@sundowner
Es gibt nach meiner Auffassung keine "letztliche Wahrheit" oder "absolute Wahrheit".
Wahrheit existiert für mich nur in Syllogismen als logische Rückschlüsse aus voneinander unabhängigen Prämissen, die für sich jeweils das Prädikat "gültig" oder "ungültig" besitzen.
Diese Prämissen und die daraus resultierende Schlussfolgerung muss aber nicht unbedingt "wahr" sein, sie kann auch "falsch" sein. Ich ziehe deshalb die Anwendung der Logik gegenüber dem Glauben vor.
Das mit der Ausdrucksweise hatten wir doch schon, sundowner. (Achtung, jetzt kommts mal advaitisch korrekt ausgedrückt)
Hier wird folgendes wahrgenommen:
Was gemeint war, ist der Glaube, dass die derzeitige Erkenntnis, der Wirklichkeit entspricht. So haben Menschen Tausende Jahre lang "gewusst", dass die Erde eine Scheibe ist und das war ja auch durch eigene Erfahrung verifiziert. Ich schau mich um und es sieht ganz danach aus.
Erst das ketzerische in-Frage-stellen, Zweifel an dieser Realität und gründliche Überprüfungen haben z.B. Galilei bemerken lassen, dass dieses Wissen einfach nicht stimmt. Er wäre fast deswegen ermordet worden....
Heute können wir es anhand von Bildern aus dem Weltall (sprich mit etwas Abstand) ganz anderes wahrnehmen.
Was ist eigentlich mit der Prämisse, dass Leben/Wirklichkeit nur Jetzt existiert?
Wäre der Rückschluss, dass Gedanken an eben und gleich, einem sich-entfernen-vom-Leben bedeuten?
Und mit was befassen sich fast alle Gedanken?
Oder:
Gedanken sind ausgedacht, anders gesagt; Phantasie
Ist ein "Weltbild", das ja einzig im Kopf entsteht und wahrgenommen werden kann, weil es nur aus Gedanken besteht, real?? ...oder eher ausgedacht?
Und woraus besteht ein "Ich"??? ....wenn es aus Gedanken besteht und Geschichten, die ja nichts anderes sind, als Gedanken (an die Vergangenheit, die nicht mehr existiert) ....ist es dann nicht auch bloss Phantasie?
Und wenn wir schon bei der Logik sind....
Wie logisch ist es, dass 6,8 Milliarden Wirklichkeiten existieren?
Oder für wie logisch hältst du es, dass es etwas gibt, dass Leben besitzen kann? (Stichwort "mein Leben")
Findest du es logisch, einerseits zu glauben, der Denker zu sein und willentlich Denkprozesse zu "machen", aber bei dem versuch, nur mal 2 minuten nichts zu denken, keine Bilder im kopf zu haben und völlige Stille im Kopf zu erleben, völlig zu scheitern? Was daran ist logisch?
Und nur zum allgemeinen Verständnis. Ich war nie religiös, sondern schon immer sehr wissenschaftlich orientiert. Mit Glauben konnte ich nie viel anfangen, zu nebulös.
Aber in der ganzen Diskussion les ich meist nur wiedergekäute Glaubenssätze, die ich auch sehr gut kenne (ich habs selbst 4 Jahrzehnte nicht ein einziges Mal angezweifelt, dass es das Ich evtl nicht geben könnte)
Und jeder der sagt, er "macht" die Gedanken, hat nie wirklich unvoreingenommen hingeschaut und glaubt einfach weiter, was als allgemein Wissen gilt. (Stichwort; "Ich denke...")
Zugegebenerweise ist die Illusion eines Ich wirklich genial und glaubhaft, solange man nicht wirklich genau hinschaut.
Und zum Schluss:
Schau dich doch mal auf dem Planeten um. Sieht es denn wirklich so aus, als wären wir irgendwie intelligent, was das überleben angeht??
Wir haben tolle Ideen, wie mal Waffen effektiv bauen kann, wie man richtig schnelle Autos baut, können ganze Ozeane leerfischen und Kontinente abholzen, haben 50 Fernsehprogramme und fast alles, was das "Ich" begehrt.
Aber dient das denn dem Leben?? ...auch dem Leben in Dir??
Wo soll diese "Immer-mehr" denn hinführen? Bitte betrachte es doch mal ganz logisch!!
Wir leben auf einen Planeten, mit endlichen Resourcen, aber propagieren das ewige Wachstum!
Ist das logisch?? Warum tun wir sowas? Wem, oder was dient das??
Kann man so überleben?? ....um nur mal den einen, oder anderen Aspekt zu erwähnen.
Hier entseht sehr oft der Eindruck, dass all dies sehr unlogisch ist, aber ganz und gar der Scheinlogik des Ich-geprägten Verstandes entspricht.