„Vor allem schafft ein Krieg Möglichkeiten die lahme Weltwirtschaft wieder auf Trab zu bringen.
Das ist ziemlich falsch, aber ein weithin tradiertes Gerücht.
„Welches Gut ist höher angesiedelt?
Das Leben an sich, egal in welcher Gesellschaft oder Voraussetzungen (ebenfalls Tod durch rechtsbeugung... ) ,
oder
ein Leben (und dafür notfalls sterben) in (vermeintlicher) Freiheit und Selbstbestimmung?
Welchen Tod nimmt euer persönlicher Pazifismus (soweit vorhanden) billigend in Kauf?
Naja - als Philosoph ist es weniger meine Aufgabe Antworten zu geben, als überhaupt erstmal die Frage richtig zu verstehen. 🙂
Hier geht es gar nicht um "Pazifismus" (im Sinne von "Gewaltfreiheit"), sondern darum, auf welche Art und Weise man lieber sterben will?
In dem Fall würde ich lieber frei und selbstbestimmt sterben - zu einem Zeitpunkt und auf eine Art, die ich selbst wählen kann.
Die Frage selbst hat allerdings mit Pazifismus als als weltanschauliches Prinzip meiner Ansicht nach nichts zu tun oder ist in sich falsch gestellt. 🙂
Was eben jenes weltanschauliches Prinzip angeht, würde ich mich eher auf Seiten eines konditionalen Pazifismus sehen. Eine Verteidigung des eigenen Leib und Leben mit Hilfe von Gewaltmitteln, halte ich für zulässig, selbst wenn der Preis dafür das Leben eines anderen ist.
Da gab's mal so ein schönes Gedankenexperiment (ich hab' nur vergessen von welcher Philosophin es stammte - aber das weiß hier bestimmt noch jemand anderes):
Wenn jemand mit einem Panzer auf dich zu fährt und dich damit töten will und du eine Panzerfaust hast, mit der du den Panzer zerstören könntest, den Fahrer damit aber ganz sicher ebenfalls töten würdest - würdest du schießen? Ein milderes Mittel (z. B. Fahruntauglichmachung) ist ausgeschlossen.
Ich würde. Ich würde von meinem Recht auf Selbstverteidigung gebrauch machen, auch wenn mir das nicht das Recht gibt, ein fremdes Leben zu beenden. Ich würde mich dieser moralischen Schuld dann stellen müssen. Und das ist aus meiner Sicht keine geringe Schuld.