@ dominik
nein ... das bezieht sich jetzt dem Sinn nach so gut wie gar nicht mehr auf das, was ich oben geschrieben hatte. Gehts mir darum, 'natürlich' zu bestimmen? Nein! Gehts mir darum, kulturelle Grenzen als solche zu diskutieren? Nein! Gehts mir um totale Befreiung (was immer das sein soll)? Nein!
Nun
Du sprachst von der Triebfeder der Unfreiheit, von der Auseinandersetzung mit Tabus...De Sade ist ein schöner Anlass über solcherlei, was unser aller Liebesleben bestimmt, zu reden...schreiben...
Mir ging es um die Auseinandersetzung mit Tabus, Extremen und Verboten, ähnlich wie es de Sade um ein Spiel mit diesen ging.
De Sade
spielte wohl eher weniger...er verstand sich nicht als Emanzipator und noch viel weniger ging es ihm um sexuelle Befreiung...wie ich eh glaube, wir bewegen uns auf Glatteis, wenn wir De Sade hauptsächlich auf der konkret sexuellen Ebene abhandeln....die Person De Sade´s war abgründig und post hoc einer erheblichen Verklärung und Idealisierung ausgesetzt von all denen, die an kulturellem Überdruß und/oder einer sm-Fixierung leiden...es fällt leicht, De Sade als Projektionsfläche zu nehmen...
Wenn sich jeder selbst Gedanken über seine Einstellung zu solchen Tabus, Extremen usw. macht, verlieren die historische Figur de Sade und der Sadismus ihren überhöhten Status ...
Hat er den? Ich gebrauche gerne mal einen seiner Aphorismen...seine literarischen Ergüsse sind schon eher von zweifelhaftem Wert...wenn sie nicht wie z.B. von Pasolini "veredelt" werden....
Beziehungen spielen in dem Zusammenhang eine unwesentliche Rolle ...
Sowas denk ich mir schon lange...das ist ja so betrüblich....De Sade war das beste Beispiel hierfür!
zur Person De Sade´s und den grundauf verschiedenen Einschätzungen seiner Persönlichkeit und seines Werks:
http://www.psychosoziale-gesundheit.net/psychiatrie/sadismus.html