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Wie ich beim Pinkeln gegen einen Weidezaun Gott erkannte

*********ther2 Mann
111 Beiträge
Themenersteller 
Wie ich beim Pinkeln gegen einen Weidezaun Gott erkannte
Die Geschichte selbst ist schnell erzählt.

Ich war vor zwei Jahren mit dem Fahrrad unterwegs zwischen Wald und Feld und irgendwann erreichte mich auch an anderer Stelle unüberhörbar der Ruf der Natur. Also hielt ich an und trat in eine kleine Baumgruppe hinein, so dass ich die Bäume hinter, vor mir aber eine Weide hatte. Sie war wohl einige Zeit nicht benutzt worden, denn das Gras stand hoch und konnte mir bei meinem Tun als Sichtschutz dienen, doch plötzlich sah ich zwischen den Halmen hindurch etwas Gelbes schimmern. Und noch bevor etwas anderes geschehen konnte, sprang ich erschrocken zurück und änderte mit gottgleichen Reflexen die Richtung des von mir abgehenden Flüssigkeits ... wie dem auch sei, es erwies sich als genau das, was ich vermutet hatte, da stand ein zugewachsener Weidezaun mit einem gelben Warnschild: Vorsicht - Elektrozaun.

Gut. Nichts passiert. Vielleicht war gar keine Spannung drauf. Ich stieg wieder auf mein Fahrrad und fuhr weiter. Nach ein paar Kilometern dann, hatte ich eine FÜR MICH epochale Erkenntnis.

Das Schild am Weidezaun tat seine Wirkung, ganz unabhängig davon, ob der Zaun tatsächlich Spannung führt oder nicht. Bei dieser Art elektrischer Anlage können gern mal mehrere Tausend Volt Spannung drauf sein. Gut, entscheidend ist ja eigentlich nicht die Spannung, sondern die fließende Strommenge, aber ich will sagen, dass man besser nicht leitfertig darauf herumuriniieren sollte. Wie aber ist das jetzt mit Gott?

Wenn schon dieses kleine Plastikschild mich wegzucken lässt, ist dann die Jahrtausendfrage nach der Existenz Gottes überhaupt noch entscheidend?

Ich erkläre es mal anhand der fünf Mosesbücher. Wer in der Gemeinschaft lebt und sich an die Gesetze und Gebote Gottes hält, führt ein Leben ohne Stress und Ärger. Wer nicht stielt, lügt, nicht nach seines Nächsten Weib trachtet und nicht ohne Führerschein Auto fährt, lebt in friedvollem Einklang mit seiner Umgebung und es entsteht kein Streit und es bilden sich innerhalb der Gemeinschaft keine Gruppen, die gegeneinander in Opposition stehen. Das stärkt die ganze Gemeinde und lässt sie nach außen hin wehrhaft und souverän wirken. Wenn sie jetzt noch ein fähiges Oberhaupt hat - demokratisch gewählt gar - kann auch im Konflikt mit anderen Gruppen weit weniger schief gehen, als wenn alle heillos miteinander zerstritten wären.

Also ist es gut, wenn alle nach den selben Gesetzen und moralischen Vorstellungen leben. Ob nun Gott diese Gesetze erlassen hat oder nicht. Oder ob Gott real existent ist oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle, die Gerechtigkeit der Tora gilt in jedem Fall. Sie bringt die Menschen dazu, sich so sozial und nach einem ethischen Kodex zu verhalten, dass alle davon profitieren und ein Leben in Wohlstand zu Zufriedenheit ermöglicht wird.

Soweit erst mal meine Ausführungen. Vielleicht hat jemand einen Gedanken dazu.
**yx Mann
1.351 Beiträge
Ja, die großen Wahrheiten sind ganz einfach.
Gerechtigkeit ist allerdings nicht in Büchern zu finden...
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Das gilt nur für eine vollständig geschlossene Gruppe. Und selbst dort, so würde ich behaupten, nur für kurze Zeit. Der Gedanke setzt voraus, dass tatsächlich alle zu jeder Zeit das gleiche denken.

Denken tatsächlich alle gleich, dann kann dein Modell funktionieren. Wäre dem so, dann bräuchte es aber auch keine Steuerung. Dann müssten die eingebauten Gedanken von etwas/jemand anderem kommen.
*********ther2 Mann
111 Beiträge
Themenersteller 
Sicher hast du Recht damit, dass Gerechtigkeit nicht in Büchern zu finden ist, aber die halbe Literatur ist mit dem Thema befasst, angefangen bei bei Kinder- und Hausmärchen der Grimms.

Und ob dies nur für eine kleine Gruppe gilt - nun ja, es gilt in Europa. Wir haben das Prinzip des Alten Testaments übernommen und die Rache durch den Schandensausgleich ersetzt. Darauf basiert unsere Rechtsprechung und wir haben noch einen draufgesetzt und aus dem christlichen Grundgedanken das religiöse Gerüst gestrichen. Am Ende kamen eine Garantie der Menschenwürde dabei raus und internationale Hilfsorganisationen, die unabhängig von Hautfarbe und Glauben überall auf der Welt tätig sind. Stellt euch mal vor, vor 150 Jahren hätte es in Pakistan ein Erdbeben gegeben - die Welt hätte keinen Finger gerührt, um zu helfen.

Aber natürlich denken nicht alle gleich, wir leben ja nicht in einer Star-Trek-Fantasiewelt. Aber wer sich eben von diesen Gesetzen und Geboten entfernt, der muss damit rechnen, dass die Kerngemeinschaft sein Handeln sanktioniert. Ich sage mal so: Sich von Gott zu entfernen, verkompliziert das Leben und nicht wenige sind daran zugrunde gegangen.

Es ist einfach so: Ein Einhalten der Gebote im AT bescheren ein Leben in Ruhe und Frieden, ganz unabhängig davon, ob Gott existiert oder nicht.

Aber dennoch hast du gewissermaßen Recht, Bear, das funktioniert nur, solange keine zweite Gruppe auf dem Plan erscheint, die auch ein göttliches Gesetz in der Tasche hat. In diesem Fall, so denke ich, kann man sich nur dann einigen, wenn beide Seiten nicht auf ihren Gott pochen.
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Ich weiß jetzt nicht so recht wohin dieses Gespräch führen soll. Für mich hört es sich wie ein Plädoyer eines Pfarrers an. Vielleicht habe ich aber dein Anliegen auch noch nicht verstanden.

Vereinbarte Grundregeln sind gut. Da gehe ich mit.
Das diese Regeln irgendetwas verhindern, da würde ich widersprechen wollen. Das hat die Vergangenheit gezeigt. Und die Gegenwart zeigt es uns jeden Tag erneut.

Es gibt eben keine Universalrechte, die uns genetisch innewohnen. Geboren als leeres Gefäß, welches beliebig befüllt werden kann.
******n78 Mann
7 Beiträge
Die Erkenntnis, dass der gesellschaftliche Friedensschluss und die Vereinbarung von Regeln ein gemeinschaftliches Miteinander allererst ermöglichen, ist ja nichts Neues. Dabei ist es gleich, ob diese Regeln als gottgegeben, vernunft- / erfahrungsbegründet oder wie auch immer deklariert werden.

Deine sehr idealistisch-verklärten Ausführungen unterschlagen jedenfalls die Natur des Menschen, weswegen „Regeln“ i. V. m. Strafen bei Übertretung überhaupt notwendig werden. Und selbst extreme Strafen - das zeigt die Geschichte - schrecken nicht vollständig ab. Der Mensch ist nicht 100% Vernunftwesen, sondern in seinen Grundfesten „Tier“.

Gerade die Gebote beschneiden den Menschen - das ist ein anderer Gedanke - in seinen angelegten Möglichkeiten (Nietzsche; Von den letzten Menschen).

Jedenfalls bräuchte man einige Flaschen Rotwein, um den Sachverhalt zumindest ansatzweise zu diskutieren…
**yx Mann
1.351 Beiträge
Zitat von ******n78:
Der Mensch ist nicht 100% Vernunftwesen, sondern in seinen Grundfesten „Tier“.

*bravo* *genau*

Ich gehe noch weiter: Der Mensch ist garnicht vernunftbegabt. Dazu hat er gar keinen Automaten evolutionär entwickeln können.
Vernunft erwirbt er sich im Leben, - ein weiterer Hinweis auf die Dualität des Menschen als geistigem Wesen in einem Säugetierkörper...
*********ther2 Mann
111 Beiträge
Themenersteller 
Also dass eine Religion ohne ihren Gott weiter auf der praktischen Ebene funktionsfähig bleibt, scheint keinen außer mit vom Stuhl zu reißen. Ich nenne sowas gerne den Kirk-Uhura-Effekt. Als sich die beiden 1968 in der dritten Star-Trek-Staffel küssten, war das der erste Filmkuss zwischen einem weißen Mann und einer schwarzen Frau. Nicht alle waren davon begeistert, vor allem nicht im Süden der USA. Die Serie hätte daran ernsten Schaden nehmen können. Der Kirk-Uhura-Effekt: Heute, über fünfzig Jahre später, versteht die Aufregung niemand mehr. Es ist einem jungen Menschen kaum zu vermitteln, dass das einmal ein Problem gewesen sein soll. Es gibt noch andere Beispiele, natürlich verdrängt eine Goldkrone im Wasser das eigen Volumen, was soll daran genial sein? Klar fällt ein Apfel vom Baum - weil sich Massen anziehen, das weiß doch jeder, aber es gab eben mal eine Zeit, da wusste das keiner.

Ich klinge sicher nicht wie ein Pfarrer. Es sei denn, ein Pfarrer, der vor 400 Jahren mit dem Kopf nach unten auf dem Scheiterhaufen befestigt wird. Der Blasphemie wegen. Aber das ist in Ordnung, vielleicht sollte ich im JOY eine Religionsphilosophie-Gruppe eröffnen. Ich wäre der einsamste Mod aller Zeiten.

Aber sei's drum, es gibt ja noch andere Themen. Keyx, deine Thesen scheinen mir mitunter etwas provokant zu sein. Wenn der Mensch garnicht vernunftbegabt ist, darf ich vielleicht fragen, ob Benzin brennbar ist. Eigentlich auch nur, wenn die Bedingungen stimmen, ich nehme an, dass du darauf hinauswillst. Du sprichst von einem lernenden, fast parasitär anmutenden Geisteswesen, das in einem tierischen Wirtskörper steckt. Dieses Bewusstsein müsste aber wieder von irgendwoher kommen, muss einen Ursprung haben. Eine Art Seelenpool. Gäbe es da nicht eine Art Satz von der Erhaltung der Menge?
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Zitat von *********ther2:
Also dass eine Religion ohne ihren Gott weiter auf der praktischen Ebene funktionsfähig bleibt, scheint keinen außer mit vom Stuhl zu reiße
Warum sollte man sich wundern? Viele der entsprechenden Regeln sind ja nicht von den Religionen erfunden worden, sondern lediglich von ihnen übernommen und aufgeschrieben, oder propagiert worden.

Werden diese Regeln und Ansichten so in Einigkeit gelebt, dann sind sie von einem "Namen" abgekoppelt.
**yx Mann
1.351 Beiträge
Zitat von *********ther2:
Keyx, deine Thesen scheinen mir mitunter etwas provokant zu sein. Wenn der Mensch garnicht vernunftbegabt ist, darf ich vielleicht fragen, ob Benzin brennbar ist. Eigentlich auch nur, wenn die Bedingungen stimmen, ich nehme an, dass du darauf hinauswillst.

Hallo Lucas,

eigentlich wollte ich dir ernsthaft antworten. Aber etwas hat mich veranlasst, dein Profil und deine Texte im JC anzuschauen. Und deshalb habe ich den Eindruck gewonnen, dass du mit Intelligenz Gefühle verstecken musst - oder so...
Willst du dich ehrlich machen?
*********ther2 Mann
111 Beiträge
Themenersteller 
@**yx Und wieder einmal weiß ich nicht wirklich, was du mir sagen willst. Natürlich tragen wir alle große Geheimnisse mit uns herum. Oder Erfahrungen, die uns prägen und die nicht jeder gemacht hat. Ich bin beispielsweise Alkoholiker und seit 2006 trocken. Das hat meinem Denken und meiner Sicht auf die Dinge eine Perspektive gegeben, die für Nichtsüchtige manchmal nicht nachvollziehbar ist.

Ein anderer Aspekt ist mein Fernkurs in Religionsphilosophie. Das ist mein Hammer und jedes Problem wird jetzt zum Nagel. Aber ich erinnere mich auch an meine Schulabschlusszeitung von 1986, in der der für mich bis heut kryptische Satz über mich stand: "Bietet: Gedichte und Geschichten, Suche: Eine eigene Identität".

Ansonsten bin ich austherapiert.
**yx Mann
1.351 Beiträge
Danke für Deine Offenheit.
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