sich selbst
Jin:
Einfach mal zuhören. Sich selbst und das ewige Plappern von sich selbst aufzugeben, ganz im (Sein des) Gegenüber zu versinken, das Gegenüber bestärken, von sich selbst und seinen Möglichkeiten zu erzählen.
"Eines Menschen gewahr sein" nenne ich das; und die Momente, wenn das gelingt, weil man eben selbst mit sich soweit im Reinen ist, sind wunderbar. Das Knitterige wird entfaltet.
Bei der Reproduktion, bei der Wiederherstellung der inneren Einheit, so wenig wie möglich konkret werden. Die Einheit an sich als totale Plasitzität verstehen.
Das ist wunderbar; das ist eine Chance, eine besondere Schwingung.
Hier sehe ich die Ambiguität der reproduktiven Phase, des Katabolen.
Einerseits die Methodik der Ratgeber-Universen, andererseits die ganz eigenen, konstitutiven "Traumzeiten" (im Sinne der Anthropologie, Dürr).
[Hier infiltrierte wiederum das Stichwort "schamanische Techniken", was ich persönlich grenzwertig irritierend finde, zumal ich im BerufsAlltag feststellen muss, dass sich jeder sein ganz persönlicher Schamane ist. Erlöser].
Das assoziere ich damit, die Einheit als Plastizität zu erleben.
Eine gesunde Portion Schlaf, ohne Bestellung, mal so zwischendurch verordnet, mitsamt einem seltsamen Traum, aus dem man erfrischt, zerrupft, desorientiert und eigentümlich reorganisiert erwacht: passiert mir öfter und es ist heilsamer als irgendein durchgezogenes Meditationsrogramm.
DiA:
ich denke ständig über das wort "Anpassung" nach, eigentlich ist es eine "Einpassung" in eine struktur. diese verändert sich durch unsere einbringung.
Darüber, anders, dachte ich auch nach; AN-, das wäre wie "drumherum"; EIN- das wäre wie "hinein, oder innen"; ist wohl ein Unterschied.
Das mit dem "formen" ... die heikle Sache; ich renne ihr seit Ewigkeiten hinterher. Schon bei ICH - FREIHEIT- DU.
Lüüürisch soll ich sein; möglich. Ich kann mir jetzt auch nicht anders behelfen, als mittels Bildern:
Wenn das ICH die Rose ist, dann ist der "Entwicklungshelfer" die Biene, die die Blüten umkreist.
(Bitte alle mal ernst bleiben, gelle?)
Das Erkundende, Bewandernde, Befruchtende, das nicht einengt. Und nicht sooo weit wieder davonfliegen muss.
Kein guter Helfer wird der Gärtner sein, der die Blüte ruppig von den welken Außenblättern säubert, um sie als Knospe zu "verkaufen".
(ehrlich, wenn ich Floristinnen zusehe, leide ich manchmal mit den Blumen).
ich persönlich wünsche mir nicht, von jemandem rückhaltlos geliebt zu werden.
das würde bedeuten, dass derjenige alle seine zelte abbricht, um in mein zelt zu ziehen.
DAFÜR danke ich Dir besonders.
Ich assozierte nämlich etwas mit "Rückgrat brechen" ...
Ja, wenn die Entfaltung abgebrochen wird, weil sie von einer Einpassung ersetzt wird, dann kann der Stiel der Blüte brechen.
Meine (etwas ruppige) Floristin sagt immer:
-Weeenig Wasser und schön warm! Sonst lassen sie die Köpfe hängen.
Rückhaltlos, daher: nein. Aufrecht, sag ich immer. Aber das ist mehr als stolz.