Bahnhof

Der Thread für alle, die weder fahren wollen, noch je ankommen können. Die ewige Diskussion über das Ankommen-Wollen... Häfen erreichen, Landen, Anker werfen... Bleiben... Alles Illusion.
Willkommen, Wortgewandte, denen der Zwischenraum, die Fahrt, die Uferlosigkeit vetrauter als lieb sind!

Die Kunst, nicht des Lebens habhaft zu werden, kann nicht erlernt werden, ist ein Talent.
Es gibt eine Sorte "Unfähigkeit" zum Leben, die in höchstem Maße kreativ und destruktiv ist; für gewöhnlich erreicht der so Gesegnete keinen Ruhm, aber einen Grund, der ihn high macht.

Zur Anregung biete ich hier E.M. Cioran an, den ich zum aktuellen Zeitpunkt für vegleichsweise sanftmütig halte.

Don´t panic... nur ein Parallelentwurf zum Gebot der pflichtgemäßen Sommer-Heiterkeit. Zwischenhalt. Schattiges Ruheplätzchen für die Müden.

Und : Lachen - sardonisch oder nicht - ausdrücklich erlaubt!


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"Unsere unterdrückten Gebete explodieren in Sarkasmen."


"Manchmal denkt man, daß es besser ist, sich zu verwirklichen, als sich gehenzulassen, manchmal denkt man das Gegenteil. Und in beiden Fällen hat man vollständig recht."


"Jede Tat ist als Tat nur möglich, weil wir mit dem Paradies gebrochen haben, dessen Erinnerung, die unsere Stunden vergiftet, aus jedem von uns einen demoralisierten Engel macht."


"Wenn ich nicht ablasse, meine Talente zu sabotieren - ist es nicht kindisch, mir darüber Gedanken zu machen?
Und dennoch, eine offenkundige Untätigkeit entmutigt, zerstört mich, anstatt mir zu schmeicheln. Sich an Klarsicht berauscht zu haben, um es soweit zu bringen! Ich schleppe noch Reste von Würde, die mich entehren."


"Ein erfülltes Leben ist bestenfalls ein Gleichgewicht zwischen Unzuträglichkeiten."


"Je mehr man stammelt, desto mehr nötigt man sich, gut zu schreiben. Man rächt sich in solcher Weise daran, daß man kein Redner sein konnte. Der Stotterer ist der geborene Stilist."


"Die Qual ist bei manchen ein Bedürfnis, ein Appetit und eine Leistung. Überall finden sie sich herabgemindert, außer in der Hölle."


"Sehr gute Empfindung, zu gewissen Stunden am Platz des Hirns ein usurpierendes Nichts zu haben, das sich an der Stelle der Ideen gesetzt hat."

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Alle Zitate: E.M. Cioran. Die verfehlte Schöpfung.