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Komplexophobie

******_bw Mann
137 Beiträge
Einstein soll auch gesagt haben, man
solle die Dinge so einfach wie möglich
sehen, aber nicht zu einfach.

*sonne*
sm_ile_bw
Das ist so nicht richtig zitiert.
Albert Einstein hat gesagt:

Man muß die Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.
******_bw Mann
137 Beiträge
Danke. Hatte nur so eine Spur
von erinnerung ...

*sonne*
Ich gehe nochmal zurück zu den Etikettierungen. Der Ursprung war die Beschäftigung mit einem Vorgang in einem anderen thread, in dem es zu drastischen Äußerungen kam. Meine Idee dazu war, daß gerade in der textbasierten Kommunikation die Etikettierungen ihre Unzulänglichkeit viel deutlicher zeigen und es viel schneller zu Brüchen in einer Auseinandersetzung kommt. Einen Menschen kennenzulernen und einzuschätzen ist herkömmlicherweise in realweltlicher Echtzeitkommunikation gelernt worden. Der Textkontakt aber hat all die Kanäle nicht mehr, die für eine angemessene Einschätzung zur Verfügung standen, sodaß er als Ersatzträger von Information überstrapaziert wird. Die Etikettierungen werden aber gleichwohl vorgenommen wie gewohnt und führen als tendenzielle Fehleinschätzung zu Fehlkommunikationen, die aber als solche nicht erkannt, sondern als bare Münze gehandelt werden. Es wäre somit, und das ist meine Vermutung, ein Bewusstsein und die prinzipielle Annahme von Komplexität nötig, um eine respektvolle und aufrichtige Kommunikation führen zu können. Man ginge dann prinzipiell davon aus, daß eine schriftsprachliche Äußerung so, aber eventuell auch anders interpretiert werden kann. So, wie ich selbst beim Verfassen eines Textes eigentlich immer und deutlich vor Augen haben müsste, daß ich mich mit der Wahl einer Formulierung gegen unüberschaubar viele andere mögliche entscheide, so sollte ich mir beim Empfang einer schriftlichen Nachricht auch bewusst sein, daß sie mit ein und derselben Absicht auch anders hätte formuliert sein können. Es gibt also eine doppelte Kontingenz, die die Unschärfe der Kommunikation deutlich machen sollte. Trotzdem meint man, sehr schnell eine Entscheidung treffen und ein Etikett aufkleben zu können.
Einige der bisherigen Reaktionen auf den Text „Komplexophobie“ sind Beispiele für unzulängliche Etikettierungen. Bei der angesprochenen Unschärfe textbasierter Kommunikation handelt es sich bei den folgenden Deutungen selbstverständlich um mögliche, die, ebenso selbstverständlich, zur Debatte gestellt werden.

Die Beiträge von horowitz und Diotimavera zeigen eine Interpretation des Textes, die jede für sich eine deutliche Wertung des Autors als Person, eine Etikettierung, nahelegen, die nach meinem Dafürhalten nur sehr vermittelt und mit viel eigenem Anteil aus dem Text herauszulesen sind. Diotimavera scheint aus der Überzeugung heraus zu schreiben, es handele sich bei somamann um einen eingebildeten Gebildeten, der sich über andere erhebt, auf die er hinabsieht und die er als beschränkte Kleingeister verspottet. Der Beitrag beginnt mit:

hättest du freundlicherweise die Güte, meinem Kleingeist zu huldigen und mir mitzuteilen …

Eine ironische Verbeugung, die mit dem Wort „Kleingeist“ spielt und damit eine Entgegensetzung vornimmt: die Fragende stellt sich ironisierend auf die Ebene des Kleingeistes und bittet den auf höherer Ebene stehenden Autor höflich im Sinne von hofierend um eine Unterweisung. Damit will sie die überhebliche Geste des Autors als lächerliche Selbstüberschätzung vorführen. Ihr gewählter Ausdruck soll dieser Bloßstellung eine überlegene, souveräne Form verleihen.

Weiter heißt es:

… was genau du hier für eine philsophische Fragestellung aufwirfst und mit uns disputiert haben möchtest...?

Die Entgegensetzung wird jetzt ausdrücklich und weist dem Autor seine ihm zustehende Position; außerhalb der philo-community. Er gehört nicht zu ihnen, sondern ist ein Geduldeter, dem die wohlwollende Aufmerksamkeit einer weltoffenen und generösen Philosophengilde, der eigentlich Gebildeten, leihweise zuteil wird. Auch hier die Unterstreichung durch einen gehobenen Ausdruck (disputiert). Man wird sich nicht den Vorwurf der Arroganz einhandeln und diesen Hochstapler sofort hinauswerfen. Er soll seinem völlig überhöhten Anspruch ersteinmal selbst gerecht werden und zeigen, daß er keiner ist. Der Hinweis auf eine fehlende konkrete Fragestellung ist natürlich gerechtfertigt, stellt aber vor dem Hintergrund der bis hierher auf ironische Weise transportierten Etikettierungen nahe, daß man davon ausgeht, daß gerade dieses Fehlen einer Frage ein Beweis für die arrogante Selbstüberschätzung ist; der Autor hält sich für einen der ganz großen Denker, dessen Theorie gar keine Fragen offenlässt.

Die Generosität bekommt ihren deutlichsten Ausdruck in der Wendung:

… und wenn du tatsächlich wissen magst, wie ich zu dieser Gegenpositition komme, darfst du mich gerne fragen.

Es wird eigentlich nicht erwartet, daß ein Interesse besteht. Erwartet wird vielmehr, daß der Autor es nicht für nötig hält, sich mit intellektuell Unterlegenen zu befassen. Im letzten Teilsatz wird dann auch der Spieß umgedreht; tatsächlich ist der Autor der Bittsteller, der froh sein kann, wenn man sich mit ihm befasst. Das könne nämlich nur „evtl.“ der Fall sein. Dies wurde eingangs angedeutet mit dem Satz:

Gerne beteilige ich mich dann evtl. am Gespäch.

Der Schluss bietet nochmal eine interessante Bemerkung, die den Auftritt des Autors als eigentlich lästige und ärgerliche, aber im täglichen Geschäft nunmal unvermeidliche Störung kennzeichnen soll:

Gruss Dio, die nicht gerne ihre Zeit verschwendet...

Diese Bemerkung ist deshalb interessant, weil Zeitverschwendung das am wenigsten mit dem Text in Zusammenhang stehende und somit das am weitesten hergeholte Thema ist. Die Verfasserin des Beitrags verfügt selbst frei über ihre Zeit und könnte höchstens die Lektüre des Textes selbst als Zeitverschwendung bezeichnen.

All diese und weitere unterschwellig transportierten Inhalte stecken in einem kurzen Beitrag, der sich auf einen Text bezieht. Sie sind meiner Auffassung nach mit einem gesunden Menschenverstand im Vorbeigehen zu erfassende Zuschreibungen. Um sie wahrzunehmen, muss man nichts über Sprechakte oder Diskursanalyse wissen. Man muss nur alt genug und seine Zeit mit offenen Augen und Ohren durch die Welt gelaufen sein.
Ich persönlich schätze ja die Demut des Reduktionistischen....

Die Zeit der Philosophen war spätestens vorbei, als Satre Stammheim beehrte und Philosophie Grundstudium für den Taxischein wurde....
hier
haben wir mal wieder eine Diskussion, in der es (fast) allen nur um sich selbst geht ... und das umso mehr, da das Thema unkonventionell formuliert und seine Vorstellung anspruchsvoll gehalten ist.

Wenn wir hier die Beiträge stehen lassen, die mit dem Erkenntnisinteresse gepostet sind, inhaltlich etwas zum Begriff 'Komplexophobie' bzw. seiner Engführung beizutragen, bleiben eigentlich keine mehr stehen ... warum werden drei von vier Diskussionen hier und in den anderen Foren in erster Linie als Angriffsmöglichkeiten gegen den Autor eines ersten Beitrags genutzt, und nicht als Möglichkeit (kontroverser) inhaltlicher Auseinandersetzungen?

Das sagt auch etwas aus über die Befindlichkeiten und Dispositionen, mit denen viele hier eigentlich nach erotischen Kontakten suchen ...

dom
Ein Fred zum Thema "Komplexophobie" zu eröffnen, stellt eine legitime Provokation dar, auf die man schon mal provokativ antworten darf, zumal die "phobischen" Neologismen in letzter Zeit etwas überhand nehmen und zumeist taktisch eingesetzt werden...

Das Ergebnis der Deduktion von den Fredbeiträgen auf die "Dispositionen", mit "denen viele hier nach erotischen Kontakten suchen", interessiert mich im übrigen brennend.... *zwinker*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
..wobei bei der Suche nach erotischen Kontakten,eher der Begriff
dysmorphophobie eine übergeordnete Rolle spielt
Komplexophobie ist eine Art Dilemma; ich muss, um mich in der Welt zurechtzufinden, vereinfachen. Ich kann nicht alle Bedingungen, unter denen ich handle und unter denen mir die Dinge erscheinen, präsent haben. Ich darf aber auch nicht die Dinge unangemessen reduzieren, weil ich ihnen so erst recht nicht gerecht werden kann.

Deshalb finde ich den Zusammenhang von einfachen Antworten durch komplexe Vorstellungen so plausibel. Es müssen natürlich nicht simple Antworten sein. Aber je mehr Aspekte, Seiten, Bedingungen einer Erscheinung mir bewusst sind, desto angemessener kann ich sie beurteilen.
Deswegen heisst die alte Analytikerweisheit ja auch: "Im Zweifel immer kontraphobisch handeln!"

*mrgreen*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
a' la Reinhold Messner ?
******_bw Mann
137 Beiträge
Komplexpophobie ist klar ein Dilemma, da überall
komplexe Phänomene lauern, die ich in ihrer
Gänze nie durchdringe. Dafür sammle ich
Faktoren, die sich im Actio-Ractio Verhältnis
als relevant erweisen und baue mir ein
Modell eine komplexen Phänomens. Wahrscheinlich
ist unsere gesamte Erziehung eine flotte
konditioniereung auf deratige "Lebens"-Modelle.

Sprechen wir jetzt darüber, dass ich Angst habe,
• weil ich ein Modell nicht verstehe oder
• weil ich das Inferno der Komplexität dahinter sehe oder
• weil ich nicht in der Lage bin, fünfe gerade sein zu lassen?

*sonne*
Reinhold Messner ist ein Adrenalin-Junkie...für den wäre es kontraphobisch gewesen, hätte er ne kontemplative Existenz in der Bibliothek seines südtiroler Schlosses geführt!

fg
Auch komplexe Konstrukte bleiben Konstrukte...wer die irrlichternde wissenschaftliche "Evidenz" betrachtet, die zum Beispiel verschiedenen Klima-, Wirtschafts- und epidemiologischen Modellen zugrunde liegt....und wer beobachtet, wieviel prädiktive Relevanz all diese schönen komplexen Modelle haben, sollte demütig werden....
******_bw Mann
137 Beiträge
Völlig klar & egal wie: ein Konstrukt ist ein Konstrukt.
Und die Demut ist eine sich verflüchtigende Tugend.
Aber warum ich über die "prädikative Relevanz"
dieser schönen komplexen Modelle in Demut
versinken soll, lechtet mir dreimal nich ein ...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ergo :'Mut zur Lücke' ,geradehin DIE männliche kontraphobie in einem Sexportal
*****one Frau
13.323 Beiträge
das...
finde ich auch.
falls die lücke zu gross und der mut zu klein ist- sicher findet sich eine mit einem Erste- Hilfe- Koffer...
"Mut zur Lücke" weckt aber auch schlimmste Kastrationsängste...

*panik*

PS: was ist in dem Erste-Hilfe-Koffer??
****e_H Mann
8.282 Beiträge
..ein 'Elektra_Stab' !
*brüll
Akku- oder Stromkabel?

*sabber*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
im Zweifelsfall auch handbetrieben.
sorry an die ernsthaft Diskutierenden,bin wieder vom Thema abgewichen
*snief*
handbetriebener Elektrastab?

Ökomythen.... *haumichwech*
… sammle ich Faktoren, die sich im Actio-Ractio Verhältnis als relevant erweisen …

Sprechen wir jetzt darüber, dass ich Angst habe,
• weil ich ein Modell nicht verstehe oder
• weil ich das Inferno der Komplexität dahinter sehe oder
• weil ich nicht in der Lage bin, fünfe gerade sein zu lassen?

Ob es wirklich eine Form von Angst ist, die einer unzulässigen Etikettierung zugrundeliegt, könnte zunächst hintan gestellt werden. Das mit dem „ fünfe gerade sein … lassen“ finde ich übrigens einen bedenkenswerten Hinweis. Vorläufig kann man annehmen, daß es eine Weigerung gibt, möglichst viele Kriterien anzulegen, um möglichst schnell eine Entscheidung zu treffen. Das kann aus Bequemlichkeit geschehen oder aus tatsächlichem Mangel an Maßstäben oder ….

Zu deinen Faktoren: Welche Faktoren als wichtig erachtet werden, hängt von den Kriterien ab, nach denen ausgewählt wird. Die herangezogenen Maßstäbe haben ihre eigene Wichtigkeit und sind in eine entsprechende Reihenfolge geordnet. Ein Beispiel: Das erste Aufeinandertreffen zweier Menschen. Sie gehen zunächst die wahrnehmbaren Äußerlichkeiten durch und deuten sie. Die Tatsache, daß es sich bei dem einen um einen Mann von Mitte 60 mit schulterlangen Haaren handelt, wird als bedeutungtragendes Merkmal erkannt. Eine mögliche Deutung, die zu dem Etikett „Alt-Hippie“ führt, ist zulässig, weil langhaarige Männer in diesem Alter hinreichend häufig gealterte Hippies sind. Diese Etikette ist aber nur insofern zulässig, als sie als eine von vielen gesehen und nur vorläufig angehängt und nicht aufgeklebt wird. Ist das Etikett dauerhaft und vorherrschend, wirkt es als Rasterfolie, durch die der Betreffende wahrgenommen wird. Sein Verhalten wird vorrangig im Rahmen der für den Wahrnehmenden geltenden Intension von „Alt-Hippie“ gedeutet. Es kommt zu einer groben Vereinfachung, in deren Folge sich eine Kommunikation entspinnt, die durch eingeschränkte Bedingungen bestimmter Möglichkeiten beraubt ist. Wie gesagt; zur Orientierung ist eine Vereinfachung unerlässlich. Zu einer angemessenen Beurteilung ist aber eine prinzipielle Offenheit im Sinne möglichst zahlreicher Kriterien nötig, die in einer realistischen Folge von Bedeutsamkeit stehen.
*****one Frau
13.323 Beiträge
im Erste- Hilfe- Koffer ist alles drin, was zur erstversorgung nötig ist.
das mit den kastrationsängsten als männliche urangst kann ich verstehen, ist aber völlig unbegründet.......
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