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Virtuelle Welten - Was geben sie uns? Was nehme sie uns?

melde mich vorübergehend ab. bis später.
natürlich DARF jeder glauben und sich die wildesten Illusionen machen, aber was hat uns der ganze GLAUBE gebracht, ausser Millionen von Toten, Gefolterte, Unterdrückte und gequälte Menschen??

Du wirst verstehen, mein Lieber, dass ich auf diesem Niveau NICHT mit dir rede, sorry! ICH habe weder einen umgebracht, noch gefoltert, noch unterdrückt, noch gequält; hab nicht mal was mit BDMS am Hut. Also was genau willst du mir eigentlich sagen? Geht es dir ausschließlich ums RECHT haben?

Hunderttausend Ebenen miteinander vermischen und dabei in der Pauschalisierung zu bleiben, - ich kann mir gut vorstellen, was Jesus dazu gesagt hätte!
und meist haben diejenigen sich geirrt, die ums verrecken missionieren mussten.

Neuronale Projektion....Ist das nicht auch ein Irr-G_L_A_U_B_E? Denn wo wären denn deine Neuronen ohne DICH, deine Worte, dein Denken? Und was bleibt von dem, was du sagst, dass es IST, wenn es DICH nicht mehr gibt?

Meister Eckart, Jesus? Kann es sein, dass die Leute sich früher ebenfalls missverstanden haben, so wie heute? Im Übrigen wurde Jesus nicht von Christen ermordet. Er war Jude! Christen gab es dort bekanntermaßen noch gar nicht.

Ich jedenfalls bin sehr gespannt, wie DU ohne dein ICH gleich ganz SPONTAN auf mich und das was meine neuronale Projektion jetzt gerade geschrieben hat, reagieren wirst.
ich glaube,
ich melde mich ganz ab aus diesem unseligen thread. vielleicht stolpert er ja zufällig wieder in die nähe der fragestellung.
@dio
meine lebe Dio,

ich habe zu keiner Zeit von DIR geredet, oder davon, dass du die Christenheit bist!!! Wenn du allerdings dein "Ich" als den Mittelpunkt des Universums siehst, um das sich Alles dreht, dann kann ich da auch nix für!
Ich habe da ganz bewusst einen größeren Bogen gespannt und im weiteren Verlauf ja auch von den letzten 2000 jahren Glauben gesprochen!!!

Und nochmal: was hat es denn gebracht????

Und was das "neuronale Netzwerk" angeht...
..zuerst ist ein sich selbst organisierendes Netzwerk da (wir nennen das Gehirn) das, während des Wachstums eine Identität bildet (UND NICHT UMGEKEHRT!!!!)Das ist kein IRR-GLAUBE, sondern eine leicht von jedem zu beobachtende Tatsache!
...oder hat dein "Ich" erst dieses neuronale Netzwerk erschaffen???

Und ich kann dir nur den Vorschlag machen, mal selbst in dir und nur für dich, zu überprüfen, ob DU es bist, der sich all die Gedanken aussucht, oder gar entscheidet, welcher Gedanke als nächstes auftauchen soll *g*
....oder ob die Gedanken nicht ungefragt und auch recht unkontrolliert erscheinen!!!

Mir ist natürlich völlig klar, wie täuschend echt die Illusion des Denkers wirkt, aber trotzdem hält sie keiner ernsthaften Überprüfung stand....wenn man nur mal hinschaut!!
Gedanken
@*******you

Wenn du allerdings dein "Ich" als den Mittelpunkt des Universums siehst, um das sich Alles dreht, dann kann ich da auch nix für!

Mein Lieber, meinst du nicht, dass du damit ein wenig über das Ziel hinaus schiesst?
Aber entschuldige. Es bist ja nicht du, der sich diese Gedanken zu mir hin macht. Sie (die Gedanken) kamen wahrscheinlich ungefragt und unkontrolliert einfach so über dich - ich vergass. Du völlig losgelöst von deinen Gedanken, ohne Verantwortung für das was du denkst, was geschieht?


...oder hat dein "Ich" erst dieses neuronale Netzwerk erschaffen???

Ich erschaffe GAR nichts und ich bin nicht losgelöst von meinem ICH, nicht losgelöst von meinen Gedanken und auch nicht von einem DU mit seinen Gedanken. Erschaffen, Ursache-Wirkung, Täuschung, Realität, Illusion sind nichts weiter als KONSTRUKTE und kommen in meiner Welt nicht so bedeutungsvoll vor, wie offenbar in deiner.

Ohne ich kein Denken, ohne Denken kein ich, ohne Denken kein Wort ohne Wort keine Welt. Ohne Wort kein SEIN. So sehe ich die Welt , trotz dass ich Naturwissenschafter bin; und damit bin ich nicht alleine. Es gibt auch andere, die so denken. Sind wir damit für dich irrende Denker, oder kannst du uns lassen?


Yang hat am Anfang des Themas eine Frage gestellt:

Was hat es nur auf sich mit diesem komischen Ding, namens Leben?

Vielleicht nähern wir uns langsam aber sicher mit der Gottfrage, der Glaubensfrage, der Ich-Frage, der Frage nach Realität, Illusion, Täuschung, Wahrheit u.s.w. langsam dem Kern...
Ich bin...
...irgendwie im falschen Thread oder hat sich das Thema geändert? Um was zur Hölle (sorry, bööööser Scherz) geht's hier?
@DieEineEinzige
Genau meine Liebe!

Ums Leben - eben.

Schön, dass du wieder virtuell da bist; hab dich vermisst! Wie wars im realen Urlaub?
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Fragestellungen
Guten Abend zusammen...

Yangs Eingangsfrage lautete:

Virtuelle Welten- Was geben sie uns? Was nehmen sie uns?

ergänzt hat er dies später durch folgendes:

Daher möchte ich im Kontext dieses Themas folgenden Aspekt anregen: Was will (das) "Ich"? Und wo bekomme "Ich" es?

Und was ist der Preis, den ich bereit bin, dafür zu bezahlen? Eine Frage von Angebot und Nachfrage?

Ergo: Wenn ich mein Ego verkaufe, was bekomme ich dafür?

yang

Ich bitte euch wieder darauf zurückzukommen.

Das Thema "Gott und Religion bzw Glaube" können wir gerne in einem neuen Thema oder hier:

Philosophie: eine welt ohne religion........

weiterdiskutieren.

liebe Grüße

Azana
Zum Thema
@**o:
Meine Liebe,
schön, dass man mich vermissen kann... Danke.

Da sind wir ja mitten im Thema. Ich habe jetzt nicht alles genau gelesen, weil es zu viel in der kurzen Zeit war (und abschweifend - grins), aber ich möchte kurz etwas dazu schreiben.

Für mich ist die virtuelle Welt ein Teil der realen Welt. Schließlich stehen reale Menschen dahinter.

Und ich denke nicht, dass sich Menschen in der virtuellen Welt anders geben, als sie tatsächlich sind. Wenn sie sich von einer unangenehmen oder negativen Seite zeigen, dann tragen sie diesen Teil als Teil ihrer realen Persönlichkeit in sich. Wer sich also z.B. in einem Forum wie diesem wie ein Schwein benimmt, der ist auch real so - wenn auch vielleicht nicht so offensichtlich.

Die viel zitierte Anonymität des Internets ist Illusion. Irgendwann muss man real "die Hosen runterlassen" und wenn man das nicht kann oder tut, wenden sich auch die virtuellen Kontakte ab.

Das man im Netz eine andere Wahrnehmung hat, denke ich auch. Aber es gibt etwas, das hat man in der Realität - egal, ob virtuell oder nicht - nämlich seinen Instinkt. Auf meinen Instinkt konnte ich mich im www bisher immer gut verlassen - er hat mich selten getäuscht.

Letztlich - auch, wenn ich mich der Diskussion über Gott HIER nicht anschließen möchte - glaube ich persönlich an ein göttliches Prinzip und an das Resonanzgesetz. Alles was du aussendest, kommt zu dir zurück.

Und genau darum bin ich in der Realität ich selbst - ob virtuell oder nicht-virtuell. Öhmmm... bei der Formulierung des letzten Satzes fällt mir auf, dass als Gegenpol zu virtuell tatsächlich immer real gesetzt wird. Das empfinde ich als falsch (s.o.). Nun gut... ist mit der Traumwelt ja (fast) das gleiche...

Nochmal @**o: realer Urlaub scheint für die intelligent wirkende Formulierung von Gedanken nicht wirklich förderlich zu sein - *smile*. Ich glaub, das liest sich alles total verworren.

PS: Ich glaube nicht an eine Person "Gott", sondern ich weiß, dass es ein göttliches Prinzip gibt. *g*
Nachtrag
Zum Thema Rationalismus (Vernunft) vs. Irrationalismus (Glaube) habe ich ein spannendes Interview mit dem Soziologieprofessor Hans Joas im Netz gefunden, welches sich wirklich zu lesen lohnt.

Hier der Link:

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/archiv/-/id=660334/nid=660334/did=4565362/pjpzaf/index.html

Anm.: An dieser Stelle ist das Interview zum Download bereit gestellt.

weitere Aspekte zum Thema "Glaube":
http://www.swr.de/swr2/sendungen/radioakademie/gottesbilder/themen/index.html

http://www.swr.de/swr2/sendungen/radioakademie/gottesbilder/index.html



Ansonsten plädiere ich auch dafür, wieder zum Ursprungsthema zurück zu kehren, auch wenn solch keine Exkurse manchmal durchaus sinnvoll erscheinen.

Frohes Eiersuchen...
yang
Spezifizierung - Anregung
Vielleicht macht es Sinn, das Ausgangsthema genauer zu spezifizieren. Dies legen viele Beiträge, wie auch folgender Aufsatz nahe, dessen Rezeption ich an dieser Stelle anregen möchte.

"Virtualität - Der Versuch einer terminologischen Verdichtung" von Brigit Mersmann

Hier der entsprechende Link:
http://www.inst.at/ausstellung/enzy/reflexions/mersmann_birgit.htm

Daher möchte ich mit Eurem Einverständnis den Fokus erneut auf den computerisierten, virtuellen Raum und die damit verbundene, zwischenmenschliche Kommunikation legen, da sich hier heraus - wie ich finde - ein Antrieb von uns allen reflektieren lässt: Die Suche nach Spiegelung eigener Sehnsüchte, sei es im sexuellen/erotischen Sinne, wie hier im JC, und der damit verbundenen Selbstdarstellung gegenüber anderer.

Auf der Suche nach Austausch, Bestätigung, Ergänzung, Bereicherung und Erkenntnis bedienen wir uns diesem Medium. Für viele von uns ist dies die Vorstufe eines persönlichen Kennen Lernens.

Am Thema "Sex" ist plausibel darzustellen, dass virtuelle und physische Präsenz eine andere Qualität besitzen. Mit Worten kann man die Seele streicheln, niemals aber die Haut.

Somit ist das Eine weder besser, noch schlechter, als das Andere - es besitzt nur eine andere Logik. Ergo gehen wir anders damit um.

Die Wahr-nehmung ist anders und ergänzt sich vielleicht in vielem. Die Frage, die sich für mich stellt, ist aber, was kann das Eine und worin liegen die Grenzen dessen?

yang
@yang66
Danke für deinen fruchtbaren Impuls in Richtung eines greifbaren Ziels für das Gespräch.

Es fällt vielen offenbar schwer einen Gedankengang von Tag zu Tag (oder noch länger) zu folgen (ist es auch).

Das ist übrigens auch ein Mangel solcher (virtuellen) Foren. In realen Gesprächskreisen habe ich besser die Möglichkeit einzelne einzufangen und am Thema zu halten. Im Grenzfall kann ich jemand (im Extremfall) das Wort abschneiden oder ihn bitten einen Gedanken für später aufzuheben.

Hier fällt jeder ein und sagt, was ihm gerade einfällt...

PS: Gut vielleicht sollte man auch nicht so streng sein, man kann sich ja ausklinken oder ein neues Thema eröffnen... (ein Vorteil der virtuellen Welt sind die preiswerten Räume; in der Realität kosten ein neuer Raum erneut Miete...).
Tabus und persönliche Erfahrungen
Da wäre das virtuelle Profil, welches selbst gestaltet ist:
• viele Profile bedienen sich vorgegebenen/vorgekauten Formulierungen
• oft werden Alter, Gewicht, Aussehen stilisiert resp. beschönigt
• Ängste werden kaschiert oder völlig negiert.
• die Virtualität dienst als Plattform, sein/ihr "Ego" aufzuwerten.


Da wäre die Realität:
• die im Profil formulierte Souveränität bleibt oft aus
• stattdessen Unsicherheit, welche in Misstrauen mündet.
• was virtuell noch zu verbergen war, kommt zum Vorschein: Einsamkeit
• aus dem Über-Ich wird eine graue Maus


Diese Eindrücke möchte ich wertfrei verstanden wissen. Und doch sind sie subjektiv.

Mir geht es hierbei nicht um den Unterschied von Selbstwahrnehmung uns Außenwirkung, sondern die Manipulation des "Ich" zugunsten einer Steigerung der eigenen Beliebtheit und Attraktivität.

Natürlich gibt es auch einige Mitglieder, bei denen es nicht so ist. Sie sind virtuell und real authentisch. Aber darum geht es mir nicht - vielmehr möchte ich über die Bedingungen reden, sich zu "zeigen".

yang
Tiefe im Leben?
Sehr gut vertieft finde ich (wenn meine Urteil nicht bereits lehrerhaft wirkt). Du triffst sicher einen tiefen psychologischen Kern.

Es betrifft Selbstbewußtsein und Respekt. Beides ist hier und in anderen Foren nicht immer gegeben (ich bin mir unsicher, ob ich besser 'selten', 'kaum', 'nimmer'... verwenden soll). Viele sind unsicher und sind es vielleicht auch (erst recht) im Leben.

Zwar sehen hier tausende ... oder doch wenigstens ein paar mehr rein, als im Alltag üblich, aber dennoch kann man sich doch mit einem Foto immerhin recht gut manipulativ verstecken...

Ich denke aber nicht, dass man, wie von dir vorgeschlagen, eine Forderung aufstellen kann. Genau deshalb, weil die Ursachen tiefer (im einzelnen) sitzen.

Man könnte vielleicht ein eigens Forum kreieren, wo völlige Anonymität gewahrt ist? Aber das gibt es ja schon...

Dieses Forum wirkt auf mich sehr lebendig, es geht ja sogar soweit, dass man sich persönlich trifft. Das Leben hat eben viele Seiten... und ich weiß manchmal gar nichts (mehr) darüber…
Mensch sein unter Menschen...durch VER-TRAUEN
sondern die Manipulation des "Ich" zugunsten einer Steigerung der eigenen Beliebtheit und Attraktivität.

Lieber Yang.

jetzt wird der Übergang von Philosophie, Psychologie und Pädagogik fliessend und das empfinde ich als angenehm, weil dieses Denken näher am Menschen ist.

Einleitung

Wie würde es dir vorkommen, wenn jemand auf der Straße, sich von seiner schlechtesten Seite her zeigt. Ohne Benehmen, ohne Regeln, rücksichtslos sich selbst und anderen gegenüber? Wie würde es dir gefallen, von jedem Mitmenschen sofort seine Schwächen präsentiert zu bekommen, seine Unzulänglichkeiten, seine Ängste, Nöte? Wie würde dich ein Profil hier ansprechen, das entweder komplett sinnentleert oder komplett destruktiv wäre; a la "ich bin im Leben ein Looser, spiele mich hier nur als großen Macker auf, weil ich mich im wahren Leben bedeutungslos und sehr klein empfinde?"


Der Mensch zwischen sich selbst Erschaffen und selbst Zerstören.


Das bedeutet: Jeder Mensch MUSS sich in jedem Augenblick seines Da-Seins ENTSCHEIDEN, was er sagt, oder nicht, was er tut oder nicht, welchen Teil er von sich zeigt und welchen nicht...

KEIN Mensch ist in der Lage, seine sämtlichen Facetten offenzulegen, weder REAL, noch virtuell, auch wenn er es könnte, würde es keinen Sinn ergeben. Kein Mensch ist in der Lage einen Mit-Menschen in einer einzigen Sekunde vollumfänglich zu erfassen. Könnten wir das, würde das Leben völlig Sinn entleert, denn:

Wäre das möglich, gäbe es keine menschlichen BE-ziehungen, kein Lernen, kein Wachsen, keine Kommunikation, keine Liebe. Das Menschsein ist immer ein Verstecken und Offenlegen, ein kommen und gehen, ein verbergen und sich zeigen, ein Schatten und Lichtspiel.

„…Diese meine dionysische Welt des Ewig-sich-selber-Schaffens, des Ewig-sich-selber-Zerstörens … dies mein Jenseits von Gut und Böse, ohne Ziel, wenn nicht im Glück des Kreises ein Ziel liegt … Wollt ihr einen Namen für diese Welt? … Ein Licht für euch, ihr Verborgensten, Stärksten, Unerschrockensten, Mitternächtlichsten? … Diese Welt ist der Wille zur Macht – und nichts außerdem! Und auch ihr seid dieser Wille zur Macht – und nichts außerdem!“ (Nietzsche)

Dies griff sowohl M. Heidegger auf, als auch H. Arendt. Der Individualpsychologe A. Adler und der Psychiater M.Boss griffen dieses Gedankengut auf. Macht kommt von machen, sprich tun, gestalten; ein aktives In-der-Welt-sein. Macht und Manipulation ist damit nichts per se Schlechtes, oder verwerfliches, sondern hat einen SINN und ist notwendig für den Menschen als soziales Wesen

Fragen:

Will nicht jeder Mensch als Mensch, der er ist, wertgeschätzt werden?
Will nicht jeder Mensch einen Beitrag leisten, nützlich sein für die Gemeinschaft?
Will nicht jeder Mensch zu einer Gemeinschaft dazu gehören, beachtet werden?
Will nicht jeder Mensch sich entwickeln, wachsen?
Ist nicht jeder Mensch ein soziales Wesen, der ohne andere Menschen einfach nicht existieren KANN?
Steckt nicht in jedem Verhalten ein positiver Kern?
Fürchtet sich nicht jeder Mensch davor, nicht geliebt zu werden?

"Manipuliert" damit dann nicht jeder Mensch, zu jedem Zeitpunkt des Lebens sich, die Anderen, seine Welt? (manipulieren heisst "handhaben" - kommt also von gestalten, von TUN)

Sollten wir dann nicht einfach die Menschen so LASSEN, wie sie eben sind, auch DA-sind und uns eher wertfrei einfach auf sie EIN-lassen, sie entdecken, sie fragend kennen lernen, als immer schon die vermeintliche Antwort zu kennen glauben?

Aber darum geht es mir nicht - vielmehr möchte ich über die Bedingungen reden, sich zu "zeigen"

Bedingungen? Zeigen?

1. Mensch werden durch Menschen

Könnte es sein, dass ein "ewig selbst zu schaffen und sich ewig selbst zu zerstören", an andere Menschen geknüpft ist, also anMit-Menschen. Kann es sein, dass ohne Mit-Menschen ein Mensch-Sein, wie auch immer, nicht möglich ist?

2. Ohne Vertrauen keine Leben

Eine Bedinung, die ich erkennen kann heisst
VERTRAUEN.
Ein Geschenk, das sich der Mensch selbst und anderen macht. Vertrauen kann man nicht einklagen, nicht einfordern, nicht erzwingen, es ist eine Form von Hin-und Zu-wendung, zu sich selbst hin und zu einem Mit-Menschen hin.

Mangelndes Ver-Trauen und Selbst-Vertrauen hat Konsequenzen.
Danke
@**o
schöner Beitrag. Da stimme ich zu.

Doch wie wäre die Umkehrung Deiner These zu verstehen: Jemand zeigt nur seine guten, interessanten und liebevollen Seiten - ob auf der Straße oder im virtuellen Raum. Ist das dann ein Mangel an Selbstwertgefühl, Angst vor Ablehnung (Misstrauen) oder eine Ausblendung eines Teils der Selbstwahrnehmung?


@ yoko
Auch Deinem Beitrag stimme ich zu.
Woran mag der Mangel an Selbstbewusstsein liegen, wo man doch hinter seinem Bildschirm in einer geschützten Zone agiert?

Und der manchmal vorkommende Mangel an Respekt - ein Umstand welcher durch den virtuellen Raum eher eine Motivation findet?

yang
Doch wie wäre die Umkehrung Deiner These zu verstehen: Jemand zeigt nur seine guten, interessanten und liebevollen Seiten - ob auf der Straße oder im virtuellen Raum. Ist das dann ein Mangel an Selbstwertgefühl, Angst vor Ablehnung (Misstrauen) oder eine Ausblendung eines Teils der Selbstwahrnehmung?

KEINE Universalantwort möglich.


Muss es darauf EINE einzige Antwort geben?
Der Mensch ist so vielfältig, dass nur ein analytischer Blick auf genau seine jeweilige Geschichte helfen würde, Klarheit zu bekommen...Es gibt nur eine Antwort für den je EINZELNEN.

Frage der BETRACHTUNG. Wer schaut was als Problem an?


Fragt sich nur, WER diese Klarheit überhaupt möchte und wer womit ein "Problem" hat. Will der Einzelne die Klarheit über sein Verhalten nicht, haben wir nicht das Recht, ihm diese Klarheit um die Ohren zu hauen. Sie würde diesem Menschen nichts nützen. Klarheit geben ist also nur möglich bei einem Menschen, der an seinem sich "zeigen" seinem "in der Welt sein" wie auch immer geartet, LEIDET, oder zumindest sein Verhalten als "Fehlverhalten" deutet; der ein "Problem" damit hat....

Ein Anderer würde sich gar nicht analysieren lassen und schon gar nicht "ein-sehen" wollen, dass er ein "Problem" hat, das er ändern soll. Denn wenn wir genau hinschauen, hat nicht ER ein Problem mit sich, sondern sein GEGENÜBER mit ihm. Sein Mit-Mensch mag ihn nicht akzeptieren, wie er sich eben gibt, wie er sich der Welt "zeigt", "offenbart", sondern BE-Wertet ihn aus seiner subjektiven Sicht-WEISE.

Dann stellt sich die Frage ganz anders, nämlich: Warum fällt es Menschen so schwer sich selbst und den je Anderen einfach nur zu LASSEN?

Antwort


Deine und viele weiteren Motive sowohl für sein sich "je individuelles zeigen und verbergen", sowie für ein "ich akzeptiere nicht, wie du dich zeigst" sind für mich denkbar...sie können aber alle unter "Minderwertigkeitsgefühl" subsummiert werden.


Dio
es scheint um wahrhaftigkeit zu gehen
also um fragen des sich gebens und zeigens im cyberspace. ich kann den beiträgen häufig nicht folgen, weil in ihnen mit begriffen hantiert wird, die ebenso bedeutungsschwer wie ungeklärt sind. allerdings hat mich der hinweis von mystic4you auf den mersmanntext wieder reanimiert, an dem thread teilzunehmen.

die lektüre des mersmanntextes (vielen dank dafür, mystic4you) hat mich zu flusser geführt, der unter anderem folgende perpektive eröffnet, die für die zur debatte stehende frage nützlich sein kann.

es gibt von vilém flusser eine sehr interessante darstellung des weges von den ersten höhlenbildern zum heutigen computercode. danach lebten menschen vor den bildern im hier und jetzt. es gab weder geschichte noch zeit.

mit den höhlenbildern gibt es die erste von drei „gesten“ des menschen. er tritt einen schritt zurück aus dem hier und jetzt und bildet sich einen ausschnitt der dreidimensionalen welt ein, um sich diesen vorzustellen und mit einer bildlichen darstellung auf eine fläche, und damit auf zwei dimensionen, zu reduzieren. dieses bild zeigt eine szene, die zur verbesserung der bisonjagd gedient hat.

mit seiner zweiten geste, der entwicklung der schrift, reduziert er ein weiteres mal um eine dimension. es liegen texte vor, die eindimensional von links nach rechts, oder umgekehrt, führen und die vorherigen bildszenen er-zählen, also die zahlreichen inhalte der bildlichen, ganzheitlichen szene aufzählend in eine folge zwingen. mit diesem alphanumerischen, aus zahlen und buchstaben bestehenden code setzt ein geschichtsbewusstsein ein (denn jetzt gibt es ein vorher und nachher), und mit zunehmendem tempo entwickeln sich geschichte und fortschritt. wissen wird angehäuft und in bibliotheken gelagert, die texte entwickeln sich zu speziellen kommunikationscodes, unter anderm dem wissenschaftlichen code. mit der entwicklung immer komplexerer maschinen und automaten entstehen texte, die sich nicht mehr an menschen, sondern automaten richten: programme.

das ist die dritte geste, das reduzieren auf den nulldimansionalen, punktförmigen computercode.

wir kommunizieren unter technischen bedingungen, die einen einfluss auf unsere kommunikation haben. wir haben aber auch eine reihe von möglichkeiten, diese bedingungen für eine von uns gewünschte außenwirkung zu nutzen. ebenso haben wir im hier und jetzt, im beisammensein, eine reihe von regelungsmöglichkeiten. daß jemand daran interessiert ist, ein nach seinem dafürhalten möglichst positives bild abzugeben, ist nicht problematisch. das wird es erst, wenn er damit einen widerspruch offenlegt, der in ihm selbst liegt. wenn man das pathologisiert, sollte man etwas von der materie verstehen.

die gründe, warum jemand sich im internet so und nicht anders „zeigt“, sind so vielgestaltig wie wohnungseinrichtungen. es könnte sich bei einem profil um jemanden handeln, der sich zum spaß verstellt. einfach nur, um zu sehen, was passiert. ihm kann ja nichts passieren. das ist eben eine möglichkeit, die uns die „virtuelle welt“ gibt.

wir bedienen uns eines eindimensionalen codes, während wir beispielsweise bei scheuklapp in einem forum mit dem namen „philosophie“ schriftliche äußerungen versenden. wir müssen das, weil wir uns nicht gegenübersitzen. um das zu tun, müssen wir uns dieses codes in angemessener weise bedienen können, und zwar so, daß der empfänger möglichst leicht verstehen kann, was wir meinen. schließlich geht es hier um inhalte. die empfänger sind ja in diesem fall keine freunde, die man kennt und von denen man weiß, wie sie bestimmte wendungen oder begriffe meinen.
@somamann
Während meines Studiums habe ich mich auch mit Flusser beschäftigt. Du beziehst Dich auf das Werk "Die Schrift", wenn ich mich nicht irre.

Deine Zusammenfassung bringt es wunderbar und verständlich auf den Punkt, wie ich meine.

ich würde gern den Aspekt

"ihm kann ja nichts passieren."

weiter ausleuchten. Welche Motivation hinter einer Verfremdung, Manipulation oder Idealisierung stehen mag, ist schwer nachzuvollziehen. Fest steht, das der virtuelle Raum dies ermöglicht, und zwar in einem "sicheren" und weitaus größeren Ausmaß, wie es im direkten Gegenüber möglich ist - auch da gibt es schließlich Täuschung (Stichwort: Kleider machen Leute, etc.).

Liegt also in der Leichtigkeit und Sicherheit des virtuellen Raum auch eine Verführung, da man sich nicht direkt zu dem bekennen muss, was man tut?

yang


P.S. Flusser hat übrigens auch eine "Philosophie für eine Fotographie" geschrieben. Ich erwähne dies, da auch Fotos im virtuellen Raum eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung spielen.
unüberschaubar großer möglichkeitsraum
„Liegt also in der Leichtigkeit und Sicherheit des virtuellen Raum auch eine Verführung, da man sich nicht direkt zu dem bekennen muss, was man tut?“

verführung (jemanden zu etwas bringen, das er ohne verführung nicht täte) kann es nicht sein. Es wird ja aus freien stücken getan. Deshalb spreche ich lieber von möglichkeit. Dinge, die man machen kann, wird jemand machen, und im internet erst recht. es gibt leute, die sich einen spaß daraus machen, mit mehr als einer identität auf ein und derselben plattform an foren teilzunehmen. das ist ohne weiteres möglich, und soetwas zu tun, eröffnet wiederum eine fülle von möglichkeiten.

bei diesem beispiel lasse ich es. es reicht, um anzudeuten, daß wir uns in einem unüberschaubar großen möglichkeitsraum befinden, in dem fast alles denkbare möglich ist. es kommt eben auf die vorstellungskraft an. das bedeutet nicht, daß ich in jedem profil einen solchen „verrückten“ vermute. genausowenig vermute ich in einem mann von mitte sechzig jemanden, der seine tochter und ihre von ihm stammenden kinder seit jahrzehnten in seinem keller eingesperrt hält, nur weil es mal einer gemacht und uns gezeigt hat, was so alles möglich ist.

vielleicht kannst du kurz andeuten, in welcher hinsicht „für eine philosophie der fotografie“ in dieses thema passt.
verführung und möglichkeiten
lieber somamann, es macht spaß, mit dir zu philosophieren!

verführung, so wie ich es verstehe, ist die offerte einer oder mehrerer möglichkeit(en), die sich durch die situation (z.b. virtueller raum) bietet.

wer weiß, was jemand ohne verführung täte - vielleicht würde er dasselbe tun, da es etwas in ihm/ihr nach ausdruck verlangt - eine sehnsucht, machtoption, etc. - ohne verführung dann vielleicht nur verzögert oder gar nur in der fantasie.

exkurs: gibt es ein leben ohne verführung, wo sie doch schon im garten eden eine zentrale rolle spielt und den menschen vor eine entscheidende wahl stellt? so kann man bereits die schöpfungsgeschichte als metapher für die stärke des geistes und die schwäche des fleisches ansehen.

die möglichkeit verführt, wie auch die situation. so meine ich, dass der anonyme prozess des virtuellen auftretens (möglichkeit), eine verführung (wunschdenken) provoziert.


"für eine philosophie der photographie" von villem flusser habe ich deswegen erwähnt, da der virtuelle raum neben der rationalen (text) verführung auch eine emotionale (visualität) verführungskomponente bereit hält - im sinne von flusser also neben der eindimensionalen, auch die zweidimensionale ausdrucksform (interpretation des "ich" und "du") anbietet, welche im eigenen sinne - je nach möglichkeit - gestaltet werden kann - sowohl vom produzenten (sender), wie auch von rezipienten (empfänger). der verstehensprozess gelingt dann, wenn beide, also sender und empfänger eine ähnliche interpretation vornehmen.

das historische ereignis (geschichtsbewusstsein) im sinne einer rationalen erfassung des gegenüber wird durch die geschehnisebene (prä-geschichtsbewusstsein) erweitert.

ein bild ist immer nur emotional erfassbar - man kann es gut oder schlecht finden. aber man kann es niemals widerlegen, was bei einem text durchaus möglich ist, da er rationalen mechanismen (logik) folgt.

somit verschmelzen bild und text beispielsweise in einem virtuellen profil zu einem gesamteindruck. das eine beeinflusst das andere, und umgekehrt, da die reizgebung vervielfacht wird.

yang
das bloße vorhandensein von möglichkeiten ist keine verführung. der sprachgebrauch hat allerdings eine andere vorliebe. so wird ja auch von der verführung durch schokolade gesprochen, nur weil sie daliegt. deshalb können wir meinetwegen dabei bleiben, da es mir nicht unbedingt um genauigkeit in dieser frage geht.

vielmehr interessiert mich, und da sehe ich den derzeitigen stand dieses threads, wie die möglichkeiten der selbstdarstellung in virtuellen realitäten genutzt werden. da ich neben genauigkeit auch ganz vernarrt bin in beispiele, könnten wir diese plattform, die scheuklappe, als eines nehmen. hier werden auch bilder zur begutachtung eingereicht, die selbstverständlich eine aussage an und für sich sind. dabei hatte ich erwartet, daß du den text von flusser erwähnst, weil du auf technische bilder hinauswillst. du setzt rationalität mit text und emotionalität mit bild gleich. das halte ich für unzulässig, wenn das mit flusser begründet wird.

der spricht von fotografie als einem beispiel für „technische bilder“, die erst nach der schrift auftauchen. in der fortschreitenden reduzierung der dimensionen sind wir nach (höhlen)bildern und text zum punktförmigen computercode gelangt, der uns in die welt der technischen bilder beförderte. diese haben somit viel mehr mit rationalität zu tun als text, dessen folge sie sind. wir befinden uns im „universum der technischen bilder“ und sind dabei, die schrift hinter uns zu lassen und mit diesen bildern zu kommunizieren. wie wir sehen, sind wir auf diesem weg noch nicht so weit fortgeschritten, aber die anfänge sind zu erkennen. der konsum visueller medien wirkt auf den gebrauch von sprache zurück, der zunehmend die szenische folge in tv-programmen und computerspielen imitiert und immer weniger rafft, zusammenfasst oder pointiert, also mithin verarmt.

eins noch: adam und eva sind nicht, weil es eine möglichkeit war, auf den apfel gekommen. da musste die schlange viel reden, bis sie überzeugen konnte. hier muss von überzeugen gesprochen werden, denn die schlange hat die beiden nicht überreden wollen. sie hatte nämlich ein schlagendes argument: wenn ihr von diesem baum esst, werdet ihr selbst sehen, was gut was und böse ist. da gott gesagt hatte: von diesem baum essen ist böse, konnte etwas mit der logik nicht stimmen. wer hätte da also nein sagen können? es war ja nicht einzusehen, daß der mensch sich gegen erkenntnis und für unwissenheit entscheiden sollte.
kleiner off topic-einwurf
schokolade verführt
durch verpackung und inhalt..... *zwinker*
noch viel mehr aber durch "erinnerung", das "kopfkino"....
weil man sich an "vergangenen genuss" erinnert


kleine anmerkung zur symbolträchtigen metapher apfel....

es ging darum, dass die frucht des baumes der erkenntnis
nicht gegessen werden sollte....
in der kommunikation mit der schlange
entschied sich frau/eva dafür, sie wollte erkenntnis
und verführte den mann/adam dazu...
der wiederum mehr die vernunft walten lassen wollte,
sich an regeln halten....

ist das nicht ein wundervoll archaisches bild
von der emotionalen "bauch-entscheidungs-frau" und dem "verkopften" mann? *zwinker*


das symbol gott hat nicht von "böse" gesprochen....
(zumindest in keiner der auslegungen, die ich gelesen habe)
du hast recht, er sprach nicht von "böse",
das ist meine interpretation des göttlichen verbots, das zu missachten nicht gut, sondern böse war.

er sprach von sterben:

"… aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Eßt nicht davon, rührt's auch nicht an, daß ihr nicht sterbt." (lutherbibel)

was haben adam und eva davon gehalten, daß gott gelogen hatte? wir wissen es nicht.

adam hat den apfel einfach gegessen, den ihm eva hinhielt. von einer auseinandersetzung zwischen den beiden habe ich wiederum nicht gehört.
anderer diskurs
mit "der erkenntnis" stirbt "die unschuld"......
man wird sich bewußt....
es gibt ein eigenes ich und nicht mehr "nur" die gemeinschaft......

eine metapher auf individualität.....



eine verführung
vom thema abzukommen? *zwinker*
der wir aber jetzt nicht mehr nachkommen.... *floet*
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