Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Biergenuss
84 Mitglieder
zum Thema
Sommer-Melancholie17
Mal ein bissl weniger nackte Haut. aber hoffentlich genug Stimmung.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Melancholie

undaußerdem
binichdagegen, dass
"wir" unten einen link zu "okkulte welten" haben; hier liegt doch alles auf dem tisch; vom skalpell zum astronomie-atlas; link zum thema...tztz, DAS ist echte begriffsunschärfe, frisch und duftend aus dem ja-nein-backofen entschlüpft...
aber Javinia sagte es: hier geht´s eher ums Graue;

analog vs digital
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Den Seinen gibt's der Herr im Schlafe,
als da er mich quälend lange, ob ungelöster rhetorischer Rätsel,im Bett hin und her wälzen sah,ein Einsehen mit mir hatte.
Es ist kein Bogen zu spannen,gar ein Brücke zu bauen ,um einen Graben den es gar nicht gibt ,zu überwinden.
Viel einfacher verhält es sich in Wirklichkeit :
Durch die Brille der 'begrifflichen Unschärfe 'betrachtet ,entpuppt sich
'manische Grandezza' als 'genial größenwahnsinniger' Terminus.

have a nice day
*g*
mir besorgt´s der Herr....
immer ordentlich...wach...somnambul und tiefschlafend...

Mir sind Irritationen über das Pochen auf möglichst klare Begrifflichkeiten ja nachvollziehbar...nicht alles lässt sich definieren...manche Bedeutung changiert...auch das assoziative Denken hat seinen großen Reiz, dem ich selber gerne erliege...

Alleine gibt es eine Art..ein Maß an "Unschärfe", die bestenfalls Beliebigkeit, schlimmstenfalls törichte Rede produziert und das ist doch äußerst bedauerlich, stehen uns doch immer nur 30 Fredseiten zur Verfügung.. *mrgreen*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ich denke,
man wird der Melancholie einfach nicht 'gerecht'(?) wenn man sie begrifflich nur als Krankheit einordnet.
Sie ist mehr!
eben aus dem web gesaugt :

Wir haben in dieser Abwertung der Melancholie einen der großen gesellschaftlichen Abwehrmechanismen zu sehen, die seit dem christlichen Mittelalter in allen Gesellschaftsformen wiederkehren: jede Ordnung erhält sich durch Ausgrenzung dessen, was als Unordnung gilt. Darum wird der Melancholiker nicht als Leidender oder Opfer ins soziale Mitgefühl eingeschlossen. Vielmehr wird er, dem kein Glück dieser Gesellschaft, dem kein Wissen, kein Beruf, kein Vergnügen und keine Hoffnung seine schwarzen Gedanken vertreiben, zum Außenseiter gemacht, zum Träger eines unsichtbaren Stigmas, das ihn, so passiv, schweigsam und duldend er leben mag, inmitten allen Lebens und aller Freuden zum Einsamen stempelt.
man wird der Melancholie einfach nicht 'gerecht'(?) wenn man sie begrifflich nur als Krankheit einordnet.

Ganz Deiner Meinung...

Nur gibt es in unserem Sprachgebrauch die Melancholie, die als Stimmungslage...als Bewußtseinsform (fast) jedem Menschen möglich ist...in unterschiedlichem Ausmaß.... und es gibt die Melancholie, die der klinischen Depression enstpricht.....

Hier mag es Grenzbereiche...Überlappungen...gemeinsame Facetten geben...aber letztendlich sind diese beiden Melancholien etwas grundlegend unterschiedliches....

Unter anderem diese Unterscheidung meine ich mit notwendiger begrifflicher "Schärfe"...

Wir sollten schon wissen, von welcher Melancholie wir sprechen...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ich hatte
Javinas Eingangstext folgend

Die Gegensätze...Tod und Leben...Lachen...Weinen
Leben spüren...Tod erahnen...
Unendliches endliches wahrnehmen...Grenzerfahrungen...haben

usw....

in meinen Beiträgen die mel.Stimmungslage als Grundlage vorausgesetzt.Ganz einfach deshalb,weil ich meine dazu etwas beitragen zu können.
Zur klinischen Depression würde ich mich nicht mit einer Silbe äußern wollen,da diesbezügl.nicht den geringsten Schimmer.

Soweit zum Formalen.

Einer (von vielen)mel.Stimmungslagen folgend,erscheint es mir daher durchaus nicht abwegig ,mich selbst als törricht darzustellen.
Wer ist denn schon frei,von Mel.?
Hoffentlich niemand !
*g*
*****one Frau
13.323 Beiträge
ne, so ein zug melancholie hat doch was, wenn er nicht zur grundhaltung wird.
warum sollte sich menschenkind nicht ergreifen lassen von diesen momenten? sachen, die zum heulen schön sind?
Vielen Dank, dreilicht, für die Unterscheidung der Begrifflichkeit..wer sich die Mühe machen möchte: die ersten Seiten dieses Threads haben dazu bereits einiges an Statements in dieser Richtung ..
Und ich bereits in diesem Thread anfangs auf diverse Diagnoseverfahren verwies...

Bitte Grenzen zur Krankheit zu ziehen!! Danke.

Wie ich grade eben erst feststelle, sind einige Seiten vergangen, ohne dass ich diese verfolgen konnte. Dieser lange Beitrag mit Ansammlungen berühmter Persönlichkeiten und derer angeblichen Diagnose von krankhaften Geistesveränderungen (z.B. Rillke als schizoid zu bezeichnen ) zeugt nicht nur von Unwissenheit sondern entbehrt jeglicher (...) ich halte mich doch zurück ...
*panik*

Ich muss wohl so einiges nachlesen, was dauern kann, hoffe nicht vor Vollendung der 30sten Seite!
Melancholie in Grautönen ein paar schwarze Punkte, aber viel weiß-grau (=die Nichtfarbe, die alle Farben in sich vereint)
@ javinia
...ein wunderschönes Photo...

Was mir dazu einfällt: ist es nicht gerade der Kontrast der weisgrauen Fläche mit den dunklen, wohl bemoosten (?) Steinen, der den Unterschied zwischen Melancholie (so wie "wir" sie erleben) und der Depression ausmacht?...die Depression kontrastiert nicht mehr...sie taucht ins diffuse Licht...so ähnlich wie das Licht an einem verschneiten Hang, wenn es sehr nebelig ist...
eben..das sollte keine Kontrast darstellen, eher aber dass dunkle Punkte präsent sind...die Richtungswahl ist entscheidend

allerdings...du hast recht...sie taucht ins diffuse Licht diese Depression...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
@javinia
Liebe javinia !

z.B. Rillke als schizoid zu bezeichnen ) zeugt nicht nur von Unwissenheit sondern entbehrt jeglicher (...) ich halte mich doch zurück ...!

Ich weiss ,daß es sich um Deinen Lieblingsdichter handelt,und es grundsätzlich fragwürdig erscheint jemanden posthum charakterliche Eigenschaften anzudichten,da der Betreffende sich ja nicht dazu äußern kann.
Dennoch darf ,der Objektivität im Thread wegen,und da es von ihm ,unbestritten, heißt unter anderem: "Starke Hemmungen, zwangsneurotische Haltung, Ängste, Phobien, Obsessionen, Schlaflosigkeit, Schwindel, Tic "besessen zu haben,
Rilke als eine zwanghafte Persönlichkeit dargestellt werden.
Mit seiner Überempfindlichkeit sowie seiner Gefühlsstumpfheit ist er somit durchaus in der Nähe ein schizioden Psychose anzusiedeln.

Da in der Kategorie Lieblingsdichter, in den meisten Chatrooms-besonders bei Frauen-Rilke die absolute Nr.1 ist,
und sich unsere meist großstädtische und von episodenhaften Partnerschaftsbeziehungen geprägte moderne Lebensweise ja auch im schizoiden Bereich bewegt,ist der Gedanke doch nicht abwegig,den Dichter einen Spiegel unser selbst sein zu lassen ?

Grüße H
*g*
In dieser Psychoküche kocht der Chef selber... *zaubertrank*

Rilke´s Lyrik dient in der Tat Sehnsuchtsprojektionen insbesondere von 8-Ärmchen und Rilke war wohl ebenso in der Tat eine komplexe Persönlichkeit, deren Leben man nicht so ganz einfach mit seinen Gedichten in Deckung zu bringen vermag...aber "schizoid" ist schon wieder so ein typischer "ich schiess mal schnell eine Modediagnose aus der Hüfte"-Begriff... haben wir doch nicht nur alle Fromm und Horney, sondern auch Riemann gelesen... *mrgreen*

....auch "schizoid" wird umgangssprachlich beliebig gebraucht und das, was als "schizoid" bezeichnet wird, hat mit der gleichnamigen Persönlichkeitsstörung (eine angeborene neurobiologische Fehlfunktion) eher wenig zu tun...

Dann doch lieber melancholisch schwärmerisch vieldeutig...

*zwinker*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
nein,
nicht die Urformen der Angst,
lediglich wiki!

außerdem ist schiziod für mich sowieso positiv besetzt !
Warum wohl?
Ich bin es nicht.
Ich auch nicht !
*g*
auf Rilke einschießen??
Metzler Autoren Lexikon
Dritte Auflage
Hrsg.: Bernd Lutz und Benedikt Jessing, Verlag J.B. Metzler
S. 624ff

Die psychologische Disposition, die diesem Programm [„Du musst Dein Leben ändern“] zugrunde liegt ist biographisch zunächst als erlittene Beschädigung, als „Ich-Schwäche“ faßbar. Vor allem die unheilvolle Familienkonstellation wird prägend: der schwache Vater, in seiner Militärkarriere gescheitert […], dagegen die dominante Mutter […], voll unerfüllter Ambitionen, die sie auf den Sohn überträgt…

Rilkes große Lebensleistung, diese Bedrohung seiner Identität [dominante Mutter, gescheiterter Vater, „Ersatzkind für verstorbene Schwester“ – Geburtsname Rilkes ist "René" für die Frankophilen unter Euch] nicht nur überstanden zu haben, sondern ins Positive gewendet zu haben, was freilich nur in der Dichtung – die er als „eine Art Selbstbehandlung“ der Psychoanalyse vorzog – wirklich gelang.
Dort war seine ungeheuer gesteigerte Sensibilität, seine Fähigkeit auch feinste Nuancen einer Farbe, eines Tons, einer Stimmung wahrzunehmen, ausbalanciert durch das Vermögen ästhetischer Gestaltung. Im Leben dagegen muss er sie als heillose Zerstreuung empfinden – „meine Sinne gehen, ohne mich zu fragen, zu allem Störenden über“ - , als lästige Stimmungsabhängigkeit, als Nebeneinander von „lahmen Willen“ und „jähen, nervösen Willenseruptionen“, als „komplizierte Wechselwirkung körperlicher und seelischer Depressionen“.
Auch persönliche und räumliche Bindungen gelangen Rilke nur in der Dichtung.

Allen Liebesbeziehungen – und es gab nicht wenige - entzieht sich Rilke, sobald sie zum „Schicksal“ zu werden drohen…

Die meisten seiner Liebesbeziehungen dauern nicht lange, sind auch wiederholt in abstandswahrenden Briefwechseln vorentworfen, hinter deren emotionaler Intensität das tatsächliche Erleben dann weit zurück bleibt.

Ein Junge, der bis ins Schulalter hinein die verstorbene Schwester "ersetzen" musste könnte sich glücklich schätzen, wenn er "nur" mit gelegentlicher sentimentaler Melancholie aus der Geschichte heraus gekommen wäre...
(Konjunktiv!!!)
Bitte keine Rilkeschlacht... *panik*
Rilke emotionalisiert halt ein bißchen...in den 50igern und 60igern wurde er von den Germanisten zum "Überirdischen" stilisiert und mittlerweile ist er halt auf den Boden zu den Normalsterblichen zurückgeholt worden...das tut der Wertschätzung seines Werks ja keinen Abbruch...

*zwinker*
*****one Frau
13.323 Beiträge
RMR und der Rest der Welt...
jeder saugt sich das heraus, was seinen momentanen befindlichkeiten dient.
RMR hat durchaus kritische betrachtungen angestellt, die sich in ihrer grundsätzlichkeit mit trivialem beschäftigen.

literaturempfehlung: Von Kunst- Dingen( Kiepenheuer)


Rilke- Studien, zu Werk und Wirkungsgeschichte( Aufbau Verlag)
auch sehr empfehlenswert: "Rilke-Handbuch: Leben - Werk - Wirkung " aus dem Metzler-Verlag....
****e_H Mann
8.282 Beiträge
keine Rilke Schlacht,
dann bitte auch keine R-Ikonisierung !
wäre einfach unfair,den andere Melancholikern gegenüber
uns eingeschlossen.
Auch wenn es uns das Herz auswringt:
Rilke war...ein Mensch...und das ist gut so!

*zwinker*

PS: ich glaube Rilke´s Melancholielevel war nicht so hoch wie der mittlere hier im Melancholiker-Stübchen (ich beziehe mich selbstverständlich mit ein!!) *g*

und passend zum Unterthema:

...Aber jetzt in diesen Frühlingswochen
hat mich etwas langsam abgebrochen
von dem unbewussten dunkeln Jahr.
Etwas hat mein armes warmes Leben
irgendeinem in die Hand gegeben,
der nicht weiß was ich noch gestern war....

...ich bin heute so...angerührt...weich...versöhnlich...(außer bei den "Dienstfahrten" *haumichwech*) *wolke7*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
na denn,
.......

Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.

Er kommt doch!
.......
wenn ich nachher nach Hause komme, lege ich erstmal die Scheibe von den Bots auf...

Jetzt müssen wir streiten,keiner weiß wie lang,
ja, für ein Leben ohne Zwang.
Dann kriegt der Frust uns nicht mehr klein,
wir halten zusammen, keiner kämpft allein,
wir gehen zusammen, nicht allein

*huhn*
*****one Frau
13.323 Beiträge
der RMR hatte mit sicherheit nicht die problembreite, die wir jetzt haben.
es tut gut, sich in diese gedankenwelt zu begeben und dann völlig entgeistert am BIP zu schrauben.
am B I P ???

*schock*
*****one Frau
13.323 Beiträge
ja, muss ich machen. am brutto- sozial- produkt schrauben...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
aber das waren doch GS,
Geier Sturzflug,soweit ich erinnere ..

*opa*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.