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Entscheidungen

*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
Entscheidungen
Wie und unter welchen Aspekten trefft ihr Entscheidungen?

Ist das" Adenauerkreuz" für euch eine Hilfe, wenn ihr unsicher seid?

Haben wir wirklich so viel freien Willen, um unsere Entscheidungen als frei wahrzunehmen?
Adenauerkreuz- welche Seite "gewinnt"?
Wenn ich eine Entscheidung treffe bin ich doch nie wirklich frei. Zu viele Faktoren spielen da mit - eben auch solche auf die ich keinen Einfluss habe. Es spielt bei meinen Entscheidungen auch oft eine Portion Egoismus mit.
aus der einen perspektive: die entscheidung geschieht einfach. ebenso wie das auftauchen des gefühls, dass ich es gerade entschieden habe und dabei total frei war/bin... ein gefühl, eine annahme.

aus der anderen perspektive: ich bin dabei so frei, wie all meine knarrenden schubladen, gefüllt mit allen bisherigen erfahrungen, glaubenssätzen, den damit verbundenen gefühlen und erwartungen.. das meiste natürlich unbewusst und wie eine linse (bzw. zig linsen) durch die ich die welt sehe, ohne zu erkennen, dass sie da ist. diese deshalb erstmal auch nicht hinterfragt werden kann.
DiA...
jetzt such ich "Dich" im Forum..., dabei hast Du schon entschieden, dass wir auf dem Sofa rumturnen.
Sehr schön; da klingt dann jeder versehentlich losgepostete SinnSatz schon doppelt schwer.
Oder leichter, weil er federt?
Egal.

Ich geh mal davon aus, dass wir über schwererwiegende Entscheidungen reden wollen, als die tagtäglich zu treffenden.

Vorabsortierung:

Das Adenauerkreuz hülfe vermutlich, wenn es je vollständig und mit Kenntnis aller Zusammenhänge ausgefüllt werden könnte.

Die Bedingtheit einer getätigten Wahl erkennen wir aber oft erst Jahre später. Allemal erst im Rückblick, mag auch vorerst alles noch so klar erscheinen, und noch so frei.

Ich selbst entscheide in wichtigen Fragen fast immer akut und aus dem Bauch heraus. In weniger wichtigen wäge ich weit mehr ab.

Existentiell bedeutungsvolle Wahlakte sind - mal abgesehen von Jobwahl etc. - für mich immer sehr stark emotional geprägt.
Dann geht es meist schnell und ein "Instinkt" sagt mir: dreh das Ruder um.

das ist natürlich alles andere als frei.
Fühlt sich zunächst befreiend an, aber auch deshalb, weil das Unentschiedene, das Unklare und Ungesagte so furchtbar quält und Energie bindet.
Ich selbst hasse Grauzonen, wenn sie stagnieren. Wenn sie changieren sind sie das, was unter Realität gehandelt wird.

Sprich: irgendwie hat alles mit Katzen zu tun. Für mich.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
pro Sofa
im sitzen diskutiert sichs leichter und ein gefühlter- wenn auch virtueller- loungecharakter hat was.
philo ist denken und reden(schreiben).

Ich geh mal davon aus, dass wir über schwererwiegende Entscheidungen reden wollen, als die tagtäglich zu treffenden.

über das gewicht von entscheidungen reden wir später.
für manche ist allein die frage:" was ziehe ich an" schon mit enormen entscheidungfindungsprozessen verbunden,
von der nachhaltigkeit dieser entscheidung mal abgesehen.
ich finde,
was ziehe ich aus?
auch nicht eben leicht zu entscheiden... *liebguck*

(vermutlich am leichtesten)
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
für manche ist allein die frage:" was ziehe ich an" schon mit enormen entscheidungfindungsprozessen verbunden,

Großartig!

Wie... trefft ihr Entscheidungen?

Ich stelle eine entsprechende Frage, und dann schaue ich auf die Uhr: Ist die Minute ungerade, dann die eine Möglichkeit. Ist sie gerade, dann die andere. Das geht wesentlich schneller, als extra ein I-Ging zu werfen.

Anschließend denke ich nochmal drüber nach.

Meistens kommt dann irgendwann was dazwischen.

Wenn sich das Problem dadurch nicht von alleine erledigt hat, wird es haarig, um nicht zu sagen kritisch: Dann erinnere ich mich bisweilen an den Text, den mir unser Paster bei der Konfirmation mit auf den Weg gegeben hat:

Sprüche 16,9 Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der Herr allein lenkt seinen Schritt.

Wenn das immer noch nichts hilft, rede ich mit meiner Frau darüber. Die weiß dann meist, woran es wirklich liegt.

Wenn das "Entscheidungsproblem" *) damit zu tun hat, daß ich mich in wen anders verliebt habe, rede ich besser nicht mit meiner Frau darüber, denn dann bin ich verwirrt. In solchen Gemütszuständen sollte man besser keine wirklich wichtigen Entscheidungen treffen.

Alan Turing wird gewußt haben, warum er schwul war

http://de.wikipedia.org/wiki/Entscheidbar
http://de.wikipedia.org/wiki/Turingmaschine

------------------

• Der Begriff "Computer" geht auf einen Aufsatz des britischen Mathematikers Alan Turing zurück, der den bemerkenswerten Titel trägt: "On computable numbers. With a special application to the Entscheidungsproblem." Das waren noch Zeiten, als die mathematische Fakultät in Göttingen rein sprachlich solch internationale Akzente zu setzen vermochte, was?
*******alm Paar
7.574 Beiträge
andere begrifflichkeiten....................
........................benutzt der kölner,

et kütt, wie et kütt!

calm*wink*
Das hängt immer janz davon ab, ne. *zwinker*

Eigentlich immer gibt mein Herz die Richtung vor und der Kopf sucht die Wege, die beschreibtbar sind. Dasklingt eigentlich recht klar, aber gerade in manchen Momenten muß man sich einfach mal überwinden gegen das spontane Gefühl, um seinen Horizont zu erweitern... wohlgemerkt in den Bereichen, in denen ich mir Grenzgänge erlauben will. Das trifft nicht für alles zu... aber Gefühle der Angst und der Wut zähle ich nicht zu den Dingen, von denen ich mein Handeln bestimmen lassen will. Da gehe ich gegen das Gefühl, aber nicht gegen mein Herz, auch wenn das vielleicht synonym klingt.

P.S. Der gute alte Turing... mit seinem Test und der lustigen Turingmaschine, die ich im Studium lieb gewonnen habe. *smile*
Wie lustig, daß sie bekannter ist als ich dachte! *zwinker*
Scheidewege
Meistens kommt dann irgendwann was dazwischen.

Das geht mir mit Bügeln so. Boah, da kann ich mir gar nicht genug Zeit lassen, mit entscheiden. Ihr glaubt gar nicht, wie gut sowas abgewogen werden will. Und dann auch noch die Wahl zwischen zwei Türmen. Dafür, dagegen; gerade, ungerade.
Heute pendel ich das mal aus.

Dann erinnere ich mich bisweilen an den Text

Ich hab mir einen selbst ausgesucht:
seid heiß oder kalt... das mit dem Ausspucken der Lauwarmen... kann die Stelle nicht belegen.

Das mag beim Bügeln helfen; in anderen Fällen führt es zu diversen Komplikationen.
Naja, lassen wir das.

Zum Kaffee gilt: lieber kälter, als zu heiß; sonst pruste ich wieder die Tastatur voll, und die Kügelchen von neulich kleben fest.
Also: dagegen!
Haben wir wirklich so viel freien Willen, um unsere Entscheidungen als frei wahrzunehmen?

Eigenartige Frage. Es gibt Forschungsergebnisse, bei denen sich gar die Frage nach der Freiheit des Willens so ganz anders darstellt; als falsch gestellte. hehe

Also bleiben wir bei Bügeln, Zügeln oder Igeln. Ich bügle zum Beispiel nicht, und das ist eine vernachlässigte Variante bei Entscheidungsfragen, die da lauten: mache ich es so oder lieber so: Die Unterlassungsalternative.
mal was anderes:
das nervt mich irgendwie:

X findet dich gut
X als Kontakt speichern

Hä?
Auf meiner Freundesliste, auf der Leuchteliste, einfach Y speichern, weil er bei Daumenhoch klickte?

Was ist DAS für eine in Aussicht gestellte Entscheidung?
Es müsste heißen:

Wenn Du möchtest, kannst Du mal auf Ys Profil gehen. Magst du das jetzt, magst Du später erinnert werden oder magst Du eine rauchen?

*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
bügelhilfe
Sage nie: Dann soll's geschehn
Öffne dir ein Hinterpförtchen,
durch "vielleicht", das nette Wörtchen,
oder sag: "Ich will mal sehen!"


W. Busch

zunächts habe ich mich für einen entsprechenden koffeinspiegel entschieden, dann werde ich mir das mit dem bügeln überlegen.

btw: wieso verfalle ich immer wieder in entscheidungsroutinen. wieso bügel ich am samstag? das hätte auch gestern schon machen können.


moin@all

diA
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
@interzone
Eigenartige Frage. Es gibt Forschungsergebnisse, bei denen sich gar die Frage nach der Freiheit des Willens so ganz anders darstellt; als falsch gestellte. hehe

eben weil es forschungsergebnisse noch und nöcher gibt, habe ich das in die runde geworfen.
dann erwarten wir dein referat.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
@interzone
wer ist wir? damit ich mein publikum kenne *zwinker*
Alles eingebildete Pseudophilosophen und Sofafurzer, die es sowieso besser wissen. Du hast es also nicht leicht. Wann kommt das Referat?
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
Gedanken zu R. Kane
Kane zufolge gibt es in der Tat eine Art von Freiheit, die mit Determinismus nicht vereinbar ist und an der wir ein berechtigtes Interesse haben. Das entscheidende Stichwort lautet hier Letztverantwortlichkeit. Ein Handelnder ist für das Auftreten eines Ereignisses letztverantwortlich, wenn er

1. in dem Sinne für das Ereignis persönlich verantwortlich ist, dass er freiwillig etwas getan (oder unterlassen) hat, was dafür verantwortlich war, dass das Ereignis eintrat, wobei er freiwillig auch etwas anderes hätte tun können, und wenn
2. der Handelnde in genau diesem Sinne auch für alle kausalen Vorgänger seiner Handlung persönlich verantwortlich war.
nach meinem empfinden ist solches vorgehen/ entscheiden relativ frei.

ich nenne das den teil der entscheidungsfreiheit, der sich mit eigenem tun und eigener verantwortung dafür darstellt.

ich sehe, dass ein gewisser teil unserer entscheidungsmuster determiniert sind, darüber können wir jedoch gern diskutieren.

an Kane`s gedanken gefällt mir die" Letztverantwortlichkeit".
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
@interzone
Alles eingebildete Pseudophilosophen und Sofafurzer, die es sowieso besser wissen.

zum glück kann ich entscheiden, wer was besser zu wissen glaubt.
so für mich, ganz privat...
****e_H Mann
8.282 Beiträge
..
Das Wichtigste bei Kopf_Entscheidungen ist,sich dabei auch ein Hintertürchen einzurichten,und im entscheidenden Moment zu erinnern,wo es sich befindet.

„In zweifelhaften Fällen entscheide man sich für das Richtige.“
K.Kraus

mfG
vom Kalenderblattrezitator N:1
DiA
wie soll ich Punkt 2. verstehen?

Mit Lem: "Hinter jeder Ecke lauern ein paar Richtungen".

Und in einer stattlichen Menge von Fällen, habe ich keine Ahnung, was der nächste Spielzug meines Gegenübers sein wird.

Muss aber dennoch Verantwortung tragen.

Also be-antworten.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
@Maerzmond
2. der Handelnde in genau diesem Sinne auch für alle kausalen Vorgänger seiner Handlung persönlich verantwortlich war.

meinst du das?

ich interpretiere das als "fundament", auf dem sich folgende entscheidungen aufbauen.
in einem gespräch darüber sagte mir jemand:"...das ist die berechenbarkeit von entscheidungen..." ok *gruebel*
DiA
Ja, das meine ich.

2. der Handelnde in genau diesem Sinne auch für alle kausalen Vorgänger seiner Handlung persönlich verantwortlich war
.

Hä? Hab ich immer noch zu wenig Kafka intus?
Das ist schon Ionesco und absurd.

Ich kann doch froh sein, wenn mein Über-die-Straße-Gehen halbwegs tragbar ist; für mich und die Anwesenden. Die Nachkommenden. Die Anhaltenden. Die Losfahrenden. Die morgen an dieser Stelle sich Befindenden. Die auf dem Gerüst am Eckhaus sich Abkletternden.

Wie kann ich für die verantwortlich sein, die die Ampelschaltung eingerichtet haben?

Kausal?

Und wenn nur synchron? Und fälschlich als kausal gedeutet?


Und zu Punkt 1. und der Freiwilligkeit:
Ich kann mir einbilden, ich hätte es getan und unterlassen und das aus freien Stücken.

Hab ich aber nicht so ganz. Bei all meiner Hymne auf die Willensfreiheit, ich habe da nicht allzuviele Illusionen.

Für mich ergibt sich ein Problem an dem Punkt, an dem ich eben doch verantworte, ganz egal was da so alles noch mit reinspielte.
*****one Frau
13.323 Beiträge
Themenersteller 
ampelmoon...
ich denke, bei den" Vorgängern" gehts um schon getroffene, eigene entscheidungen.

Wie kann ich für die verantwortlich sein, die die Ampelschaltung eingerichtet haben?

das bist du nicht!

Hab ich aber nicht so ganz. Bei all meiner Hymne auf die Willensfreiheit, ich habe da nicht allzuviele Illusionen.

an "die Willensfreiheit" als fest definierten begriff glaube ich auch nicht.
aber an die illusion von...
ok, wieder grün...
also für die vorher getroffenen Entscheidungen.

OK: nochmal der Kalenderspruch:

"Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, töte die Alternativen".
(P.E. Schumacher)

Das meint das, was man hierzulande "nicht nachkarteln" nennt.
Bin sehr dafür.

Aber als Lernprozess steht ja nur das zur Verfügung.
Und wenn ich gründlich nachvollziehen will, was meine eigenen Spielzüge der, sagen wir mal, letzten drei Monate waren, und wie sie sich ergaben, dann habe ich mir dabei einen schönen Strauß Wiesenblumen aber auch Unkraut am Wegesrand mitgepflückt.

So; und dann sortieren. Dann erst "Töten" der Alternativen.
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