Formel des Glücks

Ich hab meinen Turnbeutel hier irgendwo liegen lassen. Hat jemand den gesehen?

Ja. Er liegt da, wo ich meine Muse verlassen habe.

Schublade auf und alles reichen

Oder sie Dich?

Panta Rhei

Oaky.

Wohin also soll die Fahrt im Omnibus, Linie 1981, gehen?

Nein nein. Ich hatte keine Wahl Sie küsste eine andere.

Ich hätte Deinen Turnbeutel mitnehmen sollen.

In der Tat.

Was mache ich jetzt, hier, wo ich bin, ohne Turnbeutel, der mir nicht mehr zur Verfügung steht? Ich kann nichts machen. Ich bin unglücklich.

Eine Formel für alle möglichen Formen des Glücks für alle Menschen. Über dieses Thema zerbrechen sich kluge Leute seit Jahrtausenden den Kopf oder empfehlen, es ohne Kopf zu versuchen. Andere sagen, es gehe gar nicht um Glück. Dann wäre die Formel nicht einmal besonders nützlich. Und sogar dann, wenn man auf eine scheinbar verblüffend einfache Formel stößt, wie "Liebe und dann tue, was du willst" (Augustinus) geht das Auslegen erst so richtig los. Welche Liebe hat er wohl gemeint? Etc. etc. Also keine Formel.

Glück ist da, Glück ist weg, Glück ist unerwartet ... mehr nicht und doch alles.

Glück ist wie Mehrwertsteuer:

Existenz unumstritten, allgegenwärtig, für alle gleich, in aller Munde, über die Jahre ansteigend und es gibt viel zu viele Mythen darüber.

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Interessant. Wir machen uns die Welt, wie sie uns gefällt. Also gibt es 'da draussen', aber auch hier, keine Schönheit und erst recht nicht Harmonie nach menschlichem Verständnis, und das, was wir suchen, können wir deswegen nicht finden, erst recht nicht in unserer Suche nach Symmetrien und Entsprechungen.
Alles, was wir finden, existiert nur in unseren Köpfen und ist Menschenmaß, auch wenn es sich noch so fremd anfühlt, basierend auf Sehgewohnheiten, oder besser sollte ich sagen, auf Ansichten unserer Umgebungen, denen wir Bedeutung geben und auf ihnen unsere Theorien bauen.

Wobei auch dies wieder eine Theorie ist, die stimmen mag oder auch nicht, auch wenn sie mit logischen Schlussfolgerungen viele Thesen zerschmettert.

Ich hoffe, ich habe das so richtig verstanden. Mich entsetzt das ein bisschen.
Danke für den Vortrag.

ζ(1)=∑n=1∞1n1=∞

Und wem die Formel zu kompliziert ist: Bei schönem Sommerregen nackt auf eine Wiese legen.

Die Formel wird uns jeden Tag präsentiert und wir laufen achtlos daran vorbei weil es so alltäglich ist. Wir sind hier und jetzt. Ich hier in meinem ungeheuer bequemen Bett, nicht hungrig, trocken (obwohl es draußen regnet), kommunizieren mit mir unbekannten Menschen, denen ich damit evtl Inspiration verschaffen kann in dunklen Stunden. Selbstverständlichkeit die wir vor 20, 50, 100 und 1000 Jahren nicht hatten. Gestern bin ich mit meinem Motorrad einfach ein Gebiet abgefahren. Ich hab am Samstag auf meine naviapp gesehen und da war eben dieses Gebiet wo noch keine blaue Linie eingezeichnet war. Das ist direkt vor meiner Haustür. Also um 8 los und durchgefahren bis abends. Dieses satte helle Grün, welches nur im Mai an den Bäumen sprießt, ein weiß blauer Himmel, ein Storch der unmittelbar vor mir im Tiefflug die Straße quert. Ich bin Teil eines Ganzen, lebe ein vergleichsweise sorgloses Leben, und bin mit dem Bewusstsein gesegnet das zu erkennen. Wir zerstören unsere Umwelt, leben unseren Luxus auf Kosten von Menschen die unter Umständen leben müssen die wir als unerträglich ansehen würden. Diese Menschen sind nicht unglücklicher als wir. Unsere Umwelt wird in einer Million Jahren wieder ähnlich stabil wie vor 1000 Jahren sein oder auch nicht. Wir werden ein Teil davon sein. Aufgeteilt in vielen verschieden organischen Bereichen. Oder auch nicht.
Hier und jetzt findet mein Glück statt wenn ich es zulasse, sonst nicht.

Indes mit Vorsicht zu genießen: Verdrängt doch dann das Paraffin allzu schnell das Endorphin...

There's no time to lose I heard her say
You gotta catch your dreams before they run away
Dying all the time
Lose your dreams and you might lose your mind


Später ist es immer zu spät.
Glück ist, das zu wissen.