@Platinfrau
In der Horizontalen kommt beim Philosphieren vermutlich mehr raus, weil es sich bequemer denkt ( = Buddhismus
Pardon, mich juckt´s beim "mehr" freilich auch in den Fingern, aber ich kratz mal nicht, sondern frage: wieso mehr?
Ginge "anders" auch?
in der vertikalen Postion, die ihren Höhepunkt doch irgendwie im hängenden Christus findet ... vertikal und abgehoben ... Aua Aua
ichweißichweiß...
Da gibt es doch ein Comic-Büchlein: "Da sagte Buddha zu Christus" (Th. Zwischenstuhl); Buddha sagt zu Christus:
Solange ich meinen Sack festhalte, kann ich wenigstens die Hände nicht ringen.
• Solange ich mein Kreuz trage, werde ich nicht d´ran genagelt.
(Buddha trägt einen Sack auf dem Rücken...)
Zirkulär ist nicht per se selbstauflösend
Nicht per se; ich hatte "und" geschrieben.
Mircea Eliads "Myth of Eternal Return
Unbedingt! Und sein "Schmiede und Alchemisten" ist mein Liebling!
Ich habe mich auch mit Schamanismus beschäftigt.
Da geht es darum, den physischen oder psychischen Bruch in einer individuellen oder kollektiven Identität, Krankheit genannt, die Leid verursacht, wieder zu heilen, indem der Schamane/die Schamanin Kontakt mit der heiligen Zeit der Ahnen und GöttInnen aufnimmt und von dort Rat und Kraft und Hilfe holt. Wenn die Reise gut geht ...
Jaaa; ich bevorzuge, auch mit skeptischem Äuglein, die moderne, sozusagen "säkularisierte" Form dieses Vorgehens, in der Gestalt der systemischen Therapie; hat ja auch mit Konstruktivismus zu tun und ist mir daher sympathisch.
In unserer Welt wird das Leiden nach außen verfrachtet, es hat keinen Platz im System, es darf nicht sein. Unser Apparat zur Leidensminderung ist immens, aber relativ uneffektiv.
Hoppla! das seh ich anders...
es wird zwar nach außen verfrachtet, aber nur, weil es ein System gibt, das Leid managet. Es ist ineffektiv vielleicht, aber es birst aus allen Nähten. Es ist ausdifferenziert, aber rigide und institutionalisiert.
Leid hat wohl wenig Platz im intrapsychischen System, falls man das so sagen darf... im sozialen Gefüge ist Leid der Renner!
Was haben Luhmanns Ausführungen zur Passion mit dem Stichwort "Philosophie als selbstreferentielles System" zu tun?
Das bezog sich auf den "roten Faden" den Du aufnahmst... ob kollektiv, oder individuell; ich wählte "Liebe als Passion", weil wir im Joy sind und weil Liebe und grade romantische Liebe ein Faktor der Leidgenerierung ist, den man nicht verachten sollte.
Mittelalter... tradierte Auffassungen von Liebe und Leid; wir leiden, wir leben immer noch im Horizont alter Vorstellungen; Märchen, Mythen.
Und: wir leben im christlichen Abendland; ob wir dabei bevorzugt liegend meditieren oder stehend Haareraufen; ich kokettiere gerne mit den Selbstauflösungsstrategien von jenseits des schamanischen Urals... aber leiderleider liebe ich die barsche Logik, die Haarspalterei, die Zerrissenheit / Individualitätsschimäre des Abendlandes so sehr, dass ich immer noch lieber - das ist jetzt echt persönlich - mit dem hängenden Christus flirte, als mit dem erlösten Buddha.
Gleichwohl habe ich freilich kein Kruzifix in der Wohnung, sondern einen innengekehrten kleinen Holzbuddha...
soviel Selbstironie muss sein.
merci.