Wurstgarn
@**a:Ich habe heute etwas entdeckt, womit Du Deine Hobbies miteinander verknüpfen könntest:
Wurstgarn.
Gibt es echt!
Man/Frau könnte dann zum Beispiel Strick-, Häkel- oder Klöppelmuster für die Ummantelungen von Rollbräten entwerfen, patentieren lassen, zum download ins Internet stellen oder noch besser als i-pod-application monetarisieren. Ewig dieses kleinkarierte Muster ist doch furchtbar langweilig.
was hat das mit dem Topic zu tun..?
Hatte sich das jetzt überschnitten, oder meintest Du meinen Einwurf, mit dem ich auf Dia's Wahnvorstellungen Bezug nahm? Also wenn Letzteres, so frage ich zurück: Gibt es eine wahnhaftere Wahnvorstellung als diese, daß das Leben einen Sinn habe?Entscheide ich selbst oder werde ich von einer höheren Macht geführt?
Ich werde ja gerade jünger. Ich meine, ich fange an ihn zu lesen. Nach den "Stahlgewittern" jetzt: "Der Arbeiter, Herrschaft und Gestalt" (1932). Boah ey. Die ersten Seiten mußte ich echt erstmal sacken lassen.
Für uns heutige beginnt das mit diesem Paukenschlag: Er stellt den durch die französische Revolution geprägten Freiheitsbegriff in Frage, und konstatiert, daß der für uns Deutsche immer unverständlich bleiben würde. Daß für uns Freiheit und Notwendigkeit immer eins sind. Und daß aber - hört hört - nicht die (bürgerliche) Vernunft jene "höhere Macht" darstellt, die uns "das Nötige" diktiert. Weiter bin ich noch nicht.
Ich bin noch weit davon entfernt, seine Schriften historisch im Zusammenhang sehen zu können, die Biografie kommt als nächstes. Vom Erscheinungsdatum her spielt hier sicherlich die allgemeine Anti-Stimmung angesichts der hohen Reparationszahlungen an Frankreich mit rein; aber man hat bei Jünger nicht unbedingt das Gefühl, daß er sich zu sehr vom Zeitgeist beeinflussen läßt.
für mich erschliesst sich der Sinn des Lebens in der Liebe...
Das ging mir nach der Geburt meines Ältesten ähnlich. Genau genommen: Die Suche nach dem Sinn des Lebens hatte aufgehört, mich halb verrückt zu machen. Ich hatte endlich eine Aufgabe, nämlich: für dieses Wesen Verantwortung zu übernehmen.
Ein gutes Gefühl: Diesen Sinn (im Sinne von Inhalt) nicht mehr in Frage stellen zu müssen.
Wenn ich das jetzt so mit Jünger nochmal neu überdenke: Es war gewissermaßen ein biologistisches Diktat. Genetischer Führerbefehl, lol. Aber trotz all der schlaflosen Nächte hat es mich verdammt glücklich gemacht, das Notwendige zu tun. Jedenfalls mehr als all die "Freiheiten," die ich bei der Berufsfindung in jener Zeit hatte.
Langeredekurzersinn: Es ist die Frage nach dem Sinn des Lebens, die für sich so spannend ist. Nicht die einfachen Antworten darauf.