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Philosophie und Wirklichkeit

Philosophie und Wirklichkeit
Gelegentlich überprüfe ich meine philosophischen Träumereien an der Wirklichkeit.

Gestern war ich hamstern, na ja, nicht wirklich, hab für 250,- Kram gekauft, den ich eh mal in die Schränke stellen wollte, für den Fall…….. lang haltbares Zeug, dass man in den nächsten 2-3 Jahren verzehren sollte.

Eigentlich war es eher ein spannendes Unterhalungsprogramm, in mehreren Variationen, durch vier Supermärkte zog ich und betrieb Eulenspiegeleien, schön eingekleidet mit Mundschutz, Quarantänekittel, Einwegplastikhut und Handschuhen, das Zeug lag noch in einer Umzugskiste, aus der Zeit als Frau L. meine damalige Lebensgefährtin, offenen TB hatte und man nur in diesem Outfit in die Quarantäne- Station reinkam, man darf die Hamsterer ja mal an diesen demnächst wahrscheinlich alltäglichen Anblick gewöhnen.

Die Reaktionen waren ziemlich befremdlich, überall machte man mir viel Platz. In einem Supermarkt, trieb ich es auf die Spitze, fragte eine Verkäuferin, räumlich korrekt distanziert natürlich, nach Klopapier. Es könne doch nicht sein, dass ich als alleinstehender Erkrankter, korrekt mit Schutzkleidung ausgestattet um die mögliche Ansteckungsgefahr zu minimieren, jetzt schon den 4. Markt nach Klopapier absuchen müsse. Zwei nette Herren in Schwarz geleiteteten mich vor die Tür. Man drohte mir mit der Polizei, ich konterte mit (erdichteten) Regeln des Seuchenschutzes, sie ließen mich ziehen. Allerdings nur, weil sie nicht den Mumm aufbrachten, handgreiflich zu werden und ich beglückwünschte mich, für diesen Fall der Provokation mein Auto 5 Minuten Fussweg entfernt geparkt zu haben. Machdem ich die Schutzkleidung entsorgte, ging ich noch ne 1/2 Stunde spazieren um eventuelle Neugierige abzuschütteln.

Entgegen dem, was da gerade durch die Presse geht, bin ich überzeugt, dass da noch echt harte Geschichten passieren werden. Die Hamsterkäufer sind das Problem, zum Gutteil anstandslose Egoisten.

Ich wette, es sind die anstandslosen Faschisten der AFD und ihre christdemokratischen Kollegen, die auf dem scheiss Klopapier sitzen.

Warum ich so etwas machte? Ich bin n alter Punk, ich liebe die schelmische Provokation, mein Mittel die Situation zu studieren und die Situation ist bescheiden, im Grunde immer noch so bescheiden wie sie Heraklit vor 2500 Jahren aufzeichnete.
Ergänzung: Es scheint immer noch wahr zu sein! Jede Gesellschaft ist nur wenige Mahlzeiten von ihrem kollaborieren entfernt.
**********rfrau Frau
589 Beiträge
Ich breche diesen Ansatz ganz minimalistisch herunter - in der Krise, bei echten Schwierigkeiten, zeigen Menschen ihr wahres Gesicht.
Bei vielen bricht unkontrolliert ohne deren Reflexion der Selbsterhaltungstrieb aus. Das wiederum generiert archaische und egoistische Handlungsweisen, weit jenseits der Sinnhaftigkeit.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Nach meinem Dafürhalten handelt es sich bei Hamsterkäufern eher um jene, die in der Schule schon bei Grundrechenarten gefehlt haben (1 Rolle hat 200 Blatt, pro Gang benötige ich 5 Blatt, wir sind 3 Personen in der Familie ...), wohingegen es sich bei dem Corona-Party-Volk eher um die handelt, die bei Exponentialrechnung Kreide holen waren.

Was mich an der gesamten Situation verwundert (also ironisch verwundert) ist, dass die selben Menschen, die einen 1989 untergegangenen Staat dafür verurteilen, dass er sich einmauerte, jetzt Grenzkontrollen, Ausgangssperren und vermutlich sogar den Einsatz der Schußwaffe anordnen oder gutheißen. Nun könnte man anführen, dass die DDR, deren Bürger in jeder deutschen Botschaft einen bundesdeutschen Pass ausgestellt bekamen, nur eine gefühlte Angst vor einem massiven Bevölkerungsverlust gehabt hätte, die gegenwärtige Gefahr aber, 10% der Bevölkerung an einen Virus zu verlieren, real sei.

Auf deutsch: ein Staat, dem der Arsch auf Grundeis geht, der legt harte Bandagen an, und dann ist es mit der "Freiheit" genannten Freizügigkeit eben so eine Sache, und andere Grundrechte werden auch schnell kassiert, bis auf das Grundrecht im Kapitalismus, dass Risiken sozialisiert und Gewinne privatisiert werden - wenn es in der nöchsten Woche wieder Klopapier gibt, dann wird das Paket sicher das Doppelte kosten. Honni soit...

So kann ich allerdings sagen: ich fühle mich mental gegenwärtig äußerst wohl, denn mein Überzeugungen darüber, wie die Welt funktioniert, wurden eben nicht von der Geschichte korrigiert, nein, sie werden gerade aufs schönste, ausgelöst durch eine eher banale Krise, bestätigt.
***60 Mann
298 Beiträge
Wirklich ist was wirkt. Es muss nicht wahr sein, es reicht wenn genügend Leute danach handeln.

Zur Aktion: Prinzipiell finde ich OM (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Operation_Mindfuck) gut. Wobei solche Aktionen eher geeignet sind, trügerische Ruhe zu hinterfragen und Alternativen zu zeigen. Wohingegen zur Zeit genügend Chaos und Verwirrung herrschen.
Mein Liebling aus diesen drei Büchern ist diese Passage, werter FSK60

"Wenn ich jemanden an der Nase herumführe, so ist das kein bloßer Schabernack, mein Freund. Das schwierigste für einen Mann mit Macht-Genen und Piratenblut in den Adern wie ich ist zu vermeiden, daß er zu einer gottverdammten Autoritätsperson wird. Ich brauche allen Feed- back und alle Information, die ich kriegen kann — von Männern, Frauen, Kindern, Gorillas, Delphinen, Computern, von jeder Entität mit Bewußtsein —, aber niemand widerspricht einer Auto- rität, weißt du. Kommunikation ist nur unter Gleichen möglich:
so lautet das erste Theorem der Sozialkybernetik — das ist das ganze Geheimnis des Anarchismus —, und ich muß mich ständig der Abhängigkeit von Leuten mir gegenüber erwehren, oder ich werde eines Tages so ein fucking Big Daddy und erhalte überhaupt keine akkurate Information mehr. Würden die schweinsköpfigen Illuminaten und ihre aneristischen Imitatoren in den Regierungen, Industriegesellschaften, Universitäten und Armeen dieser Welt dieses einfache Prinzip verstehen, würden sie unter Umständen eines Tages herausfinden, was eigentlich vor sich geht, und endlich einmal aufhören, jedes Projekt, das sie beginnen, sofort zu versauen. Ich bin Hagbard Celine, ein freier Mann, und ich bin für niemanden der Scheißführer. Sobald du wirklich begreifst, daß ich dir gleichgestellt bin, und daß meine Exkremente genauso stinken wie die deinen, und daß ich genau wie du alle paar Tage eine gute Nummer schieben muß, weil ich sonst knatschig werde; daß ich dumme Entscheidungen treffe, und daß es Einen gibt, der vertrauenswürdiger als alle Buddhas und Weisen zusammen ist, daß du Ihn aber für dich selber finden mußt, dann erst wirst du verstehen können, was es mit der Legion des Dynamischen Diskord auf sich hat."
*****und Mann
651 Beiträge
"Was vernünftig ist, ist wirklich und was wirklich ist, ist vernünftig".
Georg Wilhelm Friedrich Hegel (* 27. August 1770 in Stuttgart; † 14. November 1831 in Berlin)

Um gleich Missverständnisse auszuschließen - in der Philosophie und Wirklichkeit.
Die Wirklichkeit nach Hegel ist "erkannte Wirklichkeit" und die Erkenntnis dieser ist vernünftig.
Das heißt für die Wirklichkeit des Menschen: auch hamstern gehört (wertfrei betrachtet) zu seiner Natur der Angst.
Werter Eigenbrot, ich erkenne bei allem Respekt für Deinen Mut, unkonventionell und utopisch zu denken, in dieser Aktion keine geistreiche oder die Gesellschaft entlarvende Provokation. Auf mich wirkt es eher wie eine selbstgefällige jugendliche Inszenierung in der Rolle des Rebellen. Ein hamstern an Aufmerksamkeit sozusagen *zwinker*
Hegel war natürlich ein Bescheidwisser.

Ja mein lieber Graf, da geb ich Dir recht, was die selbstgefällige Inszenierung anbelangt, was allerdings ist Selbstgefälligkeit gegen Selbstsucht?

Klopapier ist aus, man bekommt die Schexxxe nicht mehr vom Arxxx
**********henke Mann
9.666 Beiträge
In jedem Klo in Afrika steht ein Kännchen mit Wasser - Klopapier wird überschätzt, glaub mir.
Ich weiß, aber wer will schon die dazugehörigen Lappen benutzen?
Nun ja, die derzeitige Situation zeigt definitiv den Unterschied zwischen Theorie und Praxis.

Wir dachten, wir leben in einer zivilisierten Welt und stellen fest, es war Wunschdenken, die Meisten sind sich wieder selbst die Nächsten.
*******use Mann
3.197 Beiträge
Zivilisierte Welt- was ist das?
Eine solidarische Gemeinschaft? "Solidarität" war bis vor kurzem aus dem
Wortschatz gestrichen- roch zu sehr nach "Ostblock".
Dass während einer Krise in einer Gesellschaft, die den Indvidualismus
überbetont (persönliche Freiheit), sich verstärkt der Egoismus zeigt,
kann nur Phantasten überraschen.
Inbegriffen sind da Ausschläge auf beiden Seiten- einerseits vermehrt
Diebstähle von Schutzmitteln ( die keine Privatperson braucht) in
Krankenhäusern und Klopapierhamstern, also gewissermaßen in Tateinheit
mit Dummheit, andererseits kreative Warmherzigkeit, zB. von Künstlern.

Wirklich spannend in gesellschaftlichen Fragen wird es erst, wenn die
große Infektionswelle überstanden ist.
Ist diese Gesellschaft wirklich reformierbar, oder geht es im Grunde weiter
wie bisher?
Nur einige Stichworte dazu: "ewiges" Wachstum, Geldpolitik, EU- Außengrenze,
Sicherheitspolitik.
*******l_El Mann
2.694 Beiträge
Einbildung und Realität
Jeder denkt, er würde keine Angst haben.
Jeder denkt, die andern bauen scheiße.
Jeder denkt, er will nur helfen.
Jeder hat einen Grund, warum er was tut.

Das Problem ist die Perspektive …

Wir sehen nicht, wo wir stehen.

In der Psychologie sagt man, dass man hysterische Leute nur durch einen Schock aus der Situation befreien kann.

So eine Maßnahme „kann” die Perspektive korrigieren und ggf. jemanden aus dieser Hysterie befreien, indem man sie mit einer übertriebenen Darstellung der Realität konfrontiert.

Leider sind einige Menschen so in ihrem Wahn, dass sie das nicht sehen.

Lieben Gruß,
Kal

PS.: Erdogan ist ein Arsch, weil er es nicht akzeptiert, wenn Menschen sich über ihn lustig machen. Satire darf alles … nur mir nicht den Spiegel vorhalten.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Zitat von ******rot:
Ich weiß, aber wer will schon die dazugehörigen Lappen benutzen?
*nono* - kein Lappen *fiesgrins*

Was die momentane Krise anbelangt, so gehe ich mit @*******use konform: Eine Gesellschaft, in der das Schalten einer "Geiz-ist-geil"-Werbung möglich ist, muss sich über Millionen von Egoisten nicht wundern.
Für nach der Krise hoffe ich, dass Mehrheiten Gefallen am innehalten und einkehren gefunden haben.
Zitat von **********henke:
In jedem Klo in Afrika steht ein Kännchen mit Wasser - Klopapier wird überschätzt, glaub mir.
Deswegen ist im Geschirrspüler nach 1 Minute und ohne Tab auch alles sauber *zwinker*
***60 Mann
298 Beiträge
#Egoismusbashing, Widerspruch: ich finde, das Kümmern um sich selbst ist auch aus altruistischen Gründen sinnvoll.

Wen man anderen helfen will, kann man dies besser, wen man selbst fit ist . Win - win.

Das gilt natürlich nicht bei Nullsummenspielen, etwa: wer bekommt die letzte Packung Klopapier. Aber es gilt in sehr vielen sozialen Situationen.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Zitat von *******use:
Ist diese Gesellschaft wirklich reformierbar, oder geht es im Grunde weiter
wie bisher?
Warum sollte denn etwas geändert werden?
Und wenn, dann lautet die Frage: in welche Richtung?
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Warum sollte denn etwas geändert werden?
Gute Frage (!?). Sofern man/frau (sinngemäß nach Benjamin) davon ausgeht, das der Begriff des Fortschritts grds. in der Idee der Katastrophe fundiert ist (...und die wahre Katastrophe ist, dass nichts passiert...), wäre ja durchaus Kulturoptimismus angesagt. Was in diesen Zeiten hinterfragbar erscheint, wo doch der postmoderne Mensch zunehmend dazu tendiert, einmal mehr in altbekannte evolutionäre Denkmuster zu verfallen und sich eher mit dem Verlust von Selbstverständlichkeiten als denn mit den Potentialen von Möglichkeit auseinanderzusetzen...

Wo wir gerade bei den Fragestellungen sind: Wie bitteschön definiert man/frau denn überhaupt noch Wirklichkeit?
Da hat man/frau sich doch so sehr daran gewöhnt, Wirklichkeit oftmals nur (und natürlich mit dem üblichen empirischen Setzkasten) aus dem Okular des Offensichtlichen zu betrachten. Und da kommt dann jetzt etwas, was sich (zumindest dem größten Teil der Hominiden) dem offensichtlich (subjektiv) Wahrnehmbaren zum einen und zum anderen -zumindest beim Klopapiererwerb (ok-ein sehr unterhaltsames Beispiel für eine Subjekt-Objekt-Spaltung *lol*) jeglicher konstruierbaren Abstraktion zu entziehen scheint.
***60 Mann
298 Beiträge
#Veränderung und Wirklichkeit - ich zitier mal Gunter Dueck von gestern, der schreibt das schöner als ich es formulieren könnte:

"Aber die neuen Zwangserfahrungen bleiben uns, jenseits von Corona. Wo sich viele verweigert hatten, sind nun Erfahrungen aus der Not gemacht. Die bleiben bei denen, die aus Erfahrungen lernen. Jetzt wird sich vieles verändern. Vieles Alte wird schneller vergehen, als man es befürchten musste. Vieles Neue kommt schneller, als man dachte. Denn der Erfahrungsraum hat sich vergrößert. Und dieser bestimmt die Welt, nicht der Wissensraum."

https://www.omnisophie.com/dd358-beyond-corona/
Zitat von **********hylen:
Wie bitteschön definiert man/frau denn überhaupt noch Wirklichkeit?
Da hat man/frau sich doch so sehr daran gewöhnt, Wirklichkeit oftmals nur aus dem Okular des Offensichtlichen zu betrachten. Und da kommt dann jetzt etwas, was sich dem offensichtlich Wahrnehmbaren zum einen und zum anderen jeglicher konstruierbaren Abstraktion zu entziehen scheint.
Selbst wenn ich alle Einschübe weg lasse, verstehe ich den letzten Satz nicht. Was "kommt denn da"? Warum verändert es das grundsätzlich schon immer bestende Problem, Wirklichkeit lediglich subjektiv erfassen zu können? Und was ist plötzlich so besonders, dass es nicht einmal mehr konstruiert erfasst werden könnte?
Gemessen an der Botschaft der Klimaforscher, dass ein Versagen beim Bremsen des Temperaturanstiegs der Atmosphäre die Systeme derart destabilisieren könnte, dass wir danach überhaupt nicht mehr eingreifen können und ganze Landstriche unbewohnbar werden und Ernten gefährdet wären (also jeder (!), ob jung oder alt, gesund oder krank dauerhaft (!) betroffen wäre, bewerte ich die Corona-Pandemie "lediglich" als temporäre Krise, deren Folgen wir selbst noch einigermaßen steuern können.
***60 Mann
298 Beiträge
@****Tat

Territion: das Universum ist gnädig, zeigt uns erst mal die Instrumente, und lässt uns üben für das was noch kommt.
**********hylen Mann
1.142 Beiträge
Warum verändert es das grundsätzlich schon immer bestende Problem, Wirklichkeit lediglich subjektiv erfassen zu können?
Überhaupt kein Widerspruch von meiner Seite! Indes lege ich die Ausgangsfrage im ET auch dahingehend aus, ob die bisherigen Denkmuster rsp. Abgrenzungen zwischen der sog. Realität, dem bisherigen Verständnis von Wirk_lichkeit und der (rein subjektiven) Wahrnehmung überhaupt noch so Bestand haben können. Sollte das in Richtung OT gehen, dann...nichts für ungut und ab dafür!
Und was ist plötzlich so besonders, dass es nicht einmal mehr konstruiert erfasst werden könnte?
Zugegeben mag mein (verkürzt dargestellter) Gedanke etwas arg unpräzise formuliert sein *sorry*. Indes: Konstruktion setzt in der Grundannahme doch den methodischen Umgang mit Variablen voraus. Wenn man/frau allerdings (subjektiv) mit Unbekannten arbeiten muss, könnten (mal so ganz hypothetisch) philosophische Annahmen ggf. Gefahr laufen, recht schnell nur als ein stochastisches rsp. soziologisches Problem da zu stehen. Unbenommen: Ontologisch gesehen gibt es da sicherlich Antworten im Sinne dichotomer Annahmen, was mir persönlich indes nicht hinreichend erscheint. Wirklichkeit auf Grundlage von Spekulation zu fundieren, mag ja zu (mehr oder weniger) kurzweiligen Planspielen reichen und zur (gerade derzeit recht unbefriedigenden) Annahme, dass Wirklichkeit nur eine Illusion sein könnte...(letzeres zugegeben eine durchaus vertretbare Annahme).
Eine wirklich schlüssige Begründung vermag ich zum derzeitigen Stand auch nicht geben,weswegen ich vielleicht etwas ungelenk in diesen Threat reingeblökt habe...
Die aktuell verantwortlichen Entscheider sowie all jene, die für sich allein versuchen, zeitnah Antworten zu finden, die auch noch in 2 Wochen belastbar sind, schwimmen natürlich! Ihnen fehlen Informationen, Erfahrung und Mittel zur Umsetzung der idealen Maßnahmen. Sie sind zur Zeit lediglich "Feuerwehr" - Erkenntnistheorie ist für sie keine Frage.
Für die Frage der kritischen Aufarbeitung des Erlebten dürften doch zwei Antworten jetzt schon klar sein:
1. Ohne jeden Zweifel ist der Begriff der Pandemie "konstruiert". Je nach Grenzziehung kann man sie Apokalypse oder aber auch als biologisch "völlig normales" Ereignis definieren. "Wirklichkeit" werden wir nicht festlegen können.
2. "Wirklichkeit" hätte eh nur begrenzten Einfluss auf das Geschehen gehabt. Denn wir erleben ja gerade, dass die Interpretation jedes Einzelnen von halbwegs abgesicherten Fakten derart unterschiedlich ausfallen kann (von Panik bis Ignoranz), dass der wohlmögliche wissenschaftliche Fehler im Versuch, die Wirklichkeit zu ergründen, vielfach überlagert wird von der total irrationalen Subjektivität der BürgerInnen.

Wir können m. E. also getrost die Erkenntnisfrage vernachlässigen, weil wir genug damit zu tun haben, die chaotischen Konstrukte zu ordnen.
Das ist wie an der Börse: Jeder weiß, dass zb hinter dem Börsenwert von Tesla keine liquidierbarer Masse steht, sondern lediglich die Nachfrage nach zukünftigen Chancen (es also im Prinzip eine Wette auf den Erfolg ist
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