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@***le
Was meinst du mit "der ZNS"? Das habe ich jetzt nicht verstanden, die Abkürzung ist mir nur als "Zentralnervensystem" geläufig und das wäre grammatisch neutrum. Danke für den link auf den essay von Werner Held, sehr interessant, bin aber noch nicht ganz durch.
Ansonsten:
Die Voraussetzung dafür, daß man von sich selber in aller Ruhe und Gemessenheit zu behaupten wagt, der eigene Brägen würde im Allgemeinen "gut" funktionieren, ist doch ganz einfach: Das Bewußtsein, daß es selbstverständlich immer jemanden geben wird, bei dem das noch besser läuft; gepaart mit der Bereitschaft und Demut, von einem solchen Menschen jederzeit zu lernen.
(Wobei dieses "besser" nur äußerst selten den ganzen Menschen umfasst, sondern immer nur Teilbereiche des Denkens und Handelns und Fühlens.)
Mit dieser primären Ich-Schwächung als Voraussetzung für Lernen ist das englische "selfconsciousness" einfach enger an der Wirklichkeit als das deutsche prahlerische "Selbstbewußtsein." Das müssen wir neidlos anerkennen, dafür sind wir halt im Viertelfinale.
Ich dachte eigentlich, daß das hier allgemein bekannt ist.
Umsomehr verwundert mich, daß die reine Tatsachen-Ebene eines solchen oberflächlich stinkenden Eigenlobs bereits als Balzritual rezipiert wird. Das Zitat von "Kritik und Selbstkritik" ist übrigens nicht von Baader sondern von Manfred Grashof. Hab ich eben nochmal nachgelesen (p.421 ff).