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Töten (von Menschen) aus der Sicht der Philosophie

***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Konsumverweigerung
gegenüber chinesichen Produkten?

allgemein?

auch dann wäre er hingerichtet worden...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
vielleicht................
............auch einfach nur zu der erkenntnis kommen, dass unsere medienwelt die orte nah bringen, wir jedoch nicht in der lage sein werden dort einzugreifen oder einfluß zu nehmen.

wir sind betrachter von schaufensterscheiben nach ladenschluß.

calm*wink*
es wäre ein anfang.

schlimmer ist die chinesische bedrohung der missachtung der auflagen zum schutze unserer erde.

made in china bedeutet tod auf raten.
so wie früher made in germany, damals, als in in duisburg leute am kupfernebel erstickt sind oder in den usa menschen an atomversuchen.

kommerz wird uns irgendwann alle vernichten, so oder so.

die schraube dreht sich und dreht sich und ....

ha, ich habe das wort:
kommerzieller mord.

als denkansatz ...
wir sind betrachter von schaufensterscheiben nach ladenschluß.

müssen wir nicht sein.
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
kommerzieller ...
Mord aus philosophischer Sicht...

fein fein dieser Denkansatz ...

R.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
wow,
vielleicht gibt es hinrichtungen ja auch nur, weil elektrischestuhllobbyisten dahinter stecken...............

wer weiß, wer weiß..............

calm*wink*
Die Auslöschung eines Lebens (den Begriff Mord, Totschlag oder Tötung gewollt umschrieben) ist eigentlich die banalste Handlung die uns auf eine Stufe mit Tieren stellt. Der Mensch sollte über die Gabe verfügen sinnigere Lösungen zu finden. Sei es bei Notwehr (man muss dem Gegenüber nicht gleich das Genick brechen) oder bei präventiven Maßnahmen die durch den Gesetzgeber abgesichert sind. Ich behaupte mal es ist nicht immer vermeidbar, aber nur in den seltensten Fällen wirklich zu rechtfertigen.
Für den Normalbürger (zu dem ich mich aus zähle) besteht vielleicht Diskussionsbedarf mit philosophischem Ansatz, vermutlich auch nur weil wir mit dem täglichen Spiel um Leben und Tod wenig am Hut haben. Manch andere Berufsgruppen stellt sich diese Frage erst garnicht. Sie betrachten das Thema aus einer anderen Perspektive.
Ein Lebensmittelkontrolleur geht auch mit ganz anderen Augen in den Supermarkt einkaufen als der unbedarfte Bürger welcher nicht dahinterblickt.
Bevor man das Thema all zu sehr philosophisch betrachtet sollte sich jeder darüber im klaren sein dass man selbst zum Verursacher des vorzeitigen Lebensendes werden kann. Die Begriffe "Mord, Tötung und Totschlag" unterscheiden sich nur in ihrer juristischen Definition, bewirken aber alle das gleiche - jemand muss dran glauben.

Die Unterschiede für die Philosophie liegen in der uns anerzogenen Denkweise und in der Gesellschaftsform in der wir leben.
Ehrlich gesagt möchte ich nicht in der Haut eines Menschen stecken der einen anderen auf dem Gewissen hat. Sei es durch Totschlag (durch unglückliche Zufälle ungewollt, ansonsten kann ich mich zu gut verteidigen) gewesen um meine eigene Haut oder die eines anderen zu retten, aus niederen Bewegründen, oder weil es der Beruf ggf. durch Schusswaffengebrauch von jemandem verlangt.

Das juristische Maß der Bestrafung stellt jediglich einen symbolischen Charakter dar, Gerechtigkeit wird damit keine erzielt - das bringt niemanden zurück. Der Tod ist etwas abrupt Endendes, schnell am zähen Lebewesen doch sehr leicht herbeizuführen - es gibt grausamere Verbrechen über deren Konsequenzen es sich eher lohnen würde zu streiten.
Sicher ist nur die Last der Seele wird beim Verursacher nie herabfallen, vorrausgesetzt es existiert ein Funken Gewissen.
Die Auslöschung eines Lebens (den Begriff Mord, Totschlag oder Tötung gewollt umschrieben) ist eigentlich die banalste Handlung die uns auf eine Stufe mit Tieren stellt.
Die Stufe ist uns gegeben, über die Qualität aus Sicht des Homo Sapiens kann man streiten, muss man aber nicht.
Der Mensch sollte über die Gabe verfügen sinnigere Lösungen zu finden.
Warum? Erheben wir uns über all den anderen Säugetieren?
Und wieso sollte?
Sorry und ..
Die Unterschiede für die Philosophie liegen in der uns anerzogenen Denkweise und in der Gesellschaftsform in der wir leben.
Ach? Kannst Du mir das näher erklären?

Also, Nachtfuchs, sei mir net bös, aber Dein Posting ist extrem flach. Einseitig, unphilosophisch, Gesellschaftsblabla ...

Ein Musterbeispiel mißverstandender Erklärungsversuche, was Philosophie für uns moderne Menschen bedeutet.

LG
Mo.
@ maurice

Warum der Mensch in der Lage sein sollte sinnigere Lösungen zu finden?
Weil es unter all den anderen Säugetieren keine Philosophen gibt....
Der heibeigeführte Tod ist in bestimmten Situationen wohl nicht das Optimum. Die Tierwelt kennt oft keine andere Lösung, der Mensch schon.

Zum Unterschied für die Philosophie:
Philosophie ist von der Kultur und der Zeit abhängig. Frag mal jemanden dessen Leben bereits bedroht wurde. Der wird Dir bestimmt die passende Antwort liefern....
Wir suchen doch nur Erklärungen, weil uns die Urinstinkte verloren gehen.
@ maurice
Ohne jemanden angreifen zu wollen:

Die Urinstinkte gehen nicht jedem verloren. Weltweit gibt es genug Krisengebiete, die Welt ist geprägt von Gewalt. Solche Menschen haben ein anderes Verständnis für das Thema. Menschen die vermutlich nicht in der Lage sind sich 1:1 KÖRPERLICH zu VERTEIDIGEN haben vielleicht eine sehr verblühmte Vorstellung vom schmalen Grat zwischen Leben und Tod. Das mag jetzt sehr lapidar klingen, aber denke mal an den armen Kerl der in Deiner Stadt in der U-Bahn totgeprügelt wurde weil er jemandem helfen wollte....
Ich bin einer der Idioten, die helfen ...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
jetzt...
... fragt Die Piratin mal ganz unkonventionell in die so schön in sicherheit räsonierende runde:
hat schon jemand der schreibend anwesenden, in welcher situation und welchem lebensumstand auch immer, dem drängenden bedürfnis einhalt gebieten müssen, einem menschen das lebenslicht auszublasen?

diese frage ist bitterernst gemeint.

die zweite frage stellt sich daher für mich ausdrücklich:
auf welcher seite stehen wir? auf der seite der menschen, die sicher, ohne große affektion über das thema philosophisch befinden können? oder sind wir betroffene? opfer? oder gar täter? von welcher seite her sind wir in der lage zu philosophieren?

wie würde ein täter philosophieren? gibt es täter unter den schreibend anwesenden?

ich finde es nicht leicht, ganz und gar nicht leicht. das thema ist zu ernst, um es auf irgend eine art läppischen wortfindens zu degradieren.


La Sweet
Themenmodifikation
Die vorgebrachten Argumente ‚zwingen’ (…) mich das Thema zu ändern in

‚Töten (von Menschen) aus der Sicht der Philosophie,


Ich hoffe jeder Teilnehmer bekommt das mit und die Diskussion bleibt nicht im (juristischen) Streit über Mord stecken … (gleichzeitig befinde ich mich damit nun endlich auch in Übereinstimmung mit meinen ‚Unterfragen’, auf die ich hier noch einmal verweisen möchte).

@****e_H

Völlig richtig!
menschliche Selbstbeweihräucherungen
@ Nachtfuchs

Wir unterscheiden uns von anderen Säugetieren durch "Philosophie"-Fähigkeit?

Das ist ja prächtig....

Ich kenne keine, aber wirklich überhaupt gar keine denkbare Haltung, Ideologie...sei sie nach herkömmlichen Maßstäben noch so idiotisch, destruktiv, menschenverachtend....für die es nicht die passende "Philosophie" gebe...Philosophie hilft uns, uns selbst vorzumachen, wir seien anders, als wir sind...ein böses Leiden, das uns wirklich von anderen Säugern unterscheidet....

Was uns - vielleicht - unterscheidet, ist die Entwicklung einer "Ethik"...aber auch die ist bei Lichte betrachtet mehr schmückend als verlässlich.

Unsere ethischen Maßstäbe wechseln nämlich ganz schnell und heftig je nach subjektiver Betroffenheit und Interessenlage.

Letztendlich ist die Tötungshemmung evolutionär sinnvoll...in vielen Situationen...genauso sinnvoll ist es aber auch - evolutionär gesehen - dass wir die Tötungshemmung prinzipiell überwinden können.

Wie wir das im Einzelfall "sittlich" oder gar juristisch werten, ist der kulturellen "Mode" unterworfen...also arbiträr...

Die "ethische" Inkonsequenz - im Fall der westlichen Kulturen paradoxerweise dergestaltet, dass "wir" (als westliches Kollektiv, aber nie als Individuum - man beachte die Bigotterie, sich in unserem Namen gerne für die anderen zu entschuldigen) uns an allem Elend dieser Welt schuldig fühlen, aber die, die uns in realitas schaden und bedrohen, gerne exkulpieren - und die "letzte Mensch"-Mentalität führen gerade dazu, dass die westlichen Kulturen zunehmend einer viel "roheren", evolutionär aber offensichtlich stimmigeren Ideologie weichen...so ist der Gang...

guten Rutsch und Mordsspaß morgen!

*mrgreen*
Ich habe ...
... schon getötet. (mehrmals und zwar Menschen!)

Es war ( aus meiner und auch aus Sicht der anderen Beteidigten ) ethisch immer vertretbar.
Und trotzdem war es nicht "einfach".

Wenn ich einen Menschen an einer Beatmungsmaschine vor mir habe, der auf einen Sauerstoffgehalt von 50% in der Atemluft angewiesen ist, brauche ich nur den Anteil auf den Standardwert von 21% zu senken und ich weiss bestimmt, der Mensch wird innerhalb von kürzester Zeit sterben.
Wenn ich einen sogenannten "lythischen Cocktail" ( eine Kombination von stärksten Sedativa und Schmerzmitteln in einer Infusion ) einem entsprechend kranken oder alten Patienten verabreiche, weiss ich er wird innerhalb kürzester Zeit daran sterben.
Wenn ich als Arzt oder OP-Schwester die zerstückelten Händchen,Füsschen und anderen Körperteile eines knapp 3 Monate alten Fötus vor mir liegen habe und dann "entsorge", weiss ich, dass ich getötet habe.

Wenn Menschen Patientenverfügungen oder Abtreibung befürworten denken sie selten an diejenigen die dieses Töten aktiv ausführen müssen.

Ich finde jeder der diese Dinge befürwortet, sollte sie auch mal mitmachen.
Über das Töten zu theoretisieren oder es zu tun sind zwei paar Schuhe.

Man kann bestimmt viel darüber philosophieren, aber das ersetzt wohl kaum die echte Erfahrung.

(Ru)dolf *love*
@mdw
mir ist es egal, ob wir über Mord oder Tötung reden, wichtig ist, worauf sich die Begriffe beziehen ... da scheinst Du auch keinen signifikanten Unterschied machen zu wollen, so daß allein die Begriffswahl dann auch wieder egal ist.

zu Deinem Zitat:
Ich bin 56 Jahre alt und seit 34 Jahren denke ich über genau diesen Begriff nach. Ich hatte also genug Zeit.
Selbst eine Tötung auf Befehl ist Mord.
Hast Du schon einmal einen Menschen getötet oder töten müssen?
Wenn nicht, denke Du noch einmal genau na

was soll das denn heißen?
Inwiefern redest Du denn nicht 'theoretisch' daher? Zumal ist Theorie auch immer Praxis! Aber mal ganz grundsätzlich: es spielt fürs Nachdenken, Diskutieren und Kritisieren von Begriffen wie dem des Mords bzw. der Tötung überhaupt gar keine Rolle, ob wir schon mal jemanden hätten töten können oder wollen. Es geht allein um die inhaltliche Bestimmung und/oder Beurteilung. Und da sag ich gleich noch mal: es gibt genügend Gründe, jemanden zu töten -- auch wenn diesen Gründen niemals alle zustimmen. Das ist meine Reaktion auf folgendes Zitat von Dir:

Mord ist durch nichts zu rechtfertigen. Mord geschieht immer aus niedrigen Beweggründen. Macht oder Habgier, Eifersucht oder aus religiösen Gründen (auch Macht, wenn auch aus anderen Motiven).

Ist mir im Übrigen zu apodiktisch, theologisch, bürgerlich und anmaßend, die Kategorien für Tötungsmotive als essentiell 'niedrige' zu beschreiben/beurteilen und insgesamt vier davon zu unterscheiden. Irgendeine Internet-Definition macht das nicht immun gegen Kritik!!!

Zudem: Du sprichst von Instinkten und vom 'wirklichen' (wo kommt das Kriterium für 'wirklich' her?) Gerechtigkeitsempfinden in der Gruppe; beide Modi erlauben, Tötung und Mord zu begründen.

dom
@***ru
Ich finde jeder der diese Dinge befürwortet, sollte sie auch mal mitmachen.
Über das Töten zu theoretisieren oder es zu tun sind zwei paar Schuhe.
Du meinst also wer Fleisch ist sollte auch die spendende Sau schon einmal geschlachtet haben?

Grundsätzlich hast du da sicher recht, aber im Gegensatz zum Nutztier sind die zur Beförderungen eines Menschen ins Jenseits gehörigen Komplikationen natürlich größer als beim Tier.

@**lm
Ja ich habe mich mehrmals damit beschäftigt. Einmal vor langen Jahren aus einer alten Familiengeschichte wo ich solche Gedankengänge für mich sehr weit getragen habe und mehrmals in Ländern in denen ich unterwegs war gegenüber Menschen die zweifellos mehrere Menschen auf dem Gewissen haben. Am Ende führte das für mich zu den nachstehenden Betrachtungen:

Der eigene Seelenfrieden
Ich bin zu keinem Ergebnis gekommen ob ich so einen zweifellos an mir entstehenden Schaden auf Dauer aushalten würde. In Deutschland werden wir von kleinst an dahingehend sozialisiert, dass wir durch Tötung unsere Seele der Verdammnis preis geben, das ist eine Programmierung wie Religion die sich in jüngsten Jahren fest setzt und eigentlich nur durch einen totalen Bruch im eigenen Wertekonzept aufheben lässt, dies mit Sicherheit nicht ohne Schaden, da unser gesamter Selbstwert auf diesen Prämissen ruht.
ERGO die "normal" sozialisierten Menschen in den westlichen Kulturen sind kaum zum töten fähig ohne grundsätzlichen Schaden zu nehmen.

Der Mensch an sich
ist, wie leicht belegbar ist, ohne weiteres in der Lage andere zu töten ohne irgendeinen inneren Schaden zu nehmen. In diversen Kulturen gehört es zur Gesellschaft, soweit es sich auf ausserhalb der eigenen Gruppe Stamm oder Familie stehende bezieht. Thema Ehrenmord, es wird sogar zur Notwendigkeit um das eigene Wertekonzept aufrecht zu erhalten. Alles eine Frage der individuellen Entwicklung.

Wenn ich mir die Welt insgesamt betrachte finden sich sehr wenige Gründe Tötung objektiv als grundsätzlich und unter allen Umständen verwerflich zu sehen. Lediglich im Kontext mit dem Funktionieren eines gesamtgesellschaftlichen Organismus ist es in den meisten Fällen abzulehnen, bedarf aber dazu einer Umgebung die in sich grundsätzlich Gewalt frei funktioniert und darauf angelegt ist. So wie unsere eigene.
Das ist auch der Grund warum der Staat als oberste ordnende Instanz auf diese letzte Konsequenz seiner Autoritätsausübung verzichten muß. Der Gesamtkontext des Wertezusammenhangs würde seiner Grundlage beraubt. Es gibt, wie Maurice so schön schreibt, nur noch niedere Beweggründe als Rechtfertigung dafür.

In anderen Bezugsrahmen, also Gesellschaften, kann es für den einzelnen ZWINGEND sein diese Hemmungen nicht zu haben und er kann sie in seiner Orientierung auch nicht als niederen Grund akzeptieren, das Überleben des Einzelnen wie des Stammes wäre auf Dauer nicht möglich, da sie selbst Angriffen von außen ausgesetzt sind und die Verbindung zwischen Gruppen über Gewaltanwendung abläuft, ja sogar bestimmten Regeln unterliegt. Ehre so wie sie von diesen Menschen verstanden wird spielt dabei eine grundstätzliche Rolle, ist sie doch das Surogat für Humanismus und war es über tausende Jahre. Nicht vergessen, der Humanismus ist eine sehr junge Richtung und ein Produkt der modernen komplexen Gesellschaften.

Schwierig wird es wenn beide Modelle aufeinander treffen, vielleicht in einer geteilten Gesellschaft, USA z.B., wo es als absolut gerechtfertigt angesehen wird einen Einbrecher zu erschießen, oder wie in dem Paradebeispiel Israel. Einem Land das sich eigentlich grundsätzlich zu allen humanistischen Werten bekennt, aber in einem Konflikt mit einer archaischen Gesellschaftsordnung der umgebenden Länder steht.
Der Trick den der von Uncle_H angeführte Asa Kasher anwendet zeugt mir von einer gewissen Schizophrenie. Er entlehnt einen Grundsatz des Utilitarismus und relativiert damit eine Regel die in sich nicht relativierbar ist um diesem Konflikt zu entgehen.

Was dadurch mit einer Gesellschaft angerichtet wird ist in Israel auch sehr anschaulich. In dem Moment wo ich den absoluten common sense verlasse, der eigentlich keine Ausnahme erlaubt, erodiert das Wertegebilde und der Weg zur Eskalation ist frei, welcher am Ende zur Barbarisierung und Rückstufung des gesamten Systems ins archaische führt weil sich die Staatsautorität zu diesem Dammbruch hinreißen lässt.

Das gegenteilige Beispiel ist der Weltgerichtshof, als oberste moralische legislative gedachte Instanz, die, wo sie von der Staatengemeinschaft getragen wird, sogar in völlig zerrütteten Ländern, Moralwerte setzend eingreifen kann. Schlicht durch die Aufdeckung und Abhandlung schlimmster Gewalttaten den Geschädigten zwar noch nicht immer zu ihrem Recht verhilft. Aber doch eine Befriedigung in der öffentlich machung und bloßstellung der Täter herbeiführt. Dies unter dem Grundprinzip eben selbst nicht zu töten in seiner Rechtsausübung.

Bezeichnender Weise sind die USA Gegner dieses Gerichtshofes, siehe mangelnder Konsens mit dem humanistischen Prinzip, ja man nimmt sogar für sich in Anspruch die niedrigeren Eskalationsformen wie Folter anwenden zu dürfen und zwar Weltweit.

Lange Rede kurzer Sinn, ich glaube Tötung ist IMMER eine Frage der Umstände und in unserem Land gibt es keinen der sie rechtfertigen würde. Vom Grundsatz her führt eine solche Rechtfertigung zu einer ständigen Eskalationsspirale die universale Werte zerstörend wirkt. Ist aber für das einzelne Individuum im jeweiligen Rahmen unumgänglich.
@ jonathanseagull
ERGO die "normal" sozialisierten Menschen in den westlichen Kulturen sind kaum zum töten fähig ohne grundsätzlichen Schaden zu nehmen.

"Ihr liebt das Leben, wir den Tod" (Al Quaida-Motto)...wenn eine Gesellschaft selbst die eingehegte, codifizierte Form des Tötens in Form der Selbstverteidigung zu tabuisieren beginnt (natürlich nur, solange man sich aufgrund unmittelbarer Betroffenheit in den bequehmen Lehnstuhl des Moralisten zurückziehen kann), ist sie langfristig zur evolutionären Annihilierung bestimmt.

Wer sich monatelang darüber öffentlich echauffiert, dass ein Polizeipräsident einem Kinderentführer Folter androht (!), um das Versteck des mutmaßlich noch lebenden und alleine gelassenen Kindes herauszufinden, ist degeneriert. Ebenso der, der seine Soldaten in einen Kriegseinsatz nach Afghanistan entsendet (und ein solcher war es de facto von Anfang an) und dann alle Krokodilstränen der Welt vergiesst, wenn im Rahmen eines Kriegseinsatzes Zivilisten zu Schaden kommen - in einer Konfliktsituation, in der Kombatanten von Zivilisten nicht unterschieden werden können.

Der Mensch an sich
ist, wie leicht belegbar ist, ohne weiteres in der Lage andere zu töten ohne irgendeinen inneren Schaden zu nehmen. In diversen Kulturen gehört es zur Gesellschaft, soweit es sich auf ausserhalb der eigenen Gruppe Stamm oder Familie stehende bezieht. Thema Ehrenmord, es wird sogar zur Notwendigkeit um das eigene Wertekonzept aufrecht zu erhalten. Alles eine Frage der individuellen Entwicklung.

Ich hasse den Euphemismus "Ehrenmorde"...es sind Schandmorde. Die Tatsache, dass diese - scheinbar - ohne jedwede postinzidentelle Tristesse durchgeführt werden können - per proxy am besten noch vom jüngsten, weil nicht strafmündigen Sohn - zeugt von einer kulturellen Entwicklungsstufe, deren "Ethik" der unsrigen weit unterlegen und die zu exkulpieren, nur wirklich degenerierten gutmenschlichen Irrlichtern möglich ist.

Wer stark unterschiedliche moralische Maßstäbe gelten lässt und Sachverhalte aus übergeordneten Gesichtspunkten politisch korrekter Gesinnung schamhaft verschweigt, ist bemitleidenswert.

Moralistischer Furor einerseits und werterelativistischer Zynismus andererseits bedingen sich da.

Die Bezugaufnahme auf Israel ("Barbarisierung", "Rückfall ins Archaische") in diesem Zusammenhang deutet mir auf das Vorliegen einer entsprechenden Störung bei Dir hin.

Israel sieht sich umgeben von muslimischen Staaten, die explizit oder weniger explizit die Auslöschung des israelischen Staates auf ihre ideologische Agenda geschrieben haben. Israel ist der einzige (!) Staat im Nahen Osten, in dem westliche Standards von Menschenrechten und Demokratie herrschen. Die muslimischen Staatsangehörigen Israels haben viel mehr bürgerliche Rechte und Freiheiten als jeder Bewohner eine der umgebenden muslimischen Möchtegerntheokratien.

Wer die - im Einzelfall auf Verhältnismäßigkeit und ethische Akzeptanz hinterfragbare - Notwehrpolitik Israels moralisch zu disqualifizieren versucht, ohne auf die Rahmenbedingungen zu verweisen, in der sich diese POlitik abspielt, ist verbohrt und im klassischen Paris´schen Sinne "BESCHEUERT".

PS: Ehre ist kein "Surrogat für Humanismus" sondern ein soziales Machtinstrument in vor allem tribalistischen Gesellschaften - wie dem Islam.


"Das gegenteilige Beispiel ist der Weltgerichtshof, als oberste moralische legislative gedachte Instanz, die, wo sie von der Staatengemeinschaft getragen wird, sogar in völlig zerrütteten Ländern, Moralwerte setzend eingreifen kann. Schlicht durch die Aufdeckung und Abhandlung schlimmster Gewalttaten den Geschädigten zwar noch nicht immer zu ihrem Recht verhilft. Aber doch eine Befriedigung in der öffentlich machung und bloßstellung der Täter herbeiführt. Dies unter dem Grundprinzip eben selbst nicht zu töten in seiner Rechtsausübung."


Soweit die utopistische Theorie. "Weltgerichtshof" gibts nicht, nur den "Internationalen Gerichtshof" in Den Haag. Die USA weigert sich nach den Erfahrungen im UNO-Menschenrechtsrat, den Vertrag über die Schaffung eines "Weltgerichtshofes" zu ratifizieren. Zu Recht aus meiner Sicht.

Im Menschenrechtsrat sitzen/saßen Vertreter aus so illustren und bekannt menschenrechtsfreundlichen Staaten wie Lybien, Algerien, Aserbaidschan, Bangladesch, China, Kuba, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien und Tunesien.....ein Drittel der Sitze wird von Delegierten jener Staaten besetzt, die der Organisation der Islamischen Konferenz angehören. Diese erkennen die Menschenrechtscharta unter Verweis auf die für sie bestehende Alleingültigkeit der Sharia nicht an - wen scherts...

Folge: Resolution über Resolution gegen vermeintliche Menschenrechtsverletzungen von Israel und lauwarmes Kopfschütteln über z.B. den Völkermord in Dafur.

Mir scheint, Du badest gerne moralistisch und lau...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
@sweet_calm
wie würde ein täter philosophieren? gibt es täter unter den schreibend anwesenden?

in Gedanken hat sicherlich jeder von uns schon den einen oder anderen um die Ecke gebracht.
Als Schreib_täter bleibt die Effizienz allerdings nur auf Rufmord beschränkt..nee Ruftötung,muss es ja nach der Modifizierung lauten.
@******cht

nein ich bade nicht gerne moralisch lau, aber ich versuche einen distanzierten Blickwinkel einzunehmen.

Ich nehms jetzt einfach als fruchtbare Provokation inkl. der juristischen Fremdworte, für die sich sicher ne Menge Leser hier bei dir bedanken.

wir sprechen hier wohl auch über 2 verschiedene Dinge, die Moral als philosophischer Ansatz und die kann nur absolut, wenn auch nicht immer allgemeingültig sein und Rechtssetzung und Ausübung. Darüber hinaus vermischst du den Charakter internationaler Institutionen und auch diplomatischer Intentionen, was hier wohl eher off topic ist.

Stichwort Kindsentführung
was im Einzelfall in der Einzelsituation entschuldbar ist kann deshalb noch lange nicht als solches entschuldigt werden. Dafür gibt es neben dem gesetzten Recht die Rechtsprechung die den Einzelfall bewertet. In diesem ist die Reaktion sicher entschuldbar. Die Einrichtung von Foltercamps die dem eigenen Rechtsgrundsätzen innnerhalb der Landesgrenzen widerspricht und auch noch systematisch und per Rechtsgutachten abgesegnet erfolgt ist es nicht. Der Charakter von Recht, insbesondere der Menschenrechte ist es, dass sie nur funktionieren wenn sie allgemeingültig sind, vor dem Recht ist jeder gleich, mal die Grundfesten unseres Staatswesens dursehen, würd ich sagen.

Israel
mir ist die Situation von Israel sehr wohl bewusst und auch die Geschichte seiner Staatsgründung, die basiert nämlich schon von Hause aus aus Unrechtssetzung und entspricht einer Anektion.

Notwehr ist die eine Sache, aggressive Ausweitung der eigenen Einflusssphäre eine andere, eine weitere ist die andauernde Freiheitsberaubung. Ich sehe sehr wohl, dass das Recht auf Überleben in dem Fall kaum erreicht werden kann ohne gewalttätige Handlungen, aber bei Ausübung der Notwehr gibt es eine Deeskalationspflicht und die sehe ich nirgendwo, das Gegenteil ist der Fall und in einem religiösen Fanatismus einer Bevölkerungsgruppe begründet die das Land ins Extrem treibt aber nicht in eine Befriedung.

Afghanistan und der überforderte Oberst
Zynisch finde ich vielmehr, dass du eine taktische Entscheidung die mal mir nichts dir nichts einige unbeteiligte Familien vernichtet aus einer unbedachten Augenblicksentscheidung heraus und strategisch absolut kontraproduktiv ist. Es gab keine augenblickliche Konfliktisituation sondern nur die erklärte Absicht dabei einige Kämpfer zu treffen die "collateral damage" in der übelsten Wildwestmanier billigend in Kauf genommen hat.
Das hat nichts mit der falschen Angabe zu tun es handle sich nicht um einen kriegerischen Einsatz. Gerade aber für einen solchen Fall gibt es die Genfer Konventionen die genau so ein Verhalten verurteilen, aus gutem Grund und geschichtlicher Erfahrung.

"Ehrenmorde"
wie du siehst ich setze den Begriff schon in Anführungszeichen um nicht nochmal einer Unterstellung deinerseits anheim zu fallen.
Ein Erklärungsmuster ist keine Entschuldigung und schon gar keine Wertung in der von dir unterstellten Gutmenschenmanier.

Natürlich ist es auch ein Machtinstrument, aber in erster Linie ist, oder besser sollte es gewesen sein eine Verhaltensregel die in Kulturkreisen in denen Menschenwürde kein Thema ist, weil die Menschen (in deren Verständnis, nicht gleich wieder loshauen) ohnehin nicht gleich sind. So lange ist das bei uns auch noch nicht her, dass der Adelige einen per se höheren Wert hatte als der Leibeigene, wie schon der Begriff aussagt. Ehrenkodizes waren die Verhaltensregeln unter gleichwertigen und nicht gegenüber niederwertigen, also können schon gar kein Machtinstrument per Definition sein. Die Machtausübung findet in diesem Falle über die patriarchalische Ordnung statt und hat die "Ehre" des Stammes oder der Familie oder der Nation zum Gegenstand. Als solches ist der Begriff frei von irgendwelcher Humanität.
Bitte nicht die Themenkreise verwechseln und deren Einzelaspekte.

Der internationale Gerichtshof
Danke für die Begriffskorrektur, der Weltgerichtshof wird von den USA ja noch verhindert.
Leider muss ich dich auch in dem Punkt korrigieren.
der internationale Gerichtshof entspricht in keinster Weise irgendwelchen UNO Institutionen die zumindest in der Zielsetzung demokratisch aufgebaut sind.
Ein Gericht braucht keine Demokratie, sondern eine Rechtsgrundlage die in diesem Falle, die allgemein anerkannten aber von vielen Ländern nicht praktizierten Menschenrechte sind.
Amerika wehrt sich aus dem hegemonialen Reflex dagegen wie es das grundsätzlich gegen alle möglicherweise allgemeingültigen Themen tut. Hier in Bayern ist das Pendant das Mia san Mia und sogn lass ma uns scho gar nix.
Kein schöner Gedanke, dass Bürger aus Gods own country, das den Moralexport gepachtet hat, gegen diese universellen Rechte verstoßen könnten und vor allem, bewiesenermaßen ständig tun.

Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel, bestenfalls im Einzelfall, aber in solchen Fällen muss dieser untersuchbar und legitmiert werden können, nur so lässt sich die Allgemeingültigkeit von Recht irgendwann erreichen.

Sicherlich eine Utopie, aber noch lange kein Grund systematisch danach zu streben, ohne Bigotterie, zweierlei Mas und Verschleierung von Zusammenhängen.

Furor wirst du von mir in dem Zusammenhang schlicht missen müssen.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
völlig losgelöst vom Thema,aber egal
ich leg'noch einen obendrauf
Kein schöner Gedanke, dass Bürger aus Gods own country, das den Moralexport gepachtet hat, gegen diese universellen Rechte verstoßen könnten und vor allem, bewiesenermaßen ständig tun.

Amerika das Land ,das von der Barbarei,unter Auslassung der Zivilisation,zur Dekadenz gelangt ist.
wieso ab vom Thema Onkel?
Wir sind doch mitten drin. Legitimationen Rechtfertigungen, besondere Umstände, all das eben was den einschneidensten Eingriff von einem Menschen in das Leben des anderen eben so aus moralischer Sicht definiert oder auch nicht.
die Eingrenzung auf unseren kleinen Referenzrahmen in D-Land fände ich zu schmal und limitiert, er erlaubt keine Sicht auf die echten Fragestellungen von Fred
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ach Legimitationen,für Mord ,Tötung....
Kohle
um einen guten Rechtsverdreher bezahlen zu können..
klar !
*******alm Paar
7.574 Beiträge
zivilisationstheorie......................
...........................früher haben menschen menschen aufgefressen, heute bringen sie sich nur noch um!

calmgedanke, wenn er an fortschritt denkt *wink*
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