Jugend

Man kann nicht selbstverständlich die heutige Wahrnehmung von Jugend oder auch Kindheit auf die Menschen früherer Jahrhunderte übertragen. Im Mittelalter lebte der Großteil der Bevölkerung unter Umständen, die kaum Schnittpunkte mit den Lebensbedingungen in der modernen Gesellschaft haben. Den Lebensbedingungen der Menschen im Mittelalter entsprangen auch ihre Ansichten über Jugend und Kindheit. Davon wird im 3. Abschnitt dieser Arbeit die Rede sein.

Zunächst aber zu der modernen Vorstellung von Jugend. Jugend wird heute als eine Lebensphase angesehen, die sich von der Kindheit und dem Erwachsensein stark unterscheidet. Gerade ihre bewusste Absonderung von diesen beiden anderen Lebensphasen ist für das moderne Jugendkonzept charakteristisch. Die Jugendphase wird, folgt man der Shell-Studie des Jahres 2002 auf das Alter von 12 bis 25 Jahren eingeschränkt1 Es handelt sich bei der Jugend nicht bloß um einen Übergang zum Erwachsenwerden, vielmehr werden dieser Lebensphase eigene Werte zugeordnet. Jugend ist pädagogische Provinz, Moratorium und hat einen eigenen kulturellen Wert.2 In unserer heutigen Vorstellung kommt der Jugendzeit die Entfaltung der Person, die sexuelle Reife, später die Berufs- und Partnerwahl und gleichzeitig die Übernahme sozialer Verantwortung zu.

Quelle: Die Geschichte der Jugend -die Anfänge der modernen Wahrnehmung der Jugend von Katrin Morrás Ganskow

Historischer Abriss
Was ist Jugend?
Die Jugend stellt eine wichtige Übergangszeit vor dem Eintritt in das Erwachsenenleben dar. Diesen definierten Lebensabschnitt gab es nicht immer und überall, doch aus modernen Gesellschaften ist er als normale Entwicklungsphase eines Menschen nicht mehr wegzudenken.

* Jean-Jacques Rousseau – Wegbereiter der modernen Pädagogik
* Jugend in der Pädagogik des 20. und 21. Jahrhunderts

Bis zum 18. Jahrhundert war in Europa die Jugend als Übergangsphase zwischen Kindheit und Erwachsenenalter praktisch unbekannt. Ein Mensch war entweder Kind und damit völlig abhängig und unmündig – oder erwachsen mit allen Pflichten und Verantwortlichkeiten. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts wandelten sich mit der Aufklärung und der Herausbildung moderner Industriegesellschaften die Lebensbedingungen derart tiefgreifend, dass auch Kindheit und Jugend davon betroffen waren und erstmals als besondere Entwicklungsphasen im Leben eines Menschen wahrgenommen wurden.


Jean-Jacques Rousseau – Wegbereiter der modernen Pädagogik
Der französische Philosoph und Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau gilt als der „Erfinder der Jugend“. Er war der Erste, der den Sonderstatus von Kindern und Jugendlichen gegenüber den Erwachsenen formulierte. In seinem Erziehungsroman „Emile oder über die Erziehung“ forderte er für Kinder und Jugendliche eine Erziehung, die der freien Entfaltung ihrer Persönlichkeit einen Schon- und Schutzraum bietet. Mit dieser Forderung stellte Rousseau neue Grundsätze der Entwicklung und Erziehung auf, die bis in die Gegenwart gültig geblieben sind. Mit dem Begriff „Jugend“ werden Heranwachsende charakterisiert, die nicht mehr Kind und noch nicht vollends mündig-selbstständige Erwachsene sind und in dieser Phase angemessen gefordert und gefördert werden müssen.


Jugend in der Pädagogik des 20. und 21. Jahrhunderts

Der amerikanische Entwicklungspsychologe Erik Erikson betonte, dass Jugend eine Zeit der Idealbildung und des sozialen Moratoriums ist. In dieser Phase probieren Jugendliche in verschiedenen Handlungsbereichen ihre Stärken, Schwächen und Handlungskompetenzen aus und entwickeln dabei auch eine Vorstellung von sich selbst, ihr Selbstbild. Auf den Psychologen Robert J. Havighurst geht die Definition bestimmter "Entwicklungsaufgaben" zurück, die Jugendliche auf dem Weg ins Erwachsenenleben bewältigen müssen. Dazu gehören beispielsweise der Aufbau verantwortungsbewusster Sozialbeziehungen, die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechterrolle und die Entwicklung einer eigenen Lebensperspektive und eines eigenen Wertesystems. Es liegt auf der Hand, dass junge Menschen zur Bewältigung dieser Aufgaben einerseits Rückhalt und Unterstützung, andererseits aber auch den Freiraum brauchen, in dem sie sich selbst ausprobieren können und auch Fehler machen dürfen. Quelle: NADA

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Neue Fragen wären die nach der Struktur der Momente und nach deren Beziehung untereinander – nicht ganz ohne Anspruch…. Jetzt hat die Themenstellung zum ersten mal eine gescheite Kontur.

Werte
• Persönlichkeit
• Ideal
• Selbstbild
• Lebensentwurf
• Sexualität
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• Partner
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• Sozialbeziehung