Gott und die Welt - Vernunft und Wirklichkeit
Die Abweichung (Gott) scheint mir gar nicht so groß, denn das Thema bezog sich auf 'virtuelle Welten'...
Ich glaube auch nicht an Gott. Ich lebe (locker) mit der Tatsache, das ich nicht weiß wie die Welt geschaffen wurde, wie sie in ihrer Komplexität ist, was sie erhält und warum sie ist.
Durch die Beschäftigung mit Philosophie, insbesondere mit Kant, bin ich mir der Grenzen meines Denkens viel klarer bewusst geworden (in der 'Kritik der reinen Vernunft' ist die Bestimmung dieser Grenzen des Denkens, neben der Beschreibung dessen Möglichkeiten, der zentrale Gegenstand).
Gott ist als 'virtuelle Figur' dem Menschen in seiner Phantasie gegeben, wie Engel, Nixen, Faunen, Zwerge, Riesen und all die anderen Märchenfiguren. Die Bibel ist ein großes, und an vielen stellen durchaus auch '(lebens)kluges' Märchenbuch, eines auch für Erwachsene.
Die bei den alten Griechen vorhandene (virtuelle) Welt der Götter, macht den monotheistischen Gott aus der Geschichte heraus begreifbar. Die von Homer in der Ilias kreierten Götter zeigen die deutliche Handschrift des Menschen.
Die (Wirklichkeit der) Welt ist für die meisten Menschen ein Problem. Wenn man die Welt und das was es alles gibt betrachtet, wird das ziemlich verständlich. Dazu gehören nicht zuletzt die Einsamkeit, Verlorenheit und Schwäche des Individuums.
Die Religionen sind dem Menschen als Möglichkeit gegeben damit besser zu leben. Die, welche Götter als Figuren beinhalten, haben die größte Verbreitung und sind wahrscheinlich bei der Bewältigung dieser Probleme am effizientesten. Das mag auch kulturelle und ethnische Gründe haben.
Menschen, denen neben ihrem Gefühl, eine bestimmte Vernunft gegeben ist, sind offenbar in der Lage sich mehr oder weniger von diesen Märchen frei zu machen und mit den ungereimten, furchtbaren und hässlichen Dingen der Welt klar zu kommen.
Das sind aufgeklärte Menschen, die auch die positiven Seiten dieser Welt vor Augen haben - denke ich. Solche Menschen müssen sich nicht in Scheinwelten flüchten.