traf heute nacht
einen alten freund wieder; hier ein paar seiner postings, die hierzu passen:
Erste Morgenpflicht: über sich erröten.
Alle unsere Gedanken sind Funktionen unseres Elends. Wenn wir bestimmte Dinge verstehen, so kommt der Verdienst ausschließlich gewissen Mängeln unserer Gesundheit zu.
Es ist ein Irrtum, Niedergeschlagenheit mit Denken zu verwechseln. Sonst wäre jeder, der eine Depression hat, automatisch ein Denker.
Und der Gipfel: er wird es tatsächlich.
(der könnt von mir sein)
Alles reduziert sich schließlich auf die Begierde und die Abwesenheit der Begierde. Der Rest ist Nuance.
Wenn es sich darum handelt, über die Leerheit, die Nichtdauer, das Nirwana zu meditieren, so ist ausgestreckt liegen oder kauern die beste Haltung. Es ist eben jene, in der diese Themen entdeckt wurden.
Nur im Abendland denkt man aufrecht. daher vielleicht der ärgerlich positive Charakter seiner Philosophie.
Und
:
Wenn ich Tage und Tage unter Texten zubringe, in denen nur von Gelassenheit, von Beschauung und von Verzicht die Rede ist, so packt mich die Lust, auf die Straße zu gehen und den nächsten, der vorübergeht, zusammenzuschlagen.
Und dann noch:
In eben diesem Augenblick sind allenthalben Tausende und Abertausende im Begriff, den letzten Seufzer auszustoßen, während ich, an meinen Füllfederhalter geklammert, vergebens ein Wort suche, um ihren Todeskampf zu kommentieren.
tröstlich, tröstlich dieser Herr
E.M. Cioran:
Die verfehlte Schöpfung
(suhrkamp)