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NICHTS

NICHTS
Was bedeutet das Wort ‚NICHTS’? Ist es ein Begriff für etwas ? Was ist das ? In welcher Weise kann man einen sinnvollen Satz mit diesem Wort bilden? Wie steht das Wort in Beziehung zu ‚nichts’ oder ‚nicht’?

Im einem Lexikon versteht man beispielsweise darunter '... die durch Negation ausgedrückte Verneinung des SEINS...' (Ulfig, A.: Komet 2003). Stimmt das? Es gibt natürlich viele weitere Definitionen dazu. Wie denkt ihr darüber?
Wenn das Sein IST, muss das Nichts NICHTEN... *zwinker*

Man kann sehr unterhaltsame Spiele mit diesem Begriff NICHTS und seinem Gegenpol SEIN machen - Fakt ist, dass auch die wortreichsten Definitionen das unerfahrbare NICHTS unmöglich ausreichend beschreiben können.
Haben wir Erfahrung mit SEIN, definieren wir damit jede wahrnehmbare und hypothetische Existenz, so gibt es das Wort "nichten" nicht - und damit auch nicht die Möglichkeit einer angemessenen Beschreibung der Nicht-Existenz.
Heute habe ich eine Mail, passend zum Thema erhalten mit folgendem Wortlaut: "Ich bin gerade nicht so Unglücklich"

Mehrmals habe ich ihn gelesen, diesen Satz und komme beim besten Willen nicht damit klar.

Um dem Absender zu demonstrieren, das ich den Satz nicht klar verstehe, antwortete ich: Ich bin gerade nicht ein Nichtraucher"

Was bedeutet denn nun Nichts?
Bin gespannt auf Eure Ansichten.....

Liebe Grüße von Conny
Negation
Ich würde in deinem Falle zunächst die (logische) Negation einer Aussage darunter verstehen, d.h. das einfach das Gegenteil. Es hat hier also beispielsweise eine Raucherin einem glücklichen Menschen geantwortet.
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
An Nichts denken....
..fällt mir hierzu ein:

man kennt dies: Jemand fragt , was er oder sie grade denkt und dieser jemand antwortet: "Och eigentlich nichts..."

Ist es überhaupt möglich an nichts zu denken?

Hierzu sage ich Nein, es ist NICHT möglich an Nichts zu denken, denn
wir können uns das "Nichts" nicht vorstellen, schon definitionsbedingt. Denn sobald da irgendwas ist, was wir wahrnehmen/denken, dann kann es kein "Nichts" sein.

Ist es aber ein "Nichts", dann können wir es auch nicht denken/wahrnehmen.

Daher ist "Ich denke an nichts" zwar ein logisch und semantisch einwandfreier Satz, aber performativ widersprüchlich.

Hier gebe ich Wittgenstein mit Sprachkritik Recht: "Nicht" war und ist ein reiner sprachlicher Negationspartikel, mit dem die Abwesenheit einer Eigenschaft festgestellt wird. "Die Sonne scheint nicht" sagt aus, dass die Sonne nicht scheint. Punkt. Mehr kann und will Sprache und Vernunft nicht aussagen. Irgendwann hat dann mal ein schlauer Kopf überlegt, was denn dieses Nichtsein der Sonne ist, er hat also "nicht" falsch und sprachwidrig "substantiviert"...und siehe da.

Daher gilt: Man kann nicht an nichts denken (es sei denn "nichts" meint "Ach lass mich in Ruhe, geht dich nichts an)

lg Azana
@tangocleo
Ja, das ist ein 'scharf' gedachter Beitrag. Nur habe ich nicht verstanden, wieso du ‚nichten’ verwendest. Mir würde einleuchten ‚nichtsen’ (wenn wir das Spiel korrekt spielen wollen).

Ja es gibt ‚nichten’ nicht, aber es gibt ‚nicht’. Könnte ich denn nun nicht alle diese ‚nicht’ in Aussagen sinnvoll als das NICHT oder NICHTS bezeichnen?
@azana
Ich stimme dir nicht zu, in Bezug darauf, dass man an 'nichts' denken kann (es ist das Ziel der Meditation nichts zu denken, d.h. einen Zustand innerer Leere zu erreichen, und ich habe es zeitweise auch erlebt). Aber das ist ja hier nicht die Frage.

Ich möchte nur noch einmal den Unterschied zwischen ‚nichts’ als Beifügung (?) und als Dingwort betonen. Ja, das (!) ‚Nichts’ können wir uns nicht vorstellen und ich kann nicht sagen, das ich an das ‚Nichts’ denke, aber ich kann sagen ich denke oder lese (gerade) nichts (ich glaube sogar, dass es viele Bewusstseinsphänomene gibt, die wir genau nicht dem denken zuordnen).

Ich gebe dir Recht, dass die Antwort in deinem Beispiel die genannte Bedeutung hat. Damit hast du bereits eine weitere Form der Kommunikation angesprochen.
@*******are
das "Nichts" ist ein Substantiv - d.h. ich kann es im Hinblick auf ein Verb (= eine Tätigkeit) als Objekt benutzen >ich tu ein Nichts<
es wird also gehandelt, und das Objekt/Ergebnis ist etwas Nichtvorhandenes


"nicht" verneint ein Verb, d.h. es wird eine Handlung nicht getan (die in irgendeiner Form erwartet oder vermutet wird) >ich tu etwas nicht<
es wird nicht gehandelt

Das Nicht-Handeln ist kein Problem für uns, die Vorstellung einer Handlung ohne begreifbares Objekt/Ergebnis ist nicht vorstellbar

@***na
im obigen Sinne würde man also nicht "Nichts" denken, sondern man würde NICHT denken

deutlicher Unterschied, in meinen Augen
...nicht denken
Ich würde an dieser Stelle sehr gerne einen guten Freund zitieren, dessen Zeilen mich damals sehr nachdenklich stimmten:

"....nichts ist, wie es scheint und die Natur eines Menschen offenbart sich nicht der intuitiven Betrachtung gefiltert durch die Subjektivität sondern nur der objektiven Betrachtung des distanzierten Intellekts.... Wenn du lange in einen Abgrund blickst, sagt Nietzsche, so blickt der Abgrund auch in dich. Ist das ein kategorisches Naturgesetz oder subjektive, situative d.h. veränderliche Wahrnehmung?."
@tangocleo
Ja, du wiederholst mit anderen Worten richtig, dass das NICHTS ein Dingwort ist. Die Benutzung als Objekt ist mir nicht klar, weil ich den Ausdruck ‚ich tue ein Nichts’ nicht kenne. Ich kann mich nicht erinnern, den Ausdruck je gebraucht zu haben.

Ich kenne dagegen den Satz ‚Ich tue nichts.’ Hier ist ‚nichts’ Eigenschaftswort (Wen oder was tue ich?). Als logische Aussage ausgedrückt würde er diese Form haben ‚Es ist nicht wahr, dass ich (etwas) tue’.

Der Satz ‚Ich lese nichts’ hat die gleiche Bedeutung, wie ‚Ich lese nicht’, .obwohl einmal ‚nichts’ und ein anderes mal ‚nicht’ verwendet wird. In gleicher Weise bedeuten beide Sätze ‚Es ist nicht wahr, dass ich lese’.

Diese Formen sind uns immer klar, denn sie beziehen sich auf (elementare) Tätigkeiten. Von dem Ding wozu es das Wort ‚NICHTS’ gibt haben wir dagegen in der Tat keine Vorstellung.

Mein Ansatz war nun, die Menge all dessen worauf sich die Sätze, die das uns bekannte ‚nichts’ oder ‚nicht’ verwenden, beziehen als das NICHTS zu bezeichnen.

Wegen der großen Zahl solcher Aussagen (betrifft immerhin die Aussagen aller Menschen zu allen Zeiten…) zwar nicht vorstellbar, aber denkbar und klar nachvollziehbar.

Damit hätten wir dem Freund von ‚DENKENDE’ möglicherweise ein Licht für seinen Abgrund angezündet oder (?)
@*******are
Ich kenne dagegen den Satz ‚Ich tue nichts.’ Hier ist ‚nichts’ Eigenschaftswort (Wen oder was tue ich?).
da muss ich widersprechen: wen oder was? ist die Frage nach dem Akkusativobjekt im Satz
Ein Eigenschaftswort=Adjektiv beschreibt eine Eigenschaft auf die Frage wie? (schön, gut etc)


Für mich ist immer noch ein Unterschied zwischen
"nicht tun" und "nichts tun"

das, was nicht getan wird, kann kein Nichts sein - nur das, was nicht existiert
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meditation
Hallo Yoko,

selbst in einem Zustand der Meditiation, kann ich meiner Meinung nicht dahin kommen nichts zu denken, da ich ständig (bzw. mein Gehirn) Reize von außen verarbeite und damit ein Bewusstseinsprozess (denken) in Gang gesetzt wird...


nun zu den sprachlichen Finessen...

für mich existiert das Wörtchen "nicht" als Verneinung eines Verbes:

Bsp: ich gehe nicht, ich schlafe nicht etc.

diese Verneinung durch den Griff in die sprachliche Trickkiste zu substantivieren und daraus ein "Nichts" zu machen, ist in meinen Augen absurd, da das "Nichts" nicht existiert und somit nicht versprachlicht werden muss.

Azana, grüßend
******rol Mann
210 Beiträge
Hallo,

Ich sehe das "Nichts" als stark abhängig von der Wahrnehmungsfähigkeit des Einzelnen.
Gehen 2 Menschen den selben Weg, gab es für den einen "Nichts" zu sehen" der andere hat 1000 Dinge wahrgenommen...
Die Grenze zum "Nichts" ist also frei verschiebbar was anhand der Technik sehr deutlich wird. Hat man früher Gedacht in einem Raum befindet sich nichts jagt man heute nach Neutrinos...

Meine Meinung es gibt kein "Nichts" nur eingeschränkte Wahrnehmung *zwinker*
*ja* sehr schön auf den Punkt gebracht!
Mitnichten ...
sehe ich "nicht" und "Nichts" in einem Zusammenhang. So wie schon Azana schreibt ist "nicht" eine Negation für Verben oder Adjektive. Das "Nichts" ist eher ein Gegenpol zu "Alles", sowie Schwarz das Fehlen aller Farben und Weiss die Summe aller Farben ist, ohne dass es dass praktisch für ein Subjekt gibt. Es sind nur abstrakte Begriffe für Denkmodelle.


(Ru)dolf *love*
Was ist "Nichts" für mich?
Zuerst einmal schicke ich voraus, dass für mich zwischen den Begriffen "Nichts" und "nicht" gravierende Unterschiede bestehen.

Der Begriff "Nichts" im allgemeinen Sprachgebrauch bezieht sich nach meiner persönlichen Auffassung auf etwas "nicht Vorhandenes". Es kann sich auf Personen/Gruppen beziehen und z.B. die Bedeutungslosigkeit dieser Personen/Gruppen ausdrücken oder aber auch die Inhaltsleere von konkreten und abstrakten Subjekten ausdrücken.

Philosophisch bedeutet "Nichts" nach meiner persönlichen Auffassung, das Gegenteil von "Sein" und somit die Leugnung des "Seins".

Das unbestimmte Pronomen „nichts“ hingegen ist die sprachliche Negation von Aussagen und/oder einzelnen Aussageelementen.
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nichts sehen
Gehen 2 Menschen den selben Weg, gab es für den einen "Nichts" zu sehen" der andere hat 1000 Dinge wahrgenommen...

Ich nehme nun mal an, dieser eine der behauptet nichts zu sehen ist NICHT seines Augenlichtes beraubt, so ist es schlichtweg falsch wenn er behauptet nichts gesehen zu haben,

vielleicht ist er verträumt diesen Weg entlanggelaufen, oder war in Gedanken so dass er seiner Meinung nach nichts "bewusst" wahrgenommen hat, aber seine Augen, sein Körper und sein Gehirn waren in diesem Akt des Laufens ständig am arbeiten und verarbeiten...

Millionen? (sorry hier fehlt mir der hirnpysioloische Hintergrund) Eindrücke mussten verarbeitet werden...

zu behaupten nichts gesehen zu haben ist schon fast eine Frechheit an diese großartige Leistung des Gehirnes und gehört in seiner umgangssprachlichen Verwendung verboten *lach*

lg Azana
@ azana
absolute Zustimmung!
"Nichts" kann sehr unterschiedlich gebraucht werden.

Im allgemeinen ist es das Gegenteil von "Etwas".

Entweder ist da etwas oder eben nichts.

Ich empfinde das Nichts sehr viel problematischer, weil es nicht bestimmbar, nicht konkret ist und die Lücke, Leere weniger gut vorstellbar ist als ein "Etwas".
Ich vergleiche es gern mit dem Weltall:
Wenn es unendlich ist, ist diese Unedlichkeit schwer vorstellbar - wenn es endlich ist, frage ich mich, was nach diesem Ende ist. Nichts?
Und was ist das? Man will lieber eine konkrete Vorstellung haben.

Wenn ich das auf den Alltag übertrage, finde ich hinter jedem "Nichts" doch noch etwas - und wenn es Ruhe, eine gewisse Leere, Stille, Langeweile oder eben so etwas wie ein "gesättigter Zustand" ist.
ich verstehe nichts.
was in dem Fall NICHT bedeutet, dass du das NICHTS verstehst...
sondern bloß begriffsstutzig... lach
begriffsstutzig: was? bist? lachst? tust?
NICHTS als alle erfahrbaren 'nichts'
Aus dem bisherigen deute ich wie viele, dass die Form 'nichts' verschieden ist vom 'NICHTS'. Das 'nichts' als (logisches ) Verneinen eines Sachverhalts (Negation) ist konkret erfahrbar und wird ausgedrückt durch einen Elementarsatz z.B. 'Ich sehe nichts'. Dabei ist es ohne Bedeutung welche Arten es davon gibt (z.B. 'kein') und wie wir sie (grammatisch) benennen.

Das Wort 'NICHTS' ausgerückt durch z.B. den Satz 'Das NICHTS ist nicht begreifbar' bezeichnet weder eine Erfahrung noch einen Vorstellung, es bleibt inhaltsleer.

Fasse ich aber alle was solches (logische) verneinen bezeichnet unter dem Begriff 'Nichts' habe ich einen Inhalt (den ich zwar auch nicht erfahren und den ich mir auch nicht vorstellen kann). Es ist damit ein Begriff mit einem sinnvollen Inhalt.

Ich sehe auch einen Beziehung zum 'SEIN', aber das führt für mich hier zu weit weg.
sieh doch ruhig mal nach. wir warten hier solange.
So leicht ist es wohl nicht ...
Das Wort 'NICHTS' ausgerückt durch z.B. den Satz 'Das NICHTS ist nicht begreifbar' bezeichnet weder eine Erfahrung noch einen Vorstellung, es bleibt inhaltsleer.

Nur weil wir uns etwas nicht vorstellen oder erfahren können, sind die zugehörigen Begriffe nicht "inhaltsleer".

Menschheit, Fauna, Flora, All, Weiss, Ewigkeit, Geist etc. etc. etc.

Unsere Sprache ist voll von Begriffen, die wir uns nicht vorstellen können, aber inhaltvoll sind.

(Ru)dolf *love*
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