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Ich lebe und liebe nicht fürs Rundarchiv

*****one Frau
13.323 Beiträge
@Maerzmond
Im Hospiz habe ich gesehen, dass die letzten Schauen nicht immer nur spaßig sind.
Da es mich zerriss, hat eine Schwester gesagt: "die machen nur ihre Hausaufgaben; es ist nicht dein Problem".
das, meine liebe, heißt- das Haus bestellen.
eine wichtige leistung des abschiednehmens.
in der palliativmedizin inzwischen angekommen.

gruss
diA
Leben(diges) und 'totes', Geist und Materie
Unser Bewußtsein ist etwas lebendiges (geistiges) und hat das Gehirn, als etwas materielles, als Grundlage. Ist das Gehirn in seiner Dimension (Prozesse / Neuronale Verschaltungen; Neuronen mit Axon und Dendrit / Nervenbahnen, Transmitterstoffe usw.) schon unfassbar, so ist das (Unter/)Bewußtsein unbegreiflich. Wir wissen nicht was es ist, wir benutzen es 'nur' und tun das merkwürdige, dass wir uns dabei auf genau diesen (geistigen) Gegenstand beziehen.

Die 'technischen' Begriffe zur Beschreibung seiner Funktionen (?) mögen in der Sprachwelt der Techniker gut taugen, aber sie verwirren manchmal. Auch in der Philosophie ist Vorsicht geboten, denn mancher Fachbegriff ist nicht jedem geläufig (und zudem ist dort alles immer strittig…). Vielleicht ist es doch ganz gut beides, Alltagssprache und Fachsprache, zu benutzen.


Das was wir in unserem Bewusstsein vorfinden ist jedes mal erlebt, alles zusammen ist unser Leben. Wenn wir in der Welt vielem begegnen kann es uns verwirren, fremd erscheinen, ja vielleicht verunsichern. Da ist die Erinnerung das, was uns bekannt ist und Sicherheit gibt. Vielleicht ist es so (vorgesehen…), dass wir sie noch einmal genießen ‚sollen’ - als Zugabe zu unserem jeweiligen Augenblick und zu unseren Träumen von morgen.

Möglicherweise ist der älter gewordene Mensch von der Natur nicht mehr dafür ‚gedacht’ (…) viel neues ‚zu erleben’, ihm steht aber dafür die seiner Erinnerung zur Verfügung. Das Kind hat noch keine Vergangenheit. Die Natur ‚presst’ ihm die erfahrbare Welt über den individuellen ’Filter’ ein, formt und beeinflusst es; der Erwachsene ‚arbeitet’ und schafft später, im Verbund aller weiteren (geistigen) Vermögen, damit - er baut mit diesem mit an der Welt. Ob Verstand (‚Zahl’…) oder Gefühl (‚Herz’), ob bewusst oder unbewusst, beides geht hier immer Hand in Hand.

So wurden durch unseren ‚Themenschöpfer’ aus einem (simplen) Papierkorb in unserem Geist eine ganze Welt von Erinnerungen wach gerufen und (neue) Ideen ‚geweckt’ (?)…
*****one Frau
13.323 Beiträge
@yokowakare
Das was wir in unserem Bewusstsein vorfinden ist jedes mal erlebt, alles zusammen ist unser Leben. Wenn wir in der Welt vielem begegnen kann es uns verwirren, fremd erscheinen, ja vielleicht verunsichern. Da ist die Erinnerung das, was uns bekannt ist und Sicherheit gibt. Vielleicht ist es so (vorgesehen…), dass wir sie noch einmal genießen ‚sollen’ - als Zugabe zu unserem jeweiligen Augenblick und zu unseren Träumen von morgen.
yoko, das gefällt mir!
ja, wieder erleben, aber anders- vielleicht sogar besser! altes neu entdecken, farben hinzufügen...
ob diese neue"alte" erfahrung die vorherige erinnerung überlagert, weil sie stärker ist?
welche rolle spielen starke emotionale ereignisse bei der intensität von erinnerungen?

gruss

diA
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Fruchtfliegen ite ad domum
das Haus bestellen.

Ist das von Heidegger?
*****one Frau
13.323 Beiträge
@Jincandenza
nein, Jini- das sagt mein bei unsso, wenn ein mensch von dieser erde gehen muss und er vorher" sein Haus" bestellen will.
sich versöhnen, dinge klären...
aus meiner beruflichen erfahrung kann ich das bestätigen.
das schliessen der tür, das GEHEN ist leichter.
danke
für Eure Beiträge. Das hilft mir weiter mit dem, wo meine Eltern sich gerade so qualvoll lachend durchlarvieren.
Wir kommen alle noch dran mit dem Altern in einer ungewissen "Würde"?


Das sich mehr nach innen wenden und sich mehr vom außen abziehen geschieht um 50 die Lenze herum. Dann wird das Rundarchiv interessant, Bilanzen aus dem Rundarchiv und wohin das alles noch unter welchem Wertekanon führen soll.

Und trotzdem leben und lieben wir nicht für die Vergangenheit/Rundarchiv, obwohl Stabilität auch immer ihre WURZELN hat im Damals...im Ur-oder NICHT-vertrauen usw....da, wo alles began

ES GIBT NUR 2 hundert prozentige Sicherheiten im Leben: Ich werde sterben udn ich werde mein ganzes Leben mit mir verbringen.
Was folgt daraus?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
onanie.................
..................ist liebe an und für sich!

calm*ggg*
*haumichwech* *lach* *freu* *freu2* *zwinker*
@diANaone
Ich denke das auch unsere Erfahrung eine Modifikation erfährt, indem wir sie immer wieder ‚benutzen’. Vielleicht, weil die Emotion heute stärker ist (wir verbrämen), vielleicht weil unsere Phantasie auch Einfluss auf unsere vergangenen Vorstellungen hat; zumindest können wir noch selektieren, wenn schon nun mal der Inhalt ‚fest steht’ (?) Vielleicht wollen wir in Grenzen darauf ‚Einfluss’ nehmen gemäß dem Spruch ‚horas non numeo nisi seranas' (lat.) – Ich zähle nur die heitren Stunden.

Es scheint, wie wenn wir manchmal auch noch etwas dazu mischen. Wie viel von dem ’alten’ bleibt dann jeweils noch? Jeder weiß durch die Erzählungen ‚der Alten’ von den guten alten Zeiten (von den Kriegberichten mag ich gar nicht reden…).

Kein Zweifel, dass intensive Emotionen in der Vergangenheit eine dominierende Rolle spielen. Denn sie haben ‚eine tiefe Spur’ hinterlassen, die sich nicht so schnell verwischt.
*****one Frau
13.323 Beiträge
ein kleines wunder...
in unseren hirnwindungen. ja älter wir werden, desto höher wird die gefühlte menge positiver erinnerungen.
die psychologie nennt das eine schutzfunktion. negative komponenten werden schnell emotional abgearbeitet und verblassen. die positiven teile gehen in das langzeitgedächtnis. eine schöne sache *g*

philosophisch betrachtet- streben nach weisheit- ist der menge der erinnerungen eine sich selbst fortschreibende fülle von dingen, über die menschenkind sich gedanken macht, zusammenfügt, auseinanderschneidet und wieder neu fügt.
vorrausgesetzt, man ist bereit dazu, hinzuschauen, zu philosophieren und die schere in die hand zu nehmen.....
*****one Frau
13.323 Beiträge
tja, Nio...
für mich ist das philosophie meines lebens!
darüber werde ich keinen bestseller schreiben, keine erwähnung in zeitschriften finden- nix.
leben- eine collage?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
peanutsgespräch....................
A- mein opa wir alt, er kann sich an viele dinge nicht mehr erinnern!

B- mein opa erinnert sich an dinge, die nie passiert sind!

calm*wink*
wir alle werden am ende unser haus bestellen...da bedarf es keiner zeitschriften oder gar bestsellern....dort - spätestens - werden die fehlenden puzzleteile eingesetzt...und die collage wird GANZ*zwinker*
*****one Frau
13.323 Beiträge
calmchen...
so eine OMA, mit A und B, werde ich bestimmt mal!
*******alm Paar
7.574 Beiträge
dia,
ich hoffe, du erkennst mich dann als enkel!

*bussi*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
desperate house views
sein Haus bestellen
sich versöhnen, dinge klären...

deswegen gingen ja meine Assoziationen weiter vorne Richtung "google house view," ich war den Abend nur zu müde um das näher auszuführen.

Die dräuende totale Überwachung wird dazu führen, daß wir viel früher bereits zu Lebzeiten anfangen werden, mit uns selber ins Reine zu kommen, weil jeder Scheiß, den wir machen, immer umfassender "öffentlich" wird.

Und es ist egal, ob sich irgendjemand für den Scheiß interessiert; das Bewußtsein, daß es jemanden interessieren könnte, reicht aus.

Die Menschen treten reihenweise aus der Kirche aus, unter anderem, weil sie nicht mehr an das Märchen glauben wollen, daß Gott sie die ganze Zeit beobachtet, und arbeiten unbewußt fieberhaft daran, diesen Beobachtergott durch eine technische Infrastruktur zu ersetzen. Das ist schon ein ziemlich absurdes Theater.

Aber das ist egal. Wenn diese technische Infrastruktur dazu führt, daß die Menschen weniger Verbrechen begehen und sich und andere weniger belügen, solls mir recht sein.

-------------

Weiß einer, wie man im Navi die "letzten Ziele" löschen kann? *tuete*
@DiANaone
Ja aus der philosophischen Sicht ist es das Spiel der Einbildungskraft (und ich höre Kant durch mich reden, weil mir nichts besseres einfällt...).

Unsere vergangenen Vorstellungen sind veränderbar unsere gegenwärtigen nicht. Oder ist die augenblickliche selektive Wahrnehmung auch ein Akt des Veränderns? Schopenhauer benannte es richtig, indem er sagte 'Die Welt ist meine Vorstellung...'.

Der Konstruktivismus (also die Menschen, die dieser Theorie glauben schenken...) meint, dass jeder 'seine Welt' (für sich) konstruiert (schafft). Das ist ein schönes Spiel.

Ein wichtiger 'Regiekniff' ist das weglassen (ausblenden) von unliebsamen Vorstellungen (und birgt zugleich die Gefahr der Verdrängung). Ein anderer das modifizieren (‚glätten’…) von Geschichten und zum Schluß kommt das (er)dichten...

Vielleicht kommt hier der Optimist insgesamt zu einerganz anderen Vorstellung von der Welt, als der Pessimist. Der Dichter lebt fröhlich in seiner Märchenwelt und der Redliche müht sich vergrämt die ganzen Ungereimtheiten des Lebens zu sortieren und einzuordnen - er philosophiert.

So hat jeder etwas von der Gestaltung seines eigenen 'Films'. Es fällt einem dabei auf, wie wenig solche Filme realistisch sind und sein können. Früher dachte ich bei Erzählungen anderer, dass das alles saubere Dokumentarfilme wären. Heute weis ich, dass es nur Geschichten waren (und was ist dann eigentlich Geschichte…?). Gerade ‚die Alten’ werden wieder zu Kindern, wenn sie uns ihre Märchenfilme darbieten…Aber das ist sicher wenig philosophisch ausgedrückt.

Philosophisch gefragt wäre: Was (Wo) ist DIE Wahrheit…?
*****one Frau
13.323 Beiträge
@yokowakare
Vielleicht kommt hier der Optimist insgesamt zu einerganz anderen Vorstellung von der Welt, als der Pessimist. Der Dichter lebt fröhlich in seiner Märchenwelt und der Redliche müht sich vergrämt die ganzen Ungereimtheiten des Lebens zu sortieren und einzuordnen - er philosophiert.

die beste variante ist einen mischung aus allem.
sortieren ist wichtig, aber einsortieren? dann wäre eine entscheidung über eine kategorie gefallen und damit ein urteil.

die dinge des lebens stellen sich immer neu zusammen und können dem, der das erkennt, einen riesigen spielplatz aufzeigen.
logisch, dass die frage nach "Wahrheit" sich nur auf teile das ganzen beziehen kann, nicht aber auf "die Wahrheit" als sichere erkenntnis.
yoko- das leben, die liebe und die wahrheit sind die grossen themen der philosophie...
*******alm Paar
7.574 Beiträge
die liebe und die wahrheit.............
liebe > ist immer einseitig

wahrheit > ist immer vielseitig

guten morgen zusammen!

calm*wink*
*******enza Mann
3.454 Beiträge
in vino
Wo ist DIE Wahrheit…?

in vino.

Deswegen spricht man ja auch von in-vino-fertilisation.
*haumichwech*...wie wahr, wie wahr......*haumichwech*...das mit der fertilisation.....lach
...
DiA,
leben- eine collage?

viele, viele Einzelschnipsel...und da wären wir wieder: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten zum Altpapier...

Jin,
Weiß einer, wie man im Navi die "letzten Ziele" löschen kann?

Du meinst, wie man die "letzten Ziele" ins Rundarchiv verschiebt?
Keine Ahnung - muss meine Ziele immer noch mit der Strassenkarte suchen...

Letzten Ziele...klingt irgendwie seltsam. Wo "letzten" doch Vergangenheit ist und ein "Ziel" in der Zukunft liegt.


Deswegen spricht man ja auch von in-vino-fertilisation.
nein, das nennt man Konservieren...:-)
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Konrad
Deswegen spricht man ja auch von in-vino-fertilisation.
nein, das nennt man Konservieren...:-)

Konrad aus der Konservenbüchse ist jetzt aber ein ganz spezieller Fall. Die Geschichte ist mir nicht wirklich geläufig und wie DER nun zustande kam, würd mich ja jetzt echt mal interessieren.
Wahrheit?
Ist der Satz wahr:

Ich lebe und liebe nicht für das Rundarchiv
,

wo jetzt festgestellt wurde, dass es die Gegenwart massiv beeinflussen oder gar dominieren kann?

Wir können doch gar nicht ohne Rundarchiv leben, ohne unser Erfahrungswissen zu speichern und es auch jederzeit abrufbar zu haben?

Sonst würden wir vielleicht nackt über die Autobahn laufen, weil unser Rundarchiv nicht funktioniert, auf diese Erfahrung kein Zugriff mehr ist.

Andererseits wird das Rundarchiv mit zunehmendem Alter rosig verfärbt, Negatives verblasst und soll also an Gewicht verlieren. Es funktioniert ähnlich wie stille Post: Anstatt die Vergangenheit nüchtern und gelangweilt in immer denselben Worten zu wiederholen, wird hier etwas verschönt, dort etwas ausgeschmückt, da etwas weggelassen.
Im Älter werden verändert also das Rundarchiv seine Farbe.

Vielleicht wäre ein Titel eher zutreffend: Ich lebe und liebe trotz des Rundarchivs? Wenn wir von der Allmacht der die Gegenwart formenden Vergangenheiten ausgehen?
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