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Moral und Verantwortung - Einflussnahme?

**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
Moral und Verantwortung - Einflussnahme?
Wie soll man mit sowas umgehen?

China: Winterolympiade Februar 2022
Katar: Fußball-WM 2022

Nun. Ich bin nicht so Sport interessiert, wie mensch jetzt im ersten Augenblick meinen kann. Im Gegenteil halte ich das IOC, die FIFA und Co. eher für weitgehendst korrupte Organisationen, die maffiöse Strukturen besitzen (wie kann es sein, dass die UEFA eine Zuschauergarantie von Städten mit EM-Austragungsspielen in Zeiten von Corona erzwingen will???).

Mein Problem ist vor allem, wie geht mensch mit den Völkerverbrechen der Chinesen an den Uiguren (hunderttausende in Konzentrationslagern; Zwangssterilisationen von uigurischen Frauen) und dem menschenverachtenden Umgang in Katar an den Gastarbeitern um (6.500 sind beim Bau der Stadien gestorben)?

Diese beiden Beispiele sind rausgegriffen, da sie aktuell akut anstehen. Es gäbe auch andere Beispiele, teilweise anders gelagert (z.B. das vor Kurzem stattgefundene Frauen-Beach-Volleyball-Tunier in Saudi Arabien, wo die Frauen nicht im Bikini antreten sollten (!), wie normal üblich, sondern angezogener (es wurde aufgrund von Protesten verhindert, dass die Frauen bei 40 Grad sich so anziehen sollten)).

Meiner Meinung nach hätten solche Länder nie diese Spiele bekommen dürfen. Jetzt stellt sich eher die Frage: sollte man sie nicht boykottieren? Biden bzw. die USA fordern das, was China betifft. Nach der norwegischen Fußballmanschaft macht auch die Deutsche jetzt massiv auf die Verbrechen in Katar aufmerksam, aber noch steht da eine Teilnahme an den Turnieren fest.

Bekommen solche Länder keine Zuschläge, würden sie aufgefordert sein, ihre Lage zu verbessern, was aber vielleicht nie geschieht. Wirkung gleich Null?

Bekommen solche Länder - wie hier ja schon passiert - die Zuschläge, so kann man aber den Protest viel länger und sogar vor Ort durchführen (offiziell dürfen Sportler nach IOC sich politisch nicht äußern, aber so what? Und dazu kämen wir als Volk und Staat).

Wie seht ihr das?




(Meine Meinung in Kurzfassung: China abasagen; Katar mit Protest stattfinden lassen, was die Menschenrechtsverletzungen betrifft; aber Katar hat den Zuschlag definitiv korrupt bekommen, weswegen ich für die nachträgliche Absage/den Boykott aufgrund einer anderen Ebene wäre; FIFA und Co "zerschlagen" und neu organisieren würde; auch Deutschland bekam 2006 die WM wohl nur aufgrund von fragwürdigen Zahlungen).
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Nun scheint mir das Thema in seiner Vielschichtigkeit überzogen.

Frauen & Sportkleidung (Beach): Hier sollten die Frauen sich einen Kopf machen. Im Turnen scheinen Frauen jetzt auf lange Kleidung zu stehen. Übrigens ähnelt die Argumentation der Frauen denen der Verantwortlichen in Saudi Arabien. Bedeckt lässt uns auf die sportliche Betätigung konzentrieren.

Der Boykott vergebene Spiele ist für mich nicht sinnhaft.
Immerhin wecken die Spiele unsere Neugierde auf den Veranstalter. Das veranstaltente Land kommt in eine Phase punktueller Selbstreflexion.
Zugesagt ist zugesagt, wenn der Vertrag nicht klare Ausstiegsklauseln hatte.

Pandemie - Sportereignisse sollten immer den Breitensport wiederspiegeln.
Dieser findet de facto nicht als Wettkampfsport statt. Insofern trifft sich hier eine Gesellschaftselite.
Ich werde den Fernseher und das Netz ignorieren.
Etwas anderes ist es, wenn die Gewerkschaften und Mediziner zur Beobachtung schicken und herausbekommen, ob Hygiene machbar ist ohne Persönlichkeitsrechte zu verletzen.
******del Mann
826 Beiträge
Dank für das Thema und die Eröffnung.

Ich bin da noch radikaler: Kommerz-Fußball boykottieren - erst recht solche Großveranstaltungen. Auch andere Sport-Kommerz-Veranstaltungen boykottieren. Olympiade natürlich auch, bzw. erst recht.

Gebe zu, ich bin Anti-Sportler. Womit ich hier im Joy zu einer ziemlichen Minderheit gehöre (wenn man sich so manche athletische Bildchen anschaut) (gemeint sind natürlich Bilder von Athletinnen und Athleten).

Ich fordere sogar höhere Krankenkassenbeiträge für Leistungssportler - so kaputt, wie die wegen ihrer vielen Sportverletzungen sind und ewig aufgepäppelt werden müssen (auf Allgemeinkosten der Versicherungsgemeinschaft, versteht sich)

Z.B. Fußball: Ich liebe das Bolzen, das einfache Ballschieben, auch des Gewinnens wegen - aber daraus darf kein gesteigerter Konkurrenzdruck entstehen im Sinne eines unbedingten Gewinnenwollens. Das Konkurrenzdenken ist bei vielen zutiefst verwurzelt, aber auch eine Wurzel allen Übels (siehe den schönen Cartoon von F.K. Waechter, ein Paar im Bett, miteinander klassisch zugange, und er ruft: "Erster!")

Also, Ludwig_van_Gogh, ruhig noch eine Schippe drauflegen, finde ich.
******ray Mann
391 Beiträge
Ich sehe das als kurzsichtig und politisch voreingenommen...insbesondere die USA als moralisch positiven Voreiter zu sehen. Man müsste, wenn man sich schon moralisch nach oben schwingt und in die inneren Angelegenheiten anderer Länder reinreden will, auch konsequenterweise alles meiden, wo sich die USA auch einbringen. Oder die Türkei, mit ihrem Armenienproblem...oder Polen (katholische Nächstenliebe ???) das sich im Gegensatz zum deutschen Nachbarn absolut nicht an der europäischen Lösung des Migrationsproblems beteiligt...

Alles in allem, steht es uns nicht zu den Stab über anderen Nationen zu brechen.

Es zeugt von ungesundem Selbsthass, dem eigenen Land vorzuwerfen die WM 2006 erhalten zu haben...aber damit kann man sich ja auch wieder moralisch nach oben katapultieren, anstatt seinem Land das einfach zu gönnen und zu akzeptieren,das Manches eben seinen Preis hat.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
@********n_he
Nun. Die Saudis wollten den Beach-Volleyballerinnen ihre Freiheit nehmen, die ihnen angenehme Kleidung zu tragen.
Die Turnerinnen haben seit 2009 die Freiheit, andere Kleidung zu wählen, wovon einige jetzt Gebrauch machen, da sie sich - insbesondere im Schritt - zu nackt und beobachtet vorkamen.

Wenn du "geschlossene Verträge einhalten" so wichtig findest, stufst du dann nicht diese sportlich-wirtschaftlichen Verträge als wichtiger dar, als Menschenleben, Völker- und Menschenrechte, deren Einhalten auch eine Art von Vertragsverpflichtung ist?


@******del
*g*

*offtopic* (Ich frage jetzt nicht, ob du meinst, dass auch andere, wie Skifahrer, Boxer, Rugbyspieler, Kletterer, Raucher, Eltern ... höhere Krankenkassenbeiträge zahlen sollten) *lol*


@******ray
Ich verstehe deine Kritik, vor allem, wenn man "selber Dreck am Stecken" hat. Ist die eigene Vergangenheit aber ein ausreichender Grund neues Unrecht zu tolerieren?

Zitat von ******ray:
Es zeugt von ungesundem Selbsthass, dem eigenen Land vorzuwerfen die WM 2006 erhalten zu haben...

Das musst du mir aber erklären. Selbsthass???

Der Vorwurf, dass sich Deutschland (strenggenommen: gewisse Personen um Franz Beckenbauer) durch ziemlich wahrscheinlichen Stimmenkauf die WM für Deutschland gesichert und damit betrogen hat, basiert ja auf Indizien und Fakten und ist aufgrund von journalistischer Aufklärungsarbeit ans Tageslicht gekommen. Und, es hat ja - zumindest halbwegs - die Gerichte beschäftigt.

(Vielleicht war ja doch Sonneborn schuld)
(Aus Spass an der Freude folgenden Film dazu:
)
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Zitat von **********_Gogh:
stufst du dann nicht diese sportlich-wirtschaftlichen Verträge als wichtiger dar, als Menschenleben, Völker- und Menschenrechte

Ich gehöre zu den Menschen, welche Verbindlichkeiten mögen.
Damit ich dies Mögen kann, bedarf es einfach Vorüberlegungen bevor ich einen verbindlichen Schritt gehen mag.

Ich erlebte den West Boykott der Ostolympiade. Ich erlebte, dass der Osten dich feierte.

Ist nicht das Betreten eines Landes zugleich eine Auseinandersetzung mit diesem Land?

Setzt sich die Bevölkerung des Landes nicht mit den Gästen und ihren Anschauungen auseinander?
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
@********n_he

Grundsätzlich bin ich auch für Verbindlichkeit und auch für abstrakte Trennung von Verträgen, sofern sie miteinander nicht gekoppelt sind, sehe aber auch Grenzen, die gerade durch das Gegenüber überschritten werden könn(t)en. Ein wahrscheinlicher Völkermord gehört für mich dazu.

Die Parallele hinkt, aber ist doch irgendwie gegeben. 1936 die Olympischen Spiele in Berlin.

Natürlich ist 1936 noch eine Zeit vor den antijüdischen Reichsprogromen und deutlich vor dem Holocaust. Hier konnte man noch nicht ahnen, was sich wie weiter entwickeln würde (und der direkte Vergleich mit China verbietet sich). Dennoch und exemplarisch an Jesse Owens festgemacht.

Laut Wikipedia:
Owens bezog in der US-amerikanischen Presse erst spät eine politische Position bezüglich der Olympischen Spiele im Dritten Reich.[1] In einem Land, das dunkelhäutige und jüdische Athleten diskriminiere, wollte er nicht antreten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jesse_Owens#cite_ref-JO_DsMdW_1-6

Mein Zitat dient nur dazu, dass eben schon 1936 deutlich bekannt war, wie sehr Deutschland Juden und dunkelhäutige Menschen diskriminierten (und das von einem US-Amerikaner, der große Diskriminierung in den USA erleben musste!).

Jesse Owens gewann 4 Goldmedaillen und schlug insbesondere im Weitsprung Lutz Long, Deutschlands besten Weitspringer. Und die Welt (und insbesondere Hitler und die Nazis mussten zusehen).

Ich möchte folgendes nicht als wirkliche Behauptungen aufstellen, aber verkürzt hat der Sport den Farbigen immer mehr Rechte gegeben. Mag es zwar auch so sein, dass, wenn sie gut genug für eine Medaille waren, sie als Mensch mehr akzeptiert wurden, aber sicher ist der Sport ein langsamer Wegbereiter der Gleichstellung geworden (die m.E. in vielen Bereichen und Ländern bis heute nicht abgeschlossen ist!). So sei nur am Rande erwähnt, dass das auch kein Automatismus ist. Die Nazis gaben jüdischen und farbigen Deutschen (i.d.R.) keine Chance für sich zu kämpfen. Und bis heute gibt es solche Diskriminierungen in diversen Ländern.

Dennoch sind sicher solche Spiele nicht nur Wettkampf der Nationen gegeneinander, sondern auch ein Miteinander der Menschheit und ein Austausch der Kulturen. Im Positiven machen sie auf andere Kulturen und co aufmerksam und diese Interessant. Aber das ist nicht zwingend. Einen positiven Effekt der olympischen Spiele 1936 wäre sicher ebensowenig messbar, wie ein negativer. Und, dass Deutschland sich weiter negativ entwickelte, ist sicher nicht im Zusammenhang mit den olympischen Spielen zu sehen.

Dennoch. 1936 (ohne das Wissen, wie sich Deutschland weiterentwickelt hat) hätte ich die Teilnahme (sicher mit Protest) befürwortet. Was wäre aber eben 1939 (vor dem Krieg) mit den Progromen? Eine deutsche Olympiaden angesichts des Holocaust (abgesehen vom Krieg) hätte sich sicher (für viele Nationen wie die USA, Großbritannien, Frankreich ...) verboten.

Das, was da mit den Uiguren in China zu passieren scheint, ist nur minimal mit dem Holocaust vergleichbar. Hunderttausende in "Umerziehungslager". Uigurische Frauen, die wohl Zwangssterilisiert werden ... Und China verweigert eine Aufklärung, was befürchten lässt, dass die Vorwürfe nicht nur wahr sind, sondern u.U. da noch mehr verdeckt wird.

Natürlich bleibt die Variante: Teilnehmen und so auf die Situation der Uiguren aufmerksam machen. Ich denke nur, die Chinesen werden lediglich das Sportliche zeigen und alles andere geschickt rausschneiden. Wenn die Olympiade gar nicht statt findet, sollte das ein größeres Problem für China werden. Natürlich könnten die auf so skurile, erfundene Ausflüchte kommen, wie die anderen Nationen haben die Olympiade wegen Corona abgesagt, aber da wird das Vertuschen schwieriger (vor allem, wenn die boykottierenden Nationen woanders die Olympiade stattfinden lassen).

Klar kannst du immer noch bei deiner Meinung bleiben, Vertrag ist Vertrag und sollte verbindlich eingehalten werden. Mir ging es auch wirklich nur um den Teil deiner Argumentation.

Wie gesagt, sehe ich normalerweise auch, dass man Verträge getrennt betrachten muss und gewisse Dinge nicht miteinander verrechnen kann. Und es gibt sicher keine zwingende Logik, die sportlich-wirtschaftlichen Verträge mit den Menschenrechten zu koppeln (obwohl ich mir das im Vorfeld und als Vertragsbedingung von vorn herein wünschen würde). Aber hier stellte sich mir die Frage:

Zitat von ********n_he:
stufst du dann nicht diese sportlich-wirtschaftlichen Verträge als wichtiger dar, als Menschenleben, Völker- und Menschenrechte

Ist dir die vertragliche Verbindlichkeit wirklich grundsätzlich wichtiger, als dass ein Land - zumindest gewisse (oder die, die weitgehend als allgemein geltenden) - Menschenrechte einhält?
Selbst im Vergleich von fiktiven olympischen Spielen in einem, den Holocaust betreibenden Nazi-Deutschland?
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Zitat von **********_Gogh:
Ist dir die vertragliche Verbindlichkeit wirklich grundsätzlich wichtiger, als dass ein Land - zumindest gewisse (oder die, die weitgehend als allgemein geltenden) - Menschenrechte einhält?

Ich sage jetzt einfach JA!

Warum?
Es ist ein Lernfeld für uns, sinnhafte Verträge zu erarbeiten und abzuschließen.

Bleiben wir bei der Aussage - China - Menschenrechte & Sport. Nehme ich Böhmermanns Beitrag zur Aufstellung Deutscher Autokonzerne in China, entdecken wir, dass deutsche Unternehmen immer noch Standorte an den Umerziehungslagern bevorzugen.
Warum werfe ich dies in diese Diskussion? Der Sport kann nicht retten, was die Wirtschaft aufbaut!

Warum sollten wir uns gerade jetzt dem Lernfeld von Verträgen stellen?
Wir stehen vor ganz neuen Fragen: Wem gehört der Mond? Wem gehört der Mars? Geht es nur um die Erstbesiedlung durch Unternehmen? Geht es um, das Eigentum der Menschheit? Die ersten Weltraumflüge kosten im kommenden Jahr 55 Millionen US-Dollar.

Mit diesen Fragen möchte ich verdeutlichen, dass uns alte Verfahren mit unliebsamen Verhaltensstrukturen umzugehen nicht weiter helfen. Ich bin jetzt beim Thema die Politiker:innen sollen entscheiden, ob eine Teilnahme deutscher Sportler:innen erlaubt sei.

Aus meiner Sicht machen sich treten wir seit geraumer Zeit in eine Phase der Ersetzbarkeit der Politiker:innen. Ich hatte mir in meiner naiven politischen Phase, dass Absterben des Staates anders vorgestellt als dies gerade eingeläutet wird.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Da ich mich schon viele Jahre mit Boykotten beschäftige, kann ich sagen, dass diese in unterschiedlichem Maße dem/der Boykottierten nutzen: Südafrika hat eine eigene Rüstungsindustrie aufgebaut, Kuba eine eigene Nahrungsmittelproduktion, Russland produziert jetzt eigenen Camenbert und exportiert Weizen.
Für die Boykottierer ist ein Boykott Symbolpolitik für eine kleine Schicht von Wechselwählern im Inland. Die Lage der Uiguren ändert sich wegen eines Boykotts keinesfalls - zumal China deren Unterdrückung ja mit dem auch im Westen geführten Kampf gegen den islamistischen Terror begründet. Was die Lage der Wanderarbeiter in Katar anbelangt: wenn diese in ihrer Herkunftsregion so gut verdienen wie in Katar, dann gehen sie auch nicht auf Wanderschaft.

Was ich denke ist, dass wir uns als Westen (Ausgangspunkt von zwei Weltkriegen, Nutznießer der Weltungerechtigkeiten, Zentrum des Welt-CO²-Ausstoßes...) in die Angelegenheiten anderer Regionen nicht mehr einmischen sollten. Die Menschen dort haben gegen Unrecht, das sie erfahren, zwei Möglichkeiten: exit oder voice. Wenn wir ihnen immer einen Ausgang bieten, dann werden sie nie ihre Stimme erheben.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Lohnt es sich, über Privatveranstaltungen zu sinnieren?
Und wer kann und darf eigenständige Entscheidungen zur Teilnahme treffen?
Mit welchen Konsequenzen für den einzelnen?

Verhält sich derjenige, der dem Sportler eine Teilnahme aufzwingt, oder verbietet, anders als der Angeklagte Gastgeber?
******ray Mann
391 Beiträge
@**********_Gogh

Das erkläre ich Dir gerne.

Der Deutsche ist Meister darin sich selbst schlecht zu machen, insbesondere vor sich selbst. Seine Kinder mit dem erhobenen Zeigefinger der bösen Deutschen zu erziehen und Verbrechen am eigenen Volk zu verharmlosen (Vertreibung und Siegerjustiz).

Nachgeborenene (mit dem bequemen Wissen der Nachwelt, in ihren warmen Wohnungen und ihrer Freizeitmentalität) meinen dazu ausserkorren zu sein , bessere Menschen zu sein. Denn es ist schön einfach sich auf der guten Seite zu sehen, dann fühlt man sich moralisch überlegen und meint das Recht zu haben alles andere zu bekämpfen. Daher die RAF und deren Verbrechen sind das Resultat dieses Selbsthasses...dazu kam noch ein bisschen Antikapitalismus.


Wenn mein Land eine Sportveranstaltung durchführt, die Millionen Menschen gefällt und der Zusammengehörigkeit gut tut...ja, dann ist das gut. Russland, USA und andere Staaten würden sich nie selbst so armselig denunzieren.
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Zitat von *******rlin:
nd wer kann und darf eigenständige Entscheidungen zur Teilnahme treffen?

Dies kommt meinem Bedürfnis sehr nahe.
Sportler:innen entscheiden für sich, was okay ist.

Hier fängt echte Persönlichkeitsentwicklung statt. Der eine sagt, ich fahre da hin, weil ... . Ein anderer Mensch sagt, ich möchte dort nicht aktiv sein.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
@********n_he
Dein (oder Böhmermanns) Einwand bezüglich wirtschaftlicher Aktivitäten in China ist mehr als berechtigt und ich sehe das ebenfalls als sehr problematisch an. Allerdings käme ich hier zu einem anderen Schluss. Über Protest und vielleicht auch über einen Boykott würden Konzerne wie Volkswagen und Co - und sei es aus Angst vor einem Image-Schaden - vermutlich umdenken.

@**********henke
Danke für die Hinweise. Dass manche oder gar viele Proteste und Boykotte ins Leere laufen, ist sicher so. Wobei kaum messbar sein wird, wo es dann doch über kurz oder lang funktioniert und auch Nebeneffekte hat (andere, die für sich vorab daraus lernen, es gar nicht so weit kommen zu lassen). Wir wissen ja nicht, wie viele Dinge nicht passieren oder passiert sind auf Basis dieser Umstände.

Dazu kommt für mich aber auch ein anderer Aspekt bzw. eine andere Dimenson. Ob Protest oder mehr: man macht das sicher zum einen wegen des anderen als Mahnung, Kritik, Belehrung, etc. (im Sinne von: man möchte, dass die Saudis und China die Menschenrechte achten). Man macht es aber auch für sich selber. Schweigen ist manchmal das stillschweigende Dulden und damit auch das Sich-beteiligen-dran. Mag man dann diesen Protest (bis hin zum Boykott) als ein "Beruhigen der eigenen Seele/des eigenen Gewissens" sehen, so ist das nur Auslegungssache. Ich finde, wer massiv die Menschenrechte missachtet, mit dem mache ich keine sportlichen Spiele gemeinsam. Mit ihm "gemeinsam zu spielen" schenkt diesem Land eine Aufmerksamkeit, Achtung, Respekt, den dieses Land nicht verdient.

BTW: Habermas hat m.E. aus diesen Gründen (zwar etwas spät) zu recht den Buchpreis der Vereinigten Arabischen Emirate abgelehnt.

Natürlich steckt an dem Phänomen der Wanderarbeiter ein tieferes Problem, was sicher auch angegangen werden müsste. Dennoch ändert das m.E. ja nichts daran, dass man nicht auf die Missstände hinweisen dürfe.

Ich bin auch kein Freund davon, sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen. Gerade aufgrund der kolonialen Vergangenheit und deren Auswirkung (inklusive der Ausbeutung) bis heute. Dennoch halte ich es für absolut falsch, bei Völkermord und massiven Menschenrechtsverletzungen tatenlos zuzugucken. In meinen Augen macht man sich - ähnlich unterlassener Hilfeleistung - mitschuldig.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *******rlin:
Lohnt es sich, über Privatveranstaltungen zu sinnieren?
Und wer kann und darf eigenständige Entscheidungen zur Teilnahme treffen?
Mit welchen Konsequenzen für den einzelnen?

Verhält sich derjenige, der dem Sportler eine Teilnahme aufzwingt, oder verbietet, anders als der Angeklagte Gastgeber?

"Lohnt es sich, über Privatveranstaltungen zu sinnieren?"
Offensichtlich wird das - unabhängig von dieser unserer Diskussion - bis in höchste Ebenen getan. Und ja, es könnte sich lohnen. Wobei es nicht um die Veranstaltungen geht, die alles andere als reine, private Veranstaltungen sind, sondern um die 6.500 toten Wanderarbeiter und den Völkerrmord an den Uiguren.

"Und wer kann und darf eigenständige Entscheidungen zur Teilnahme treffen?"
Die jeweiligen Staaten. Und Deutschland wird das für sich entscheiden können.

"Mit welchen Konsequenzen für den einzelnen?"
Der der Nichtteilnahme. Bzw. der Teilnahme an einem anderen Austragungsort.

"Verhält sich derjenige, der dem Sportler eine Teilnahme aufzwingt, oder verbietet, anders als der Angeklagte Gastgeber?"
Also, ich sehe da schon gewisse Unterschiede zwischen einem Boykott oder einer Verlegung von derartigen Spielen als bei 6.500 toten Wanderabeitern und Völkermord. Du nicht?
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
@******ray

Zitat von ******ray:
@**********_Gogh

Das erkläre ich Dir gerne.

Der Deutsche ist Meister darin sich selbst schlecht zu machen, insbesondere vor sich selbst. Seine Kinder mit dem erhobenen Zeigefinger der bösen Deutschen zu erziehen und Verbrechen am eigenen Volk zu verharmlosen (Vertreibung und Siegerjustiz).

Nachgeborenene (mit dem bequemen Wissen der Nachwelt, in ihren warmen Wohnungen und ihrer Freizeitmentalität) meinen dazu ausserkorren zu sein , bessere Menschen zu sein. Denn es ist schön einfach sich auf der guten Seite zu sehen, dann fühlt man sich moralisch überlegen und meint das Recht zu haben alles andere zu bekämpfen. Daher die RAF und deren Verbrechen sind das Resultat dieses Selbsthasses...dazu kam noch ein bisschen Antikapitalismus.

Sorry, aber dieser Teil deines Beitrages ist eines Kommentares unwürdig.

Zitat von ******ray:

Wenn mein Land eine Sportveranstaltung durchführt, die Millionen Menschen gefällt und der Zusammengehörigkeit gut tut...ja, dann ist das gut. Russland, USA und andere Staaten würden sich nie selbst so armselig denunzieren.

Also, deine Argumentation ist grob:
Weil die Sportveranstaltung toll war, darf man nicht aufdecken, dass die Spiele mittels Korruption erlangt wurden. Weil andere Betrügen darf man das selber auch. *lol*

Welcher Philosoph hat derartige, moralischen Werte vertreten? Platon, Kant, Singer, ... waren es sicher nicht.

*haumichwech*
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
Und noch ein Nachtrag.

Als weiteres Beispiel füge ich die Eishockey-WM 2021 an, die in Riga (Lettland) und in Minsk (Weißrussland) hätte stattfinden sollen. Aufgrund der Situation in Weißrussland nach der umstrittenen Wiederwahl Lukaschenkows wurde vor wenigen Wochen entschieden, Weißrussland diese zu entziehen. *g*

Die 84. Eishockey-Weltmeisterschaft der Herren der Internationalen Eishockey-Föderation IIHF ist die Eishockey-Weltmeisterschaft des Jahres 2021. Das Turnier der Top-Division mit 16 Nationalmannschaften findet vom 21. Mai bis 6. Juni 2021 in Riga, der Hauptstadt Lettlands, statt.[1][2]

Aufgrund der COVID-19-Pandemie und des damit verbundenen verspäteten Starts vieler nationaler und internationaler Ligen wurde das Top-Turnier auf den bisher spätesten Termin im Jahr verschoben und soll erstmals im Juni enden.[2] Das Turnier hätte dabei in Minsk (Weißrussland) sowie Riga (Lettland) stattfinden sollen. Angesichts der politischen Lage in Weißrussland nach der umstrittenen Wiederwahl des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko sowie der COVID-19-Pandemie erklärte die IIHF am 18. November 2020, dass die Weltmeisterschaft nach derzeitigem Stand nicht in der geplanten Form abgehalten werden könne.[3] Die lettische Regierung forderte die IIHF auf, Weißrussland das Turnier zu entziehen[4], was am 18. Januar 2021 auch auf Druck von Sponsoren und aus der Politik hin erfolgte.[1][5] Am 2. Februar 2021 entschied die IIHF, dass die Stadt Riga alleiniger Austragungsort der WM wird.
https://de.wikipedia.org/wik … eisterschaft_der_Herren_2021



Geht doch.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Ich gehe nicht auf alles ein, was ich spannend zu erwidern fände, sondern nur auf dieses: Welches Recht haben wir (Deutsche, Europäer, Bewohner des globalen Nordens, Rosafarbene, Alte, Männer, Inhaber höherer Bildung, Vermögende, Klassikkonzertbesuchende, Anzugträger) einem/einer, der/die nur eine dieser Eigenschaften nicht aufweist, Vorschriften zu machen? Wir verdanken unsere besondere Situation als Nabel der Welt dem Golfstrom - wenn der versiegt oder auch nur schwächer wird, dann ist Europa auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen und "Brot für die Welt" heißt dann "too ka duniya"

(Um erwartbaren Argumenten entgegenzukommen: Elon Musk ist auch Anzugträger und Klassikkonzertbesucher gemäß obiger Definition.)
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
Ich würde dir da in vielen Dingen recht geben. U.a. als Beispiel da von mir: wenn wir Brasilien auffordern den Regenwald nicht abzuholzen, müssen wir uns nicht wundern, wenn Bolsonaro meint, wir müssten erst einmal unseren wieder herstellen ... Anderen zu sagen, wie sie leben sollen, ist da sicher etwas, was uns nicht zusteht. Da gehe ich darcord mit dir.

Aber, wir reden hier nicht als Deutsche, Europäer, ... sondern simpel als Menschen unter Menschen wegen Menschenrechten. Wenn es stimmt, dann sind da nicht nur hunderttausende von Uiguren in "Umerziehungslagern", sondern dann werden da Massen an uigurischen Frauen zwangssterilisiert, damit die Uiguren sich sinngemäß "nicht mehr vermehren", sondern aussterben. Das ist Völkermord.

Und da schweigend drüber hinwegsehen soll richtig sein?

*gruebel*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
*nono* - für den Rest der Welt reden wir von einem hohen Ross herunter zu Leuten, die angstvoll ihre Mützen in den Händen drehen. Arbeit ist es, was den Affen zum Menschen werden ließ, und solange Arbeit nicht für alle Menschen gleich bezahlt wird, gibt es keine universellen Menschenrechte.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
Das ist richtig, beantwortet aber meine letzte Frage nicht, ob man einem Völkermord tatenlos zusehen soll. Oder ist sogar das bei dir einbezogen?

Gäbe es für dich akzeptable Alternativen, etwas gegen solch einen Völkermord zu unternehmen?

*gruebel*
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Solange über Sterilisationen an Indigenas in Peru unter dem prowestlichen Herrn Fujimori geschwiegen wird oder über die fortwährende Junk-Food-Vergiftung von native Americans, sehe ich keine Möglichkeit, den Chinesen ins Gewissen zu reden.
Nochmal: China ahmt den Westen nach, auch im "Krieg gegen den Terror". Erst, wenn wir uns moralisch sauber verhalten, werden es die anderen uns nach tun. Und dabei hilft es nicht, Länder als "Schurkenstaaten" oder "shithole countries" in Gruppenhaftung zu nehmen.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass in dem Falle, dass North und South Dakota wieder Land derer werden, die ihm den Namen gegeben haben, die Chinesen auch die Uiguren wieder in Jurten durch die Steppe ziehen lassen.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Themenersteller 
*gruebel*

Das sieht dann aber schlecht für die Uiguren aus ...


*traurig*
********n_he Mann
4.115 Beiträge
Nun kommen wir von der *frage*, darf man mal einen Monat nicht Fußball spielen oder den Diskus werfen zum Thema der gerechten Kriege.

So etwas passiert, wenn wir den Gedanken freien Lauf lassen.

Mit gefällt noch immer der Ansatz, was können wir machen, dass Menschen ihre Freizeit und Arbeit selbstbewußt gestalten können.

Was dies nun wieder mit gerechten Kriegen zu tun hat? Ist bei diesen eine selbstbestimmte Freizeit und Arbeit möglich?
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