Geld, ökonomisch - philosophisch
Unter dem Titel ‚Philosophie des Geldes’ hatten ich bereits zu Beginn seinen ökonomische Funktion (Tauschmittel) angesprochen und damit zunächst für die Diskussion eingeklammert. Ich hatte dann aus dem gleichen Grunde auch schon etwas zu seiner Gesichte und den verschiedenen Arten des Geldes gesagt.
Wichtig scheint mir aus philosophischer Perspektive der Wert des Geldes in Beziehung zu anderen Dingen und Waren / Dienstleistungen (auch Gold) zu sein. Betrachtet man den Wert, den Aufwand zur Herstellung einer bestimmten Menge Geldes (in der Druckerei) oder Goldes (in der Mine) ausgenommen, so sehe ich die Frage, warum Menschen trotz dieses relativ fixen Werts, der Dinge zu einander (Geld – Gold - Ware / Dienstleistung), diese in so verschiedene Verhältnisse setzen, als wesentlich.
Ökonomisch gesehen, müsste eine Zentralbank eines Landes Geld im Umfang der bereit gestellten Waren und Dienstleistungen (BIP) zur Verfügung stellen. Damit wäre jede Ware / Dienstleistung durch Geld abgedeckt und mittels Geld tauschbar. Nur wenn diese mehr Geld zur Verfügung stellt, kommt es zur einer Inflation. Man bekäme nichts mehr für sein Geld, weil es nicht durch eine Leistung (z.B. Ware) abgedeckt ist.
Dabei spielt es im übrigen aus meiner Sicht heute gar keinen Rolle mehr ob es als Münze, Papier oder physikalischer / technischer Zustand (magnetisierter elektronischer Speicher) gegeben ist (bereits heute könnten wir technisch gesehen alles schon mit Karte bezahlen und ich bin manchmal sogar dazu gezwungen, weil mir das Papier in der Hosentasche ausgeht…). Es kann dabei nur dann zu NICHTS werden, wenn alle diese technischen Systeme (Speicher) zu NICHTS, oder technisch gesehen, ihre Zustände alle in Unordnung kämen bzw. gelöscht, würden.
Geld ist aber dabei immer nur das Zwischenglied. Nur die eigentlichen Waren und Dienstleistungen selbst besitzen einen Wert, indem sie Erwartungen an bestimmte Gefühle, wie (Über)Leben, Sicherheit, Wohlbehagen, Gesundheit, aber auch Macht usw., verheißen (was wir ökonomisch als Nachfrage bezeichnen). Auf einer einsamen Insel mit Schiffbrüchigen hätte Geld zunächst (!) keine Bedeutung, sondern nur das, was einer wertvolles den anderen zur Verfügung stellen kann (z.B. Fisch oder Schutz gegen Gewalt). Erst damit, das der Tausch mancher Waren untereinander im laufe der Zeit schwierig wird, würde hier wieder zum Einsatz eines Tauschmittels (z.B. Muscheln) führen.
Wenn ich heute ein Stück Butter für nur in 0,5 EUR Geld, im Gegensatz zu früher 1 EUR, tausche dann tausche ich diese jetzt gegen jede andere Ware, in einem anderen, ungünstigeren Verhältnis. Gegen eine Ware, nehmen wir an es wäre (grüner) Tee, vielleicht, deshalb, weil ich glaube, durch ihn gesünder zu leben.
Die ständige Veränderung der Beurteilung der Werte, scheint mir zu einem wesentlichen Merkmal des Menschen zu gehören. Ihr geht eine Veränderung der Beurteilung der Bedeutung von Dingen im Leben einher.
In einer größeren (ökonomischen) Dimension drückt sich das so aus, das man z.B. einen Anteil (Aktie) an einem Ding (Unternehmen) jetzt höher / niedriger bewertet, als früher. Menschen beurteilen Dinge wie der physikalische Zustand unsere Erde (Umwelt) heute anders als früher und wünschen daher bestimmte Dinge mehr (Bio-Produkte) und andere wiederum weniger (Zigaretten?). Sie geben im Tausch gegen andere Dinge dann entweder mehr oder weniger her (ökonomisch gesagt, sie bezahlen dafür entweder mehr der weniger Geld).
Dennoch aber lässt es sich nicht bestreiten, das das ‚gebrausneutrale ‚ Tauschmittel (Geld) selbst einen (abstrakten, unkonkreten) Wert bekommt, indem ich mir (in meiner Vorstellung) ausdenken kann, welche Möglichkeiten für Leistungen damit für mich konkret in der Zukunft möglich sind. Das beruht auf dem Vertrauen, das mir diese für Geld mit Sicherheit auch zukünftig real zur Verfügung gestellt und diese Leistungen auch weiterhin existieren werden.
Wie aber kommt diese Beurteilung zustande? Insgesamt sehe ich es als gar nicht so einfach an, das ökonomische und philosophische an der Sache zu unterscheiden.