Wie ich beim Pinkeln gegen einen Weidezaun Gott erkannte
Die Geschichte selbst ist schnell erzählt.Ich war vor zwei Jahren mit dem Fahrrad unterwegs zwischen Wald und Feld und irgendwann erreichte mich auch an anderer Stelle unüberhörbar der Ruf der Natur. Also hielt ich an und trat in eine kleine Baumgruppe hinein, so dass ich die Bäume hinter, vor mir aber eine Weide hatte. Sie war wohl einige Zeit nicht benutzt worden, denn das Gras stand hoch und konnte mir bei meinem Tun als Sichtschutz dienen, doch plötzlich sah ich zwischen den Halmen hindurch etwas Gelbes schimmern. Und noch bevor etwas anderes geschehen konnte, sprang ich erschrocken zurück und änderte mit gottgleichen Reflexen die Richtung des von mir abgehenden Flüssigkeits ... wie dem auch sei, es erwies sich als genau das, was ich vermutet hatte, da stand ein zugewachsener Weidezaun mit einem gelben Warnschild: Vorsicht - Elektrozaun.
Gut. Nichts passiert. Vielleicht war gar keine Spannung drauf. Ich stieg wieder auf mein Fahrrad und fuhr weiter. Nach ein paar Kilometern dann, hatte ich eine FÜR MICH epochale Erkenntnis.
Das Schild am Weidezaun tat seine Wirkung, ganz unabhängig davon, ob der Zaun tatsächlich Spannung führt oder nicht. Bei dieser Art elektrischer Anlage können gern mal mehrere Tausend Volt Spannung drauf sein. Gut, entscheidend ist ja eigentlich nicht die Spannung, sondern die fließende Strommenge, aber ich will sagen, dass man besser nicht leitfertig darauf herumuriniieren sollte. Wie aber ist das jetzt mit Gott?
Wenn schon dieses kleine Plastikschild mich wegzucken lässt, ist dann die Jahrtausendfrage nach der Existenz Gottes überhaupt noch entscheidend?
Ich erkläre es mal anhand der fünf Mosesbücher. Wer in der Gemeinschaft lebt und sich an die Gesetze und Gebote Gottes hält, führt ein Leben ohne Stress und Ärger. Wer nicht stielt, lügt, nicht nach seines Nächsten Weib trachtet und nicht ohne Führerschein Auto fährt, lebt in friedvollem Einklang mit seiner Umgebung und es entsteht kein Streit und es bilden sich innerhalb der Gemeinschaft keine Gruppen, die gegeneinander in Opposition stehen. Das stärkt die ganze Gemeinde und lässt sie nach außen hin wehrhaft und souverän wirken. Wenn sie jetzt noch ein fähiges Oberhaupt hat - demokratisch gewählt gar - kann auch im Konflikt mit anderen Gruppen weit weniger schief gehen, als wenn alle heillos miteinander zerstritten wären.
Also ist es gut, wenn alle nach den selben Gesetzen und moralischen Vorstellungen leben. Ob nun Gott diese Gesetze erlassen hat oder nicht. Oder ob Gott real existent ist oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle, die Gerechtigkeit der Tora gilt in jedem Fall. Sie bringt die Menschen dazu, sich so sozial und nach einem ethischen Kodex zu verhalten, dass alle davon profitieren und ein Leben in Wohlstand zu Zufriedenheit ermöglicht wird.
Soweit erst mal meine Ausführungen. Vielleicht hat jemand einen Gedanken dazu.