Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BI-Frauen unter sich
2160 Mitglieder
zur Gruppe
Mieder und Korsett
637 Mitglieder
zum Thema
Leiden Männer bei einer Trennung mehr bzw. länger?658
Ich durchlebe gerade eine sehr schmerzliche und scheinbar nicht enden…
zum Thema
Unglückliche Liebe ...91
Ich hatte über 7 Jahre lang eine Beziehung mit einer etwas älteren…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Das Leiden-Leid aus philosophischer Sicht

Mir fiel soeben ein Zitat in die Hände, das die Kompexität und die Unterschiedlichkeit so schön wiedergibt:

Der Sinn des Leids ist der wunde Punkt, das Fragezeichen, das Ewigverneinende, aber auch das Ewiganspornende und Vorwärtstreibende und als solches Ewigbejahende. Es ist das Ewighungernde, aber auch das Ewignagende, Beißende, Fressende: das Ewigfragende, aber das Ewigantwortende. Eben das ist sein Sinn.
Diederichs, Eugen 1930

***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Entwicklungssprung
Mir fiel spontan- nach dem Lesen des Textes- ein, dass ich bei meinem Sohn feststellte, dass er, immer nach einer klassisch durchlaufenen Kinderkrankheit mit 2-3 Tagen hohem Fieber und körperlicher Abgeschlagenheit, einen enormen Entwicklungsprung machte.


Hallo Niobe...

dies entspricht der klassischen antrophosophischen Sichtweise auf Kinderkrankheiten.

Sie sollen/müssen demnach durchlebt werden, damit der Geist/Seele und Körper diese Entwicklungssprünge macht.

Deshalb auch die großen Bedenken "der Antrophosophen" gegenüber diesem ganzen Impfwahnsinn im Kleinkindalter.
@niobe58
DieEntwicklung eines Kindes, die Weiterentwicklung, der Übergang in eine neue Phase kündigt sich z.B. meist durch einen Rückschritt und ein Ausharren dessen an..nun ja eine Art Krise... an.
Kinder wachsen- auch mit ihren Erfahrungen, durch sie..
@ niobe
Genauso, wie sich eine Depression (oder tiefe "Trauer"...die Abgrenzung ist schwierig) in Form diverser körperlicher Veränderungen äußern kann, führen körperliche Erkrankungen zu Depressionen....zum Beispiel chronische Schmerzzustände...macht man sich klar, dass "Körper" und "Seele" unterschiedliche Landschaften des gleichen Kontinents sind, verwundert das auch nicht.

Das von Dir beobachtete Phänomen kenne ich von meinen Kindern auch...im Extrem beobachtet man bei schwer kranken Kindern eine enorme emotionale "Vorreifung", die aber - leider - nicht Ausdruck einer konstruktiven Entwicklung, sondern Ausdruck einer frühzeitigen Desillusionierung und einer gewaltsam erfolgten Adaptation ist...
@ Azana
Deshalb meine großen Bedenken gegen den "Antroposophenwahnsinn"...

*zwinker*
da bin ich froh, dass ich als Impfgegner, meinen Sohn alle Kinderkrankheiten durchleben liess....heute ist er 20 und ein wundervoller junger Mensch.
Ich versuche nur gerade den Zusammenhang zwischen körperlichem und seelischem Leiden zu ergründen....erscheint mir doch die körperliche Ebene deutlicher und konsequenter als die seelische....sowohl im Sein als auch in der Folge
***na Frau
2.685 Beiträge
Gruppen-Mod 
Antrophosophenwahnsinn
Deshalb meine großen Bedenken gegen den "Antroposophenwahnsinn"...


Ach die habe auch gute Ansätze...Rudolf Steiner ist gerade hier in der Gegend (Schweiznähe) sehr populär und es wimmelt bei uns von seinen Schulen.

Ich picke mir beruflich wie privat seine "Rosinen" raus *zwinker*

so finde ich die Impfhandhabung wie sie schon seit Jahren bedenkenlos von vielen Ärzten betrieben wird (man denke nur an die große Lobby der Pharmaindustrie) völlig daneben


Da fehlt es in meinen Augen schlicht an guter Aufklärung...darüber was wirklich an Impfungen wichtig ist.

Impfschäden? Ein Tabuthema bei vielen Kinderärzten.

Auch meine Kids haben nur das in meinen Augen allernotwendigste erhalten.

Daher ist eine Lektüre seiner Ideen durchaus lesenswert *zwinker*

lg Azana
an die Eurhythmikerinnen unter uns...
Wir sollten den schönen Fred nicht mit Diskussionen über Steiner und Impfen zerstören...dazu habe ich dezidierte Meinungen...die sorgen nur wieder für verletzte Seelchen...

zum Thema Steiner und Astralleib gibts einen schönen Essay Colin Goldners,den ich sehr schätze:

http://www.fkpsych.de/psycho/anthroposophie.html

en passant...

warum neigen eigentlich Frauen eher zu Obskurantem als Männer?

*mrgreen*

PS: meine Kinder wurden gegen alles Gängige geimpft, was mir sinnvoll erscheint...und ihnen geht es p r i m a!! *zwinker*

Eklektizistischer "Massenwahn" ist immer noch "Massenwahn".... *knuddel*
Wenn man an dauerhafter körperlicher Versehrtheit leidet, leidet die Seele vor allem an der Hoffnungslosigkeit.

Ich schreibe zur Zeit an einem neuen Roman und dieses Leiden an der Hoffnungslosigkeit spielt da eine wichtige Rolle.
In einer sehr schwierigen Situation, als er merkt, dass es seinem Freund noch viel schlechter geht als ihm selbst, denkt der Hauptprotagonist: "Es ist seltsam, wie viel Mitleid man im eigenen Leid empfinden kann."

Und gerade dieses Mitleid scheint ihm als kleiner Hoffnungsschimmer, es durchbricht sein eigenes Leidempfinden.
@ Mo
diesen Roman werde ich wahrscheinlich gerne lesen
Er wird wahrscheinlich erst im Spätsommer erscheinen. Es handelt sich um die Fortsetzung ... eines Dir bereits bekannten Buches.
na da freu ich mich doch mal auf den spätsommer....und ich weiß, diese lektüre ist kein fischfurz *zwinker*
und gibt es nun einen Unterschied zwischen körperlichem und seelischen Leiden?...das interessiert mich wirklich
Ich denke, ein körperliches Leiden (relativ betrachtet, es kommt auf die Schwere des Leidens an) bekommt man eher in den Griff als ein seelisches.
Ein seelisches Leiden macht mehr Angst, es beeinflusst die Gedanken und Gefühle mehr als das körperlliche. Es ist auch unkontrollierbarer.
Soweit meine Meinung dazu.
Seele und Körper sind nicht (ganz) zu trennen. Seelisches Leiden hat Auswirkungen auf den Körper, körperliches Leiden auf die Seele.
Davon bin ich überzeugt. Und davon konnte ich mich auch überzeugen in meinem Leben, meinem Beruf.
Die Ausgangsfrage war doch Leid aus der Philosophischer Sicht ?

Eurepidis: war mehr oder weniger ein Künstler als ein Philosoph.....er schrieb komedien und theatherstücke.

Sigmund Freud: seine Religionskritik:"Die religiöse Vorstellungen, die sich als Lehsätze ausgeben, sind nicht Niederschläge der Erfahrung oder des Endresultate des Denkens,es sind Illusionen,Erfüllungen der ältersten,stärksten,dringendsten Wünsche der Menscheit; das Geheimnis ihrer Stärke ist die Stärke dieser Wünsche.

Komunismus und Leid: jaaaa das hat was...Prager Früling 1968.....da sollte man Milan Kundera lesen....pure sarkasmus *ggg*

Der Mensch ist zur Freiheit Verdammt.(Jean-Paul Satre) oder zu Leiden .... aber nur der Mensch allein kann es ändern.
@thrax
und die Quintessenz bzw. die Intention deiner / eurer Aussage lautet wie?
Leiden kann man sein Leben lang, man kann es aber auch lindern.....
Es kommt immer auf die Situation an und den Grund des Leidens, aber es gehört zu uns Menschen wie der Verstand, wir können dagen Kämpfen...wir können es Analysieren und es Stück für Stück bearbeiten, wir können uns aber dem Leid auch unterwerfen.

Ich habe in meinen Leben viel Leid erfahren müssen, aus der pädagogisch sicht, und auch aus der Politischen.Es hat tiefe Wunden hinterlassen und wird nie heilen aber es schmerzt nicht mehr....

Die Komunikation meiner Mitmenschen auf meiner Wellenlenge, viele Philosophische Lektüre, Religionsfreiheit, sowie sexuele Freiheit waren der Auslöser, mein Leid zu etragen.
Der Mensch ist zur Freiheit Verdammt.(Jean-Paul Satre) oder zu Leiden .... aber nur der Mensch allein kann es ändern.


Satre war doch auch ein marxistischer Utopist, den an den Neuen Menschen glaubte...schlimme Sache...

Der Mensch kann sich selber nicht "erlösen"...auch nich andere Menschen...
@niobe
und gibt es nun einen Unterschied zwischen körperlichem und seelischen Leiden?...das interessiert mich wirklich

Da ist kein Unterschied, denn das Leiden ist IMMER mit der inneren Haltung dazu verbunden.
Der Unterschied besteht zwischen Schmerz und Leiden.

Es gibt körperlichen, seelischen und emotionalen Schmerz. Das ist das, was im Jetzt wirk-lich IST.
Ich hau mir mit dem Hammer auf den Daumen = körperlicher Schmerz (der vergeht recht schnell)
Ich frage mich; warum muss ausgerechnet mir das passieren/ ich bin wohl zu blöd dazu/ ich kann nichts/ immer trifft es mich/etc. = da fängt das Leiden an! (das kann ewig dauern, besonders, wenn ich mir eine "Opfer-Identität draus "bastel")

Ein mir sehr nahestehender Mensch stirbt. Das ruft seelischen und emotionalen Schmerz hervor.
Der Schmerz vergeht, auch wenn es heftig ist....aber der Schmerz vergeht relativ schnell (ein paar Tage)
Halte ich mich an der Geschichte fest (Ich bin jetzt allein, wie schön war es mit diesem Menschen in der Vergangenheit = das habe ICH jetzt nicht mehr bzw. in Zukunft muss ich alleine zu Bett gehen = den Schmerz zu meiner Geschichte machen = dauerhaftes Leiden) ...das kann Jahre/ Jahrzehnte dauern!!!
Manche lassen den tiefen Schmerz nie zu, fühlen ihn nicht und tragen ihn stattdessen als Leidensgeschichte und Identifikation ein Leben lang mit sich herum und kramen die Geschichte immer wieder hervor, ohne dem Schmerz wirklich zu begegnen.
Wird der seelisch-emotionale Schmerz aber nicht vollständig und voller Hingabe gefühlt, wird Leiden daraus.
Leiden ist IMMER mit einer Geschichte verbunden!

Und an der Stelle wird (wiedermal) die Struktur des Ich-Gedankens deutlich.
All dieses Fragen nach "Warum ich?" "Wieso?" "Es hätte auch anders sein können" Hätte ich doch..." etc. ist ein kämpfen für eine bessere Vergangenheit und absolut sinnlos. Das einzige, was dadurch geschieht ist, noch mehr Leiden durch schlichtes "nicht-einverstanden-sein" mit dem, was bereits so ist, wie es IST!
Es gibt nichts leidvolleres, nichts sinnloseres, als sich auf diese Weise vom Sein abzuwenden.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
kurz und bündig:
Des einen Leid - des andern Freud.
zB.:
die Freude der Esotherik-Branche über klingelnde Kassen.Diese stellt doch für alle Leidensbereiche des Menschen Hokuspokus parat.
das ist "Hausfrauenlogik" aus meiner Sicht...bzw. hier handelt es sich um pure Geschäftspolitik...und es ließen sich allerlei Beispiele heranziehen.
Die Esoterik-Branche ist eines davon.
****e_H Mann
8.282 Beiträge
hey javinia,
so kenne ich Dich gar nicht! "Hausfrauenlogik",das ist doch eine Diffamierung des eigenen Geschlechts.Eine Milchmädchenrechnung sozusagen
*g*
Ich habe über das Wort Leid nachgedacht und erstaunlicherweise festgestellt,daß es ganz konträre Aussagen machen kann.
Ich leide -ich mag es gut leiden,
etwas ist leidlich gut,
Die Leidenschaft ist zunächst ein positiv besetzter Begriff.
schafft ein leidenschaftlicher Liebhaber Leiden ?
Viele Fragen wenig Antworten !
Geteiltes Leid ist halbes Leid ?

*gruebel*
@ javinia
worauf bezieht sich die "Hausfrauenlogik"?

Das Sehnen nach "Ent"leidung...nach Kontrolle über das "Er"leiden ist in uns allen verankert...jedes Sehnen wird ökonomisiert...in allen Lebensbereichen....

Etymologisches:

Das Wort "leiden" geht auf eine Bedeutung "sich fortbewegen, gehen, vergehen" zurück. Darin steckt auch "dahingehen", "sterben". Die Bedeutungsverschiebung setzt im 13.Jh. an in Richtung "ertragen, erdulden, Schaden nehmen". Damit löst sich auch der oben konstruierte Widerspruch. Denn "jemanden gut leiden können" bringt demnach zum Ausdruck, dass man die Gegenwart eines anderen gut (und gerne) erdulden kann.

Interessant ist nun aber, dass "Leid" etymologisch nichts mit "leiden" zu tun hat. "Leid" geht auf eine Bedeutung "Böses, Schmerz, Sünde" zurück. Und jemanden "beleidigen" bedeutet jemandem "Böses" zufügen. Die Lautähnlichkeit und die Vorstellung von "erleiden, erfahren" kann bei der Annäherung eine Rolle gespielt haben.
Nun gibt es aber auch Hinweise, dass weiter zurückliegende Bedeutungen wie "leiden" = "weggehen" und "Leid" = "Abwendung" doch wieder auf eine gemeinsame Wurzel hindeuten.

Die "Leidenschaft" ist eine Lehnprägung von frz. "passion" = "Leiden" und bezeichnet "etwas, das einen Menschen befallen kann".

@uncle_H
*oh2*

Ich habe den Ausdruck "Hausfrauenlogik" nicht in Szene, jedoch in Gänsefüsschen gesetzt...

Ich grüble auch zu manch Begrifflkeit rund um Leiden und Leid. Ergebnisse zu späterer Stunde mit mehr Zeit im Gepäck
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.