Drachen und später Drachentöter
Danke, BFlat.
Über diese geographisch-klimatisch bedingte Ausprägung der Kulte habe ich auch schon gelesen.
Zweifellos bildete sie die Basis für die spezifische Welterklärung.
Soziokulturelle Faktoren, wie etwa die Völkerwanderung,Stammeskriege, Epidemien, lieferten dann die ausschmückenden Legenden.
Ich glaube, im Zeitalter des Dauer-ON unterschätzen wir die Kraft der tradierten Erzählung, der mündlichen Überlieferung.
Das mit dem Drachen könnte ein solcher Mythos sein, der vielleicht nur rein zufällig das Bild eines rekonstruierten Archäopteryx trifft.
So etwa, wie in
Ice Age die Lascaux-Malereien gewürdigt werden.
Man unterschied "früher" sicher weniger strikt zwischen möglich und existent.
Oder es ist so, wie es Jung sah, mit den Archetypen, die in der Seele wohnen; und hier meine ich zunächst nur die archetypischen Bilder, die der erectus irgendwo in den älteren Schichten seines wachsenden Gehirns abgespeichert hat, und nicht die Abstrakta dahinter.
Ich denke mir das so: in Gegenden mit großzügiger Vielfalt, Abundanz, hing der frühere Mensch nicht so existentiell an den Erscheinungen der Natur dran.
In Klimazonen die von starken Gegensätzen geprägt sind, in denen die Sonne ein entscheidender Faktor für´s Überleben darstellt, die Natur sich zum Winter oder zur Nacht hin entzieht und ihre Beherrschung, nicht ihr Feiern und Annehmen, die höchste Bedeutung erhalten,
da setzt sich vermutlich langfristig diese Sicht fest, man sei einem einen Gestirn ausgeliefert und die Sonnenkulte werden zu den Vorläufern des Monotheismus.
Das ist ja nun nicht ganz unbekannt. Meine These lautet daher eher, dass wir in Gegenden vormaliger Sonnenkulte dann eine spezifische Weltsicht ersonnen haben, die von einem Zentrum und einer Peripherie geprägt ist.
Das Atom ist nicht das Modell, sondern das Emblem dafür.
Daraus ergibt sich dann in weiteren Entfaltungsschritten die "Vorliebe" für das Eine, das Erhöhte, das Zentrale,
wie auch die Konsequenz, die Hierarchien auszubauen und so das Zentrum immer stärker von der Peripherie abzusondern.
Die Machbarkeit der Naturerscheinungen, mit Blick auf das blanke Überleben, fordert dann einen Ritus, der diesem Einen, Kraft- und Lichtspendenden, höchste Ehre erweist.
Vielleicht schwingt hier sowas mit, wenn von Hilflosigkeit gesprochen wird.
Oder aber man dachte bisweilen auch an Monogamie, die für mich auch infolge dieses Kern-Schale-Paradigma´s erwuchs...
...
und dass die hilflos mache...? (im Thread "Vielfalt..." hatten wir das mal angerissen.)
zum Sonntag der Einheit...
PS: hier scheint, nach regenvollen Tagen, endlich wieder die
Schöööön!