Ist alles determiniert oder Zufall?

Die Werke von Kant mit den Liedern von Lennon in einen solchen Bezug zu bringen ist ein skurriler Witz (ich hab in den etwa 40 Jahren Gespräch über Philosophie wohl schon allerhand wahr genommen, aber so etwas gehört zur absoluten Ausnahme). Du verstehst, dass ich dich einfach mehr ernst nehme kann.

Nach einem Gespräch, in dem mir jemand klarmachte und mir auch klar wurde, wie ich mich hier im Joyclub stellenweise überheblich, herablassend und verletzend verhalte, möchte ich mich bei allen, die sich von mir in irgendeiner Form respektlos behandelt fühlen oder gefühlt haben, entschuldigen. Insbesondere habe ich hier in der Philogruppe um mich gehauen. mystic4you, yokowakare und andere: ich hoffe, ihr nehmt es an. Es tut mir sehr leid, daß ihr euch nicht auf mein Profil verlassen konntet, in dem ich ganz groß von Respekt rede. Ich ändere mein Verhalten.

somamann

Ich beschäftige mich seit einigen Jahrzehnten mit Philosophie. Dass John Lennon und Frank Zappa Philosophen sind bzw. waren, ist mir allerdings völlig neu. Damit ist natürlich nichts gegen ihre Musik gesagt.

Anders zu denken als Philosophen macht noch niemand zu einem andersdenkenden Philosophen.

Immer dann, wenn jemand zu philosophischen Fragen Bücher oder Aufsätze veröffentlicht hat, die von anderen Philosophen als ernstzunehmende Beiträge zur Philosophie anerkannt und diskutiert werden.

Ist dir das zu elitär?

Zitat aus Wikipedia.

Ich halte zwar nicht übermässig viel von Wikipedia, aber wenn dort Frank Zappa als Komponist und Musiker bezeichnet wird, dann stimmt das schon.

Das ist auch für mich keine blosse Meinungssache, sondern schlicht die Wahrheit.

Das Vollwissen über Lennon und Zappa überlass ich dir gerne. Aber mein Halbwissen dazu genügt, um Zappa mit Recht, und im Gegensatz zu dir, auch als Musiker zu bezeichnen.

Was die Philosophie angeht, geht's mir eher wie Yokowakare. Es fällt mir schwer, dich da ernstzunehmen. Aber vielleicht willst du ja gar nicht ernstgenommen werden.



Kann man das ernstnehmen? Oder tauchst du da deinerseits in Halbwissen ein?

Alle drei waren übrigens von sich als Philosophen sehr überzeugt, besonders Hegel und Schopenhauer. Schopenhauer z.B. wollte in Berlin an der Uni Hegel als Philosoph Konkurrenz machen, was ihm allerdings gründlich misslang.

Dieter

Meine, natürlich ganz persönliche, Meinung ist, dass man einen "Freundenverein" nicht mit einem philosophischen Seminar verwechseln sollte.

Es ist in meinen Augen sehr undiplomatisch ( vielleicht sogar arrogant ) in diesem Umfeld Formulierungen wie "nicht ernstnehmen" zu verwenden, nur weil jemand eine andere Meinung hat.

Was die "Jahrzehnte" der Beschäftigung mit einem Thema angeht, könnte man auch argumentieren, dass z.B. ein Theaterkritiker nach 1000 Kritiken nicht unbedingt auch ein guter Schauspieler ist.

Ob und wann man ein Philosoph ist mag akademisch klaren Regeln unterliegen, aber philosophisch dürfte die Frage nicht so einfach zu beantworten sein.

Und nun dürfen alle gerne noch etwas auf mir "rumhacken", ich habe ein dickes Fell und will hier "Freude" haben und geben und auf keine Fall "ernstgenommen" werden.

(Ru)dolf

Hallo zusammen,

unser kleinster gemeinsamer Nenner ist das INTERESSE an der Philosophie und die Bereitschaft sich darüber mit anderen austauschen zu wollen...

dazu muss niemand hier in der Gruppe Philosophie studiert haben und kann durchaus philosophisches "Halbwissen" haben...

Meine Intention der damaligen Gruppengründung war und ist es immer noch ,gemeinsam Gedanken auszutauschen über dieses Thema..das kann zuweilen auch recht unphilosophisch, aber dennoch lebenspraktisch daher kommen...

lassen wir also die Kirche im Dorf...

liche Grüße Azana

wie sagte forrest gump noch ?
mir fallen die worte leider nur sinngemäß ein


ist es wirklich so, dass jeder mensch sein schicksal hat
oder segeln wir wie ein blatt in der luft dahin?
ich glaube, es ist beides..... gleichzeitig

Und dann gibt's noch die dritten, zumindest in der Philosophie. Denen geht es nicht ums Rechthaben, sondern darum, was objektiv richtig und falsch bzw. wahr und unwahr ist, ganz egal, wer sich da äussert.
Auch darüber kann man sich sehr gut austauschen. Und dabei braucht sich keiner als der moralisch Überlegene auszugeben.

Soll dieser Satz wahr sein? Dann wäre es allerdings kein blosses Vorurteil. Dass es vorurteilsfreie Wahrheiten gibt, wird aber gerade geleugnet. Also könnte es nur ein weiteres Vorurteil sein. Aber warum sollte jemand Vorurteilen Glauben schenken?

Irgendann müssten die Relativisten unter uns doch merken, dass ihre Aussagen in sich selbst widersprüchlich sind. Aber nein. Sie wollen immer wieder andere davon überzeugen, dass der Relativismus richtig ist. Obwohl sie das als Relativisten eigentlich gar nicht sagen können.

Schon merkwürdig.

'Die Kirche im Dorf lassen...' gefällt mir gut für ein Forum Philosophie. Das bedeutet, man soll (...) doch jeden in seinem (so) sein einfach reden lassen...

Mir ist nicht ganz klar,warum es vorkommt, dass einige ein (allgemeines) Wahrheitskriterium suchen...

Willst du wirklich die obige Frage beantwortet haben? Die Antwort weisst du doch bestimmt selbst.

Die Bedeutung von "merkwürdig" im heutigen Deutsch ist jedem geläufig, der unsere Sprache spricht. Mit der wörtlichen Bedeutung von "merken" und "würdig" hat dieses Wort so gut wie nichts mehr zu tun. Was soll also deine Frage?

Ich finde es einfach seltsam (= merkwürdig), dass überzeugte Relativisten den Widerspruch nicht bemerken, in den sie sich verstricken, wenn sie Relativismus als die (generell) richtige Einstellung propagieren.

Schon vor Jahren hab ich mal in einer philosophischen Zeitschrift einen amerikanischen Aufsatz über "Student Relativism" gelesen, in dem der Autor sich darüber beklagt, dass heutige Studenten generell dazu neigen, einen (ethischen und kognitiven) Relativismus zu vertreten.

Ich hab's hier schon mal irgendwo gesagt: Relativisten meinen vermutlich, das müsste man tun, um als tolerant und unelitär zu gelten. Ausserdem hat es den "Vorteil", dass man sich zu nichts wirklich verpflichten muss. Man braucht dann auch seine Meinung nicht zu rechtfertigen. Wenn man will, kann man sich damit sogar als modernen Poststrukturalisten ausgeben.

und ganz und gar nicht zufällig mein beitrag

aber.....

@ westost

wenn du aufmerksam "zuhören" würdest,
dann wüßtest du,
dass es eine liebenswürdige eigenart von dat calm ist,
mit worten zu "spielen",
indem er sie auf bestandteile abklopft und hinterfragt......
auf sehr kluge weise...
mit einer leichtigkeit und eleganz, die ich in deinen beiträgen vermisse

Ohne da weiter in die Fehde eingreifen zu wollen ,
möchte ich darauf hinweisen, dass die Verneinung des Absoluten (Wahren) nicht bedeutet, dass man keine fundamentale Positionen beziehen und verteidigen darf.

Es geschieht nur in einem anderen Bewusstsein.

Die Aussage "Die absolute Wahrheit gibt es nicht/ist prinzipiell nicht erkennbar" ist selbst noch kein Relativismus (im negativen Sinne).