst angreifbar zu sein.

Und das ist einmal die Betonung kultureller Identität als Feststellung von Konstanten der conditio humana, gegen die der Globalist verstößt.

Konkret:

Sprache und Denken bilden eine einige innige Einheit bilden. Die Sprache ist nicht wie in der Aufklärung nur das Instrument des Denkens. Wie jede Kultur sich durch eine eigene Sprache auszeichnet, so auch durch ein eigenes Denken.

Die Weltsprache Englisch ersetzt also nicht unsere alten, sehr beschränkten Werkzeuge durch ein neues, universales Werkzeug, sondern sie zerreißt die gewachsene Einheit von eigener Sprache und eigenem Denken. Damit wäre gezeigt, daß Globalisierung immer schon Zerstörung ist.

Jetzt noch @***Ru

Ich meinte Aufklärung nicht im historischen, sondern im philosophischen Sinn.
Ich will auch nicht hinter die Aufklärung zurück, sondern über die Aufklärung hinaus.
Der Vorstoß geht Richtung Romantik, aber auch darüber hinaus.

Und zu Weiblichkeit, Männlichkeit: Die vollkommene Gleichstellung (nicht nur Gleichberechtigung von Mann und Frau) in der Gender Mainstreaming - Politik gehört zu den größten Überheblichkeiten der Aufklärung.
Da soll mit aller Gewalt erreicht werden, daß mehr Frauen Elektrotechnik studieren und mehr Männer Romanistik, da soll erreicht werden, daß mehr Frauen eine Ausbildung zum Maurer machen und mehr Männer Kindergärtner werden, damit in Zukunft kein Beruf mehr geschlechtsspezifisch besetzt ist.
Außerdem sollten die Frauen ihre Kinder - ob sie nun wollen oder nicht - möglichst schnell in staatliche Betreuung abgeben, um nach spätestens einem Jahr dem Produktionsprozeß zur Verfügung zu stehen.
Kurz gesagt: Nicht nur die kulturelle, auch die geschlechtliche Identität soll verschliffen werden, weil glatten Subjekte einfach "besser" sind, das heißt besser verwertbar gemessen an der radikalsten Rationalität, die es je gab, der ökonomischen.
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Würde auch gerne zum Thema mitdiskutieren, tue mich allerdings recht schwer muß ich sagen. Weil für mich z.B. philosophische Fragen immer auch politische sind. Oder wie Kalle Malle anmerkte, es kommt darauf an die Welt zu verändern nicht sie unterschiedlich zu interpretieren.

Ich setzte voraus, daß die Globalisierung etwas ist, was um jeden Preis aufgehalten und rückgängig gemacht werden muß und frage, welche Begleitphilosophie sich dafür eignet.

Da ich genau das Gegenteil voraussetze, also eine Globalisierung die erst mal bewirkt, das weltweit bürgerliche Gesellschaften bzw. parlamentarische Demokratien entstehen um dann sozusagen global, auf Augenhöhe zu überlegen wie es weitergehen könnte.
Die " Begleitphilosophien " zu Deinem Ansatz wären für mich daher rückwärtsgewandt, bzw, reaktionär. Und zwar sowohl linke als auch rechte Philosophien.

Die Weltsprache Englisch ersetzt also nicht unsere alten, sehr beschränkten Werkzeuge durch ein neues, universales Werkzeug, sondern sie zerreißt die gewachsene Einheit von eigener Sprache und eigenem Denken. Damit wäre gezeigt, daß Globalisierung immer schon Zerstörung ist.

Dem würde ich entschieden Widersprechen. Erstens gibt es schon immer Veränderungen in Sprachen, ist also kein neues Phänomen. Und zweitens finde ich es praktisch, das ich durch Englisch in der Lage bin mit der " ganzen Welt " zu kommunizieren. Oder soll am deutschen ( Sprach - ) Wesen etwa die Welt genesen ? Interessanterweise wird diese " Zerstörung der Sprache " fast nur in Dotschland diskutiert.

Ich meinte Aufklärung nicht im historischen, sondern im philosophischen Sinn.
Ich will auch nicht hinter die Aufklärung zurück, sondern über die Aufklärung hinaus.
Der Vorstoß geht Richtung Romantik, aber auch darüber hinaus.


Das verstehe ich jetzt weder historisch noch philosophisch. Also, wer mit der Romantik über die Aufklärung hinaus will, ist meiner bescheidenen Meinung nach dabei, sowohl als auch meilenweit hinter die Aufklärung zurück zu fallen.

gruß,
@grisu
"Da ich genau das Gegenteil voraussetze, also eine Globalisierung die erst mal bewirkt, das weltweit bürgerliche Gesellschaften bzw. parlamentarische Demokratien entstehen um dann sozusagen global, auf Augenhöhe zu überlegen wie es weitergehen könnte.
Die " Begleitphilosophien " zu Deinem Ansatz wären für mich daher rückwärtsgewandt, bzw, reaktionär. Und zwar sowohl linke als auch rechte Philosophien."

Das ist das Denken aus dem Pro-Europa-Flügel der sog. Linkspartei.

Die Erfahrung zeigt, daß die Globalisierung entgegen der globalistischen Propaganda alles andere bewirkt als bürgerliche Gesellschaft und parlamentarische Demokratie.

Gerade parlmentarische Demokratie!

Die EU hat alle nationalen Parlamente entmachtet und das Europparlament hat auch keine Macht.

Aber gerade darüber wollte ich NICHT diskutieren. Das hab ich schon hundertmal durch.
Auch der Begriff der Zivilgesellschaft steht für nichts anderes als die Zerstörung gewerkschaftlicher Strukturen, die ja eine Voraussetzung dafür sind, Widerstand gegen "Investoren" leisten zu können.

"Dem würde ich entschieden Widersprechen. Erstens gibt es schon immer Veränderungen in Sprachen, ist also kein neues Phänomen. Und zweitens finde ich es praktisch, das ich durch Englisch in der Lage bin mit der " ganzen Welt " zu kommunizieren. Oder soll am deutschen ( Sprach - ) Wesen etwa die Welt genesen ? Interessanterweise wird diese " Zerstörung der Sprache " fast nur in Dotschland diskutiert."

Zum Englischen als Weltsprache: Mittlerweile wird schon das Phänomen erforscht, daß ein Schwede einen Italiener auf "Englisch" versteht, aber beide einen Engländer nicht verstehen.
Diese Welt-Englisch ist ein grauenhaft verarmtes, undifferenziertes Idiom.
Abgesehen davon, und das ist mein eigentliches Argument, liegt ihm keine gewachsene Einheit von Sprache und Denken zu Grunde.

Daß das in Deutschland verstärkt diskutiert wird, stimmt, und hängt mit der Wirkung von Herder zusammen. Finde ich gut.

"Das verstehe ich jetzt weder historisch noch philosophisch. Also, wer mit der Romantik über die Aufklärung hinaus will, ist meiner bescheidenen Meinung nach dabei, sowohl als auch meilenweit hinter die Aufklärung zurück zu fallen."

Das mag aus deiner Sicht in der Tat so sein.

A propos "reaktionär":

Das war ein Begriff, mit dem in der DDR Kritik am System diffamiert wurde. Ich ächte die Verwendung dieses Begriffs hiermit symbolisch.
kurzer seiteneinwurf
Zum Englischen als Weltsprache: Mittlerweile wird schon das Phänomen erforscht, daß ein Schwede einen Italiener auf "Englisch" versteht, aber beide einen Engländer nicht verstehen.
Diese Welt-Englisch ist ein grauenhaft verarmtes, undifferenziertes Idiom.
Abgesehen davon, und das ist mein eigentliches Argument, liegt ihm keine gewachsene Einheit von Sprache und Denken zu Grunde.


es ist eben das esperanto der moderne....
ich kann es nicht negativ sehen....
solange ich mich damit international verständigen kann
und engländer ihre sprache weiterhin in der bunten vielfalt leben......

wobei spanisch englisch fast den rang abläuft
• zumindest in meinem umfeld




den ganzen thread lese ich später........
• dieser absatz fiel mir aber vorher schon ins auge.... *liebguck*
********2_by Mann
1.813 Beiträge
Das war ein Begriff, mit dem in der DDR Kritik am System diffamiert wurde. Ich ächte die Verwendung dieses Begriffs hiermit symbolisch.

Dann ächte ich jetzt mal die Ächtung symbolisch ... *g*
Was in der DDR verwendet wurde ist mir ziemlich egal, da ich weder etwas für noch gegen sie kann. Aber eines weiß ich mit Sicherheit. reaktionäre Ansichten sind, waren und bleiben reaktionär und rückwärtsgewandt!

Das ist das Denken aus dem Pro-Europa-Flügel der sog. Linkspartei.

Aha, Leute die mir erklären wer oder was ich bin konnte ich schon immer ganz besonders gut leiden. Oder wo ich mein Denken her habe. Auch wenn ich nur ein Arbeiter bin und vielleicht nicht so mit Fachbegriffen um mich werfe wie Du, bin ich durchaus in der Lage mir eigene Meinungen zu bilden. Die " Linkspartei " ist es jedenfalls nicht, da ich weder auf Populisten noch auf latente Antisemiten und Deutschtümmler stehe.
Da Du hier allerdings vorschreibst über was wir diskutieren dürfen, bzw. was Du hören möchtest, lassen wir das mal.
*letzteswort*
Nur eines noch. Jede Meinung ist Ansichtsache, auch Deine!
*undwech*
@ cioccolata
es ist eben das esperanto der moderne....
ich kann es nicht negativ sehen....
solange ich mich damit international verständigen kann
und engländer ihre sprache weiterhin in der bunten vielfalt leben......

*top* *bravo* in diesem Sinne " Hasta la victoria siempre ! "

gruß
...
Für mich hört sich der Eröffnungsthread, kurz gesagt, reaktionär und nationalistisch, also cheauvinistisch an.

Das Ziel der Menschheit sollte eine Menschheit sein, und nicht eine Gruppe von Nationen. Das ist für mich die wahre Globalisierung.

Natürlich wird der Weg dorthin beschwerlich, und hier und da wird es auch zu Sackgassen kommen. Aber das Ziel sollte man doch nicht aus den Augen verlieren.

Lieber eine "unvollkommene" Weltsprache die der allgemeinen Kommunikation dient, wie kein Gespräch unter den Nationen.
Von mir aus auch Zeichensprache.

Sicher spielt die Gleichberechtigung von Mann und Frau der Wirtschaft in die Tasche, aber trotzdem ist sie ein erstrebenswertes Ziel, dass leider immer noch nicht verwirklicht ist. Gerade weil es immer noch Menschen gibt, die meinen, die Geschlechter unterscheiden sich nicht nur physisch.

Was die wirtschaftliche Globalisierung angeht, findet meines Erachtens nach, so etwas ja nicht wirklich statt. Der Begriff wird politisch "missbraucht". In der Realität entspricht die Struktur dieses weltweiten Vorgangs nicht einer globalen Verteilung, sondern eher einer Zentralisierung. Nur das es nicht mehr Nationen sind die die Weltherrschaft anstreben, wie in vergangenen Zeiten, sondern Konzerne.

(Ru)dolf *love*
Unter Globalisierung versteht man den Prozess der zunehmenden internationalen Verflechtung in allen Bereichen (Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation etc.). Diese Intensivierung der globalen Beziehungen geschieht auf der Ebene von Individuen, Gesellschaften, Institutionen und Staaten. Wikipedia

meinem denk-und lebensmodell "integration"
mit der sicht auf das gemeinsame
und wertschätzen der unterschiede
kommt eine "globalisierung in maßen" entgegen...
*ja*

wir gehen weiter....
und schauen über unseren tellerrand....
manches wird sich vermischen
und etwas neues daraus entstehen...
*ja*

manch "eigenes" wird man schätzen und bewahren....
sich auf seine wurzeln besinnen und traditionen bewußt pflegen....
*ja*

wenn wir fortschritt wollen, sollten wir auch einen schritt weiter gehen und nicht auf einem level beharren...
wenn wir in kleinen schritten gehen, kann auch nicht viel passieren
*zwinker*

ich genieße den unterschied mann/frau....
aber daraus eine philosophie zu machen, käme mir nicht in den sinn...
*nono*



[über wirtschaftlich- politisches kalkül sollte ja in diesem thread nicht diskutiert werden, also lasse ich das außen vor....]


*nein* ich kann dir keine argumente für deinen kampf geben,
denn ich empfinde die worte deines eingangspostings als vehementen rückschritt, den ich bekämpfen würde....

in diesem sinne friedliebend kämpferisch
" Hasta la victoria siempre ! "

@ Grisu @ ClaRu
Wenn das, was auf einen zukommt, schlecht ist, sollte man vielleicht auch einmal einen Blick zurück wagen!

Nicht alles, was neu ist, deshalb auch schon gut!

An solchen Denkverboten kann immer nur der ein Interesse haben, der von den Neuerungen profitiert.

Auf die Etiketten "nationalistisch, chauvinistisch etc" reagiere ich nicht. Sie sind nur ein Zeichen dafür, daß Argumente ausgehen.

Nun aber ad rem:

"Das Ziel der Menschheit sollte eine Menschheit sein, und nicht eine Gruppe von Nationen. Das ist für mich die wahre Globalisierung."

Das ist wohl einer (nicht der einzige!) Kernpunkt. Ich würde sagen: Eben NICHT! Und frage nun einmal: Weshalb? Ist Vielfalt nicht der Monokultur vorzuziehen?

Das ist ein ästhetisches Argument, mag man sagen, aber die Ästhetik ist bekanntlich eine Teildisziplin der Philosophie.

Eine Welt, in der kulturelle Vielfalt herrscht, ist aber nicht nur schöner, sie ist auch sicherer, weil Krisen, Fehlentwicklungen und Krankheiten sich nicht so schnell ausbreiten.

Außerdem lebt es sich in ihr auch rein ökonomisch besser, weil der erwirtschaftete Mehrwert in kleinen Einheiten breiter verteilt wird als in weltumspannenden Megakonzernen.

Das letzte Fundament solcher Argumentationsreihen gegen die Globalisierung aber sehe ich, um zum eigentlichen Thema zurückzukommen, in einer Kritik an radikalisierten Prinzipien der Aufklärung.
Esperanto....
ganz kurz dazu...

...Bonan tagon = Guten Tag
...Saluton = Sei gegrüßt

zum Einen und zum Anderen...
nicht jeder spricht und schreibt in "Esperanto" wobei ich diese Sprache mag.
Hier in der Stadt in der ich wohne, gibt es Treffen mit Esperantos.


Aber, englisch ist doch hauptsächlich und meistens,
die Welt - Umgangssprache.

Und Globalisierung?

Nun ja, ich gebe jedem eine Chance, wie unten beschrieben:

Ganz kurz noch etwas zur der Welt-Umgangssprache,
möchte gerne ein Beispiel geben, was ich im Januar auf einer 1ten Kreuzfahrt erlebt habe und mein Mann und ich auch an einer Bronchitis erkrankten. (leider )

Ein riesengroßes Kreuzfahrtschiff - MSC Fantasia -
mit ca 4000 Gäste, davon waren ca 2000 deutsche Gäste dabei,
der Rest der Gäste, waren Intaliener, Franzosen, Engländer, Holländer, usw.

Bei 2000 deutschen Gästen ,
waren weder das Personal, sprich diensthabende Offiziere ect. -
an der Inormation, Zimmerpersonal, Bar -und Cafe- Personal,
"Arzt" - usw -in der Lage, "deutsch" zu sprechen!

Nicht einmal der Arzt und Assistentin, konnten ein paar Worte in deutsch um sich zu verständigen, als ich krank wurde.

Alles in englisch!(man kann ja englisch *zwinker*

Sogar die Tais, die 2-3x am Tage den Zimmerservice erledigte,
sprachen englisch.

Mannschaft: 1325 Personen (zusätzlich)
Sämtliches Personal - sprach englisch und italienisch,
oder auch etwas fransösich.

Das italienische Offiziers- Personal an der Info ect.
war sehr arrogant, denn entweder sollte man mindestens italienisch od. englisch sprechen.

Globalisierung - der Nicht - Willig - Lernenden, einer Fremdssprache.

Die Italiener wollten kein deutsch sprechen, anwenden,
nicht mal als Geste den 2000 deutschen Gästen gegenüber auf dem Schiff.

nie mehr wieder Kreuzfahrt
Gummiboot *roll*


Kommen wir zum Eingangstehema zurück:


[über wirtschaftlich- politisches kalkül sollte ja in diesem thread nicht diskutiert werden, also lasse ich das außen vor....]


@***su
Nur eines noch. Jede Meinung ist Ansichtsache, auch Deine!


wünsche deshalb weiterhin viel Vergnügen beim Eingangsthema

liebe Grüße
Tiefsinnige
...
Auf die Etiketten "nationalistisch, chauvinistisch etc" reagiere ich nicht. Sie sind nur ein Zeichen dafür, daß Argumente ausgehen.

Falls du diesen Satz als persönlichen Angriff empfunden hast, entschuldige ich mich dafür. Er war nicht so gemeint. Ich wollte nur auf die Wirkung deiner Worte für mich persönlich hinweisen.

Was die "Monokultur" angeht, denke ich das es bei all den unterschiedlichen geografischen Bedingungen und verschiedenen Ansichten noch sehr lange kulturelle Unterschiede geben wird.

Das spricht aber nicht gegen eine friedliche "Vermischung" der Kulturen, ein "Miteinander" mit dem Anspruch das es keine Unterschiede in der Wertung einer Kultur mehr gibt. Das wir alle gleichwertige Menschen sind und nur gemeinsam unsere Zukunft meistern können.

Nicht alles, was neu ist, deshalb auch schon gut!
Das stimmt natürlich, aber kannst du mal ein Beispiel nennen ( philosophisch oder kulturell ), was an der Vergangenheit der Menschheit besser war?

(Ru)dolf *love*
Vorstellung
Guten Tag,
als Neuling möchte ich mich kurz vorstellen. Ich habe mich während meinem geisteswissenschaftlichen Studium sehr mit Begriffen, wie "Wirklichkeit", "Realität", "Wahrnehmung" und "Wahrheit" beschäftigt. Der Logik habe ich aber irgendwann den Rücken gekehrt und mich der Erkenntnisfähigkeit einer irrationalen Welt, also der Kunst und der Spiritualität zu zugewandt. Mittlerweile versuche ich alle Aspekte miteinander zu verknüpfen - da wo es Sinn macht.



@ agathodaemon
zu Deiner Ausgangsargumentation: Ich glaube, hier liegt bereits der Hund begraben. Du fragst nach dem, "Was" uns "Wie", woraus Du im Verlauf Deiner weiteren Texte eine Vision (Utopie) formulierst. Doch sollte die erste Frage immer das "Warum" sein. Und diese Frage beantwortest Du nicht. Dann müsste eine Bestandsaufnahme folgen, aus der klar hervor geht, welche Aspekte relevant sind - auch warum gerade sie und andere nicht.

Meiner Meinung nach können wir uns nur so einer Kritik der Globalisierng nähern. Vieles, was bisher zu diesem Thema gesagt wurde, ist sehr emotional - was auch richtig ist. Aber es führt in der Argumentation nicht weiter. Da zählen nun mal Fakten und daraus abgeleitete Thesen, welche wiederum belegt werden müssen, anhand einer zwingenden Argumentation.

Also zurück zur Ausgangssituation: Warum willst Du diese Debatte?

Um es Dir etwas schwerer zumachen möchte ich noch anfügen, dass wir gerade erst eine Jahrtausendwende hinter uns haben. Philosophisch betrachtet befinden wir uns in im Zeitalter des Neoskeptizismus. Der hundert Jahre zuvor formulierte Skeptizismus (Nietzsche) hat bereits das Ende (Homo ecco) der Moderne (Aufklärung) eingeleitet. Die Ausrufung der Postmoderne war die Konsequenz.

Es ist zu beobachten, dass gerade ein Jahrhundertwechsel teils gewaltige gesellschaftliche Veränderungen mit sich bringt.

Die Globalisierung begann bereits mit der Kolonialisierung und Christianisierung. Oder begann sie bereits mit dem Feldzug von Alexander dem Großen? Heutzutage, da für uns Europäer auch Nachteile daraus resultieren, schreien wir plötzlich nach Revolution.

So plädiere ich dafür, wenn schon eine Kritik der Globalisierung - dann lasst uns bitte den Kontext einbeziehen und hinter den Vorhang schauen.

Euch allen liebe Grüße und ein sonniges Wochenende...
yang
@ ClaRu
"Das stimmt natürlich, aber kannst du mal ein Beispiel nennen ( philosophisch oder kulturell ), was an der Vergangenheit der Menschheit besser war?"

Zunächst einmal das Grundsatzargument:

Ganz gleich ob die Vergangenheit besser oder schlechter war, gilt, daß wir sie nicht ausblenden können.
Wir sind das, was wir geworden sind, durch historische Erfahrungen.

Ein ganz konkretes Beispiel: Eine ausnahmsweise einmal gute deutsche Tradition ist der Sozialstaat mit dem auf Bismarck zurückgehenden Versicherungswesen.
Das ist natürlich amerikanischen Investoren völlig fremd und lästig. Deshalb machen sie (zusammen mit anderen) über die entsprechenden Lobbyorganisationen Druck, beispielsweise die paritätische Krankenversicherung zu schleifen.

Und eben da müssen wir sagen: NEIN! Das ist nun einmal so bei uns. Wir haben unsere Erfahrungen damit gemacht, es ist gut und also gibt es keinen Grund, es zu ändern.
Das nur als konkretes Beispiel dafür, was ich meine.

Und nun dazu, was in der Vergangenheit besser war. Um einem Mißverständnis vorzubeugen: Ich bin kein Kulturpessimist! Ich sehe sehr klar, daß wir heute besser leben als beispielsweise vor dem zweiten Weltkrieg.
Aber ich sehe auch, daß wir schlechter leben als meinetwegen Anfgang der 80er Jahre. Alle Statistiken zeigen an, daß durchschnittliche Lebenstandard der Arbeitnehmer und Angestellten mittlerweile wieder auf das Niveau der 70er Jahre zurückgefallen ist.
*******Nrw Paar
433 Beiträge
Wenn wir noch nationalstaatliche Grenzen hätten, wo jeder durch die regiert wird, die von einem selbst auch mitgewählt wurden, wenn wir Steuersätze hätten, die die langfristigen Interessen von allen Bürgern des Landes schützen, wenn wir uns keinem Preisdiktat von Märkten unterwerfen müssten zu denen wir selbst keinen Einfluss haben und die politischen Grenzen für alle kulturschaffende der verschiedenen Völker öffnen würden, für alle einen Wohnrecht geben würden, die in Frieden und Freiheit mit uns leben wollen, wenn wir hilfsbedürftigen Völkern nicht durch "Ausbeutung ihrer einzelnen "Güter" helfen sondern, dadurch indem wir diese an unser fortschrittliches Wissen teilhaben zu lassen.....
dann ist Globalisierung natürrlich etwas utopisch schönes.......

Meine Kritik an der Globalisierung ist halt jener, dass durch den Willen jener Kräfte, die die Produktionsmittel in der Hand halten, die Vielfältigkeit der Werte und Kulturen nur solange von Nutzen ist, solang es halt nicht "Gewinn" belastet.

Wenn man die "Einkaufs-Prachtmeilen" jener globalisierten Gesellschaften sich anschaut fällt sofort auf, die gleichen sich alle fast zu 100%, ein amerikanisches Restraurant, wo die Speisen überweigend ohne Besteck serviert werden, steht irgendwo auf dem Platz, Läden, wo in den Auslagen Edelhandtaschen für die Frau, und superlative Chronographen für den Mann angeboten werden, überall Geschäfte mit vertrauten Namen........
und drei Strassen weiter Menschen, die auf diesen Strassen nicht gern gesehen werden, Menschen die zwar für die Aufrechterhaltung dieses Systems arbeiten müssen, aber nicht an den Vorteilen des Systems nie teilhaben werden können.....

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass kein politisches System und kein Werturteil, was Fremd der eigenen Identiät der Menschen ist, langfrisitig eine Überlebenschance hat. Und in einer Welt, wo "China" uns doch mittlerweile auch "so nah" ist, können wir nicht nur an unseren eigenen Wohl denken, da dort "die Leiden" derer die unter dieser Ausbeutung ausgesetzt sind uns einfach nicht gleichgültig sein darf......
@ChilGin
"Meine Kritik an der Globalisierung ist halt jener, dass durch den Willen jener Kräfte, die die Produktionsmittel in der Hand halten, die Vielfältigkeit der Werte und Kulturen nur solange von Nutzen ist, solang es halt nicht "Gewinn" belastet."

Das trifft es. Alles, was sich an Lebensformen und an Kultur aufgebaut hat, muß weichen, wenn es die globale Verfügbarkeit von Investitionsmöglichkeiten gefährdet.

Es wird also die maximale Ausnutzung von Kapital gegen die kulturellen Formen gesetzt, in denen sich menschliches Leben zur Zeit noch abspielt.

Das geschieht nun nicht "bottom - up", so daß beispielsweise zwei kulturell verwandte Nachbarvölker aus Sympathie und Freundschaft beschließen, sich in einem Staat zu organisieren, sondern es geschieht "top - down", derart, daß überstaatliche Gebilde wie die EU oder die Nordamerikanischen Union von oben, in Kommissionen und Regierungstreffen geplant und geschaffen werden.

Der praktive Imperativ angesichts dieser Situation lautet: Bewußt so zu bleiben wie man ist und in seinem ganzen Verhalten, auch dem Konsumverhalten, sich gegen die Uniformität zur Wehr zu setzen. Eben unbotmäßig sein!

Darüber wollte ich gar nicht mehr diskutieren, weil es sonnenklar ist.

Meine Frage schließt daran an. Sie lautet: Welche Philosophie sollen wir dafür entwerfen?

• -

"Wenn man die "Einkaufs-Prachtmeilen" jener globalisierten Gesellschaften sich anschaut fällt sofort auf, die gleichen sich alle fast zu 100%, ein amerikanisches Restraurant, wo die Speisen überweigend ohne Besteck serviert werden, steht irgendwo auf dem Platz, Läden, wo in den Auslagen Edelhandtaschen für die Frau, und superlative Chronographen für den Mann angeboten werden, überall Geschäfte mit vertrauten Namen........
und drei Strassen weiter Menschen, die auf diesen Strassen nicht gern gesehen werden, Menschen die zwar für die Aufrechterhaltung dieses Systems arbeiten müssen, aber nicht an den Vorteilen des Systems nie teilhaben werden können....."

Das ist es. Ich würde noch ergänzen: Die kulturelle Verarmung geht der materiellen voran.
Die, die sich heute noch den überteuerten und ungesunden Fraß im amerikanischen Restaurant genehmigen können und sich deshalb dummstolz für Profiteure der ganzen Entwicklung halten, werden morgen schon zu denen gehören, die drei Straßen weiter den Dreck wegbringen.
*******Nrw Paar
433 Beiträge
Jede auch nur eine angedeutete Kritik an der dieser unmenschlichen Globalisierung ( unmenschlich, weil solch einen Nutzen muss / brauch es ja im Grunde auch nicht haben, ist nicht der Sinn und die Absicht der "Erfinder" ) wird auch als "reaktionär" bewertet....von wem ?
von jenen meinungsbildenden Kräften, die im Dienste der Globalisierung eine notwendige Funktion ausüben......

Ich mag mal versuchen einen kleinen erlebt und gelebten Beispiel zu geben.......

Die Türkei ist eines der grössten Baumwoll Produzenten Weltweit, mit der Gründung der Republik ist dank deutscher ( niederrheinischer ) Hilfe die verarbeitende Textilindustrie aufgebaut, ein Meter Stoff konnte produziert werden ohne die notwendigen Maschienen von Trützschler, Menschen aus Mönchengladbach und Umland haben Maschienen mitgebaut, die für die Menschen in der Türkei gebaut, weil dort das notwendige Know how fehlte.....
mit diesen Maschienen wurde einheimische Baumwolle verarbeitet, die durch örtliche Arbeitskräfte gesammelt wurde, durch locale Transportmittel transportiert ( durch diesen Transport verdienten nicht nur die einheimischen Logistikunternehmen sondern auch die Autobahnraststätten, und natürrlich auch die LKW Händler die Autozuliefer Industrie ) wurde, in Lagern aufbewahrt wurde, die zunächst gebaut werden und dann halt im Betriebgenommen werden mussten....um letzendlich von einheimischen Steuerpflichten Kaufleuten vertrieben und verkauft werden konnte......
in jenen Jahren war die türkische Textilverarbeitung mit ihren Margen nicht auf "weltniveau"......
Heute ist sie die drittgrösste Textilvertreibende Gesellschaft.....
aber was wird heute verkauft ?
Baumwolle aus türkmenischen Republiken der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten....die Produktion in China und die Logistik und Vertrieb auf dem Balken für die Weltmärkte.......
Ja die Türkei ist eines der führenden Nationen in diesem Sektor...aber was heisst das denn ?
Es heisst, dass der ganze erwirtschaftete Mehrwert nun ausser Landes ist.......die Menschen in Adana und Umland, die ihre eigene Baumwolle mal gesammelt hatten sind nun arbeitslos und können sich nicht mal jene Bekleidungsstücke leisten, obwohl sie auch wohlmöglich nun auch kostengünstiger Angeboten werden.
Aber durch die Erwerbslosigkeit ist nun auch kein Geld vorhanden, um sich diese "günstigeren" Waren zu leisten.........
Nun werden die Menschen dazu verdammt, für soviel Entlohung zu arbeiten wie ihre "Kollegen" im Ausland, damit sie sich das Minimum zum Lebensunterhalt leisten können
.....

Darum kulturelle Bereicherung der Menschen ja !
( Kapitalistischer) "Kulturimperailismus" nein !
*******alm Paar
7.574 Beiträge
viele worte bis dato..................
grundsatzfragen,
wo fängt globalisierung an?
nationenübergreifend?
staatenübergreifend?
länder?
städte?
stadtteile?
nachbarn?

da sollten wir uns mal ganz langsam rantasten!

globalisierung ist auch, wenn angenommen, 50 kaufleute aus dortmund jeden tag nach duisburg fahren und andere umgekehrt!

da ist der ökonomische schaden schon vorprogrammiert!

und das system führt schon zum stau!

calm*wink* in das wochenende
...
Meine Frage schließt daran an. Sie lautet: Welche Philosophie sollen wir dafür entwerfen?

Gibt ( gab ) es die nicht schon? Den Humanismus? Aber vielleicht ist das auch keine Philosophie, sondern eher ein Ideal?

Oder sowas wie "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit"?

Die einzige "Philosophie" die man dazu braucht, ist Liebe zum Leben und den Menschen. Erich Fromm würde sagen: Mehr Sein, weniger Haben.

Ich glaube aber nicht, dass man den Menschen per "Entwurf" in der Hinsicht etwas überstülpen kann.

Mir fällt dazu ein kleines Gebet von Thomas Morus ein, das übrigens an meiner Wand hängt und fast täglich von mir gelesen ( "gebetet") wird:

Schenke mir eine gute Verdauung, Herr,
und auch etwas zum verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes
mit dem nötigen Sinn dafür,
ihn möglichst gut zu erhalten.
Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält, was gut ist,
damit sie im Anblick der Sünde
nicht erschrecke,
sondern das Mittel finde,
die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele,
der die Langeweile fremd ist,
die kein Murren kennt
und kein Seufzen und Klagen,
und laß nicht zu,
daß ich mir allzuviel Sorgen mache
um dieses sich breit machende Etwas,
daß sich "ICH" nennt.

Thomas Morus
( 1478 ~ 1535 )

Vermutlich kennen die meisten sein Werk "Utopia", was ja nichts anderes ist wie eine "globalisierte" Idealvorstellung des menschlichen Miteinanders.

Das Problem ist, solange es auch nur einen Menschen gibt, der Macht will, führen will, meint es besser wie andere zu wissen, der mehr will wie andere, solange wird es Utopia nicht geben.

Es braucht keine "neue" Philosophie. Was eigentlich richtig wäre ist schon seit Menschengedenken bekannt.
Was es braucht sind Menschen die bereit sind zuerst an den Nächsten und dann an sich zu denken.
Das wäre meines Erachtens nach alles an "Philosophie" was nötig wäre um die Welt besser zu machen.
Aber für diese Ansichten wird man halt ans Kreuz genagelt *zwinker*

(Ru)dolf *love*
@Agathodaemon
Schon lange beschäftigt mich die Frage, wie eine Philosophie aussehen müßte, die den Widerstand gegen die Globalisierung fundieren könnte.

Sie müsste bei Don Quijotes Kampf gegen die "Riesen" Anleihen nehmen.

lg
sundown(er)
@ClaRu
Mögen Deine Gebete erhört werden!

Ich meine das jetzt NICHT ironisch.

Aber Beten allein kann es nicht sein.

Um zum Generalthema zurückzukommen:

Eine positiver Rückbezug auf die katholische Tradition ist allerdings - da greife ich deinen Beitrag gerne auf - eine gute Grundlage, um gegen die Globalisierung zu argumentieren.

Und damit wären wir wieder bei der Aufklärungskritik. *g*
@Agathodaemon
Eine positiver Rückbezug auf die katholische Tradition ist allerdings - da greife ich deinen Beitrag gerne auf - eine gute Grundlage, um gegen die Globalisierung zu argumentieren.

Welcher Rückbezug? Hier eine kleine Auswahl:

"Willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein!"

"... die in der Ablasslehre innewohnende „Verrechnung“ von „guten Werken“ mit Sündenstrafen, das insbesondere in der Vergangenheit (etwa zu Martin Luthers Zeiten) zum Tragen kam, als man Ablässe auch oder ausschließlich gegen eine als „Spende“ deklarierte „Bezahlung“ in Geld gewinnen konnte!"

»Die Kirche ist die höchste aller denkbaren Korruptionen.«
Der Philosoph Friedrich Nietzsche

»Wir brennen wahrhaftig vor Geldgier, und indem wir gegen das Geld wettern, füllen wir unsere Krüge mit Gold, und nichts ist uns genug«.
Bischof Hieronymus

"Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld - auf dieser Basis bauen alle auf, die der Kirche Geld geben. "

# Papst Nikolaus V. legitimierte den Sklavenhandel in seiner Bulle Divino amore communiti (Aus göttlicher Liebe zur Gemeinschaft) am 18. Juni 1452. Deshalb war der Sklavenhandel legal und verursachte bei den Beteiligten keinerlei Skrupel.

# Der Papst hielt sich selber Sklaven. Papst Gregor I. hielt Hunderte Sklaven auf seinen Gütern und stimmte Gesetzen zu, die den Sklaven verboten, freie Christen zu heiraten.

# Ein Sklave wurde wie ein Stück Vieh betrachtet. Die Kirche behandelte Sklaven wie »Kirchengut« und dieses galt als unveräußerlich. Die Kirche schätzte den Wert von Kirchengütern manchmal nicht nach Geld, sondern nach Sklaven ein.

# Wurde trotzdem ein Sklave freigelassen, musste er mit seinem Vermögen die Kirche entschädigen. (4. Synode von Toledo)

# Die Kirche verbot Sklaven, Testamente zu machen. Beim Tode eines Sklaven fielen seine Ersparnisse der Kirche zu.

# Laut dem hl. Thomas von Aquin waren Sklaven »zweckdienlich«.

# Die Kirche tat alles, um die Sklaverei zu erhalten, und nichts, um sie zu beseitigen.

# Ein Bischof durfte einen Sklaven nur entlassen, wenn er zwei Sklaven dafür als Ersatz anbot.

# Uneheliche Kinder von Klerikern wurden zu lebenslangen Kirchensklaven gemacht. Dies galt auch für Findelkinder. (3. Synode von Toledo)

# Der »heilige« Martin von Tours (heute in vielen Kirchen abgebildet, wie er seinen Mantel teilt) z. B. hielt sich 20.000 Sklaven.

# Auch die Klöster hatten Sklaven, sowohl zum Dienst im Kloster wie zur Bedienung der Mönche. Tausende gefangener Slawen und Sarazenen wurden als Sklaven an Klöster verteilt.

# Die Sklaverei dauerte auf Kirchenländereien und päpstlichen Gütern bis ins 11. Jahrhundert.
*smile*

"moderne kirche" findet sich nicht in deinem beitrag.....
kirchengeschichtlich- und -politisch korrekt,
hat sich doch das eine oder andere geändert
@cioccolata
was ist denn moderne Kirche??? Die Lehre hat sich nicht verändert, nur die Worte sind angepasster und man(n) verbrennt keine Hexen mehr, die Methoden sind heute weitaus gesamteffizienter (siehe Frau Professor Ranke-Heinemann, die Tochter unseres ehemaligen Bundespräsidenten).

Deshalb noch ein paar Ergänzungen:
* »Der Protestantismus ging von Anfang an in den gleichen Bahnen, nachdem Luther Leibeigenschaft und Sklaverei theologisch gerechtfertigt hatte. Bis weit ins 19. Jahrhundert trieben evangelische Staaten unter der theologischen Billigung der Missionare Sklavenhandel und gingen auf Sklavenjagd.«

* Das erste englische Sklavenschiff hieß sinnigereweise »Jesus«

Jesus predigte jedoch die Nächstenliebe. Mit dem Tun der Kirche ist jedoch Nächstenliebe nicht zu vereinbaren. Für den, der jetzt sagt, so sei halt die Zeit gewesen, hier ein Satz aus dem Koran: »Wünscht einer deiner Sklaven eine Freilassungsurkunde, so stelle sie ihm aus, wenn du ihn als gut kennst, und gib ihm einen Teil deines Reichtums, den Gott dir verliehen.«
Es hätte also auch im «Christentum« anders sein können und vor allem:
WAS TUT DIE KIRCHE HEUTE FÜR BARFUSS- UND ENTWICKLUNGSLÄNDER????
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