Die Mutation des Turnschuhs
Wie konnte der gemeine Turnschuh vom Sportplatz in die Innenstädte entfleuchen?Ludwig Jahn, der Turnvater wäre wohl - auf den ersten Blick - begeistert:
Allüberall trifft man massenhaft Menschen, die weit abseits von Reck, Barren oder Seitpferd ihre Füße in Schuhen stecken, mit denen man bis vor wenigen Jahren Leibesübungen trainiert oder Wettkämpfe ausgetragen hätte.
Doch am gestrigen Sommerabend ergab eine willkürliche und wenig repräsentative Betrachtung der Fußbekleidung von Menschen im Alsterumfeld folgendes - für den Chronisten dieser Zeilen - ziemlich überraschendes Bild:
Anzahl der TurnschuhträgerInnen:
• bis 30 Jahre: ca. 90 %
• 30 bis 50 Jahre: ca. 70 %
• über 50 Jahre: ca. 50 %
Nun mag die Brille des Beobachters etwas ungeputzt oder die Betrachtung verzerrt sein.
Dennoch stellten sich dem gegenüber Trends in der Bekleidung unbedarfte und bei Moden recht resistente Beobachter einige Fragen:
Was ist der Beweggrund für diese neue Massenuniformität?
Welcher Anteil der Turnschuhträger mag in den Tretern zumindest gelegentlich auch sportlich aktiv sein?
Wie lange wird dieser vermeintlich sportive Trend der Fußbekleidung noch anhalten?