...@yokowakare
Nach Schopenhauer ist es der Wille, der als innere Kraft, zwischen meinem Egoismus und dem Mitleid entscheidet.
Wenn Du nun das "Mitleid" durch das Wort "Mitgefühl" ersetzen würdest...dann wären wir wieder bei W. Busch.
Und ich bin der Meinung, wenn jeder ein bisschen weniger Egoismus leben würde, Egoismus kann ja auch in Fanatismus oder auch "Verletzung der eigenen Seele" ausarten....und damit in Rache...Wir werden durch unsere Emotionen geleitet, wenn Wut im Spiel ist, Verletzung und Hass.....dann verschieben sich unsere Grenzen und auch unser (Be-)Urteilungsvermögen.
Dehalb finde ich den, in sehr einfache Worte gefassten, nichtphilosophischen Satz von W. Busch ganz hilfreich...denn auch ich war ab und an in der Situation etwas zu tun, was ich in diesem Moment als richtig empfand (gut war es übrigens damit nicht....) - aber später sicherlich bereut hätte.
Denn das ist "Wie Du mir, so ich Dir"...und .dieses Denken verfälscht meines Erachtens unsere Beurteilung von "Richtig" und "Falsch". Aber dies kann jeden von uns treffen. Wir alle, egal wie gebildet - sind nicht gefeit davor uns gegen ein aktuelles "Emotionsempfinden" zu wehren. Wir haben Werte in unserer Erziehung gelehrt bekommen. Entweder wir denken, dass das, was unsere Eltern getan haben "Gut" ist oder gewesen ist - dann werden wir danach streben und ebenso handeln. Weil unsere Eltern uns ein Vorbild sind/waren.
Genauso gibt es doch die andere Seite: wir wollen eben nicht wie unsere Eltern denken, denn wir haben Verletzungen erlebt und wollen nun genau entgegengesetzt handeln.
Und darum steckt in jedem Menschen etwas "Gutes".
Und auch jeder Mensch kann zwischen "Richtig" und "Falsch" unterscheiden. In seiner Handlungsweise leitet ihn nur seine Erfahrung. Ein Mensch, der immer nur verletzt wurde, dem immer nur das genommen wurde was er liebt (zum Beispiel einem Kind die geliebten Eltern oder umgekehrt - in einem der zahlreichen Kriege dieser Welt).
Diese Menschen urteilen sicherlich anders über "Richtig" und "Falsch" als wir es tun.
Dort wird vielleicht sogar ein Vater einen anderen Vater erschiessen - aufgrund der von ihm gespürten Vergeltung, aufgrund seines akuten Schmerzes - ein paar Jahre später wírd er sein Handeln auch nicht mehr als richtig empfinden.
Vielleicht habe ich mich da bei Kant vertan - aber wie schon gesagt, ich habe keine Philosophie studiert...kenne die genauen Aussagen nicht, auch wenn ich mich von Zeit zu Zeit damit beschäftige.
Aber wäre es nicht ein guter Punkt, darüber nachzudenken?
Was wollen wir Menschen denn?
Geh deinen Weg, und lass die Leute reden!’ – Dante); aber er ist nicht immer gelungen.
Das ist doch auch gut so - man muss seinen Weg gehen, manchmal sicherlich "auch über Leichen"...aber dennoch ist es oftmals wichtig sich von anderen wieder zurück holen zu lassen, wenn man sich auf dem falschen Weg befindet....man muss nicht dem Weg folgen, der einem durch andere vorgeschlagen wird - aber man hat dadurch die Möglichkeit seine eigenen Weg zu ändern - ein bisschen die eigene Richtung zu variieren....und das ist wichtig. Die FEINEINSTELLUNG....und diese erfolgt nur dann, wenn man selbst beginnt über sich nachzudenken.
Abgesehen davon, dass du deine Gefühle unterdrücken müsstest (Psychologen würden hier sicher warnen…), wäre doch möglicherweise auch dein eigens Empfinden beeinträchtigt
Nein, denn ich habe KANT dann - philosophisch gesehen - vielleicht wirklich falsch verstanden. Aber ich versuche so zu handeln, dass ich wollen würde, dass die Maxime meines Handelns zum allgemeingültigen Recht werde. Ích handle von Zeit zu Zeit leider gar nicht nach der Maxime meines Handelns - aber ich versuche es. Was ist denn eigemtlich die "Maxime" des Handelns? Das hat doch wieder mal mit "Richtig" zu tun, oder?
Dann empfinde ich wie Kant....:-)
Und schon sind wir wieder bei einem Punkt angekommen auf den wir niemals eine Antwort erhalten werden...