Verehrte Tee-Gesellschaft...
So wäre also Meinen weder ein Nichtwissen noch ein Wissen?
>Offenbar nicht.<
So liegt es sowohl außerhalb von beiden und übertrifft entweder die Erkenntnis an Klarheit oder das Nichtwissen an Unklarheit?
>Weder das eine noch das andere.<
So scheint dir also, sagte ich, das Meinen dunkler als das Wissen, aber heller als das Nichtwissen?
Platon, Politeia, V.478.c
Dann hab ich da auch eine "Meinung":
1. gehts um onto-oder phylogenetische Sprachentwicklung?
(dass das Thema Leid mit dem Thema Sprache und dem Thema Bewusstsein und dem Thema Metaphysik und Henne und Ei zu tun hat, ist klar...)
2. wir verhandeln hier plötzlich etwas, was auch naturwissenschaftlich ist... ich betone das
auch... und würde nienienie was anderes behaupten...
Da es mir unmöglich ist - und wohl auch nicht hier gefragt - den interdisziplinären Wust zu entknäueln, der sich hier vorfindet, werfe ich einfach ein paar Dinge ein:
Wie wär´s mit einer parallelen, gar synchronen Entwicklung von Bewusstsein und Sprache und Hirn undundund:
und zwar in der Interferenz von natürlichen, sozio-biologischen, geologischen, psychosozialen Faktoren.
Dass ein Individuum in der Savanne in dem Maß Sprache entwickelt, indem er die passende Nahrung hat, die sein Hirn braucht; indem er in einer Form sozialisiert wird, die ihm erlaubt sich selbst und den Anderen kennen zulernen; indem er an einem Ritus teilnimmt, wobei ihm einen Ahnung von Transzendenz vermittelt wird;
und in dem Maß entwickelt sich sein Gehirn, seine Neuronen sprießen und verkablen sich und plötzlich kapiert er etwas mehr als gestern und entweder er lernt neue Zeichen oder er stiftet neue Zeichen und somit stiftet er Sprache und Differenzierung...
und wieder hat er etwas mehr Datenbahn parat... Update...
Manchen Leuten ist es gegeben, nach jedem gelesenen Buch schlauer zu sein; Marcel R-R warb für das Telefonbuch ...
Und ich frage mich immer wieder, warum es denn immer noch das Henne-Ei-Problem gibt?
Ganz unabhängig davon, ob wir (unser Bewusstsein, gar unsere Identität) nach dem Verlassen des Körpers weiter "existieren"... das ist davon nämlich unabhängig.
Aber solange wir inkarnieren, gibt es eine Synchronizität von Materie und Information; Rückkopplungsmechanismen; Selbstreflexivität.
So, das war dunkler als Wissen aber heller als Nichtwissen