Reformbedarf?
Ein ganz konkretes Beispiel und durch Corona ganadenlos offengelegt:
Das profitorientierte Gesundheitssystem.
Krankenhäuser sollten zusammengelegt/ geschlossen werden, um überschüssige
Bettenkapizäten abzubauen.
Das Vergütungssystem bevorzugt Eingriffe, Pflege lohnt sich nicht.
Patienten pro Pflegekraft:
Deutschland= 13
GB= 8,6
Schweiz= 7,9
Niederlande= 6,9
USA= 5,3(*)
Das ist schon seit mindestens 10 Jahren spürbar. Nach Routineoperationen
stationär wird der Patient 24h später "blutig entlassen" (Zitat einer meiner
behandelden Ärzte), wo zuvor noch Krankenhausaufenthalte von ca 1.Wo
üblich waren.
Betriebswirtschaftliche Rechnung dahinter: Die so auftretenden (vermeidbaren)
Komplikationen kosten weniger, als die Ersparnis bringt.
Wen wundert es da, das Pflegekräfte Berufwechsel planen oder auswandern
• angesichts stetiger Verschlechterung der Arbeitsbedingungen?
97% der Intensivpflegekräfte in D beklagen eine Verschlechterung der
Arbeitsbedingungen- ja Pflegenotstand umfaßt auch die Intensivmedizin.
Aber wir sind ja gut vorbereitet mit einem möglicherweise besten Gesundheitssystem
der Welt - aus diesem Blinkwinkel eher nicht.
Bei anderen Kennzahlen, wie bei der Zahl an Intensivbetten/ Einwohner sieht es
besser aus, teilweise drastisch, wie in Italien.
Aber was, wenn vermehrt med. Fachpersonal erkrankt, wie es bei steigenden Zahlen
der Fall sein wird?
Die Marktwirtschaft funktioniert natürlich prächtig: Vor Corona haben Krankenhäuser
Atemschutzmasken für -, 69 eingekauft, jetzt werden diese für 15,-/ Stck, teilweise
für 30,- angeboten.
Wer da keinen Refoormbedarf sieht, war womöglich noch nie ernsthaft krank und
benutzt legale Steuervermeidungstaktiken.
(* Die Zahlen habe ich dem
@****gel Nr13, v. 21.03.2020 entnommen, wie auch
die Tatsache, dass keineswegs alle Privatklinken der Aufforderung des RKI folgen,
um sich auf die Pandemie vorbereiten.)