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Das Leiden-Leid aus philosophischer Sicht

Das Leiden-Leid aus philosophischer Sicht
Kein Mensch lebt ohne Leid... Leid ist überall
Euripidis

Melancholie, aus diesen Dunkelstunden, so die Quintessenz aus dem Forum und einiger Philosophen, erwächst Kreativität..(kurz gefasst), die Dunkelstunden braucht ein Mensch quasi...zur Selbstfindung, den Sinn er-kennen...einem seelischen und geistigen Wachstum.

Doch...?Wie steht es mit dem LEIDEN aus?

Ich beschäftige mich derzeit mit diesem, Anlass ist zum einen der Buddhistische Ansatz der Vier Wahrheiten, dem Lesen eines Buches von Pema Chödrön und der Diskussion darüber und zum anderen nun aktuell mit dem Beginn einer Lektüre zur "Philosophie des Leidens" eines mir persönlich bekannten Menschen.
Der Tibetischen Buddhismus zielt auf Vermeidung des Leids und der Erhaltung des Glückes, das nicht durch Phasen des Leides erlebt wird, wie wir oftmals denken, so vermuten wir ebenso, dass Glück nur erlebt werden kann, wenn man Phasen des Unglücks und Leid erleben konnte...Ich könnte nun nach der Philosophie des Glückes fragen, nein mich interessiert aber das Leid, dessen Beschaffenheit, dessen Sinn und darüber hinaus auch die Facetten des Leidens.

Da man kein Leid erfahren will, fragt man sich, ob es Ursachen für Leid gibt. Wenn es tatsächlich solche Ursachen gibt, überlegt man sich weiter, ob diese abzuwenden sind. Wenn die Ursachen für Leiden nicht beseitigt werden könnten, hätte auch der Versuch keinen Sinn, das Leid zu beenden; wenn hingegen die Ursachen zu finden sind und es möglich ist, sie zu beseitigen, dann ist es klar, daß man die entsprechenden Anstrengungen unternehmen muß. Mit diesen Gedankengängen befassen sich die ersten beiden der Vier Edlen Wahrheiten: die Wahrheit vom Leiden und die Wahrheit von den Ursprüngen des Leids. Was wir benötigen, ist Glück - jedoch nicht nur ein vorübergehendes, sondern ein dauerhaftes, verläßliches und wirklich zufriedenstellendes Glück. Wenn es ein solches Glück gibt, dann müssen wir nach den Wegen fragen, die dazu führen, dieses zu erreichen. Mit diesen Fragen beschäftigen sich die letzten beiden der Vier Edlen Wahrheiten: die Wahrheit von der Beendigung des Leids und die Wahrheit von den Pfaden zur Beendigung des Leids. So basiert die Lehre der Vier Edlen Wahrheiten auf dem Grundsatz unseres Strebens, Glück zu erlangen und Leid zu vermeiden.
Leiden kann nicht ohne Ursachen entstehen. Diese Ursachen können nicht dem Resultat, das wir als Leid erleben, völlig widersprechen; sie müssen eine ähnliche Natur haben wie die daraus hervorgehende Wirkung. Wenn ein Phänomen zeitweilig existiert, dann wieder nicht existiert und somit wechselhaft ist, ist das ein klares Anzeichen dafür, daß es von Ursachen und Umständen abhängig ist.

von Seiner Heiligkeit dem XIV. Dalai Lama

Spinoza hält es mit der Argumentation, dass der Mensch ein Vernunftwesen ist, und er erfährt nu eine uneingeschränkte Befriedigung des Selbst in Leidenschaftlosigkeit und durch Erkenntnisstreben.
Nietzsche sieht das Leid - ähnlich wie oben das Fazit zur Melancholie - als Grundlage zu seelischem und geistigem Wachstum.

Was ist das Phänomen Leiden, seine Grundtrukturen?
Welche Ursache/ welche Ursachen kann/ können benannt werden? Ist diese individuell zu betrachten, wie universell kann dies gesehen werden? Kollektiv?
Welchen Zusammenhang sehen wir ?
Welchen Sinn stellt Leiden dar? Gibt es diesen Sinn überhaupt?
Was meint ihr, liebe Joyler aus diesem Forum, ich bin sehr gespannt auf eure Beiträge, ebenso auf die Art und Struktur des "Streitens" in diesem Thread, ich erwarte dies beinahe schon ,aus Erfahrung aktueller und vergangener Diskussionen zu manch anderer Thematik hier..Ich freue mich sogar darauf.

javinia
also
ich habe soviel Leid erfahren in meinem Leben, dass ich keine Lust mehr habe, darüber zu diskutieren. Es bedarf nicht des Leids, um ein glückliches Leben zu leben...urgsss...ich sag das jetzt mal so
Keine Liebe ohne Leid.
Selbst wenn man selbst nicht direkt leidet, leidet man mit dem, der leidet, wenn man ihn liebte(e).

Dieses Gefühl bricht das Innere auf und setzt Energien frei (Kreativität).

Aber Vorsicht: Oft sind die Resultate zu persönlich, als das andere sie verstehen.

Mit Kreativität sollte akademisch umgehen.

LG
Mo.
@niobe58
es steht dir frei, dich daran zu beteiligen. Es war mir auch durchaus klar, dass hier einige - viele vermutlich - Leid erfahren haben, wie auch immer sie dieses definieren. Es war keinesfalls meine Intention, sie ist es noch immer nicht, genaue Informationen über erfahrenes Leid heraufzubeschwören.
ich werde
das sicher verfolgen....aber ich bin es so satt...und ich danke Moritz für sein Statement....ich habe dem Leiden den Kampf angesagt..und finde das Thema gut.
Das hört sich sehr kraftvoll an, niobe 58. Jene wünsche ich dir dabei auch
danke
javinia...das wünsche ich allen Leidenden
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ohne leid kein freud?
es gibt ein schönes buch, mit dem titel,
"anleitung zum unglücklich sein"
hier ist vieles zum thema leid beschrieben.
leid ist, was nah ist, denke ich, also umstände die negativ direkt betreffen.

von fern betrachtet kann es kippen, uns zur freude werden, hierzu gibt es fernsehsendungen, ich verabscheue diese!

aber ich denke, dass sogar die müllhaldenkinder in ferner welt freudige stunden in ihrem leben erleben.

und genauso ein mensch leid, dem sein konto, durch fehlspekulationen, von 10 millionen auf nur noch 5 millionen geschrumpft ist.

leid ist individuell, kann nicht allgemein katalogisiert werden.

calm malsosagt *wink*
@calm
Leid kann nicht katalogisiert werden?
Sollte es das?
Nein, mitnichten. Es wurde nach der Struktur, der Ontologie des leidens nach dem Sinn und nach Facetten gefragt, einigem mehr noch. Sicher: Individuell ist Leid auch, das empfinden des Leides genauso. Gefühl also?
Das Thema bewegt sich auch auf persönlichem Pfaden...klar. War da was?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
liebes, das wollte ich mit katalogisiert sagen.......
gefühl..............ja, bestimmt, und zwar zeitabhängig, gleiche dinge die gestern noch leid waren können heute erfreuen!

*bussi*calm
Leiden
Leiden ist für mich so undifinierbar sowie die Liebe, ein unerreichbares Ideal....
Leiden ist ein Grundbaustein der Philosophie, je mehr man sich damit auseinandersetzt um so näher kommt die Erkenntniss, nichts zu wissen.

Ich weiß, das ich nichts weiß.(Sokrates) und doch weiß ich mit und in der Philosphische Liebe zur Weisheit,meinen Leiden zu lindern. *sonne*
Das Leiden-Leid...das Leben halt....Freud geht ja davon aus, dass das Leben ein letztendlich tragisches ist...dass "Leid"...dass "Unglück" also der Basiszustand sei....sowohl das Ausgeliefertsein an nicht kontrollierbare externe Faktoren (Unfälle, Natureinflüsse), körperliche Faktoren (die unumgängliche Sterblichkeit...die für die meisten von uns ebenfalls unumgängliche, nicht berechenbare Beschädigungsmöglichkeiten unseres Körpers durch Krankheit und Alter) als auch - und das ist ja ein wesentlicher Bereich hier im Zoo - die allfälligen leidbringenden Einflüsse interpersoneller Erfahrungen...Zurückgestoßenwerden...Gekränktwerden...Verlassenwerden...Betrogenwerden
• interessanterweise alles Zustände des Zugefügtwerdens, der Passivität - bedingen den Leidzustand von uns Menschen.

Es gibt gewisse Wege, diesem Leid zumindest passager zu entkommen...es abzumildern...im weiteren Sinne das Streben nach Glück...nach Erfüllung...Glück ist auch und wesentlich Abwesenheit von Unglück...

Die Religion hält Freud übrigens für einen "Massenwahn", der das Glücksversprechen keinesfalls einzuhalten vermag....eine Ansicht, die meinen Erfahrungen mit Menschen in existentiellen Krisen entspricht....eine Mischung von Stoizismus und Hedonismus dürfte wohl das erfolgversprechenste sein, um sein Leben möglichst "glücklich" zu gestalten....wem es nicht möglich ist, Leid als unabdingbar zu akzeptieren und als Entwicklungschance zu erleben, hat´s schwer...
Leiden heißt Erkenntnis produzieren
Cioran 1979
Es gibt gewisse Wege, diesem Leid zumindest passager zu entkommen...es abzumildern...im weiteren Sinne das Streben nach Glück...nach Erfüllung...Glück ist auch und wesentlich Abwesenheit von Unglück...

Genau das ist die Intention im Buddhismus...dem Streben nach dem Glück - wohlgemerkt dem anhaltenden Glück nur durch Vermeidung von Leid. Hier muss doch auch mal die Definition des Glückes herangezogen werden...

Auch mehrfache Erfahrungen von Leid(individuell) lassen gelassener werden...Mit dem Älterwerden alleine schon kann zum Beispiel das hier erwähnte - hervorgerufen durch interposenelles..also Liebesschmerz - vermindert schwer erlebt werden.

Die Sterblichkeit, das Bewusstsein dessen, der Vergänglichkeit , ist das Leid an sich? Jesus, der Erlöser, leidete für uns..so im Christentum.
Im Buddhismus ist das Nirwana die Erlösung..
Tut mir leid!
Nach dem Sinn von Leiden zu fragen ist doch das Gleiche, wie nach dem Sinn von Glück zu fragen - beides gehört doch untrennbar zum Leben, also kann ich gleich nach dem Sinn des Lebens fragen!
Ich denke aber, daß manche Menschen, die mit eigenem oder fremdem Leid konfrontiert werden, überhaupt dadurch erst nachdenklich werden ( und möglicherweise reifen), die vorher sorglos oder abgestumpft in den Tag hineingelebt haben. Mich persönlich hat - allerdings moderat -erlebtes Leid nach einer gewissen Lähmungsphase bisher immer ein Stück weiter gebracht - was sich auch in meiner Kunst spiegelte!
Außerdem ist ja das Leiden für die Christen, zumal der protestantischen, quasi der Normalzustand - und da sind wir Deutschen ganz besonders gut darin, vor allem im Selbstbemitleiden! *zwinker*
Du weisst, ich schätze Cioran...

Genau das ist die Intention im Buddhismus...dem Streben nach dem Glück - wohlgemerkt dem anhaltenden Glück nur durch Vermeidung von Leid. Hier muss doch auch mal die Definition des Glückes herangezogen werden...

Nur unterliegen wir dem Lustprinzip...von ihm können wir uns nicht befreien, außer durch Lobotomie....sexuelle Beziehungen zwischen Mönchen und Novizen sind - auch - in buddhistischen Klöstern angeblich weit verbreitet...der reine Stoizismus ist "unmenschlich"...

Ich vernehme keinen Unterschied im Maß der kreatürlichen Todesangst, abhängig davon, ob man das tibetanische Totenbuch studierte oder nicht...

Auch mehrfache Erfahrungen von Leid(individuell) lassen gelassener werden...Mit dem Älterwerden alleine schon kann zum Beispiel das hier erwähnte - hervorgerufen durch interposenelles..also Liebesschmerz - vermindert schwer erlebt werden.

Redundantes übermäßiges Leid vermag manche auch zu brechen...unter psychologischen Gesichtspunkten ist es eher erstaunlich, dass nicht mehr Menschen Hand an sich legen...

Cioran schreibt, "wer wird uns, den Allereinsamsten abseits vom Leben, die Hoffnung geben, auf dass wir zu sterben vergessen?"

Alter bedeutet Einsamkeit...für die meisten von uns...


Die Sterblichkeit, das Bewusstsein dessen, der Vergänglichkeit , ist das Leid an sich? Jesus, der Erlöser, leidete für uns..so im Christentum.
Im Buddhismus ist das Nirwana die Erlösung..

Es gibt nur das Leben...das ist vergänglich...die Herabsetzung der Bedeutung des Lebens durch Verweis auf ein fiktives "Jenseits" ist genauso ein Taschenspielertrick wie die phantasierte Delegation unseres Leids an eine fiktive Gestalt....diese Taschenspielertricks tragen die wenigsten, wenn´s drauf ankommt und vermiesen den meisten das Leben, bevor es drauf ankommt...

Nochmal Cioran: "Wäe die Wahrheit nicht so verdiesslich, hätte die Wissenschaft Gott schon zum alten Eisen geworfen. Aber Gott bietet, ebenso wie die Heiligen, eine einzigartige Gelegenheit, der erdrückenden Banalität des Wahren zu entkommen."

that´s it...leider...
Ich glaube wir befinden uns hier nicht auf der Cauch vom S.Freud...obwohl ich der gleichen Ansicht bin, das Reliligion ein Massenwahn ist. So wie Nitzsche,und Hegel u.s.w.auch....

Leiden ist ein breites Spektrum das man nicht so einfach lösen kann, nicht mit Freud und auch nicht im J.C. aber es kann helfen Freundschaften zu pflegen und komunizieren,tanzen,Rituale, sowie die sexuelen Freiheiten zu erleben.

Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker *haumichwech*
Interessanterweise erleben wir gerade, wie viele der Freudschen Grundannahmen über den psychischen Apparat durch die neurophysiologischen und neuropsychologischen Forschungen bestätigt werden...Freud glaubte ja eben nicht an die "Lösbarkeit" von Leid...er glaubte an das "Erträglichmachen"...und dazu zählte er auch das Streben nach Lust...den Hedonismus...
leid ist individuell, kann nicht allgemein katalogisiert werden.

Sehe ich auch so. Katalogisiertes Leid wäre gleichzusetzen mit katalogisiertem Kitsch.
Aus diesem Grunde mag ich auch nicht die Religionen als Leidverursacher nennen, obwohl diese in den vergangenen Jahrtausenden sicher viel Leid gebracht haben.

Religionen wie auch der Kommunismus sind führend in der Erstellung von Katalogen des Leids bzw. des Kitsches.

Wenn zum Beispiel ein Volk kollektiv leidet, wie z.B. die Tschechen 1968 bei dem Einmarsch der russischen Truppen in die Tschecheslowakei.
Man hatte im Ausland den Eindruck, alle Tschechen leiden intellektuell.
Durchhalteparolen der Freiheitsorganisationen und der Diktatur (die sich auch als Befreier sahen) überboten sich an Kitschigkeit.

Kitsch ist für mich nicht nur die Verallgemeinerung der Kunst, sondern auch des Leids.

Leid ist für mich eine rein persönliche Angelegenheit, fern jeden Kitsches.

LG
Mo.
Kitsch ist für mich nicht nur die Verallgemeinerung der Kunst, sondern auch des Leids.
....
Leid ist für mich eine rein persönliche Angelegenheit, fern jeden Kitsches.


Das mag Leid von Melancholie unterscheiden....um dem legendären Fred nochmal einen kurzen, letzten Gruß zuzuwerfen.... *mrgreen*
@all
Die Ursache von Leiden ist einzig die Vorstellung, dass es auch anders hätte sein können.

Das ist aber eine Illusion, denn wenn es anders hätte sein können, wäre es anders gewesen!
Dem ganzen leiden liegt IMMER das "nicht einverstanden sein" mit dem, was JETZT schon schon IST, wie es IST.
Da kann Schmerz sein, oder Trauer, auch Angst und dergeichen. Aber zum Leiden wird es erst, wenn die innere Haltung aus Ablehnung und Widerstand besteht! Dieser innere und absolut sinnlose Widerstand ist die Ursache des Leidens und die Ursache des Widerstands ist die Idee des "Ich" die sowieso meist nicht mit dem einverstanden ist, was bereits IST! (wie sinnlos...)

Und allen Buddhisten kann ich nur zurufen: Schaut euch die Biografie des Gautama Siddharta an und schaut nochmal ganz genau, ob es wirklich der Lehre Buddha's entspricht, Leiden "üßberwinden" zu wollen (ganz Ich-haft), oder ob es nicht eher darum geht, sich sogar dem Leiden vollständig und rückhaltlos hinzugeben um in die Wahrheit und Wirklichkeit des Seins, des Lebens im JETZT einzutauchen und das zu erfahren, was auch der Gautama erfahren hat:

Da ist kein Jemand! (stattdessen grundloser Frieden und die pure Daseinsfreude)

Der Buddha bedeutet ja auch "Der Aufgewachte"
Und die Lehre Buddhas war: Handlungen geschehen, aber es gibt keinen Handelnden" .....aber der einzige der leidet, ist der (ausgedachte) Handelnde, das "Ich", ....sonst niemand! *g*
Und irgendwie haben sie alle - zumindest teilweise - Recht.
Ich habe eine These in Bezug auf das Leid, die ich mit Euch teilen möchte - auch, da sie sicherlich in Bezug auf manche Aspekte des Lebens noch der Überprüfung bedarf:

Meiner Ansicht nach entsteht das Leid aus der Diskrepanz zwischen Kopf und Herz. Der Kopf steht dabei für mich für die durch die Erziehung und gesellschaftlichen Normen angeeignete Programmierung, das Herz für unsere Gefühle, unser eigentliches Wesen.
Der Sinn des Lebens besteht für mich in der allgegenwärtigen Liebe und deren Ausleben. Dies ist tief in unserem Wesen verankert, und verbindet uns alle. Was uns häufig daran hindert, die Liebe wahrzunehmen und sie zu leben, ist eben der Kopf; z.B. durch Ängste, Skepsis, Misstrauen, und andere Blockaden, die aus unserer Programmierung heraus entstanden sind. Daraus entsteht häufig ein innerer Widerspruch, der einen selbst leiden lässt, aber auch die Menschen um einen herum in Mitleidenschaft (ich finde es immer interessant, zusammengesetzte Wörter auf ihre Bestandteile hin genauer anzuschauen) zieht.
Wären wir alle imstande, stets unserem Herzen und der darin enthaltenden Liebe zu folgen, hätte diese meiner Meinung nach ein unvorstellbares schöpferisches Potential und seelische Energie. In meinen Augen das, was die Buddhisten (laut javinia) als das dauerhafte Glück ansehen.
So aber sind die meisten von uns immer wieder damit beschäftigt, die Diskrepanz zwischen Kopf und Herz und das daraus entstehende Leid für sich selbst aufzulösen. Das Leid ist somit für uns ein Fingerzeig auf genau diese Diskrepanz hin; was wiederum die Bedeutung des Leids in Bezug auf die Selbsfindung erklärt.

Jetzt wäre der Zeitpunkt, mit verschiedenen Beispielen dafür und dagegen zu argumentieren, doch ich möchte mich vorerst auf eines beschränken:
Was ist mit dem Leid eines körperlich versehrten Menschen, der - um noch einen Schritt weiterzugehen - seit seiner Geburt an seinem/-n Gebrechen leidet? Wo ist hier die Diskrepanz zwischen Kopf und Herz?
Ich sage, sie liegt in diesem Falle nicht - zumindest nicht von Beginn an - in ihm selbst. Am Anfang sind es die Menschen um ihn herum, die durch ihre Programmierung nicht fähig sind, diesen Behinderten (ist der Ausdruck politisch korrekt?) mit ihrem Herzen zu sehen, und erzeugen erst dadurch in ihm das Gefühl, nicht "richtig" zu sein. Würden wir in einer Gesellschaft leben, in der behinderte und gesunde Menschen keinen Unterschied im Umgang durch ihr Umfeld erfahren würden, dann - so glaube ich - würden auch die Menschen mit körperlichen Leiden diese nicht als solche wahrnehmen. Sicher, sie könnten nicht all das tun, was gesunde Menschen zu tun vermögen. Doch sie wären dafür fähig, andere Stärken ihrer Person mit einem Gefühl der Sicherheit auszuleben. Wir würden dann vielleicht nicht mehr zwischen behinderten und gesunden Menschen unterscheiden, sondern auch die Behinderung einfach als eine anders gelagerte Talentierung im Vergleich zum Durchschnitt ansehen.

So, und nun freue ich mich auf Eure Gegenargumente, -beispiele und -thesen, und finde es schade, so eine Diskussion mit Euch nicht von Angesicht zu Angesicht führen zu können. Aber ich leide nicht darunter. *g*
Die Ursache von Leiden ist einzig die Vorstellung, dass es auch anders hätte sein können.

Nö...ein Kind, das von Geburt an niemand anfasst oder anspricht, stirbt nach wenigen Jahren an sensorischer Deprivation...bis dahin leidet es, auch wenn es einen "anderen Zustand" nie kennenlernte...Leid ist nicht notwendig ein Kontrastphänomen...

Auch der Buddhismus ist ein Massenwahn...leider, leider....egal, wie blumig er sich anhören und fühlen mag...

Meiner Ansicht nach entsteht das Leid aus der Diskrepanz zwischen Kopf und Herz.

Nee, nee....Descartes ist megaout...die Polarisierung zwischen Kopf/Körper und Herz/Seele ist ein nicht haltbares Konstrukt....

Der Sinn des Lebens besteht für mich in der allgegenwärtigen Liebe und deren Ausleben

Manchen macht es riesig Freude, andere zu demontieren...zu beherrschen....manche verachten "Liebe"....das ist deren Sinn..."allgegenwärtige Liebe" hört sich so schön regressiv ozeanisch an...ozeanische Gefühle gibts nur unter Einfluß stark psychotroper Substanzen oder im Zustand einer akuten Psychose (wie dem Verliebtsein)....

Der Sinn des Lebens ist Lustbefriedigung....Lust auf Sex...Lust auf Fressen...Lust auf Macht...dann kreatürliche Selbsterhaltung...dann...lange...Nichts....


Wären wir alle imstande, stets unserem Herzen und der darin enthaltenden Liebe zu folgen, hätte diese meiner Meinung nach ein unvorstellbares schöpferisches Potential und seelische Energie.

Könnten wir die Sterne pflücken, wären wir Götter....können wir aber nicht....Leid beginnt im Streben nach dem Unerreichbaren...Streben nach dem Unerreichbaren (= Utopismus) gebärt Leid.....cave!


Was ist mit dem Leid eines körperlich versehrten Menschen, der - um noch einen Schritt weiterzugehen - seit seiner Geburt an seinem/-n Gebrechen leidet? Wo ist hier die Diskrepanz zwischen Kopf und Herz?
Ich sage, sie liegt in diesem Falle nicht - zumindest nicht von Beginn an - in ihm selbst. Am Anfang sind es die Menschen um ihn herum, die durch ihre Programmierung nicht fähig sind, diesen Behinderten (ist der Ausdruck politisch korrekt?) mit ihrem Herzen zu sehen, und erzeugen erst dadurch in ihm das Gefühl, nicht "richtig" zu sein.


Schuld ist natürlich die Gesellschaft.... *mrgreen*

Wenn Du statt zwei Armen und zwei Beinen bei Deiner Geburt vier funktionslose Fleischanhängsel hast, leidest Du schon von alleine...glaub mir....und das stete Bemühen der Anderen, so zu tun, als wärst Du super ok erlebst Du als Verarschung....und das zu Recht....Leid lässt sich nicht wegdeklinieren...das macht das Leid aus...

Am Anfang des selbstbestimmten Lebens steht das Erkennen...solange wir uns in Phantastereien flüchten müssen, um das Leben ertragen zu können, liegt noch eine Wegstrecke vor uns...
Leidensdruck individuell...
Die Frage nach Sinn und Seinsstruktur des Leidens kann zwar philosophisch-ethisch behandelt werden, jedoch können wir nicht umhin, sich medizinischen und psychologischen Aspekten auseinander zu setzen. Zur Individuellem Empfinden von Leid habe ich euch mal einen Link hier beigefügt:
(Medizinisch)

http://www.denkwerk-hirnverletzung.ch/PDF/Archiv/philosophische_Antworten/Der%20Sinn%20des%20Leidens%20ergr%FCnden.pdf
@ javinia
Danke für den Link...ein sehr guter Text...

Im Kontext der Moderne hat sich dieser Auftrag dahin zu wandeln begonnen, Krankheit und Leiden ganz zum Verschwinden zu bringen oder unter Kontrolle zu halten.
Krankheit und Leiden als unkontrollierbare biografische Ereignisse stehen im Widerspruch zum Selbstverständnis moderner Menschen, welche Willensfreiheit an die Stelle des Schicksals gesetzt haben.

Ein Kernproblem in der heutigen (nicht nur in der heutigen)Medizin...im weiteren Sinne auch im Sozialindustriebetrieb....man phantasmorgiert das Utopische, um der Wahrheit nicht ins Auge sehen zu müssen...nur verschenkt man damit das Maß an Hilfe...Milderung...Reifungsprozess, das möglich wäre, akzeptierte man die Realität...

Wichtig erscheint mir auch, dass Leiden Kristallisationspunkt, Katalysator einer Reifung sein kann...aber keinesfalls zwangsläufig ist...oder für jeden sein kann....auch damit überlastet man die Menschen....


Es gibt eine Studie der Uni Köln, in denen Sterbenskranken entweder ein intensives psychosoziales Hilfssetting angeboten wurde, um den kranken Menschen vor ihrem Tod die "Lösung" als bedrängend erlebter seelischer Konflikte (Trauererlebnisse, aggressiv gescheiterte Beziehungen etc.) zu ermöglichen....die "normal" betreute Kontrollgruppe empfand terminal nicht mehr Angst...Hader...Wut...Resignation als die "reifungsunterstützte"...

Unser menschliches Sein ist begrenzt...in jeder Hinsicht...

Demut...fehlt...
.....
gibt es einen Unterschied zwischen körperlichem Leid und seelischem Leid? Gibt es da einen Zusammenhang?

Mir fiel spontan- nach dem Lesen des Textes- ein, dass ich bei meinem Sohn feststellte, dass er, immer nach einer klassisch durchlaufenen Kinderkrankheit mit 2-3 Tagen hohem Fieber und körperlicher Abgeschlagenheit, einen enormen Entwicklungsprung machte.

Das bringt mich gerade sehr ins Nachdenken
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