Ich glaube nicht an einen erreichbaren idealen Zustand, der von ästhetisch hochbegabten Philosophen erarbeitet, postuliert und auf den dann zielgerichtet hingearbeitet werden kann. Jedenfalls nicht in Zeiträumen von einigen Generationen, so dass es "operational" für die Menschheit wäre.
Vielmehr zeigt sich, dass es immer wieder Rückfälle in für überwunden geglaubte Missstände wie Krieg, Unfreiheit, Chauvinismus, Fanatismus etc gibt, die die Philosophen fordern, Erkenntnisse aus der jahrhundertelangen Evolution der Philosophie auf die aktuelle, mitunter krisenhafte Situation anzuwenden und über das politische Tagesgeschäft und Legislaturperioden hinausgehende Einschätzungen zu bieten.
Die Begabung zu haben, eine Utopie des Idealen zu denken, mag bewundernswert sein. Die Fähigkeit und Bereitschaft auch "niedere" Probleme wie aktuell z. B. Generationengerechtigkeit oder Künstliche Intelligenz zu bearbeiten, interessiert mich wegen der noch erlebbaren Relevanz aber mehr.