Vielfalt. Ganzheit. Einheit. Deinheit. Möglichkeit.
Assoziationen: sind Verbindungen, Vergesellschaftungen.Es gibt relevante Unterschiede zwischen Graphit und Diamant etwa; sie ergeben sich aus der Anordnung und der Bindungsfreiheit der Kohlenstoffatome. Kohlenstoff ist vierwertig, kann also alles, nach rechts und links und fast überall hin. Das Ergebnis ist Organik, ist Leben.
Anorganisch: weich und anschmiegbar, wie Graphit, oder hart und nicht leitfähig, wie Diamant.
Wir entscheiden täglich neu, was wir werden; Valenz und Bindungsfreiheit, danach frage ich, im Rahmen einer Philosophie, und weniger einer Verebungslehre; die Disposition mal in den Hintergrund gerückt, interessiert mich die Masche mit der Vielfalt.
Wie werden wir glänzend und transparent, wie aber auch maleabel; wie trennen wir scharf, wie zeichnen wir uns selbst auf?
Als Instrumente der Natur, die wir selbst und die Anderen bespielen, stehen uns all die Möglichkeiten offen, die wir wahrzunehmen imstande sind.
Mir ist: je vielfältiger, desto näher am Ganzen; je facettenreicher, desto inniger einheitlich. Wachstum ist eine Entfaltung, aber keine lineare, eine Abrundung eher, wie sich öffnende, spiralige Blütenblätter einer Rose.
Und ja, so soll es auch heißen: können wir, je reicher wir sind, je vielfältiger, auch reicher und vielgestaltiger lieben?
Was wird aus uns, wenn wir erkennen, dass der Sommer enden wird, aber noch greifbar satt zum Pflücken bereit steht und eingeatmet werden kann; und darf?
Was wird aus uns, wenn wir zu schwingen beginnen, und uns unsere Lieder selbst erstaunen; wenn wir ganz werden, weil wir uns entfalten? Und Falte um Falte entscheiden, ob wir im Königskleid oder im Bettlergewand weiter gehen wollen.
Das Amorphe ist das Kristalline, das Kristalline ist das Amorphe.
Wir haben es - auch - in der Hand.
Oder wie jetzt?