The dark side...
wenn man das WIR als Teil des ICHs sieht, und das Augenzwinkern als Bestätigung des ICHs - und damit auch des WIRs - von uns gerne angenommen wird.
Sollte ich nun darauf antworten, ist es rein zufällig; und draußen zu unklar... die Aschewolke...
Himmel und Hölle sind in uns, und alle Götter sind in uns. Das ist die große Erkenntnis der Upanischaden Indiens im neunten Jahrhundert v. Chr. Alle Götter, alle Himmel, alle Welten sind in uns. Sie sind vergrößerte Träume, und Träume sind Manifestationen der miteinander im Streit liegenden Leibesenergien in bildlicher Form. Genau das ist der Mythos. Der Mythos ist eine Manifestation der Enegien der miteinender im Streit liegenden Leibesorgane in symbolischen Bildern, in metaphorischen Bildern. Ein Organ will dies, ein anderes will das. Das Gehirn ist eines der Organe.
(S.49)
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Das Thema des Gralsromanes ist, daß das Land, das ganze Gebiet, um das es geht, verödet ist. Es wird als ein wüstes Land bezeichnet.
Und was macht ein wüstes Land aus?
Es ist ein Land, in dem jeder ein unwahres Leben führt und macht, was die anderen machen, was man gesagt bekommt, ohne den Mut zum eigenen Leben aufzubringen.
(S.223)
(Parzival)...:
Und dann kostet es ihn fünf Jahre voller schwerer Prüfungen und Verwicklungen und was weiß ich noch alles, um zu dieser Burg zurückzufinden und die Frage zu stellen, die den König heilt und die Gesellschaft heilt. Die Frage ist kein Ausdruck der gesellschaftlichen Regeln, sondern des Mitleids, der natürlichen Öffnung des menschlichen Herzens für einen anderen Menschen. Das ist der Gral.
M.:- Und das ist eine Liebe, die-
C.:- Es ist spontanes Mitleid, ein Leiden mit.
M.:- Wie war das, was Jung gesagt hat - daß Seele nicht in Frieden sein kann, bis sie ihre andere Seite findet, und diese andere Seite ist immer ein Du? Ist es das, was die romantische-
C.:- Ja, genau, romantisch. Das ist die romantische Liebe. Genau darum geht es im Mythos.
M.:- Keine sentimentale Romantik doch?
C.:- Nein, sentimentale Romantik ist ein Echo der Gewalt. Sie ist keine wirklich lebensstarke Äußerung.
M.:- Was sagt das alles Ihrer Meinung nach über die romantische Liebe? Über unser individuelles Selbst?
C.:- Es sagt, daß wir uns in zwei Welten befinden. Wir befinden uns in unserer eigenen Welt, und wir befinden uns in der Welt, die uns außen vorgegeben ist, und das Problem besteht darin, zu einer harmonischen Beziehung zwischen den beiden zu gelangen.
(S.223-224)
Aus:
Joseph Campbell: Die Kraft der Mythen. Bilder der Seele im Leben des Menschen. Artemis, 1994. In Zusammenarbeit mit Bill Moyers)
Ein wunderschönes Buch, mit vielen bunten Bildern...
Onkel, danke Dir!
Sonntagsstimmung...