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Guter Mensch

*******981 Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Guter Mensch
Ich stelle eine Behauptung auf, vielleicht widerlegt sie jemand.

Ein guter Mensch ist jemand, der seine Ängste im Griff hat.

Ist das nicht etwas wenig? Was gibt es da zu wiederlegen. Das Leben ist vielfältiger und hat nicht nur etwas mit Ängsten zu tun...
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Kategorie-Fehler. *lol*
Es mag gut sein, seine Ängste im Griff zu haben, aber deswegen ist man nicht gut.
*lol*

Dazu würde ich aber gleich anmerken:
Was ist gut?
U.a. als Paar 'gut und schlecht' und 'gut und böse' schon zwei verschiedene 'gut'-Wörter in oft unterschiedlicher Bedeutung.

Gegenfrage: wie kommst du darauf, dass so ein 'guter Mensch' sei?
*******rse Mann
2.314 Beiträge
Ich habe Angst davor, jemandem weh zu tun. Ein Jemand ist, wer Schmerz empfindet, und dazu zählt alles, was einen Stoffwechsel aufrecht hält.

Diese Angst ist richtig. Wer sie im Griff hat, ist nicht gut.

Möglicherweise ist hier von Ängsten die Rede, für die sich die Psychologie zuständig erhält. Doch auch hier gilt das eingangs Gesagte, nur umgekehrt; gut ist es, empfundendem Schmerz nachzugehen und ihn "in den Griff" zu bekommen, um zukünftigem Schmerz vorzubeugen.

Ich betone, daß es gut ist. Ich sage nicht, daß der betreffende Mensch gut sei. Sich um sein Seelenheil zu kümmern, ist gut. Ein guter Mensch aber ist, wer sich um das Seelenheil seines Nächsten kümmert.
*******981 Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********_Gogh:
Kategorie-Fehler. *lol*
Es mag gut sein, seine Ängste im Griff zu haben, aber deswegen ist man nicht gut.
*lol*

Dazu würde ich aber gleich anmerken:
Was ist gut?
U.a. als Paar 'gut und schlecht' und 'gut und böse' schon zwei verschiedene 'gut'-Wörter in oft unterschiedlicher Bedeutung.

Gegenfrage: wie kommst du darauf, dass so ein 'guter Mensch' sei?

Alles was der Mensch tut oder sein lässt geht aus dem hinaus was in seinem Gehirn passiert. Hiermit ist das Innere des Menschen ausschlaggebend. Ein Mensch der sich keine Angst einjagen lässt durch irrationale Vorstellungen von der Zukunft, die meistens absolut falsch sind, wird in seiner Umgebung kein Chaos anrichten um dieser Zukunft zu enfliehen. Dieser Mensch lebt hier und jetzt, und vergiftet seine Umgebung nicht durch Ängste die er sich selbst ausgedacht hat.
*******981 Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******rse:
Ich habe Angst davor, jemandem weh zu tun. Ein Jemand ist, wer Schmerz empfindet, und dazu zählt alles, was einen Stoffwechsel aufrecht hält.

Diese Angst ist richtig. Wer sie im Griff hat, ist nicht gut.

Möglicherweise ist hier von Ängsten die Rede, für die sich die Psychologie zuständig erhält. Doch auch hier gilt das eingangs Gesagte, nur umgekehrt; gut ist es, empfundendem Schmerz nachzugehen und ihn "in den Griff" zu bekommen, um zukünftigem Schmerz vorzubeugen.

Ich betone, daß es gut ist. Ich sage nicht, daß der betreffende Mensch gut sei. Sich um sein Seelenheil zu kümmern, ist gut. Ein guter Mensch aber ist, wer sich um das Seelenheil seines Nächsten kümmert.

Wenn du einem Menschen eine Verletzung zuführst, dann ist es eine bestehende Tatsache, die kaum zu leugnen ist. Wenn du aber anfängst, vor etwas Angst zu haben was überhaupt noch nicht passiert ist, dann machst du dich unnötig verrückt, und genau diese Angst meine ich. Wie z.B. aus Angst vor einer Verschwörung einen Krieg anzetteln der Millionen das Leben kostet. Ich meine damit den Zweiten Weltkrieg. Ansonsten bedeuten diese Begriffe wie gut oder schlecht gar nichts. Sie können absolut subjektiv sein und sich von Zeit zu Zeit ändern.
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Ein Braunkohle-Kraftwerksbetreiber hat keine Angst vor Umweltverschmutzung und schon ist er ein guter Mensch?
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Was ist "gut"? Was ist "Angst"? Sind "Ängste" die Mehrzahl von "Angst" oder ist es mehr? Was ist "im Griff haben"?
*******one Mann
843 Beiträge
Zitat von *******981:
. Ein Mensch der sich keine Angst einjagen lässt durch irrationale Vorstellungen von der Zukunft, die meistens absolut falsch sind, wird in seiner Umgebung kein Chaos anrichten um dieser Zukunft zu enfliehen. Dieser Mensch lebt hier und jetzt, und vergiftet seine Umgebung nicht durch Ängste die er sich selbst ausgedacht hat.
Dem würde ich widersprechen, weil ich genug Menschen kenne, die trotz allem Chaos anrichten, ob sie Angst haben oder nicht
*******981 Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von **********_Gogh:
Ein Braunkohle-Kraftwerksbetreiber hat keine Angst vor Umweltverschmutzung und schon ist er ein guter Mensch?
Ich rede von irrationalen Ängsten, die der Mensch sich selbst ausdenkt. Umweltverschmutzung ist eine reale, greifbare Sache im Vergleich zu unseren Hinrngespinsten.
*******981 Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******one:

Dem würde ich widersprechen, weil ich genug Menschen kenne, die trotz allem Chaos anrichten, ob sie Angst haben oder nicht
Jetzt stelle dir vor, deine Frau spioniert dir hinterher, und schaut sich deine SMS heimlich von dir an. Verstanden was ich meine?
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Zitat von *******981:


Ein guter Mensch ist jemand, der seine Ängste im Griff hat.

Nun. Dann müssten wir den Satz schon Mal konkretisieren:
Ein guter Mensch ist jemand, der seine irrationalen Ängste im Griff hat

Wobei 'im Griff haben' nichts darüber sagt, was ein Mensch darüber Hinaus macht oder sein lässt. Dass er deswegen alleine gut sein soll, erschließt sich nicht.

Wobei mir folgendes von Plantnurse gut gefällt:

Zitat von *******rse:
ISich um sein Seelenheil zu kümmern, ist gut. Ein guter Mensch aber ist, wer sich um das Seelenheil seines Nächsten kümmert.

Und das fehlt beim 'Ängste im Griff haben'.

Zudem:
Zitierter Kohlekraftwerk-Betreiber hat keine irrationalen Ängste (bzw. die, die er hat, hat er im Griff) und ist trotzdem kein guter Mensch durch dein verantwortungsloses Handeln. Es scheint offensichtlich nicht auszureichen, 'nur' seine irrationalen Ängste im Griff zu haben, um als guter Mensch zu gelten.
Warum überhaupt Ängste im Griff haben? Warum nicht gleich angstfrei?
Es stimmt insoweit, als dass ich entspannt und offen auf andere zugehen kann, wenn ich keine Ängste habe, die mich von den anderen wegziehen und mich um mich selbst kreisen lassen. Ich kann leichter Gutes tun, wenn ich angstfrei und dadurch stark bin. Dem stimme ich so zu.
Zwischenstand:
1. Es ist gut, seine irrationellen Ängste im Griff zu haben.
2. Wer das tut, ist deswegen wahrscheinlicher, aber nicht automatisch gut.

Gut zu sein, erfordert dies noch nicht einmal: Ich kann eine Spinnenphobie haben, fürchterlich eifersüchtig sein und ein Hypochonder - und kann gleichzeitig meine alte Nachbarin pflegen, alles ans Kinderhospiz vererben und eine verfassungsbejahende Partei wählen.

Mutig in den Keller zu gehen oder die Männergrippe mannhaft zu überstehen, ohne Mutti anzurufen, macht mich aber noch nicht zum guten Menschen.

Obwohl ... so ne richtig schwere Grippe mit 38,5 Grad Fieber .... *nachdenk*
Naja, der Hypochonder hätte wohl Angst, sich bei der alten Dame einen Virus einzufangen....

Ich würde es eher so sehen: Ängste zehren an Dir. Sie nehmen Dir Aufmerksamkeit, Energie und Kraft, welche Dir dann fehlen, um stark und gut zu sein...Gutes für andere zu bewirken.
Erste Reaktion: Pfffffffffffff
Zweite Reaktion:
Ein weiser Mensch ist, der zwischen brauchbaren und nutzlosen Ängsten unterscheiden kann.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Nochmal nachgefragt: Wann ist ein Mensch "gut"? Und ist ein "guter Mensch" von einem "Menschen, der gut ist" zu unterscheiden? Also ist ein attributiv guter Mensch anders gut als ein prädikativ guter Mensch? Ist "Gutsein" absolut - viele Verbrecher waren gute Familienväter?
*******one Mann
843 Beiträge
Zitat von *******981:

Jetzt stelle dir vor, deine Frau spioniert dir hinterher, und schaut sich deine SMS heimlich von dir an. Verstanden was ich meine?
Ja, das ist Eifersucht, was durchaus mit Angst zusammen hängt. Trotzdem macht sie das nicht zu einem schlechten Mensch, sondern eher zu einem bemitleidenswerten.
Zudem ist sie selber verantwortlich wenn sie mir hinterher spioniert
Würde nicht das Fehlen JEGLICHER Angst zu einer Art unempathischen Desinteresse an mir selbst, an Dritten und an der Welt im Ganzen führen?
Warum sollte ich essen, Freude im Leben anstreben oder mich gar aufraffen "Gutes" zu tun, wenn ich weder das Urteil Dritter fürchte, Sorge um mein künftiges Gedeien habe und noch nicht einmal Angst vor dem eigenen Tod habe?

Oder gilt passives Dahindämmern, das außer Nahrungsverbrauch, CO2 ausatmen und Koten keine nennenswerte Belastung für die Gesellschaft darstellt, schon als "gut"?

Sind es nicht 2 Ziele, die jeden von uns antreiben: 1. sich selbst individuell zu verwirklichen und dabei gleichzeitig 2. sozial in eine Gruppe von Menschen eingebunden zu sein!? Und korrespondierend die 2 Urängste: unfrei zu sein und allein zu sein!?
*******981 Mann
168 Beiträge
Themenersteller 
Angst ist eine Angelegenheit, die sich immer auf die Zukunft bezieht. Da kein Mensch die Zukunft richtig kennt, ist Angst eine eher hinderliche Sache. Wenn die Gefahr jedoch absolut real ist, z.B. wenn man von der Brücke springt, dann stirbt man, so ist es keine Angst, sondern eine absolut natürliche Reaktion unseres Gehirns. Da bleibt kein Raum für Angst, wenn die Gefahr spürbar ist. Eine Katze bleibt immer entspannt, außer ein Hund kommt in ihre Nähe, oder ein Mädchen anfängt sie zu knuddeln. Wir Menschen denken uns jedoch Gefahren aus und um diese zu vermeiden, schubsen wir so ziemlich vieles um. Machen uns selbst kaputt und unsere Umwelt.
Darum auch Angst im Griff haben. Nicht zerstören oder kaltblütig werden.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Angst ist also, sich Gefahren auszudenken?
Angst hat dem Menschen den aufrechten Gang gebracht und die Nutzung des Feuers - beides ist nämlich superpraktisch, um Säbelzahntiger einerseits früh zu erkennen und sie andererseits abzuwehren.
Warum soll ich also als Mensch dann meine Angst beschränken, wenn sie so produktiv ist?
Hmmm, Kamelienschenke, da wirst Du jetzt aber Dinge zusammen, die getrennt betrachtet gehören:
Die Angst in unserem Leben ist nicht unbedingt evolutionär wirksam....und Evolution vollzieht sich über viele Generationen...
Um bei Deinem Beispiel zu bleiben: Keine Angst vorm Tiger: getötet werden, sich nicht reproduzieren können, raus aus dem Evolutionsspiel. Zuviel Angst vor den Gefahren, die vor der Höhle lauern: verhungern, nicht reproduzieren können, raus aus dem Spiel. Weiter kommt nur der, der abwägt, Einsatz und Lohn, Aufwand, Risiko und Ergebnis...abwägt zwischen verhungern oder gefressen werden und dem kleinen Spalt dazwischen, der das Überleben sichert. Dafür braucht man beides: Angst und Mut.
Heute würden wir sagen: vernünftige Vorsicht. Nicht zu ängstlich, nicht zu wagemutig.
Aber in der Welt von heute, zumind. in Europa, sind viele Ängste nicht mehr nötig, nur noch evolutinäre Relikte...wie die Weisheiszähne, die wir uns ziehen lassen.
Also ist es auf jeden Fall legitim zu fragen, ob wir nicht mehr gutes vollbringen können, wenn wir uns frei machen von Ängsten, die uns nur daran hindern, aktiv und wirksam zu werden.
Aber ich habe auch ein Gegenbeispiel für den TE. Höre gerade "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara.Der Protagonist Jude ist ein guter Mensch, der sich liebevoll um seine Freunde kümmert. Aber er hat seine Ängste nicht im Griff. Er redet nicht über sich, macht den anderen etwas vor und abends ritzt er sich zur Entlastung.
Zitat von *******981:
Da kein Mensch die Zukunft richtig kennt, ist Angst eine eher hinderliche Sache.

Richtig TE: Angst ist die Sorge vor einer künftigen Bedrohung. Und entsprechend weiß man erst nach Eintreten der Zukunft, also in der Gegenwart, ob sie tatsächlich berechtigt war. Wie wahrscheinlich das Eintreten des Ereignisses ist, vor dem man sich fürchtet, kann man lediglich extrapolieren aus Erfahrungen, die man in der Vergangenheit gemacht. Ein Statiker wird versuchen, die Bruchlast eines Balken vorauszuberechnen. Da das nötige Wissen dazu überschaubar und die Erfahrungen recht umfangreich sind, ist die Angst vor dem Versagen eines zb Dachstuhls quasi null. Bei der Vorhersehbarkeit der Standsicherheit eines Gebäudes im Falle eines Superbebens in Kalifornien ist das schon anders - die Angst vor einem Beben ist daher nicht irrational - sie ist aber auch nicht greifbar wie beim Sprung von einer Brücke. Das Fehlen von Angst vor einem Beben und daraus resultierende unbeschwerte Leben finde ich nicht vorbildlich, eher sorglos.
Ist es jetzt "gut", kostenintensive Bauauflagen an Schulen zu fordern und durchzusetzen mit dem Ziel, später Menschenleben zu retten? Oder ist es gut, darauf zu vertrauen, dass es schon nicht soooo schlimm kommen wird und daher "den Moment zu genießen" und das Geld zb in mehr Musikunterricht an Schulen zu stecken?

Und was überhaupt ist gut? Ist es gut, einen bisher isoliert lebenden Stamm von Regewaldbewohnern aufzusuchen, um ihm die Segnungen der Impfung von Kleinkindern zu bringen? Ist man ein guter Mensch, wenn man für eine lebenslang halbtagsarbeitende Verkäuferin kurz vor Renteneintritt eine "Vertrauensrente" OHNE Bedürftigkeitsnachweis fordert, obwohl ihr Ehemann als Schuldirektor eine fette Pension bekommt - und die Vertrauensrente faktisch von einer jungen alleinerziehenden Verkäuferin verdient werden muss? Ist man gut, wenn man für Kinderschänder drakonische Strafen fordert und auf deren Abschreckungswirkung setzt oder wenn man als Forscher mit bildgebenden Verfahrungen Veränderungen im Gehirn der Täter analysiert und deren Schuldfähigkeit diskutiert?

Ich denke, das das Fehlen übertriebener Ängste uns ermöglicht, Dinge zu tun, die wir uns bei Vorhandensein jener Ängste nicht zutrauen würden. Daraus resultiert aber nicht automatisch "gutes Handeln". Die Einsicht, dass das Risiko, in der 80er-Zone geblitzt zu werden, gering ist, kann zu ethisch fraglichem aber "mutigem" Rasen führen.
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