Wie gehen wir miteinander um?
Ein herzliches Moin, Moin, wie gehen wir miteinander um? Das interessiert mich, wenn ich mir das so richtig überlege, auf meine Mitmenschen bezogen doch häufig nur unter dem Aspekt: was bringt mir das bzw. was bringen sie mir, oder wie können sie mein Hab und Gut, mein Geld, meinen Einfluss oder meine Macht vermehren? Kann ich tatsächlich meinem Gegenüber auch einmal etwas gönnen? Seine Sache fördern, ihn unterstützen oder helfen ohne etwas zu fordern? Macht mir das vielleicht sogar selbst Freude, wenn ein anderer auch einmal etwas hat, was ich vielleicht nicht habe, aber auch gerne besitzen möchte, wenn ihm Liebe und Zuneigung entgegengebracht wird, der Erfolg hat oder unverhofftes Glück.
Sollte es zwischen uns Menschen nicht so sein?
Ist es aber im Leben nicht doch anders? Betrachte ich einmal das Gesundheitswesen: Da sehe ich eine Zwei-Klassen-Medizin. Wenn ich in der falschen Kasse bin, werden mir bestimmte Dinge nicht mehr erstattet. Ich kann auch jedes Medikament auf dem Markt bekommen natürlich nur, wenn ich es selbst bezahle. Und die Hüftoperation wird sicherlich auch gemacht, aber bestimmt nicht als Kassenpatient, wenn ich die 70 überschritten habe. Und schaue ich in die Wirtschaft und auf den Arbeitsmarkt: Die größten Unternehmen Deutschlands werden steuerlich hofiert. Der kleine Handwerksbetrieb weiß vor lauter Abgaben nicht mehr, wie er seine Angestellten über den Winter bringt. Das Mittelstandssterben hat schon lange eingesetzt. Inkompetente Manager, die Betriebe abgewirtschaftet haben, werden nach der Abwicklung fürstlich abgefunden, die Belegschaft dagegen "freigesetzt" und kriegt kaum wieder festen Boden unter die Füße.
Sicherlich sind diese Aussagen jetzt subjektiv, sie werden vielleicht von dem ein oder anderen als "Biertischrede" abgetan, das mag alles sein. Es gibt viele Wahrheiten - und alle sind wahr.
Und so setzt sich in vielen Bereichen wie Politik, Kirche usw. meine Enttäuschung und mein Gefühl der Verdrossenheit angesichts öffentlich gemachter Mißstände fort.
Ich habe daws Gefühl, ich höre manchmal gar nicht mehr hin und nehme einfach vieles hin. Ich will auch nicht einstimmen in den heute viel gebrauchten Satz: jeder denkt nur an sich - und für alle ist gesorgt. Nein, ich will das nicht, dass wir einander ausnutzen und ausnehmen. Wir Menschen sind füreinander da, zum Miteinander, zum gegenseitigen Unterstützen, zum gemeinsamen Leben (er)leben auf dieser Welt! Und ich sollte bei mir selbst anfangen, anfangen mit kleinen Schritten und nicht nach den "großen" Veränderungen suchend lauthals schreien. Wenigstens ich sollte damit beginnen, nicht zu fragen, was es mir bringt, mit diesem oder jenem Mitmenschen zu tun zu haben. Uneigennützung und vielleicht auch gemeinnützig denken, das ist mein Maßstab und sollte am Anfang stehen! Und ich sollte auch alle die fragen, die so ganz offensichtlich nur an sich, den eigenen Bauch, die eigenen Interessen und den eigenen Geldbeutel denken, warum sie immer nur sich selbst im Blick haben!
Das war jetzt nicht das vorgezogene "Wort zum Sonntag".
Liebe Grüße
SMFriese