Mensch sein unter Menschen...durch VER-TRAUEN
sondern die Manipulation des "Ich" zugunsten einer Steigerung der eigenen Beliebtheit und Attraktivität.
Lieber Yang.
jetzt wird der Übergang von Philosophie, Psychologie und Pädagogik fliessend und das empfinde ich als angenehm, weil dieses Denken näher am Menschen ist.
Einleitung
Wie würde es dir vorkommen, wenn jemand auf der Straße, sich von seiner schlechtesten Seite her zeigt. Ohne Benehmen, ohne Regeln, rücksichtslos sich selbst und anderen gegenüber? Wie würde es dir gefallen, von jedem Mitmenschen sofort seine Schwächen präsentiert zu bekommen, seine Unzulänglichkeiten, seine Ängste, Nöte? Wie würde dich ein Profil hier ansprechen, das entweder komplett sinnentleert oder komplett destruktiv wäre; a la "ich bin im Leben ein Looser, spiele mich hier nur als großen Macker auf, weil ich mich im wahren Leben bedeutungslos und sehr klein empfinde?"
Der Mensch zwischen sich selbst Erschaffen und selbst Zerstören.
Das bedeutet: Jeder Mensch MUSS sich in jedem Augenblick seines Da-Seins ENTSCHEIDEN, was er sagt, oder nicht, was er tut oder nicht, welchen Teil er von sich zeigt und welchen nicht...
KEIN Mensch ist in der Lage, seine sämtlichen Facetten offenzulegen, weder REAL, noch virtuell, auch wenn er es könnte, würde es keinen Sinn ergeben. Kein Mensch ist in der Lage einen Mit-Menschen in einer einzigen Sekunde vollumfänglich zu erfassen. Könnten wir das, würde das Leben völlig Sinn entleert, denn:
Wäre das möglich, gäbe es keine menschlichen BE-ziehungen, kein Lernen, kein Wachsen, keine Kommunikation, keine Liebe. Das Menschsein ist immer ein Verstecken und Offenlegen, ein kommen und gehen, ein verbergen und sich zeigen, ein Schatten und Lichtspiel.
„…Diese meine dionysische Welt des Ewig-sich-selber-Schaffens, des Ewig-sich-selber-Zerstörens … dies mein Jenseits von Gut und Böse, ohne Ziel, wenn nicht im Glück des Kreises ein Ziel liegt … Wollt ihr einen Namen für diese Welt? … Ein Licht für euch, ihr Verborgensten, Stärksten, Unerschrockensten, Mitternächtlichsten? … Diese Welt ist der Wille zur Macht – und nichts außerdem! Und auch ihr seid dieser Wille zur Macht – und nichts außerdem!“ (Nietzsche)
Dies griff sowohl M. Heidegger auf, als auch H. Arendt. Der Individualpsychologe A. Adler und der Psychiater M.Boss griffen dieses Gedankengut auf. Macht kommt von machen, sprich tun, gestalten; ein aktives In-der-Welt-sein. Macht und Manipulation ist damit nichts per se Schlechtes, oder verwerfliches, sondern hat einen SINN und ist notwendig für den Menschen als soziales Wesen
Fragen:
Will nicht jeder Mensch als Mensch, der er ist, wertgeschätzt werden?
Will nicht jeder Mensch einen Beitrag leisten, nützlich sein für die Gemeinschaft?
Will nicht jeder Mensch zu einer Gemeinschaft dazu gehören, beachtet werden?
Will nicht jeder Mensch sich entwickeln, wachsen?
Ist nicht jeder Mensch ein soziales Wesen, der ohne andere Menschen einfach nicht existieren KANN?
Steckt nicht in jedem Verhalten ein positiver Kern?
Fürchtet sich nicht jeder Mensch davor, nicht geliebt zu werden?
"Manipuliert" damit dann nicht jeder Mensch, zu jedem Zeitpunkt des Lebens sich, die Anderen, seine Welt? (manipulieren heisst "handhaben" - kommt also von gestalten, von TUN)
Sollten wir dann nicht einfach die Menschen so LASSEN, wie sie eben sind, auch DA-sind und uns eher wertfrei einfach auf sie EIN-lassen, sie entdecken, sie fragend kennen lernen, als immer schon die vermeintliche Antwort zu kennen glauben?
Aber darum geht es mir nicht - vielmehr möchte ich über die Bedingungen reden, sich zu "zeigen"
Bedingungen? Zeigen?
1. Mensch werden durch Menschen
Könnte es sein, dass ein "ewig selbst zu schaffen und sich ewig selbst zu zerstören", an andere Menschen geknüpft ist, also anMit-Menschen. Kann es sein, dass ohne Mit-Menschen ein Mensch-Sein, wie auch immer, nicht möglich ist?
2. Ohne Vertrauen keine Leben
Eine Bedinung, die ich erkennen kann heisst
VERTRAUEN.
Ein Geschenk, das sich der Mensch selbst und anderen macht. Vertrauen kann man nicht einklagen, nicht einfordern, nicht erzwingen, es ist eine Form von Hin-und Zu-wendung, zu sich selbst hin und zu einem Mit-Menschen hin.
Mangelndes Ver-Trauen und Selbst-Vertrauen hat Konsequenzen.