Ich, Du, S: Auf Wiedersehen!
So, jetzt habe ich die letzte Es-Bahn verpasst. Deshalb stelle ich hier meinen Abschiedspost aus ich-du-s ein. Wer weiß, vielleicht ist er am Ende ein Begrüßungspost. Ich würds begrüßen!
Jonglage
Mit drei Bällen geht noch. Das hat man schnell raus. Ab vier ist es schon ein Bisschen was Besonderes. Und wer mit fünf kann; wow! Da sieht man gern hin und lässt sich faszinieren von der Geschicklichkeit, die soo viele Bälle kontrollieren kann. Es gibt Leute, die sich fragen, was man wohl von einem Menschen erwarten kann, der so viel Zeit hat, ein kompliziertes Werfen und Fangen zu trainieren, um am Ende spielerisch fünf oder gar noch mehr Bälle in der Luft zu halten. Das fragen sich aber nur diejenigen, die nicht in der Lage sind, auch nur einen zugeworfenen Wagenschlüssel aufzufangen, und wir spüren, daß wir ihnen den Wagen nur sehr ungern überlassen.
Warum ich jetzt plötzlich von >uns< spreche, weiß der Himmel. Na, wenigstens weiß ich noch, worauf ich hinauswill. Es war ja das S, mit dem wir angeblich jonglieren; und das nicht gerade mit einem Gefühl des Spielerischen, sondern mit dem kompromittierenden Gefühl des verdammten Scheißkompromisses. Die eine Hand versucht, das Über-Ich hoch-, die andere, das S flachzuhalten. Die mit dem nicht gefangenen Wagenschlüssel leiden notorisch an Minderwertigkeitsgefühlen und Depressionen und geben möglicherweise ein Vermögen für Anfänger- und Fortgeschrittenenkurse in Jonglieren aus, wenn ihnen die Krankenkasse nicht beisteht.
Die Talente hingegen lassen die Bälle virtuos umeinandertanzen, und man weiß nie genau, was für ein Ball gerade die Oberhand bekommen wird. Und das Tollste; wenn man sich als key dropper mit so einem Talent einlässt, nimmt er auch mal die fremden Bälle mit dem S drauf und lässt sie fliegen. wenn man S denn lässt.