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Eine Wahrheit oder mehrere?

**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
So manches ist eben einfach auch "zu abgehoben" in der Philosophie und Co, wo dann die Frage ist, aber "die Masse Mensch" oder jeder das bräuchte. Zum Teil ist dann der Nutzen sogar fraglich.

Ich weiß nicht, ob Du das kennst: Im Mittelalter machte man sich Gedanken, ob ein Engel auf einer absolut spitzen Nadelspitze sitzen könne. Natürlich, war die Antwort, denn ein Engel ist ja ein göttliches Wesen und kann alles. Soweit so gut. Die ernsthaft diskutierte philosophische (!) Frage war dann: können auch 4 Engel auf der gleichen Nadelspitze sitzen?

:o))

Wer's brauch!



Ich mag Philosophie, wenn sie auch lebensnah ist. Wobei ich durchaus auch gerne mal abstraktere Gedankengänge verfolgen möchte.

Ich bin hier in das Philosophie-Forum, weil ich mich gerne mit anderen über solche Themen austausche. Das heißt sowohl von anderen zu lernen als auch mein Wissen zu teilen.

Problematisch ist hier (im Forum), dass Dinge sehr schnell zerredet werden, zum Teil weil manch einer nur seine Gedankengänge darlegen will und nicht die eines anderen betrachten möchte. Dazu kommt, dass gerade bei solch einem Thema wie der Philosophie die Vorbildung ein schwerwiegendes Element ist, wie weit man in die Tiefe gehen muss oder wo man loslegen kann.

Manch einer hier hat wenige Vorkenntnisse, manch einer kommt mit seinen schlagmichtot Fremdwörtern, wo kaum noch jemand in der Lage ist, zu folgen. Wenn ich mir diesen und andere Threads angucke, dann müss(t)en wir alle doch deutlich mehr dran arbeiten, gemeinsam einen Thread aufzubauen. Dann könnten da wirklich sehr spannende, bereichernde Dinge rauskommen. Sonst lohnt sich das hier wirklich nicht. Und Quatschthreads gibt es ja mehr als genügend.

*zwinker*
@Lustliebender
*danke*


für deinen Beitrag.


Ich mag Philosophie wenn sie auch lebensnah ist.
*top*


Genau so sehe ich es auch.

Philosophie als Lebensphilosophie betrachten. Einen Nutzen daraus ziehen. Nur sich damit zu "Schmücken" wäre nutzlos.

Ich weiß dass ich bin, aber nicht immer genau wer ich bin und warum ich manchmal bin, wie ich bin. *zwinker*


Vielleicht hilft mir dieses Forum mehr zu verstehen und zu erkennen.



lg Ralf
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Ich weiß dass ich bin, aber nicht immer genau wer ich bin und warum ich manchmal bin, wie ich bin. *zwinker*


Ich könnte Dir da jetzt auch das Psychologieforum (gibt es das? hab nicht nachgeguckt, aber hier gibt es ja für fast alles ein Forum) empfehlen. *zwinker*


Es stimmt zwar so nicht ganz, aber ich finde immer, die Psychologie guckt, wie es ist (vor allem, was schief gelaufen ist) und die (Lebens-)Philosophie, wie es sein könnte...
*******enza Mann
3.454 Beiträge
Ich bin ein Logiker, holt mich hier raus
Danke für die netten Worte.
Das tut gut.

Was hast Du studiert?

Philosophie und Anglistik, das Leben, die Arbeit, meine Kinder und meine Frau.

Die letzten beiden Fächer waren die schwierigsten, haben mir aber mit Abstand das angenehmere feedback verschafft.

Das in der Fächerkombination Logik+Sprachwissenschaft verborgene Potential hat man ja nur im angelsächsischen Raum erkannt (Chomsky,Church etc, Nachrichtentechnik, Verschlüsselungen, Computersprachen...), hierzulande erinnern die betroffenen Fachbereiche eher an ein Museum oder einen botanischen Garten.

Das macht den Broterwerb mit solchen Kenntnissen nicht einfach, bietet aber dadurch die Möglichkeit, die technische Entwicklung sehr kritisch zu begleiten, denn wenn man niemandes Brot isst, muss man auch keine Musik singen.

Es ist lange her, das ich eine Uni von innen gesehen habe, so dass mir leider der Überblick über die zeitgenössischen Strömungen in der Philosophie fehlt. Ich kann deshalb nicht aus der Vogelperspektive beurteilen, in welche Richtung ich vor einem Vierteljahrhundert in Hannover hineingeschleudert wurde (ohne es zu merken, denn so ist das ja als Lernender).

In der kritischen Theorie (Frankfurter Schule) fühle ich mich politisch und ethisch sehr zu Hause. Da steckt wohl viel Nietzsche drin, und die Kritik geht bei einigen sehr tief bis zurück zu Platon, dessen Ideenlehre von einigen 68er-Hedonisten als doch eher körperfeindlich angeprangert wurde. Nicht ganz zu unrecht.

Mir ist aber nicht bekannt, dass in diesen immer auch politisch sehr kritischen Strömungen sonderlich viele Leute bereit gewesen wären, sich auf die "hard-facts" in moderner Logik und Beweistheorie einzulassen, nebst deren technisch-gesellschaftlichen Implikationen. Und wo dagegen Logik und Linguistik zu Expertenzentren mit Drittmitteln verschweisst wurden (KI-Forschung, Spracherkennung) wurde Gesellschaftskritik eher als Zeitverschwendung belächelt. Falls ich mich an dieser Stelle irre, bitte her mit den Literaturtipps und dem Name-Dropping.

Es ist aber für mich nämlich unstrittig, dass vor allem die in den siebzigern einsetzende, durch Computerchips möglich gewordene Automatisierungswelle die Hauptursache für die hohe Massenarbeitslosigkeit der vergangenen 30 Jahre ist. Das Management war nur ausführendes Organ.

Und wenn wir nicht höllisch aufpassen, dann werden unsere Rentner in 20 Jahren ohne jeden Funken menschlicher Wärme von Robotern "versorgt," weil sich das anders ja gar nicht "finanzieren" lässt.

Ich denke, dass man die globale emotionale Kälte und Unmenschlichkeit, die viele heute sicherlich empfinden, nicht losgelöst betrachten kann von der Entwicklung an diesem logisch-mathematischen Kern der Technik.

Die Gatterlogik ist das Gefängnis, in das wir Menschen uns gesperrt haben.

Hier gibt es aber keinen Schuldigen, den man hängen könnte, und das macht die Sache politisch so schwierig, medial so unverkäuflich.

Wenn Du die logischen Tautologien anzweifelst, gilst du als irre, und wenn Du erklärst, dass Sex & Drugs & Rock'n'Roll durchaus adäquate spirituelle Energie haben, als Esoteriker. No way out.

Was Hoffnung gibt, ist die Tatsache, dass Frauen (insbesondere meine Frau) das in aller Regel nicht so dramatisch sehen.

*offtopic* *zumthema*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
Wenn schon nicht philosophisch,dann zumindest emotional haben einige junge Menschen in den 80 er Jahren des vorigen Jhds.eine gewisse Ausweglosigkeit
Ich denke, dass man die globale emotionale Kälte und Unmenschlichkeit, die viele heute sicherlich empfinden, nicht losgelöst betrachten kann von der Entwicklung an diesem logisch-mathematischen Kern der Technik.

erkannt,und dies auf ihre Art ausgedrückt.



When there’s no future how can there be sin
We’re the flowers in the dustbin
We’re the poison in your human machine
We’re the future your future

God save the queen we mean it man
There is no future in england’s dreaming

No future for you no future for me
No future no future for you
[Jonny Rotten/Sex Pistols]

-----------------------------------------------------
Danke für Deinen Beitrag,Jincandenza.
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Gatterlogik
Zurück zum Thema?

Ich hab ein wenig das Gefühl, dass hier zur Zeit keiner große Lust hat, den Thread im ursprünglichen Sinne fortzuführen. Und wenn ja auch, in welche Richtung? Wahrheit? Wirklichkeit? Die Verknüpfung beider?

Egal.

Da ich hier mir unsicher war, was das sein soll, habe ich bei Wikipedia nachgesehen. Lustigerweise schlugen die mir mangels Vorhandenseins alternativ "Güntherlogik" vor. Interessant, dass es einen Gotthard Günther gab, der Philosoph und Logiker war.

Aber gut. Mit Logikgatter kam ich dann weiter.

Meinst Du sinngemäß die Digitalisierung der Welt? Denn Du sprichst ja auch so etwas wie KI und die Robotertechnologie an, die Dir Sorgen machen. Ich könnte jetzt noch so etwas wie RFID anfügen. Und ich denke auch, wenn das so weiter geht, dann schafft der Mensch sich noch selber ab.

Früher galt, eine neue Technologie schafft die alte ab. Auf die Schallplatte kommt die CD. Grob waren es doch die gleiche Anzahl an Beschäftigter. Aber das gilt sicher nicht mehr. Der Mensch wird immer mehr verdrängt...

Wir sollten mal darüber diskutieren, wie "Wirklich" der Begriff "Wirtschaft" eigentlich ist.

;-))

Was Hoffnung gibt, ist die Tatsache, dass Frauen (insbesondere meine Frau) das in aller Regel nicht so dramatisch sehen.

Hier denke ich aber, dass es auch genügend Frauen gibt, die sowohl diese Kenntnisse besitzen, als auch genauso beurteilen. Umgekehrt wüsste ich viele Männer, die vor sich hin schlafen...

Liebe Grüße

Lustliebender
****e_H Mann
8.282 Beiträge
@Lustliebender
Ich hab ein wenig das Gefühl, dass hier zur Zeit keiner große Lust hat, den Thread im ursprünglichen Sinne fortzuführen.
.

Du irrst.Alles was hier bereits geschrieben steht ist wahr !
Soviel hätte man aus der Tisch_Metapher schon erkennen können.

Ich finde es überhaupt nicht verkehrt, nicht erbsenzählerisch streng am Thema entlang zu diskutieren,sondern auch andere Pespektiven zu wählen.

Tipp vom Onkel:
Wenn Dir ernsthaft daran gelegen ist,über Wirklichkeit(explicit) zu sprechen,dann eröffne doch einen neuen Thread zu diesem Thema,mit dem Hinweis auf Themastrenge.
*cool*
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
@****e_H

Du irrst.Alles was hier bereits geschrieben steht ist wahr !
Soviel hätte man aus der Tisch_Metapher schon erkennen können.

*meinheld*

Oh! Wie gut, dass es Dich gibt und Du mir die Augen geöffnet hast! Ich wäre sonst dumm gestorben.

*anbet*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
ach
nicht doch!
errare humanum est,
das ist auch gut so,sonst wäre das Philosophentum überflüssig.
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Du irrst.Alles was hier bereits geschrieben steht ist wahr !
Soviel hätte man aus der Tisch_Metapher schon erkennen können.

Nun, Deine Aussage zeugt von hohem Wissen und einer scharfen Urteilskraft. Deine Argumente sind brilliant, die darin dargebrachte Logik ist absolut überzeugend. Ein weiteres Hinterfragen ist wirklich nicht mehr nötig...


*top2*
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Dankeschön
solltest du aber dennoch Fragen haben,stehe ich gerne zur Verfügung
(natürlich nur das THEMA betreffend!)
mäh.........
so richtig lustig ist es jetzt nicht mehr.
da lesen doch noch andere mit, lovely lustliebender... und die wollen keine knitter kriegen.

summsumm
alles,
was hier geschrieben steht ist wirklich und alles ist aus einer subjektiven Sicht Wahrheit.


Die Wirklichkeit ist die kalte reale Wirtschaftswirklichkeit, die jegliche Menschlichkeit verloren hat.


Um darauf näher einzugehen müsste ich zwangsläufig vom Thema abweichen.

Meine Wirklichkeit ist mit der Globalisierung und der daraus resultierenden Agenda 2010 von Schröder und Münte völlig aus den Fugen geraten. Alles, woran ich geglaubt habe, Sozialpolotik, soziale Gerechtigkeit, Solidarität........


alles woran ich geglaubt habe, was ich von Kind an vorgelebt bekommen habe, Opa Bergmann, Vater Stahlarbeiter, Streiks, wo noch gehungert wurde, Streiks (Duisburg / Rheinhausen) wo die Republik ins wanken gekommen ist, wo Wirtschaftsbossen und der Politik der "Arsch auf Grundeis" gegangen ist, dass alles geht gnadenlos den Bach runter.

Und obwohl ich immer gut und gesund im Strom mitgeschwommen bin, fühlte ich mich auf einmal verraten und verkauft.

Ich denke, meine Liebe zur Pilosophie war eine Flucht vor der Realität, eine Rückkehr zu alten Werten, zur Bescheidenheit und zu der Erkenntnis, wie einfach alles sein könnte.


Aber ich bin mir nicht sicher, ob dies zum Thema Wahrheit und Wirklich passt.


Aber mir blieb keine Alternative, als mir die Wahrheit neu zu suchen und mich mit der Wirklichkeit auseinander zu setzen.



lg Ralf
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Lieber Ralf!

Vielen Dank für Deinen "Gefühlsausbruch", den ich in vielen Punkten nachvollziehen kann und mit Dir teile.

Gerade an dem Beispiel Politik oder an dem der Wirtschaft lässt sich doch sehr deutlich zeigen, dass es unterschiedliche Wahrheiten bzw. auch unterschiedliche Wirklichkeiten gibt.

Gerade die unterschiedlichen Parteien gehen von unterschiedlichen Wirklichkeiten aus und halten deswegen unterschiedliche Dinge für ihre Wahrheiten.

Sind das auch unsere Wirklichkeiten und Wahrheiten? Wir können nur gucken, wo wir dabei bleiben...

*zwinker*

Liebe Grüße

Lustliebender
****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
unterschiedlichen Wirklichkeiten

nun habe ich mal aber eine Bitte.
Könntest Du kurz erläutern was das (für Dich) ist.
ein Tisch ist ein Stuhl ?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Ich hab ein wenig das Gefühl, dass hier zur Zeit keiner große Lust hat, den Thread im ursprünglichen Sinne fortzuführen. Und wenn ja auch, in welche Richtung? Wahrheit? Wirklichkeit? Die Verknüpfung beider?

Die Frage war "eine Wahrheit oder mehrere."

Ich brachte die logischen Tautologien und die Gatterlogik ins Spiel, weil hier am ehestens Konsens zu erzielen ist, deß es zumindest einige wenige für alle Menschen verbindliche Wahrheiten gibt. Das wird im allgemeinen kuschel-Relativismus gerne übersehen.

Meinst Du sinngemäß die Digitalisierung der Welt?

Das wäre dann schon sehr allgemein. Diese netten Helferlein sind ja für sich erstmal ganz in Ordnung. Auf mein Navi möchte ich nicht mehr verzichten, auch wenn ich sehr selten unterwegs bin.

Es geht mir um den totalitären Charakter von Logik, den ich als ein sehr wesentliches Element unseres technischen Zeitalters ansehe, und zwar ähnlich aporetisch wie Heidegger in seiner "Frage nach der Technik".

Wer aber vom Faschismus redet, der darf vom Kapitalismus nicht schweigen

(Adorno)

Den entscheidenden Durchbruch in der Entwicklung brachte Gottlob Frege mit seiner "Begriffsschrift, eine der arithmetischen nachgebildete Formelsprache des reinen Denkens." (Halle, 1879)

http://de.wikipedia.org/wiki/Gottlob_Frege


Die Implikation wenn B, dann A wird in der Begriffsschrift durch

(Grafik)

ausgedrückt. Zur Bedeutung dieser Zeichenverbindung schrieb Frege:

„Wenn A und B beurtheilbare Inhalte bedeuten, so giebt es folgende vier Möglichkeiten:

1. A wird bejaht und B wird bejaht;
2. A wird bejaht und B wird verneint;
3. A wird verneint und B wird bejaht;
4. A wird verneint und B wird verneint.

(Grafik)

bedeutet nun das Urtheil, dass die dritte dieser Möglichkeiten nicht stattfinde, sondern eine der drei andern."

http://de.wikipedia.org/wiki/Begriffsschrift

Dies zum Beispiel wäre identisch mit wenn A dann B und damit sozusagen der Vorläufer eines if-then Befehls in einer modernen Computersprache.

Natürlich steckt in diesem bejaht/verneint die Digitalisierung.
Frege war in gewisser Weise ihr "Erfinder."

Die Auflistung dieser Zustände logischer Operationen in Freges Schrift sind die gedanklichen Vorläufer moderner Logikgatter in Computern. In seinen Grafiken "sehe" ich immer Leiterbahnen. Technisch ausgearbeitet wurde das später vor allem von John von Neumann, wenn ich nicht irre.
http://de.wikipedia.org/wiki/John_von_Neumann


Wer in Freges Beispiel noch eine fünfte Möglichkeit sieht, hat in aller Regel Drogen genommen. Oder mit dem Hammer philosophiert und den Chip zerdengelt.

-------------------

zumindest emotional haben einige junge Menschen in den 80 er Jahren des vorigen Jhds.eine gewisse Ausweglosigkeit
...
erkannt

alles woran ich geglaubt habe... Opa Bergmann...alles geht gnadenlos den Bach runter.

Oh ja. Die großen Berarbeiterstreiks 1986/87, in England noch wesentlich stärker als hier, gehören für mich zu den einschneidensten politischen Erinnerungen. Da wurde der Arbeiterbewegung in Europa das Rückgrat gebrochen. Zehn Jahre vorher kam in der Tat der Punk auf, weil alle bereits fühlten, was abgehen würde.

Der Fall des eisernen Vorhangs war danach nur noch Makulatur.

Nach meiner Überzeugung wurde übrigens der Osten nicht durch die Pershing II Raketen in die Knie gewzungen, sondern durch das Technologie-Embargo vor allem was Verschlüsselungstechniken (pgp) angeht. Auch Alan Turing hatte ja in ähnlicher Mission in Bletchley Park ganz wesentlichen Anteil am Sieg der Entente über Hitler-Deutschland. Dies nur als Randbemerkung zur politischen Bedeutung von Logik. Moderne Kriege werden in der Nachrichtentechnik entschieden.
*******alm Paar
7.574 Beiträge
ach ja, das thema.............
..............."Eine Wahrheit oder mehrere?"

wieso eigentlich mehrere?

mehrere würden aus der einen, keine machen!

also keine wahrheit!

weil alles relativ? geht auch nicht, denn dann gäbe es ja nix absolutes, zu dem es relativ sein könnte!

menno, ein leben voller fallgruben.........................

calm*wink*
**********_Gogh Mann
5.291 Beiträge
Lieber Jincandenza,

vielen Dank für die weitere Aufklärung. Frege und Neumann sind natürlich wirklich sehr speziell.

Wobei ich den Bezug zu der von Dir angeführten Gatterlogik nicht ganz verstanden habe.

Ob ich jetzt Digitalisierung, Technisierung (leider kenne ich da Heidegger nicht) etc. sage. Ist es nicht trotzdem eine Frage, was der Mensch (oder die Menschen/die Menschheit) draus macht? Sind wir da so eingesperrt, dass wir nicht anders könnten? Als würde ... wer auch immer ... uns etwas vorgeben, dem wir nicht entrinnen können?

Das Problem ist ja nicht wirklich neu.

Ich habe selber mal kleine Vorträge zur Entwicklung des Computers gehalten. Beim Zusammenstellen stolperte ich neben Leibnitz, Barbage, Lovelace und Zuse stolperte ich, dass neben dem Abakus und den Rechenmaschinen die mechanischen Webstühle aufgeführt wurden, die Joseph-Marie Jacquard erfand. Sinngemäß ja die angewendete Lochkartenverarbeitung, womit die Webmuster digitalisiert programmiert waren.

Und dann hab ich bei mir gedacht, war da nicht etwas? Klar! Die Weberaufstände. Man konnte von ca. 1805 an wirklich sehen, wie die Arbeitslosenzahlen der Weber immer höher wurden. Bis es knallte, weil es keine Sozialversicherung gab.

Ist die Logik so totalitär? Ist es nicht der Mensch, die sie dazu macht?

Und, es ließe sich ja auch auf andere Themen übertragen. Was ist mit der Gentechnik und ähnlichem? Ist das dann nicht eine Frage anderer Wahrheiten? Steckt nicht dahinter, wo ich, wir, man ... den Menschen sieht? Moral und Ethik?

Liebe Grüße

Lustliebender
****e_H Mann
8.282 Beiträge
Bei Tisch bleiben
Philosophie ist bemüht allgemeine Aussagen zu finden.

Es gibt in meiner Wohnung einen (subjektiven)Tisch,das zu bezeugen es in diesem Forum noch 3 Menschen gibt ,weil sie schon daran gesessen haben,weshalb ich nun wiederum behaupte:
es gibt einen allgemeinen Tisch...ist das nicht phantasTisch ?
*******enza Mann
3.454 Beiträge
...
Sind wir da so eingesperrt, dass wir nicht anders könnten? Als würde ... wer auch immer ... uns etwas vorgeben, dem wir nicht entrinnen können?

In gewisser Weise schon.

Und es ist IMHO das Bewußtsein dieser Ausweglosigkeit, das ungeheure Energien entfalten kann. Das war ja in der Philosophie immer schon so: Es waren die ungelösten und unlösbaren Fragen, die zum Nachdenken anregten.

Das Problem ist ja nicht wirklich neu.

Das stimmt.

Sinngemäß ja die angewendete Lochkartenverarbeitung, womit die Webmuster digitalisiert programmiert waren.

War das wirklich so, dass die webstühle schon Anfang des 19. Jhdts so flexibel "programmierbar" waren? Das ist mir neu und hochinteressant.

es gibt einen allgemeinen Tisch...ist das nicht phantasTisch ?

Ohne Frage. Und an Deinem phantastischen Tisch fühlt man sich wesentlich weniger eingesperrt. Was einerseits an den Menschen liegt, die drumherum sitzen, andererseits an den Leckereien die Du so auftischst.

Es war übrigens Hilbert, der den Abstraktionsgrad der (auf Euklid zurückgehenden) "axiomatischen Methode" in einem Bonmot dadurch veranschaulichte, dass er sagte:

Statt Punkten, Geraden und Ebenen könne man auch Tische, Stühle und Bierseidel verwenden.

(David Hilbert)
http://de.wikipedia.org/wiki/David_Hilbert

Ich würd dann die Bierseidel besorgen.

Falls es mit dem Stuhl Probleme gibt, können wir ja in einer Kaviar-Gruppe oder bei den diaperlovers nachfragen.
Platon
über die Wahrheit.



Das Wahre - Erkenntnistheorie

Platons Erkenntnisziel war absolute, objektive Wahrheit und damit zugleich die Erkennt-nis der richtigen, allgemeinverbindlichen Ethik für das private und öffentliche Leben. Er hatte nicht vor, zu prüfen, ob solche Wahrheit und Ethik überhaupt erkennbar ist. In der Auseinandersetzung mit den Sophisten glaubte er erkannt zu haben, daß ohne solche Wahrheit und Ethik alle Grundlagen von Wissen und Sittlichkeit verloren gingen. ["Und daraus schloß er messerscharf, daß nicht sein kann, was nicht sein darf."

Bei Platon steht im Mittelpunkt die ontologische Wahrheit. Wenn Sein so sei, wie es sein solle, dann sei es wahr. ( Attributiver Wahrheitsbegriff) Platon war überzeugt, zu wissen, was wahres Sein ist. Die Unterscheidung zwischen wahrem Sein und einem Seienden, das kein wahres Sein sei, durchzieht die gesamte Philosophie Platons. Was man in der Umgangssprache unter Wahrheit versteht - z. B. Übereinstimmung von Aussage und Tatsache ( Prädikativer Wahrheitsbegriff) oder logische Wahrheit -, spielt bei Platon keine Rolle.

Das Seiende komme nie ganz an seine Idee heran. Die Idee selbst sei das Wahre. Alles was wahr sei, müsse unveränderlich sein, ewig mit sich selbst identisch, zeitlos. So zeitlos wie mathematische Aussagen

Höhlengleichnis (Politeia, 7. Buch) Platon bildet folgenden Fall: Menschen sind ihr Leben lang in einer Höhle gefesselt und können voneinander und von Dingen, die hinter ihnen vorübergetragen werden, nur die Schatten sehen, die ein Feuer hinter ihnen auf einer Wand vor ihnen hervorruft. Sie würden dann die Schatten für die Wirklichkeit halten. Würde man sie losbinden und ihnen die Möglichkeit geben, die Menschen und die Dinge selbst zu betrachten, dann würden sie sich dagegen sträuben, weil dies mit Schmerzen verbunden wäre. Sie müßten dann nämlich auch in das Feuer sehen. Noch schmerzlicher wäre es, würde man sie aus der Höhle herausschleppen und sie nötigen, die Sonne selbst zu sehen. Die Erkenntnis der Wahrheit wäre also ein schmerzlicher Vorgang, der nur langsam von statten gehen kann. Wer diesen Aufstieg aber einmal vollzogen hat, der wird nicht in die Höhle zurückwollen. (Nach Platon muß der Philosoph aber - im übertra-genen Sinne - in die Höhle zurück, da es seine Aufgabe ist, die in der Höhle gebliebenen von der Wahrheit zu überzeugen. Platon wollte nicht - wie später die Epikureer -, daß die Klugen sich ins Privatleben zurückziehen.)
*******enza Mann
3.454 Beiträge
back to the cave
Bei Platon steht im Mittelpunkt die ontologische Wahrheit.

Manchmal habe ich den Eindruck, die Ontologie erschließt sich einem erst im fortgeschrittenen Alter: Früher dachte ich, mit den kommunikations- und erkenntnistheoretischen Grenzziehungen sei doch alles Wesentliche gesagt. Je älter ich werde, desto mehr kommen mir da Zweifel, und das Nachdenken über das Seiende bekommt für sich allein einen ungeheuren Reiz, auch wenn die Ergebnisse dieses Nachdenkens kaum noch kommunizierbar sind.

Höhlengleichnis (Politeia, 7. Buch)

Auch hierzu hatte ich dieses Jahr für mich zum ersten Mal einen ganz neuen Gedanken:

Wir Philosophen profilieren uns ja immer dadurch, dass wir behaupten, hinter den Erscheinungen erst stünde die eigentliche Wirklichkeit, das Wesen der Dinge, ihr ideeller Gehalt, den Platon außerhalb der Höhle verortet.

Das Nachdenken darüber ist sehr fruchtbar.
Produktive Paranoia sozusagen.

Das stärkste Erst-Argument für diese Herangehensweise sind oft die Sinnestäuschungen (vgl auch hierzu Descartes Meditationen): Wenn ich einen Stab in ein Gefäss mit Wasser halte, "scheint" er aufgrund der Lichtbrechung geknickt, bleibt aber "in Wirklichkeit" (objektiv) gerade.

Aber vielleicht ist ja dieser Ansatz an sich schon verkehrt?

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose.

Wenn ich eine Rose betrachte, kann ich natürlich über die Wellenlänge des von ihr ausgesendeten Lichspektrums nachdenken, aber schöner wird sie dadruch auch nicht. Und wenn sie unter dem Einfluss von Meskalin oder LSD blau erscheint oder zu einem Drachen mutiert: Dann ist das für mich in diesem Moment eben so. Na und?

Manchmal gelingt es uns, so sehr im hier und jetzt der reinen Sinneswahrnehmung einzutauchen, dass gar kein Unterschied mehr besteht zwischen dem Ego als erkennendem Subjekt, dem Objekt der Betrachtung und dem Kanal der Sinneswahrnehmung. Dann ist das alles identisch, und fast alle Menschen, die von einem solchen Gemütszustand berichten, erklären, dass diese zeitlosen Momente zu den schönsten und angenehmsten ihres Lebens zählen. Denn diese Sicht auf die Dinge wird noch viel mehr als eindeutig und einheitlich "wahr" emfunden als die logischen Tautologien, denn "das andere" existiert dann einfach nicht mehr.

TAT TVAM ASI.

Ich habe jahrzehntelang versucht, die Seele meiner Frau zu entdecken, ihre inneren Werte; sie politically correct nicht nur oberflächlich als Objekt zu missbrauchen.

Richtig guten Sex hatte wir allerdings immer nur dann, wenn es mir gelungen ist, das abzustellen: Wenn nichts mehr da war als zwei Oberflächen, die in der Berührung der Haut und dem gegenseitigen Trinken der Augen zu einer einzigen Oberfläche in Liebe verschmolzen.

Meist waren die Lichtverhältnisse dabei alles andere als "klar und deutlich."

Ich will zurück in meine Höhle.

"Back in the Garage"

(the Clash)

****e_H Mann
8.282 Beiträge
...
Die Wahrheit gleicht einem nassen Handtuch.
Dir selbst nützt sie nichts,
aber du kannst sie jemand anderem um den Kopf schlagen.

[Urheber ist mir im Moment entfallen,wird nachgereicht]
nun
@****e_H


ich denke, dass "Handtuch" hat für mich selbst sehr wohl einen Nutzen.

Und wenn du das Handtuch trocken lässt ist es nicht so schmerzhaft, wenn es jemandem um den Kopf geschlagen wird. *zwinker*

Ich kann sogar ganz darauf verzichten das Handtuch zu be-nutzen und mir das Handtuch einfach nur denken.

lg Ralf
@Jincandenza
ich will zurück in meine Höhle.


Dieser Satz hat mich sehr betroffen gemacht, weil er auf mich zutrifft. Ich glaube, ich bin wieder in meiner Höhle und lerne gerade wieder rauszukommen. Und wenn ich nicht die "Seele" meiner Ehefrau als Hilfe hätte, würde ich den Versuch aus der Höhle wieder rauszukommen nicht einmal wagen.


Mich schmerzt die Realität vor allem im Berufsleben grausam. Es macht mich sogar krank. Psychisch und pysisch.

In den letzten drei Jahren zweimal Verkauf der Firma von einem Finanzinvestor an einen anderen. Immer mehr Druck, immer mehr "Ungerechtigkeit", Leiharbeit Dumpinglöhne erhöhen nicht nur den Leistungsdruck, sondern lässt auch Solidarität und Menschlichkeit vermissen. Die Firma wird ausgequetscht wie eine Zitrone, ist permanent immer am Rande der Insolvenz und uns wird täglich deutlich gemacht, dass jeden Tag das Tor geschlossen werden kann.

Selbst meine Festanstellung und meine ( noch ) gute Entlohnung können diesen seelischen Schmerz nicht lindern.

Ich schäme mich manchmal, weil die Sicherheit meiner Festanstellung und meine hohe Entlohnung zu Lasten der Leiharbeiter geht. Und die Zahl, der Anteil der Leiharbeiter wird immer größer. Obwohl sie oft die gleiche Arbeit verrichten bekommen sie viel weniger Geld, haben keinen festen Arbeitsplatz und werden hin und hergeschoben, nur nach Bedarf des Arbeitgebers. Sie sind im Grunde völlig schutzlos und der Wllkür ausgesetzt.

Heute geheuert, morgen gefeuert. Das ist auch eine Wahrheit und die Wirklicheit.

Es ist kalt geworden in meinem Arbeitsleben. Sehr kalt, mich friert es dort immer mehr.

Das ist kein Spaß, ich leide. Täglich!

Und ich hoffe, dass mir die Philosophie hilft, das Leiden zu besiegen.



lg Ralf
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