ER-SIE-EEEEES!!!!

[Kurt Tucholsky]

Ein Loch ist da, wo etwas nicht ist.
Das Loch ist ein ewiger Kompagnon des Nicht-Lochs: Loch allein kommt nicht vor, so leid es mir tut. Wäre überall etwas, dann gäbe es kein Loch, aber auch keine Philosophie und erst recht keine Religion, als welche aus dem Loch kommt. Die Maus könnte nicht leben ohne es, der Mensch auch nicht: es ist beider letzte Rettung, wenn sie von der Materie bedrängt werden. Loch ist immer gut.
Wenn der Mensch ›Loch‹ hört, bekommt er Assoziationen: manche denken an Zündloch, manche an Knopfloch und manche an Goebbels.
Das Loch ist der Grundpfeiler dieser Gesellschaftsordnung, und so ist sie auch. Die Arbeiter wohnen in einem finstern, stecken immer eins zurück, und wenn sie aufmucken, zeigt man ihnen, wo der Zimmermann es gelassen hat, sie werden hineingesteckt, und zum Schluß überblicken sie die Reihe dieser Löcher und pfeifen auf dem letzten. In der Ackerstraße ist Geburt Fluch; warum sind diese Kinder auch grade aus diesem gekommen? Ein paar Löcher weiter, und das Assessorexamen wäre ihnen sicher gewesen.
Das Merkwürdigste an einem Loch ist der Rand. Er gehört noch zum Etwas, sieht aberbeständig in das Nichts, eine Grenzwache der Materie. Das Nichts hat keine Grenzwache: während den Molekülen am Rande eines Lochs schwindlig wird, weil sie in das Loch sehen, wird den Molekülen des Lochs ... festlig? Dafür gibt es kein Wort. Denn unsre Sprache ist von den Etwas-Leuten gemacht; die Loch-Leute sprechen ihre eigne.
Das Loch ist statisch; Löcher auf Reisen gibt es nicht. Fast nicht.
Löcher, die sich vermählen, werden ein Eines, einer der sonderbarsten Vorgänge unter denen, die sich nicht denken lassen. Trenne die Scheidewand zwischen zwei Löchern: gehört dann der rechte Rand zum linken Loch? oder der linke zum rechten? oder jeder zu sich? oder beide zu beiden? Meine Sorgen möcht ich haben.
Wenn ein Loch zugestopft wird: wo bleibt es dann? Drückt es sich seitwärts in die Materie? oder läuft es zu einem andern Loch, um ihm sein Leid zu klagen – wo bleibt das zugestopfte Loch? Niemand weiß das: unser Wissen hat hier eines.
Wo ein Ding ist, kann kein andres sein. Wo schon ein Loch ist: kann da noch ein andres sein?
Und warum gibt es keine halben Löcher –?
Manche Gegenstände werden durch ein einziges Löchlein entwertet; weil an einer Stelle von ihnen etwas nicht ist, gilt nun das ganze übrige nichts mehr. Beispiele: ein Fahrschein, eine Jungfrau und ein Luftballon.
Das Ding an sich muß noch gesucht werden; das Loch ist schon an sich. Wer mit einem Bein im Loch stäke und mit dem andern bei uns: der allein wäre wahrhaft weise. Doch soll dies noch keinem gelungen sein. Größenwahnsinnige behaupten, das Loch sei etwas Negatives. Das ist nicht richtig: der Mensch ist ein Nicht-Loch, und das Loch ist das Primäre. Lochen Sie nicht; das Loch ist die einzige Vorahnung des Paradieses, die es hienieden gibt. Wenn Sie tot sind, werden Sie erst merken, was leben ist. Verzeihen Sie diesen Abschnitt; ich hatte nur zwischen dem vorigen Stück und dem nächsten ein Loch ausfüllen wollen.

....das hört sich doch voll nach ES an...

Handicap 12 ermöglicht mir vielleicht einen Sieg, vielleicht aber auch nicht...so wie mit allem im Leben.
Doch nach dieser wundervollen Loch-Beschreibung denke ich nochmal drüber nach, ob ichs korrigiere, das Handicap

".. Ich lache.
Die Löcher sind die Hauptsache
an einem Sieb.

ich hab dich so lieb."

J. Ringelnatz



gruss
diA

laaaach

heutzutage geht das Es nicht mehr zum Frisuer um attraktiv zu erscheinen,
sondern Es updated einfach sein Internetprofil.

Akademiker: In welcher Lebensphase wir den meisten bzw. besten Sex

Das habt ihr davon!
Die Akas ziehen nach; neuer Studiengang, griffiges Thema mit präziser Fragestellung, hier wird zum Friseur gegangen oder das Über-Ich mit dem Frisieren des Profils beauftragt.

Onkel, wo hast´n die Vogue gelesen?
Lies doch die Madame, die hat das bessere Horoskop!

Was bist Du eigentlich?

Die Frage aller Fragen.

Bitte bis heute um Mitternacht ein einseitiges Exposee nachreichen zum Wesen des ES aus der diachronischen Perspektive: Früher oder später.
In der Cafeteria abzugeben; bitte nicht mit Kirschlikör draufkleckern.
Danke.

beweist doch wieder nur wie unsinnlich die 'Gebildeten ' sich mit dem Thema 'verfahren' .
Da lob' ich mir doch die Philo.
Werden da trocken und gefühllos Lebensdekaden durchdekliniert,
so wird hier liebevoll und sinnlich an der Verbesserung des eigenen Handicaps gearbeitet. Und es werden einander pragmatische Hilfestellungen gegeben,wie zB.,daß es zum besseren Einlochen zweckmäßig erscheint mal ein anderes 'Eisen' in die Hand zu nehmen,oder zur sichereren Standfestigkeit mal 'ne 18er Hacke unter die Füsse zu schnallen.....

na ja....wirklich weit sind die Akademiker ja noch nicht gekommen. Ich will das ja jetzt wirklich nicht mit hier vergleichen....aaaaber.....

...verlinkt uns nicht dort, sonst rennen die uns die Bude ein

Azana, grüßend

wäre echt ätzend !

Wie jetzt?
Liebe Frau Doktor... sollen wir das soooo verstehen:
dass hier der Thread sein soll, der am ENDE in Sachen besser/ schlechter und früher / später MEHR bringen kann?

Also das schon, aber nun wirklich nicht im Zusammenhang mit Sex.

Soweit ich das sehe, sind die Einschaltquoten des Telecafe´s nicht übel, aber zum Interaktiven bekennen sich wenige nur; nicht mal mehr Interzone.

Wie in jeder guten Kneipe, sitzen die Stammgäste an der Bar, und freuen sich ehrlich über neue Gesichter; ahnen aber auch, dass sie die Stammzellen bleiben werden.

WO waren WIR stehen geblieben?

Interferenz vs Transfernz.
Theoretisch-terminologische Sprachkontaktforschung.

im Code Switching ist es durchaus üblich Lehnwörter wie Handicap und updaten in den eigenen Satz zu übernehmen.

als zottelig brummender Tanzbär an der Leine des Über Ich's.
Wobei als besonders würgend am Halsband die 1..Regel vor Erstellen eines Beitrags 'seid nett zueinander 'empfunden wird.

Exposee angenommen.

Gut: wie bereits erwähnt, befasse ich mich zur Zeit mit dem was ich mal aufgebläht "Überwindung der Dichotomien" benenne.
Nicht nur aufgebläht, auch recht illusorisch.

Im Zusammenhang mit dem, was wir hier als Thema vor-wänden...
frage ich mich, ob es der Menschheit in Jahrtrillionen (brrr) jemals möglich sein wird: sowohl nett
als auch verdammt unnett und ziemlich böse zu sein;
also in Personalunion, nacheinander, nicht zugleich.

Kann mal jemand in Wiki oder anderen vergleichbar gelehrten Quellen nachsehen, wer uns eigentlich - mal abgesehen von den Manichäern etc, ursprünglich dieses Entweder-Oder vermacht hat?


Der Tanzbär ist geschunden; dass der böse wird, ist klar.
Ist es immer eine Folge der Knechtung des Es durch das Über----

oder ist es eine inhärente Folge der "natürlichen" Gegensätze: Tag/ Nacht etc.
Induktion, Indoktrination...

Sind wir dann sozusagen nur über diese Wahl gesellschaftsfähig?

Verträgt die Staats- und Zellenbildung einfach keine Abweichung von der Norm,
vom Domestizierten,
vom DNA-Pfad,

und wir halten alle das Tier an der Kette, nicht weil das Tier böse ist, sondern weil der Nachbar vorbeikommt, und seine Ruhe haben will... nicht beschnüffelt werden will.

Nun, nix Neues; nervt mich, dass Siggi das alles schon wusste.

Mal so, Frage in die Runde, ohne Anspruch auf Vollstängigkeit, Sinn und Ernst: ist es denkbar?

Wird als "Integration" verhandelt; läuft drauf hinaus, dass ich meiner Rechten nicht böse bin, wenn sie eine Zigarette anzündet; und der Linken nicht böse, wenn sie sie ausdrückt.

Und nun:

ööhhmmm...was hindert dich/mich/uns daran?? nacheinander, nicht zugleich..

ich sehe gerade, dass uncle angesprochen war...sorry

Alle waren angesprochen!

uncle h- sind wir noch immer bei dem tanzbären mit dem nettiquette- schildchen?
NETT- ich hasse das wort! es grinst fies.(das wort)

was bringt uns dazu, DAS TIER in uns so negativ zu besetzten oder besetzen zu lassen???
ich wünschte mir manchmal, ich hätte instinkt wie ein tier.

noch ein gedanke: geht uns das animalische verloren, weil wir geniessen wollen- essen, sex?

gruss
diA

Mein erster Gedanke, DiA, war Nein!

Aber je länger ich darüber nachdenke...
Du meinst, die Selbstreflexion, die Hirnrinde verdürbe uns den Spaß?

Ratten - Säugetiere - sind nicht immer handzahm; sie werden, sobald süchtig , sehr unnett zueinander; das Tier will Spaß, wir wollen alle Spaß.



Jetzt zitier ich mich schon selbst: ist das Selbstreflexion oder schon Demenz?

Nett... Nett, DiA: ob wir wollen oder nicht: wir sind nett.

Instinkte wie ein Tier, Intuition wie ein Futur-Scifi-Held und Haut und Haare wie ein Mensch; das wünsch ich mir heuer vom Christkind!

spassverderber- was genenau verdirbt den spass?
aktivitäten der hirnrinde vs. spass und hingabe?

ich sage einfach: nein.

den spass verdirbt das vermeiden des ES!

ich bin für ein neuronenblitzendes tier, also dem affen zucker geben, die sau rauslassen, den drachen fliegen lassen...

und morgen wieder strengsachlich am BIP schrauben!

verdirbt die Vergesellschaftung des Menschen.
Das WIR.

Brauch kein EL kaufen...


Da hast Du Recht; das Problem ist: das ES muss hin und wieder vermieden/ -drängt werden, sonst würden wir uns alle nicht nur in den Himmeln vögeln sondern auch in die Hölle peinigen.

Die Wohnstatt des ES hat mehrere Kammern;
könnten wir------------
und da sind wir bei dem, wonach ich fragte ----------

könnten wir via Hunger- und Durst-Stillens, via Vögeln und mal´n Sprint hinlegen so aus Spaß an der Freude und am Muskelspiel...

hormonell so runterfahren, dass danach Friede herrscht und wir pennten in der Sonne eine Runde - bis zum nächsten Aufkeimen der Lust...

können wir nicht; deshalb gibt es den Maschendrahtzaun, die Selbstschussanlage an der Grenze, die Keep away- Beschilderung.

So viel SEX können wir gar nicht haben, dass wir nicht zwischendurch, aus purem Instinkt, aus einer kurzen neuronalen Schleife heraus:
einfach zubeissen!

Schnapp!
Falle zu!

"Ich lese Ihnen nun Ihre Rechte vor..."

Wer meint, bloß weil wir hier ein wenig Spaß haben, säßen wir nicht im Knast: der möge weiterzappen.

Gesellschaft ist nur möglich, indem ich jetzt nette Dinge zu unnetten Sachverhalten sage; sonst krieg ich´ne Mahnung, einen Rausschmiss, einen Verweis etc.

Nix da mit Tier raus- Tier rein, alles fein.

Aber mir gefiele der Gedanke auch.

"könnten wir via Hunger- und Durst-Stillens, via Vögeln und mal´n Sprint hinlegen so aus Spaß an der Freude und am Muskelspiel...

hormonell so runterfahren, dass danach Friede herrscht und wir pennten in der Sonne eine Runde - bis zum nächsten Aufkeimen der Lust..."


du meinst können wir nicht?

doch, wir können!

die frage ist, wie konsequent wir das wollen!

So viel SEX können wir gar nicht haben, dass wir nicht zwischendurch, aus purem Instinkt, aus einer kurzen neuronalen Schleife heraus:
einfach zubeissen!

Schnapp!
Falle zu!


richtig: bissig ist ein teil der überlebensstratigie.

Das stimmt, diA; aber zu dieser Erkenntnis gelangen wir - ich zumindest - nur über steinige Umwege.

Und auch erst dann, wenn es ums Überleben geht.

Ich danke Dir herzlich für diesen Gedanken-Austausch; will nicht abbrechen, nur danken.


das ist die eine Frage.

die andere ist: will ich; will ich sehr; will ich hirnzerstäubend... kann ich haben; aber ich bekomme in meine Einkaufstüte immer so´n kleinen Prospekt mit reingeschmuggelt:

>>Wir wollten mit Ihnen über die "Bibel" sprechen.<<


Bibel in Hasenfüßen, damit keiner sich empört.

Meinst Du, DiA, es ginge auch ohne?

Ich meine jetzt wirklich nicht uns beide; die Gesellschaft.

ohne was- ohne bibel?

ohne bissigkeit?