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Das Leiden-Leid aus philosophischer Sicht

Zeit
ich muss Schneeschippen...ich Kehrwochendiensthabende
endlich!!!
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Schneeschippen,
das wird noch zum Unwort des Jahres erkoren werden,spätestens im August
*g*
********uale Paar
166 Beiträge
duales weltbild
wo wären wir ohne die dualität?

z.B. LÄRM
könnten wir die STILLE als solche ohne ihn wahrnehmen? ist STILLE das nicht vorhanden sein von LÄRM?
ist LÄRM das nicht vorhanden sein von STILLE?

es gibt dergleichen viele beispiele........

gemünzt auf das LEID hieße das, dass wir es benötigen, um das GLÜCK zu erfahren.....ähm?
@skinmysterytour
wo wären wir ohne die dualität?

In dem, was allgemein als Paradies, Himmelreich, Nirvana, oder Gotteserfahrung genannt wird. Anders ausgedrückt: In der Erfahrung des Eins-Seins des Lebens, In der Fülle des Seins *g*

Und natürlich kann man glauben, dass Leiden ja eine tolle Sache ist, weil sie erst das Glück erfahrbar macht. *zwinker* Glauben kann man viel *g*

Alle Weisheitslehrer (Buddha, Jesus, Mohammed, Lao-Tse, etc) haben schon immer darauf hingewiesen und die Wissenschaft findet es auch mehr und mehr heraus, dass wir zwar glauben, dass wir in einer Dualen Welt leben, aber dass dieser Glauben nicht der Wirklichkeit entspricht *g*

Also bleibt eigentlich nur die Möglichkeit, selbst mal vorurteilstfrei selbst hinzuschauen, oder weiter zu glauben *g*
Glück und Leid
uncle_H`s ... leidenschaftlicher Liebhaber, kann der Leiden schaffen? Yes, of course he can..may be
dabei wäre ja auch die Art des Leides zu erfragen...ist es hier nun der körperliche Schmerz oder ein seelischer.

Glück ist nicht - nur - erfahrbar, weil Leid erlebt wurde oder umgekehrt...
Glück kann auch Leid hervorrufen...wenn es nicht zu fassen ist, dieses Glück, was wir nicht erfassen können...kann Leid verursachen, oder wenn das gerade erfahrene Glück mit der Angst und Erwartung vor dessen jähem Ende verknüpft ist, dann kann auch Glück leidend erlebt werden..wenn es plötzlich da ist, womöglich zu "Unrecht" ..
Leiden bewegt sich zwischen dessen notwendiger Integrierbarkeit und der Ablehnung, Nichtannehmen wollen, etwas unfreiwillig erlebtes, es hinnehmen zu müssen zwangsweise, es als Übel zu erleben..zu definieren, dem tiefen Wunsch, es möge verschwinden...
tbc
@javinia
ein sehr interessanter Aspekt....
@niobe58
ja...diesen Aspekt finde ich äußerst erwähnenswert in der Diskussion, darüber denke ich gerade intensivst nach...
Flüchtig-kurz
von mir, so zwischen zwei Aktionen outdoor, nachdem ich ein wenig herumlas bei Euch:
Jaja, passend zur Passionszeit. So wie man sich dazu eine Erlösung und Auferstehung ausdachte, so ist sie im Leben oft auch zu finden...
Pardon, das ist freilich keine Apologie christlicher Wege, schon gleich nicht alternativ zum Thread-Beginn mit dem Buddhismus...

Einfach nur meine persönliche Beobachtung, sagen wir mal: des Auf und Ab, der Wechsel. Kaum jemand leidet ohne Unterbrechung, es ist kein Dauerzustand vorgesehen, nicht in einer "normalen" Physiologie, Biographie.

Ich halte alle gängigen religiösen Erlösungswege für fragwürdig, allemal wenn man selbst die Scheu hat, sich einer Denkschule zu verschreiben.
Es ist wie es ist: mal übel, mal sagenhaft schön. Und diese Gegensätze in einer erhabenen Distanzierung auflösen zu wollen, sie in erhabener Hingabe zelebrieren zu wollen, das mag individuelle Option sein, phasenweise hilfreich, man pflückt da und dort aus den Gärten der Weisen.

Wäre es uns möglich, die einzelnen Momente des Glücks so scharf, so tief und so bleibend zu empfinden, wie die des Unglücks, wären wir nicht immerzu auf der Suche nach dem Leid-Antidot.
Wären wir schon... sind wir halt immer, wir Glücks-Tierchen!

Wir können nicht immer nur ausatmen; einatmen gehört dazu, oder umgekehrt, meinethalben. Ein Leben ohne diesen Puls ist eine Flatline. Wenn Glück (-lichsein) Narben hinterließe, - tut es ja- aufgeworfene, sichtbare, breit grinsende Narben; Lachfalten in der Seele...

In meiner Hausapotheke habe ich Allopathisches: reines Glück. Und Homöopathisches: achja, hatten wir schon... Und Magisches: karmische Fügung.

Seltsam, ich habe alle drei Gaben schon erfolgreich überlebt *zwinker* *hexe* *blumenschenk*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
zum Freitagabend:
Glück ist eine Oase,die zu erreichen
nur träumenden Kamelen gelingt.

(Beduinenweisheit)
zwei zum Freitag
Bedenke, dass die menschlichen Verhältnisse insgesamt unbeständig sind, dann wirst Du im Glück nicht zu fröhlich und im Unglück nicht zu traurig sein.

Sokrates


„Ein Mensch, der leidet, bevor es nötig ist, leidet mehr als nötig.”
Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.), röm. Philosoph u. Dichter

Wort zum Sonntag
Aus kleinen Missverständnissen gegenüber der Wirklichkeit zimmern wir uns Glaubensvorstellungen und Hoffnungen zurecht und leben von den Brotrinden, die wir Kuchen nennen, wie arme Kinder, die Glücklichsein spielen.

Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe
@dreilicht
meinen tiefen Dank für das Zitat von Pessoa...
Das
Buch der Unruhe
ist eines meiner allerwichtigsten Bücher im Leben
@ javinia
eben...

*zwinker*
Liebe Javinia
In letzter Zeit beschäftigt mich eine Erzählung, die ich als Jugendliche las: Das Märchen der 672. Nacht, von Hoffmannsthal.
Die Fabel dreht sich um einen persischen Spruch, der da heissen soll: "Wenn das Haus fertig ist, kommt der Tod".
Ein wohlhabender, dem Leben aber entfremdeter junger Mann, in einem geräumigen Haus, umgeben von vier stillen Dienern. Er lebt dahin, nichts passiert, der Erzähler lässt nur die Zeit sich entrollen. Der junge Mann richtet das Haus ein, er schmückt es, er verwendet alle Mühe darauf. Sonst auf nichts.
Die Diener schweigen, er schweigt auch, das Haus saugt alles Leben aus ihnen heraus.
dann, eines Tages, passiert etwas...

Charakteristisch: eine Novelle; meisterhaft geschrieben und ich verschweige hier das Ende.

Doch, Javinia: ich würde mich nicht als Buddhistin beschreiben; aber in einem Punkt bin ich sicher damit konform: dass Leiden aus der Anhaftung an die Materie herrührt.

Wie in der Erzählung beschrieben. Wie ich es selbst erfahren habe.
Dass nämlich wir oft unsern Blick auf das vermeintlich Bleibende, auf das vermeintlich Dingliche fokussieren. Dass wir bauen auf Haben und Behalten, nicht auf Wahrnehmen und Ziehenlassen.

Dass wir unsere Leben und unsere Beziehungen häufig in der prospektiven Form konjugieren; in der irren Logik des Wenn-Dann.
Dass wir wirklich an Dingen haften, an Objekten, an Leibern, an Häusern, an Büchern, an Küchentöpfen. Ärzte, Priester und Rechtsanwälte wissen das.

Wenn diese "Dinge" sterben, sich verleben, verlöschen..., wenn wir erkennen, wie wenig wir haben können, wie wenig Zeit zum Sein wir haben, wie wenig wir sind: dann bebt mitunter so´ne Ahnung in uns, wir könnten das Essentielle ausgeblendet haben.

Glücklich die, die noch rechtzeitig erwachen (ja, ich schrieb "erwachen"... *zwinker* ), um noch ein paar Atemzüge lang nicht auf Morgen zu bauen, sondern auf Heute und Jetzt.

Und die verdammten Dinge Ding sein lassen und sich umdrehen und in die Augen des nächstbesten Menschen sehen, und sehen: da ist ein Mensch. Und das bin ich. Und das ist mein Leben. Jetzt. Und sonst nie.

Meine besten Grüße aus der Zwischenzeit...
Pessoa un die Unruhe
"Es gibt kein Glück ohne Wissen. Aber das Wissen vom Glück bringt Unglück; denn sich glücklich wissen heißt wissen, daß Glück Zeit ist und daß Zeit unweigerlich vergeht.
Fernando Pessoa, Das Buch der Unruhe"

@maerzmond
Hugo von Hofmannsthal ist auch einer meiner Leblingsautoren.

[Wie in der Erzählung beschrieben. Wie ich es selbst erfahren habe.
Dass nämlich wir oft unsern Blick auf das vermeintlich Bleibende, auf das vermeintlich Dingliche fokussieren. Dass wir bauen auf Haben und Behalten, nicht auf Wahrnehmen und Ziehenlassen


Das ist das ganze Elend, Maerzmond, das Leid.
Nichts bleibt, was bleibt ist der Wandel...die ständige Veränderung, wenn wir das akzeptieren, so kann das gefühlte Leid geringer sein, das war anfangs von mir erwähnt worden...
Liebste Grüße an die Frau der Zwischenzeit
Wehe dir, wehe allen, die ihr Leben damit verbringen, eine Beglückungsmaschine erfinden zu wollen!

Fernando Pessoa, Alberto Caeiro - Dichtungen, Ricardo Reis, Oden


@ märzmond....

Die Existenz ist auch etwas Substantielles...von Perspektive geprägtes...ohne Existenz gibt es nicht mal Leid...

@ javinia

wieviel antizipatorisches Leid ist gemäß?
Jeder Mensch leidet auf dieser Welt, doch jeder zu einem anderen Zeitpunkt und jeder auf seine Weise. Keiner kann für einen anderen leiden, höchstens mitleiden.
Franz Kern, geb. 1944
"Mit"Leid ist als Nähe camouflierte Trauer um sich selbst....
@dreilicht
Danke für den Munch!

nur: ich schrieb nicht über Existenz , nur über die Dinge, die sie angeblich gestalten. Dinge, Fassbares.
Die Blumen, die wir hinterlassen, sind nicht sehr substanziell; aber bleibend...

@ javinia: weisste, die Rede vom Ziehenlassen und Loslassen macht mir manchmal Angst; weil sie so sehr aufs Vergängliche klopft, dass ich das Lied des Lebens kaum mehr zu hören vermöge.

Im Jetzt zu sein ist eigentlich ein wenig ewig zu sein.

Aber wir sind es gewohnt, dass nach dem Montag der Dienstag folgt. Nach dem Vierzigsten der Fünfzigste.

Und sich alles wandelt.

Ich meine: ich - ich jetzt - kann sehr wohl alle Alter in meiner Seele behalten; kann sie spielen lassen. Kann die Zeit anhalten und mit der gleichen Inbrunst leiden, wie mit vierzehn, als mich meine erste Flamme enttäuschte. Und ich kann alt sein, uralt, wie jemand, dem noch drei Stunden zum Leben bleiben.

Ich kann.

Wenn ich mich nicht mit Dingen und ihrer Lokalisierung in Zeit und Raum befasse.
Tu ich aber. Leid-er.
und die Angst, bzw. eigentlich manchmal sogar die Erleichterung, dieses Leid nicht selbts erfahren zu müssen, wenn ich jetzt mal überspitzt böse sagen darf. Mitleid in dem Sinne des Mit-leidens kann mitunter sogar negativ auswirkend sein.
ein gewisses Mass an Empathie würde mir besser gefallen..in so mancher Situation. Als Mitleid...Hier werden Sie nicht geholfen
@maerzmond
Nichts wichtiger als im Hier und Jetzt sein...dennoch...sich des Wandel bewusst sein.
Das Geheimnis ist sowieso den Augenblick zu achten.
Den Moment zu geniessen. Und zwar just in the moment. Ohne Analyse und ...Gedanken an das Später. Aber der Wandel ist dennoch da.
Mich hat Mitleid immer abgestoßen...

Es lässt den Leidenden alleine...

Die Fokussierung auf den Moment...eine gute Strategie bei Angststörungen....andererseits lediglich eine nur näherungsweise zu erlebende Bewußtseinslage...nur etablierte Korsakowler können das...nicht mal taxifahrende Politologie-Buddhisten...perspektivlos geht doch nur in Form von bewußtlos...Freud nannte übrigens die Intoxikation explizit als eine der drei prinzipiellen Leidminderungsstrategien...
Manche Leidende wollen wohl gerne das Mitleid...

jedoch reicht es nicht aus zu Weiterem...

eben, Dreilicht, nichts schwerer als endlich nur im Augenblick zu leben...das können nur Kinder.
Wir müssen es - mühsam - wieder erlangen.
@dreilicht
...nur etablierte Korsakowler können das...nicht mal taxifahrende Politologie-Buddhisten

Danke für die Diagnose! *smile*
Freud nannte übrigens die Intoxikation explizit als eine der drei prinzipiellen Leidminderungsstrategien...

Hier, im Net-Cafe, gibt es nur Tee... ich mach mal "los" und geh einen Wein trinken... Sag´s doch gleich! *party*

Äh...: wie gingen nochmal die anderen zwei "prinzipiellen" Strategien?
Ich liiiiebe Prinzipien!
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