„Zur Demokratie:Schaue was jetzt ist und du verstehst,Warum sie eigennützig ist.
Schaue dir einfach mal die Nachrichten an.
Wie? Echt jetzt?
Nachrichten? Ich? Das klingt nach einem verwegenem, gefährlichen Plan. Ich weiß nicht, ob ich mich das traue ...
Sorry, aber ich kann nicht ansatzweise erkennen, was du meinst. Insbesondere "Eigennutz" und "Egoismus". Man könnte vielleicht Beispiele länderspezifisch (inklusiver Büdnisse wie der EU) finden, wo Länder anderen Ländern gegenüber egoistisch und eigennützig sind, aber das hat wohl weniger was mit der Staatsform zu tun.
Dass eine (echte) Monarchie und eine (echte) Aristokratie nicht eigennützig oder egoistisch sein könnte, halte ich - wie meine Vorredner - auch für naiv und geschichtlich wiederlegt.
Der "Politie" kann ich hingegen deutlich was abgewinnen. Ich kenne Aristoteles hier zu wenig und kann mich lediglich auf Wikipedia stützen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Politie
Problem bei der Geschichte: Die Demokratie, die Aristoteles kennenlernte und auf die er sich bezieht, ist vermutlich die der Athener. Also, wo z.B. lediglich die männlichen Athener (mit Stadt-Staatsbürgerrecht) wählen durften und alle anderen (Frauen, Ausländer, Sklaven) nicht. Je nach Umstand wählten diese eine Art Parlament oder machten Direktabstimmungen, was sehr umständlich war. Diese Demokratie damals machte oft Politik nur für eben die (männlichen) Athener und nicht für das Allgemeinwohl bzw. die Mehrheit.
Also strenggenommen war die "Demokratie" der Athener (bzw. die klassisch-typische der Antike) keine echte Demokratie, sondern eine (zahlenmäßig umfangreichere) Oligarchie (oder "Aristokratie", wobei statt Adliger eben die männlichen Geburtsathener gelten) und ggf. auch als Ochlokratie (unter Ausschluss der oben genannten) bewertbare Regierungsform.
(Meine Darstellung ist sehr verkürzt; natürlich kommen hier Komponenten wie die ausgelosten Personen, etc. hinzu, die als als Beamten bzw. Parlamentarier fungierten., etc. Ein Teil der Kritik Aristoteles bezieht sich wohl auch auf das Auslosen von eben "irgendwem".)
Vermutlich lehnt sich Aristoteles Politie an Plantons Epistokratie (Philosophenherrschaft) an, wo die Herrschenden eben die "Vernünftigen" sein sollen. Die Frage wäre jetzt: wer bestimmt denn jetzt diese Vernünftigen?
Werden diese Vernünftigen vom Wahlvolk gewählt, so hätte man -
- Abgeordnete z.B. für ein Parlament. Also eine unserer, parlamentarischen Demokratie ähnlichen Regierungsform.
Im Politiklexikon
https://www.bpb.de/kurz-knap … olitiklexikon/18018/politie/ findet sich tatsächlich auch beim Eintrag "Politie": "1) In der politischen Theorie (Aristoteles) werden Staatsformen danach unterschieden, a) ob sie dem Gemeinwohl (d. h. dem Wohl aller) dienen oder nicht und b) ob einer, wenige oder viele regieren. P. bezeichnet denjenigen Typus, bei dem viele zum Wohle aller regieren (heute mit dem Begriff Interner Link: Demokratie verbunden)."
Nimmt man in Deutschland nicht nur den Bund, sondern auch die Länder und die Kreise/Kommunen dazu, dann haben wir - sicher nicht eins zu eins bzw. mit deutlichen Abweichungen - das, was Aristoteles "Politie" nannte, als Regierungsform, und keine Demokratie im Aristotelischem Sinne.