Bon soir
War neugierig heute, und freue mich auf die Nachrichten.
Nun, ich müsste nun mal Abstand nehmen, alles nochmal durchlesen, sortieren... Aber dazu bin ich zu ungeduldig.
Also versuche ich gleich work in progress.
Mein Thread-Titel ist ja bewusst wirr, derb, unprofessionell, plakativ und paralogisch: weil ich genau sowas hören wollte, wie jetzt kommt. (Hätt ich´s vorausgesetzt, würden wir nur gähnen)
Es gibt nicht die Spur einer von mir etablierten Logik im Titel; es gibt Gedankenstriche, keine Schluss-Pfeile. Umso interessanter, dass eine Abfolge angenommen wird. Import-Logik.
Offenbar gibt es durchaus einen passenden Bedeutungshorizont. Nur mal nebenbei...
Allmählich trampeln wir uns zwei Pfade tauglich: einerseits die Definitionen, andererseits die Aktionen/Reaktionen.
Die oben genannten Lebensentwürfe (die letzte jetzt ausgenommen), die ich als Projekte benennen will, stünden und fielen mit der Integration des Ich im Wir. Diese Logik, und das wäre eine mögliche weiterführende Frage, ist nur für eine bestimmte Zahl von Menschen gültig, die in bestimmter Weise als Gruppe charakterisiert werden können.
(iz)
An diese Gruppe wende ich mich; sogar an die Untergruppe darin, die Lust hat, sich über diese Dinge und nun sogar über ihre Zugehörigkeit zur... zu unterhalten. Auf entertainment lege ich ja Wert.
Wer keine Beziehungen hatte, wird sich kaum des Threads annehmen, obwohl das sehr interssant wäre.
Es werden ja bestimmte Gleichungen akzeptiert, wenn auch hinterfragt und benannt.
Ich begann mit dem ICH, nicht mit der Unfreiheit. Also bin ich darauf aus, das ICH tatsächlich herauszuschälen, und band es eben an die genannten Stricke. Es gäbe viele andere, wesentlich theoretischere und theoretisch ausgereiftere definitorische Bemühungen, doch ich wählte diese. War mir grad so...danach.
was gäb's denn dann noch für Fragen zu dem Thema,außer über die Qualität der Distanz ?
(U_H)
Onkel, immer wieder bewundere ich Deine nukleare Treffsicherheit!
Mein ich echt. Nur über die Qualität ließe sich reden. Distanz, Positionierung, Winkelgrade. Anzahl auch, weil Du von polyamourös sprachst. Wie bei den hübschen 3D-Molekül-Modellen im Chemie-Unterricht, an denen man an Wasserstoff herumstecken konnte, bis wasweißichwas dabei herauskam.
Entschuldige bitte, Allrounder, dass Deins zuletzt kommt;
Ich sehe das WIR im ICH als Potential an; das Potential, sich zu verbinden, ohne sich selbst dabei aufzugeben
Aaa-haa. Das ist brisant; ich nenne sowas Valenzen. Nur, ich persönlich glaube nicht, dass das Verbinden gehen kann, ohne ein Stück Aufgeben. Das Stück: das ist mir hier Verhandlungssache.
Wieder: chemisch geht es nicht und ich glaube auch sonst nicht.
Mein eigener Entwurf Nr. 4 ist daher ein wenig utopisch, auf Dauer. Ist das, was ich bei den Liebesphilosophen eine "entante cordiale" nannte; ein Abkommen. (pacta sunt...jaja).
Da wir aber ganz real in chemische Verbindung treten, wenn auch nur mit uns selbst am Anderen, ist die Entente eine kippelige Sache,
dass es für mich auch die Liebe zum eigenen ICH gibt, die einem jeden von uns dabei hilft, sich selbst in der Liebe für den anderen nicht aufzugeben
Treffer! Diese Liebe wird als Stabilität, als Robustheit, als ausgereifte Persönlichkeit, Identität... und hin und wieder mal als Bindungsschwäche denotiert. Das ist freilich beziehungsimmanent.
Doch: obwohl der Begriff (der Begriff!!!) der Ich-Liebe aktuell hohe Börsenkurse verzeichnet, ist es mit dem Fakt dahinter nicht weit her. In der Tat verkaufen viele ihre Aktien nur zu bedingungslos, hingegeben und fanatisch, um ja ein Bröckchen von jenem Ambrosia auf die Zunge zu kriegen, das sich im entgrenzten Lieben entfaltet.
Aufgabe der Grenzen und Verschmelzung sind starke Nervengifte und enorm suchtgefährdend. Ich kenne etliche "Junkies".
Einer unserer grössten Irrtümer ist somit die oben schon erwähnte "einprogrammierte" Erwartungshaltung, die wir immer im direkten Zusammenhang mit der Liebe sehen, die wir empfinden.
Liebe erwartet jedoch nichts und stellt keine Bedingungen; sie ist einfach
Der erste Absatz : jawoll!
Einprogrammiert. Ich möchte nur ungern über die pädagogische Seite diskutieren, es sei denn, jmd. muss unbedingt. Das habe ich hinter mir.
Der zweite Absatz...
Nun, das kann ich - und wenn ich , schwärmerisch, wie ich bin, nur zu gerne wollte - leider nicht so stehen lassen.
DAS ist für mich ein Konstrukt. Vielleicht mystisch, weil entgrenzt, vielleicht philosophisch, weil postuliert, vielleicht romantisch, weil doch mystisch, irrational, arational...
Wer mal erlebt hat, nicht dass die Beziehung dahingeht, sondern dass eine Liebe langsam erlischt, langsam ausgeht, wie eine Kerze... der weiß, dass das nicht geht. Ich rede nicht vom Meuchelmord durch Betrug, Heuchelei... sondern vom Aushungern.
Liebe kann durch Aushungern dahinsterben.
Also ist sie nicht bedingungslos, sondern sehr wohl an einen geheimnisvollen Zufluss gekoppelt.
Ist es ein Sehnen nach Vervollständigung? In gewissem Sinne ja, denn es geht um das vollständige Ausleben der eigenen Bedürfnisse, also einen Teil der Erfüllung des ICHs.
Noch ein Treffer, feinster Art:
Ja, die Erfüllung des Ich ist nur in einem Gegenüber-Haben möglich.
Was aber nix daran ändert, dass wir für die Erfüllung, gerne das Gegenüber einheimsen, statt es "wirken" zu lassen.
Fressen und gefressen werden.
Das Spiel ist starker Tobak.
Also: Freilegen durch immer besseres Spüren des eigenen ICHs.
Dem wäre, rein schlusslogisch, nichts mehr hinzuzufügen.
Danke, Allrounder.
Und nun sind wir wieder beim Spüren.
Frei Schnauze:
Ich bin der, der ich bin, nicht in Ewigkeit, aber Amen.
Ich bin nicht Du, will aber Du schmecken und spüren.
Du bist weit weg, zu weit, sagt meine Mama.
Ich sage: ich sehne mich nach Dir.
Du sagst: geht grad nicht. Ich frage
mich
ob das nun geht oder
ob ich an die bedingungslose Liebe klammern sollte
oder ob ich mir einen Drink reinziehe
und losziehe
und vor Verlangen
dahin
gehe.
Aber nein, wir reden heute auf dem Sofa
über Definitionen
turnt zwar ab
ist aber unumgänglich
lass mich in Ruh
gib dich hin, sei still
ich bin
im Nu.
So?
Hm, das hatten wir schon mal....
(Stand: 22.04 Uhr)